VL 2: Verhaltenstherapie - Shedden Mora Flashcards
- > Klassische Konditionierung: Pawlow‘s Hund (1918)
- > Behaviorismus: Watson‘s Little Albert (1919)
- > Operante (instrumentelle) Konditionierung: Skinner‘s Ratte (1938) = > Reaktion -> Konsequenz -> Reaktion
= Lernpsychologische Grundlagen
die Verhaltenstherapie
• Grundannahme: (maladaptives)
Verhalten ist die Folge der individuellen Lerngeschichte
• Verhaltenstherapie wendet empirische Lernprinzipien an, um Problemverhalten zu verändern
• Techniken: Systematische Desensibilisierung, Exposition, Habituation
- Phase Behaviorismus Lerntheorien (klassische und operante Konditionierung) seit 50er Jahre
- Phase Kognitive Wende / Kognitivbehaviorale Phase (Kognitive Modelle, Soziale Lerntheorien) seit 70er Jahre
- Phase „Dritte Welle“ Integrative Ansätze (Emotionen, Achtsamkeit, spezifische Therapien) Seit 90er Jahre
= Entwicklungsphasen der Verhaltenstherapie
Soziale lerntheorie
- > Albert Bandura, Arnold Lazarus
= Grundannahme: Menschen sind soziale Wesen, Lernen geschieht durch Modelle (Modelllernen) - „Bobo Doll“
Die „kognitive Wende“
- ab den 60er Jahren
= durch Köhler‘s Affenexperiment: Lernen und Veränderung des Verhaltens durch Einsicht entstanden
Kognitive Perspektive
• Annahme: Erleben, Verhalten und Körperreaktionen werden maßgeblich durch kognitive
Prozesse beeinflusst
• Kognitionen: unterschiedliche Aspekte des Denkens und der Informationsverarbeitung:
- > Wahrnehmungen, Erwartungen, Interpretationen, Überzeugungen, Grundhaltungen
• Implikationen für Therapie: Veränderung der kognitiven Prozesse
- Rational-Emotive Therapie nach Ellis (ab 1957)
• Bedeutung der „irrationalen Annahmen“ - Kognitive Therapie nach Beck
• Rolle der „automatischen Gedanken“ und Grundannahmen
= Entwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie
Grundannahmen kognitiver Therapie
- Situation = A - Activating event: Spinne entdeckt
- Kognition = B - Belief: ahh eine Spinne, ich muss weg hier
- Reaktion = C - Consequence: Angst und weglaufen
Kognitives Modell nach Beck
Grundannahmen: Überzeugungen und Annahmen über sich selbst, die Welt und die Zukunft und Wahrnehmung und Interpretation von Ereignissen beeinlfussen
Kognitive Verzerrungen:
Neigung, Informationen in verzerrter Weise (negativ) zu interpretieren.
Beispiele: Katastrophisieren, Schwarz-Weiß-Denken, Übergeneralisierung.
-Aufbau: Situation - > Automatische Gedanken -> Emotionen/Verhalten
Definition: Verhaltenstherapie (VT)
= Erklärung und Behandlung psychischer Störungen mittels lerntheoretischer Prinzipien
- Orientierung an der empirischen Psychologie
- Orientierung an aktuellen Problemen
- Bezug auf prädisponierende, auslösende, und aufrechterhaltende Bedingungen sowie
Ressourcen - Zielorientierung
- Handlungsorientierung
- Alltagsbezug
- Transparenz
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Evaluation, Ausdifferenzierung, Weiterentwicklung
= Grundprinzipien der Verhaltenstherapie
- Selbstbeobachtung
- Entspannung
- Verhaltenaktivierung
- Verhaltensverträge
- Münzenverstärkung - geld
- Problemlösetraining
= Strategien und Methoden der Verhaltenstherapie: Fertigkeiten- / verstärkungsbasierte Strategien
- Grundüberzeugungen ändern
- Imagination und Kognitive Probe
- Kognitive Umstrukturierung
- Modelldarbietung
- Kognitionsevozierung
= Strategien und Methoden der Verhaltenstherapie: Kognitive Strategien
- Exposition und Konfrontation
- Reaktionsverhinderung
- Cue Exposure
- Imagery Resciription and Reprocessing
= Strategien und Methoden der Verhaltenstherapie: Expositionsbasierte Strategien
Therapieablauf in der Verhaltenstherapie
- Anmeldung, Zuweisung, Vorkontakt
- Erstgespräch
- Probatorische Sitzungen
- Indikationsentscheidung, Therapieziele, Prognoseeinschätzung und Therapieplanung
- Durchführung Psychotherapie
• Anamnese der
Symptomatik,
• Klassifikatorische
Diagnostik (ICD-10)
• Psychopathologischer Befund
• Psychometrische Diagnostik
• Abklärung körperlicher Faktoren Gehören zum …
= Erstgespräch
• Persönlichkeitsdiagnostik
• Biographische Anamnese
• Analyse von
Lebensbedingungen
• Funktions - und
Bedingungsanalyse (SORCK) gehören zu…
= Probatorische Sitzungen
• Grundverständnis für die Problematik des Patienten gewinnen
• Ziele und Ansatzpunkte für die Therapie ableiten
= Ziele von Diagnostik
- Problemstellung
- Problemanalyse
- Zielanalyse
- Mittelanalyse
- Erprobung/
- Bewertung
= Therapeutischer Prozess als Problemlöseprozess
Was macht eigentlich ein Problem zum Problem?
= Ein Problem entsteht, wenn sich ein Individuum in einem
Zustand befindet , den es nicht für wünschenswert hält, im Moment aber nicht über die Mittel
verfügt, um diesen unerwünschten in einen erwünschten Zustand zu überführen.
Was ist das ?
1. Leidensdruck
2. Dringlichkeit
3. Veränderungsbereitschaft
4. Erfolgsaussichten – Realisierbarkeit
5. Äußerer Druck – Folgen eines
Veränderungsaufschubs
= Problemauswahl für die Therapie
Wozu benutzt man die Bedingungs- und Funktionsanalyse?
= Ziele: (Problem-)Verhalten beschreiben, verstehen, erklären und vorhersagen mit hilfe von pyschologischen mitteln
- > ein für den Patienten Störungs- und Behandlungsmodell entwickeln UND ein Bedingungs- und Funktionsmodell für die Therapieplanung entwickeln,
- > daraus dann einen entsprechenden Behandlungsplan unter Auswahl geeigneter Methoden erstellen.
Bedingungs- und Funktionsanalyse
Horizontale – vertikale Ebene
- Vertikale Ebene
= Analyse der Bedingungen für die Entstehung (Bedingungsanalyse) und Aufrechterhaltung
(Funktionsanalyse) der Störung / des Problemverhaltens - > Makroanalyse
- Horizontale Ebene
= Beschreibung des symptomatischen Verhaltens (z.B. Selbstverletzung)
= „Problemverhalten“:
▪ Verursacht Leidensdruck
▪ Hat dysfunktionale Konsequenzen
▪ Blockiert wichtige Ziele / Werte - > Mirkoanalyse
SORKC-Modell (Kanfer & Saslow, 1974)
= strukturierte Methode zur Analyse und Modifikation von Verhaltensweisen
S = Stimulus = > bezieht sich auf den Reiz oder die Situation, die das Verhalten auslöst
O = Organismus = > repräsentiert das Individuum und berücksichtigt deren Eigenschaften und Erfahrungen
R = Reaktion = > beobachtbare Verhalten oder Handlung als Antwort auf den Stimulus. Sowohl sichtbares Verhalten als auch innere Reaktionen wie Gedanken und Emotionen werden beachtet
K = Kontingenz = > folgt eine Kosequenz auf die Reaktion -> zeigt den Automatismus
C = Konsequenz = > sind die Folgen des Verhaltens
Makroanalyse: Bedingungs- und Funktionsanalyse
- Makroanalyse ≈ vertikale Verhaltensanalyse
= Analyse der Bedingungen für die Entstehung (Bedingungsanalyse) und Aufrechterhaltung
(Funktionsanalyse) der Störung
Was sind die drei zentralen Elemente der meisten Störungsmodelle ?
- PRÄDISPONIERENDE FAKTOREN
- AUSLÖSENDE FAKTOREN
- AUFRECHTHERHALTENDE FAKTOREN
Eigendynamik der Störung vom Vulnerabilitäts-Stress-Modell
= Selbstverstärkungsmechanismen
- > sorgt für fortbestehen der Störung, auch wenn auslösende Faktoren nicht mehr vorhanden sind
- > vorallem in verhaltenstherapeutischen Ansätzen und in Psychodynamischen Ansätzen
Personmerkmale x Umwelt Interaktion vom Vulnerabilitäts-Stress-Modell
- Personenmerkmal = Eine bestimmte Problematik / Situation trifft auf Menschen mit unterschiedlich entwickelten Schutzfaktoren
- Umwelt = Umwelt (Soziale Umwelt, Kultur, Gesellschaft) reagiert unterschiedlich auf Problematik
Ausbruch bzw.
Exazerbation einer Störung vom Vulnerabilitäts-Stress-Modell
= der Auslösende Faktor der Situationen
- > ist oft störungsspezifisch
- Beispiel: Auslöser bei Depression: interpersonelle Konflikte, Kränkung, Verlust
Aufrechterhaltende Faktoren vom Vulnerabilitäts-Stress-Modell
• Grundsatz: Keine chronische psychische Störung ohne aufrechterhaltende Faktoren!
- > Sind teilweise Bestand der diagnostischen Kriterien
- > Beispiel: Verhaltenstherapie: Vermeidungsverhalten bei Angststörungen
= > Fast immer relevant für die Psychotherapie
Ziele von Psychotherapie
• Reduktion von Leiden und Beeinträchtigung
• Reduktion von Symptomatik
• Veränderung kritischer belastender oder gefährlicher Verhaltens-, Emotions- und
Einstellungsmuster
• Entwicklung der Fähigkeit zur erfolgreichen Lebens- und Problembewältigung
Was macht zur Beginn der Therapie ?
= gemeinsame Klärung und Definition der Erwartungen und Therapieziele
• Dazu relevant: Klärung der Motivation
Was ist der Unterschied zwischen Therapiemotivation und Veränderungsmotivation ?
= Therapiemotivation bezieht sich auf den beginn und das fortführen einer Therapie und die Veränderungsmotivation bezieht sich auf die Motivation das eigene Leiden zu beenden und die notwendigen Veränderungen vorzuhnehmen
• Aktives Zuhören
• Empathie
• Akzeptanz: achtsame, respektvolle, nicht wertende Grundhaltung
• Transparenz
• Struktur
• Konkretisieren, Präzisieren und Spezifizieren
• Geleitetes Entdecken
• Zusammenfassen und Rückmelden
= Basistechniken und -fertigkeiten der Gesprächsführung und therapeutische
Beziehungsgestaltung ?
• Positive Erfolgserwartung
• Vermittlung eines glaubwürdigen Erklärungsmodells für Störung und Intervention
• Vorbereitung auf therapeutische Übungen und Aufgaben
• Soziale Verstärkung
• Häufiger Einsatz von Zusammenfassungen und Rückmeldungen
• Motivorientierte Beziehungsgestaltung
• Unterstützung der therapeutischen Interaktion durch nonverbales Verhalten
= Praktische Maßnahmen zur Beziehungsgestaltung
Definition: Kognitive Therapie (KT)
= Wichtige Rolle dysfunktionaler Kognitionen für die Entstehung und Aufrechterhaltung Psychischer Störungen
- Therapie: Veränderung der Kognitionen
Definition Kognitiver Verhaltenstherapie (KVT)
- Annahme: Psychische Störungen entwicklen sch durch Lernprozesse und kognitiven Prozessen
- Therapie: behaviorale und kognitiver Methoden