VL 3 : Kapitel 4 - Soziale Wahrnehmung ( so/fe) Flashcards
Was ist soziale Wahrnehmung?
Welches sind die zwei wichtigen Quellen für soziale Wahrnehmung ?
Soziale Wahrnehmung :
Erforschung der Prozesse,
- wie sich Menschen einen Eindruck von anderen Menschen machen und
- wie daraus Schlussfolgerungen gezogen werden
Quellen :
- verbale Äusserungen
- nonverbales Verhalten
Was versteht man unter nonverbaler Kommunikation ?
Das absichtliche oder unabsichtliche Kommunizieren ohne Worte
Nenne die verschiedenen nonverbalen Kanäle (8) (Signale)
- Klang der Stimme
- Gestik
- Mimmik
- Körperhaltung
- Körperbewegung
- Blickkontakt
- Berührung
- Herstellung räumlicher Nähe oder Distanz
Was ist mit “ Enkodierung” gemeint?
= Eine Person ( der Sender) drückt seine Nachricht, bewusst oder unbewusst, unter Nutzung eines bestimmten Kommunikationskanals ( Mimik ) in Form eines bestimmten Verhaltens ( Lachen ) aus.
= ich als Sender “verpacke” die Information in einem Kommunikationskanal
Was ist mit “ Dekodierung” gemeint?
= Der Empfänger nimmt das vom Sender gesendeten Verhalten wahr und interpretiert es, **bewusst oder unbewusst. **
( Die Übermittlung des Signales kann je nach Kommunikationskanal mehr oder weniger stark gestört sein)
Ich als Empfänger nehme die Information auf und interpretiere sie.
Wofür wird nonverbale Kommunikation genutzt ? ( 3 Punkte)
Was für einen Zweck hat die nonverbale Kommunikation für die verbale Kommunikation?
- Emotionen auszudrücken
- Einstellungen zu vermitteln
- Persönlichkeitseigenschaften zu vermitteln
- Den verbalen Ausdruck zu regulieren oder zu erleichtern
Erläutere Darwins Theorie der universellen emotionalen Gesichtsausdrücke
menschliche Kommunikation emotionaler Zustände ist universell und alle Menschen nutzen für Emotionen gleiche Gesichtsausdrücke ( = enkodierung) und können diese Gesichtisausdrücke auch mit derselben Treffsicherheit erkennen (= dekodieren).
Erläutere eine Forschung, welche die Theorie der Universalität emotionaler Ausdrucksverhalten unterstützt ( Darwin)
Studie von Paul Ekman und Walter Friesen ( 1971 ) :
Key message:
Menschen erkennen Gesichtsausdrücke aus Fremden Kulturen und drücken sie gleich aus
Die Forscher reisten in den Süden Neugeuineas, wo sie Dekodierungskompetenz der Fore ( eines präzivilisatorischen Stammes, der davor keinen Kontakt mit der westlichen Kultur hatte) untersuchten.
Sie erzählten der Einwohren kurze Geschichten emotionalen Zustandes und zeigten ihnen anschliessend Fotografien von Personen, welche die genannten 6 Emotionen ausdrückten. Die Fore sollte nun die Geschichten den Fotografien zuordenen und erwiesen sich dabei als genauso gut treffsicher wie westliche Untersuchungsteilnehmer .
( Das ganze wurde auch umgekehrt überprüft, Fotografien der Fore welche bestimmte Emotionen ausdrückten wurden westlichen Probanden vorgelegt, gleiches Resultat )
Nenne die 6 Basisemotionen, für welche Darwins Vermutung sicher zutrifft
- Wut
- Freude
- Überaschung
- Furcht
- Ekel
- Trauer
Eselsbrücke: TrÜbE Freude macht Furchterlich Wütend
( neuere Forschung lässt jedoch vermuten, dass es noch mehr basisemotionen gibt)
Nenne 3 Faktoren, die die Dekodierungsgenauigkeit beeinträchtigen können
- Affektmischung - mehrere Emotionen
- Darstellungsregeln (Dispaly Rules) Ausdruck von Emotionen in Abhängigkeit vom soziokulturellen Umfeld und dem situativen Kontext.
- Embleme (= Kulturspezifisch) Handzeichen: Arschloch oder O.K.?
Was versteht man unter Affektmischung?
= Verschiedene Teile des Gesichtes geben verschiedene Emotionen wieder. (Ausdrücke sind meistens gemischt)
–> eine Mischung von 2 Emotionen / Affekten wird auch eine Mischung des Gesichtsausdrucks zur Folge haben.
Was versteht man unter “ Darstellungsregeln?”
(display rules) = jeder Kultur verfügt
über ihre eigene determinierten Regeln, welches Nonverbales Verhalten( von wem) gezeigt werden kann und welches nicht
–> generell welche Emotionen / Verhalten in welcher Situation angebracht ist und in welcher nicht
Was versteht man unter “ Embleme” ?
= nonverbale gesten mit einer bestimmten Bedeutung, variieren oft auch je nach Kultur.
richten sich nach klaren allgemein verstandenen Definitionen
(bsp : Stinkefinger)
beschreibe Beispiele für Kulturelle Unterschiede in der nonverbalen Kommunikation.
benutze hierführ , das “ Ringzeichen” und die folgenden Länder
- USA
- Südfrankreich
- Äthiopien
- Mexiko
- Brasilien und naher Osten
- Japan
- USA = okay
- Südfrankreich = Null oder wertlos
- Äthiopien = Homosexualität
- Mexiko = Sex
- Brasilien und naher Osten = eine Obszönität
- Japan = Geld
Worum handelt es sich bei “ implizite Persönlichkeitstheorien” ?
- = bestimmte Art von Schema, das aus unseren Vorstellungen besteht, welche Persönlichkeitseigenschaften zusammengehören bzw. gemeinsam auftreten.
- Sind oft kulturabhängig
( Bsp: Glaube, dass jemand der liebenswürdig ist, auch freigebig ist. )
Welcher zwei Shemata (impliziter Persönlichkeitstheorien) bedienen wir uns, bei der Bildung eines schnellen Eindruck eines Menschen?
Erkläre diese zwei Shemata
- Wärme = eine freundliche Person wird auch als als grosszügig, vertraunswürdig und Hilfsbereit wahrgenommen, einen kalten Menschen hält man für das Gegenteil
- Kompetenz = Eine fähige Person, die alles schafft, wird auch als mächtig und dominant angesehen, eine unfähige Person sieht man als das Gegenteil an.
Was ist der Ursprung der impliziten Persönlichkeitstheorien ?
Der Ursprung liegt in der Evolution–> Wahrnehmung von Wärme und Kompetenz liefern wichtige Informationen für das Überleben.
Was sind die Nachteile der impliziten Persönlichkeitstheorien ?
= Implizite Persönlichkeitstheorien können uns auch in die Irre führen. Wir könnten falsche Annahmen über eine Person machen oder sogar in stereotype Denkmuster verfallen
Was sind kulturelle Merkmale und Unterschiede bezüglich der impliziten Persönlichkeitstheorien (IPT)?
Merkmale = IPT’s sind stark an die jeweilige Kultur gebunden und werden in einer Gesellschaft von Generation zu Generation weitergegeben.
Unterschiede = liegen in der Betrachtung der verschiedenen Persönlichkeitstypen, so wird zum Beispiel, der “ Künstlertyp “ in weslichen Kulturen als : kreativ, ernsthaft, temperamentvoll, pflegt einen unkonventionellen Lebensstil , beschrieben. In China dagegen, gibt es keine implizite Persönlichkeitstheorie für eine künstlerische Persönlichkeit
Was sind kulturelle Unterschiede bzgl. der impliziten Persönlichkeitstheorien, die Kultur und vorallem die Sprache betreffend?
Was bedeuten diese Unterschiede in Kulturen und Sprachen für unsere Vorstellung von anderen Menschen?
- Die verschiedenen Kulturen und ihre Sprachen unterscheiden sich zum Teil in ihren Etiketten (“Künstlertyp / Bohemian”)
- die kulturspezifsichen impliziten Persönlichkeitstheorien beeinflussen die Art und Weise wie man sich einen Eindruck von anderen Menschen verschafft.
( Experiment Hofmann und Kollegen (1986) Buch Seite 113) Chinesen und Europäer lesen eine Geschichte. Anhand von ihren verschiedenen Persönlichkeitstheorien haben sie die Person in der Geschichte anders eingeschätzt.
Was besagt die Attributionstheorie?
= Beschreibung, wie Menschen Vermutungen über die Ursachen ihres eigenen Verhaltens und des Verhaltens anderer anstellen.
Erkläre das Wesen des Attributionsprozesses, gemäss Fritz Heider.
Welche Rolle spielt Fritz Heider für die Attribuitonstheorie?
- Nach Fritz verhalten sich der Mensch wie ein Amateurwissenschaftler, der versucht, Informationsbruchstücke zusammenzufügen, bis er zu einer sinvollen Erklärung für das Verhalten anderer gelangt.
Fritz Heider wird oft als ” Vater” der Attributionstheorie bezeichnet.
( Seine Arbeiten wirken sich noch auf die heutige Forschung aus und sein einflussreiches Buch hat den Gegenstandsbereich der sozialen Wahrnehmung definiert. - Ach, Fritizi ! )