VL 1: Schweizer - Einführung Psychodynamisch Flashcards

1
Q

Psychodynamische
Verfahren

A

= psychoanalytisch begründet

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Q

Sozialrechtliche anerkannte Verfahren

A
  1. Analytische Psychotherapie (AP)
  2. Tiefenpsychologie fundierte therapie (TP)
    = > Psychodynamische Verfahren
  3. Verhaltenstherapie (VT)
  4. Systemische Psychotherapie
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3
Q

Psychodynamische Psychotherapie Definition

A

= Die Psychodynamische Psychotherapie umfasst die psychoanalytisch
begründeten Verfahren, nämlich analytische und tiefenpsychologisch
fundierte Psychotherapie.

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4
Q

Wozu dienen die Begriffe Psychoanalyse, Tiefenpsychologie und Psychodynamik ?

A

= dienen der Beschreibung der gemeinsamen theoretischen Grundlagen der
psychodynamischen Psychotherapieverfahren.

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5
Q

Womit beschäftigen sich die Psychoanalyse und Tiefenpsychologie ?

A

= beschäftigen sich mit der Psychodynamik unbewusster,
konflikthafter, intra- und interindividueller Prozesse
- > wurden von Freud erfunden

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6
Q

Analytische Psychotherapie (AP)

A
  • Dauer: max. 300 Stunden
  • Frequenz: 2-5 x wöchentlich (hochfrequent)
  • Setting: Patient liegt oder sitzt
  • Merkmal: Übertragungs- u.
    Regressionsförderung
  • Ziele: Symptombesserungen und Strukturelle Veränderung
  • > Psychoanalyse ist Behandlungstheorie
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7
Q

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)

A
  • Dauer: max. 100 Stunden
  • Frequenz: 1-2 x wöchentlich (variable Frequenz)
  • Setting: sitzend
  • Merkmal: Die übertragung nutzend
  • Ziele: Reifere Verarbeitung und manifestation unbewusster Konflikte in aktuellen Lebenssituationen
  • > Psychoanalyse als Behandlungstheorie
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8
Q

Die Psychoanalyse (PA): Gemeinsame Grundlage

A
  • Begründet von Sigmund Freud
  • Theorie & Praxis:
    1. Krankheitstheorie
    2. Gesellschaftstheorie
    3. Psychotherapieverfahren
  • Therapieziele
    • Verstehen der Psyche und
    • Dem Bewusstmachen von Unbewusstem.
    • Liebes-, Genuß- und Arbeitsfähigkeit (Freud)
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9
Q

Ziele psychodynamischer Psychotherapie

A

• vertieftes Verstehen
• Annehmen der eigenen Persönlichkeit und Geschichte liegt => Freiheit und Verantwortung
- > ein Set aus therapeutischen Vergehensweisen

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10
Q

Therapiewege

A

• die Aktualisierung von Beziehungserfahrungen in der Auseinandersetzung
mit der eigenen Geschichte und
• das schrittweise Gewahr-Werden eigener Verhaltensmuster und
Erlebnisweisen.
=> Ein zunehmendes Verständnis der eigenen Person entwickeln,
resultierend aus der Wiederbelebung der eigenen Beziehungserfahrungen
in der Lebensgeschichte.

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11
Q

Therapeutische Zielsetzung

A
  • Die Aktualisierung von Beziehungserfahrungen in der Auseinandersetzung
    mit der eigenen Geschichte (Lebens, Familie, Sozial)
  • das schrittweise Gewahrwerden eigener Verhaltensmuster und
    Erlebnisweisen
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12
Q

Das Therapiematerial – die Geschichten der Pat.

A

• Beziehungsepisoden
• Die Sozialgeschichte (Kultur,Historie, Werte)
• Die Emotionsgeschichte ( die subjektive emotionale Bedeutung der Wirklichkeit/Erleben des Pat. prägt)
- > Sozial & Emotions erlauben das nachvollziehen der Psychodynamik
• Die Krankengeschichte
• Persönliche Mythen
• Selbstreflexionen

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13
Q

Therapiephasen

A

• Eröffnungsphase
• Durcharbeitungsphase
• Beendigungsphase
- >Veränderung, Heilung, Verantwortungsübernahme

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14
Q

Klassische PA

A
  • Dauer und Umfang: unbegrenzt
  • Frequenz: 3-5 mal Sitzungen (Woche)
  • Setting: Liegend
  • Ziele: Umstrukturieung der persönlichkeit
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15
Q

Therapieverlauf in TP

A

• Eröffnungsphase (ca. 20 – 30 Std.)
• Durcharbeitungsphase (ca. 30 - 40 Std.)
• Beendigungsphase (ca. 20 - 30 Std.)

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16
Q

Psychodynamik

A

= Abgeleitet vom dynamischen
Unbewussten und
psychodynamischen Konflikten
im Unbewussten und zwischen
den Instanzen (Es, Ich, Über-Ich)
- > „Die psychodynamisch
gemeinsamen Konzepte der
Persönlichkeit und Störung
beschreiben das Zusammenspiel innerer Kräfte

17
Q

Tiefenpsychologie

A
  • Als „Lehre vom seelisch Unbewußten”
  • „Die Traumdeutung“ (1900) wurdezum Wendepunkt von einem psychotherapeutischen Verfahren zu
    einer Tiefenpsychologie“
18
Q

Gemeinsame Grundlagen Von Psychoanalyse und Tiefenpsychologie

A

I. Zentrale Konzepte
II. Behandlungstheorie: Bedeutung suchen und Verstehen
III. Diagnostik
IV. Hauptwerkzeug: Therapeutische Beziehung

19
Q

I. Zentrale Konzepte

A
  • Das Unbewusste
  • Übertragung (Therapeutische Beziehung als Werkzeug)
  • Konflikte, Abwehr und Widerstand
  • Strukturmodell der Psyche (Ich – Es – Über-Ich)
  • Psychosexualität (Körper, Lust, Trieb)
20
Q

II. Behandlungstheorie

A

• Das Unbewusste Beziehungsprozesse und innerseelische Strukturbildung
• Entwicklung: Frühe Körpererfahrung und psychosexuelle Entwicklung
• Übertragung u. Gegenübertragung von Gefühlen auf das Gegenüber
• Die Konflikthaftigkeit des Menschen
• Abwehr unangenehmer Gefühle (z.B. durch Verleugnung, Verdrängung…)
• Widerstand gegenüber Veränderung (Vertrautheit, Gewohntes)

21
Q

III. Psychodynamische Diagnostik

A

= Operationalisierte Diagnostik (OPD)
(1) Krankheitserleben
(2) Beziehung: Übertragung-Gegenübertragung
(3) Konflikt
(4) Strukturniveau: gut, mäßig, gering, desintegriert

22
Q

IV. Hauptwerkzeug: Die therapeutische Beziehung

A
  • > Den therapeutischen Rahmen und Raum schützen durch:
  • Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit der Beziehung
  • Abstinenz ( keine eigenen Zwecke)
  • Distanz
  • Diskretion & Vertraulichkeit
23
Q

1900 „Die Traumdeutung“ als
Gründungsdokument
1902 Gründung Mittwochsgesellschaft
1907 Kontakt zu C.G. Jung & Abraham
1908 Gründung Wiener Psychoanalytischen
Vereinigung (neu dabei Ferenczi u. Rank)
1909 Reise in die USA: Freud und Jung 
1910 Gründung der Internationalen
Psychoanalytischen Vereinigung

A

= Die „Psychoanalytische Bewegung“

24
Q

Wer war der Begründer der Analytischen Psychologie ?

A

= Carl Gustav Jung (1875 – 1961)
- Fokus: Individuationsprozess ( Persönlichkeitstypen)
- Therapieziel: Selbstverwirklichung

25
Q

Nachkriegsjahre in Deutschland (ab 1945)

A

Psychoanalytische Gemeinschaft ausgedünnt und fragmentiert

26
Q

Anna Freud (1895 - 1982)

A
  • Lehrerin und Analytikerin
    • Erfinderin der Abwehrmechanismen
    (Ich-Psychologie)
    • Kinder- u. Traumatherapie
    • Wichtige Schriften
    – Einführung in die Technik der Kinderanalyse
    (1927)
    – Das Ich und die Abwehrmechanismen (1936)
27
Q

Charakteristische Merkmale der Psychodynamischer Psychotherapie

A

• Anerkennung unbewusster Prozesse
• Bezogenheit und Beziehung im Zentrum -> Übertragung
• Hermeneutik: Wissenschaft vom Verstehen
• Anerkennung existenzieller Themen und Grenzen des Menschen
• Anerkennung der Person, Persönlichkeit und individuellen Entwicklung
vor Anpassung, Training und Optimierung

28
Q
  1. Tod
  2. Freiheit
  3. Isolation
  4. Sinnhaftigkeit
A

= Existentielle Psychotherapie
= > Existentielle Hauptprobleme des
Lebens
- (Yalom, 2004)

29
Q
  1. „Die Brust“ als äußere Quelle des
    Guten (Alterität, Angewiesenheit)
  2. Ödipale Situation: Unterschiede
    zwischen Geschlechtern und
    Generationen
  3. Realität von Endlichkeit und
    Verlust
A

= Psychoanalyse
= > Fundamentale Lebenstatsachen
- (Money-Kyrle, 1971)

30
Q

Psychodynamische Haltung

A

• Respekt
• Alles ist wichtig! – um zu verstehen
• Anerkennung unbewusster, unbekannter Gründe für „merkwürdiges“
Verhalten
• Spielraum einräumen („Tummelplatz“)
• Die Person, das Individuum, das Subjekt im Mittelpunkt.
• Die Beziehung (Übertragung) als zentrales Werkzeug

31
Q

Die analytische Grundregel

A
  • Aufgaben der Therapeut_in / Analytiker_in
    • Gleichschwebende Aufmerksamkeit
    • Diskretion
  • Aufgaben der Pat. / Analysand_in
    • Freie Assoziation
    • Volle Aufrichtigkeit
32
Q

„Redekur“

A

„Sagen Sie also alles, was Ihnen durch den Sinn geht!“
- Einladung zur Freien Assoziation

33
Q

Erstgespräche besonderheiten

A

• Leidensdruck ist hoch
• Erwartungen, Wartezeit
• Neue, fremde Situation für alle Beteiligten
• Begegnung

34
Q

Worauf achten wir im Erstgespräch?

A
  1. Objektive Informationen: biographische Fakten, persönliche Angaben
  2. Subjektive Informationen: das Bild, das man vom Pat. gewinnt;
    erlebnisverarbeitende Einsicht
  3. Szenische oder situative Information: „Das Erlebnis der Situation mit all
    seinen Gefühlsregungen und Vorstellungsabläufen – auch wenn der Pat.
    schweigt“
35
Q

Gegenübertragung

A

= die Gefühle, die die Pat. der_dem Therapeut_in gegenüber entwickelt

36
Q

Intervention

A

= Deutung
- Grundlage: Einbeziehen der unmittelbaren Situation

37
Q

Wie verhält sich der Therapeut im Erstgespräch ?

A

• Ruhiges Abwarten
• Zuwendung
• Gleichschwebende Aufmerksamkeit
• Interesse vs. nachdenkliches Schweigen und kontrollierter Spontaneität
- Folgen beim Patient:
• Offenheit
• Erleichtertes Sprechen
• Frustration (über fehlende direkte Ratschläge)