VL 12 - Gruppenprozesse (sm/) Flashcards

1
Q

Was ist eine Gruppe?

A
  • Besteht aus zwei oder mehr Personen
  • Personen interagieren
  • Interdependent (Bedürfnisse und Ziele der Gruppenmitglieder beeinflussen sich gegenseitig)
  • Gruppenmitglieder verfolgen gemeinsamen Zweck (Bsp. Expertengruppe, Bürgerversammlung, Familie, Sportmannschaft oder Partygesellschaft)
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2
Q

Warum schliessen sich Menschen Gruppen an?

A
  • Evolutionspsychologie: Vorteil für’s eigene Überleben und Aufzucht der Nachkommen
  • Angst vor Ablehung
  • Gruppe = Informationsquelle (informationaler sozialer Einfluss)
  • Zusammengehörigkeitsgefühl
  • Gefühl etwas Besonderes und von anderen unterscheidbares zu sein.
  • Gruppenzugehörigkeiten tragen dazu bei wer wir sind (Wichtiger Teil unserer Identität)
  • Setzen einen Rahmen für sozial aktzeptables Verhalten, mittels sowohl impliziter als auch expliziter Normen.
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3
Q

Welche Merkmale haben typische Gruppen?

A
  • Meistens 3-6 Mitglieder
  • Ähnlichkeit der Mitglieder bezüglich Alter, Geschlecht, Überzeugungen und Meinungen (Homogenität)
  • Gruppentypische soziale Normen = Homogenitätsfördernd (Bspw. typische Kleidung wie im Film “Die Welle” oder typische Verhaltensregeln wie ob man Akohol konsumiert oder nicht).
  • Meist auch soziale Rollen (Verhaltensregeln für Personen mit einer bestimmten Position innerhalb der Gruppe).
  • Es besteht eine Gruppenkohäsion (das, was in der Gruppe den Zusammenhalt fördert
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4
Q

Was ist die Gefahr von der Einnahme einer sozialen Rolle?

A
  • Menschen können sich so stark in einer Rolle einfinden, dass ihre persönliche Identität verloren geht. Klassisches Bsp. Zimbardos Prison-Experiment oder auch die Misshandlungen von Abu Graib.
  • Begünstigende Faktoren bzw. Gründe: Stillschweigen und fehlende Rechenschaftspflicht
  • Zentrale Ursache ist die Situation nich die Person (und deren Persönlichkeit) -> Könnte also vielen von uns genau so gehen!
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5
Q

Inwiefern ist es wichtig für ein Individuum welche Rolle es in einer Gesellschaft einnimmt?

A

Wirkt sich in starker Weise aus auf:

  • Gefühle
  • Verhalten und
  • Persönlichkeit​
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6
Q

Was mein der Begriff Gruppenkohäsion?

A
  • Die Aspekte einer Gruppe die die Mitglieder aneinander binden und die Zuneigung innerhalb der Gruppe fördern
  • je höher die Gruppenkohäsion ist, desto mehr Gruppenmitglieder bleiben eher in der Gruppe, desto mehr nehmen die Gruppenmitlglieder an Gruppenaktivitäten teil und desto mehr versuchen sie, neue Gleichgesinnte anzuwerben
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7
Q

Wie ist der Zusammenhang von Gruppenkohäsion und Leistung der Gruppe?

A
  • Kohäsion nimmt zu mit dem erfolgreichen gemeinsamen meistern einer Herausforderung (Bsp. Militär oder Sport) (wenn eine Aufgabe enge Mooperation erfordert)
  • Kohäsion kann Leistung vermindern, wenn Aufrechterhaltung guter Beziehungen zw. Gruppenmitgliedern wichtiger wird als optimale Leistung.
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8
Q

Wie wirkt sich die Anwesenheit anderer auf unsere Leistung aus (wenn diese bewertet werden kann) und wie nennt sich dieses Phänomen?

A
  • Bei einfachen Aufgaben kommt es zu einer Leistungssteigerung.
  • Bei schwierigen Aufgaben nimmt die Leistung ab.
  • Soziale Erleichterung (social faciliation)
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9
Q

Warum sind wir in Gegenwart anderer erregter als wenn wir alleine sind?

A
  • Wir sind aufmerksamer und wachsamer (Baron)
  • Wir bangen um die Bewertung der anderen (Seta & Seta)
  • Die blosse Anwesenheit anderer lenkt uns ab, was eine Situaion anspruchsvoller macht. (Zajonc)
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10
Q

Was passiert wenn wir uns in einer Gruppensituation befinden, in der unsere individuelle Leistung untergeht (keine Bewertung möglich) und wie nennt sich dieser Effekt?

A
  • Die Leistung der einzelnen geht in der Gruppe unter (Bsp. Tauziehen oder Beifall klatschen).
  • Bei eifachen Aufgaben wird deshalb die Leistung der einzelnen Gruppenmitglieder schlechter.
  • Bei schierigen Aufgaben aber besser.
  • Dieser Effekt nennt sich soziales Faulenzen (social loafing)
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11
Q

Wie unterscheiden sich die Geschlechter und Kulturen bezgülich der Tendenz zum sozialen Faulenzen?

A
  • Männer neigen eher dazu als Frauen
  • Europäer ein wenig mehr als Asiaten
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12
Q

Warum nimmt die individuelle Leistung bei schwierigen Aufgaben in Gruppensituationen wo man bewertet werden kann ab und in solchen wo man anonym bleibt zu?

A
  • Gruppensituation mit Bewertung: Man fühlt sich beobachtet was zu Bewertungsangst führen kann, was sich wiederum negativ auf die Leistung auswirken kann.
  • Gruppensituation ohne Bewertung: Bewertungsangst fällt weg, wodurch es zu besseren Leistungen kommt.
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13
Q

Was ist die Gefahr wenn man in einer Gruppe nicht mehr identifizierbar sondern nur noch Teil der Masse ist und wie nennt sich dieses Phänomen?

A
  • Menschen können im vermeintlichen “Schutz” der ihnen die Anonymität der Gruppe bietet schwere Gräueltaten begehen.
  • Hierzu gibt es wohl zahllose Beispiele wie Kriegsmassaker, Lynchmorde (z. B. des Ku-Klux-Clans) oder auch Schlägeereien und Sacheschädigungen durch Hooligans oder vermummte Linksautonome.
  • Effekt der Deindividuation
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14
Q

Warum führt Deindividuation zu diesen impulsiven und oft gewaltätigen Handlungen?

A
  • Menschen fühlen sich für ihre Handlungen nicht verantwortlich, weil sich die Wahrscheinlichkeit verringert, dass ein bestimmtes Individuum herausgegriffen wird.
  • (Wenn die Identität der einzelen Gruppenmitglieder entlarvt wird, kann eine schlimme Situation ggf. entschärft werden!)
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15
Q

Wie wirkt sich die Deindividuation bezüglich dem Einhalten von Gruppennormen aus und was für Folgen hat das?

A
  • Mitglieder der Gruppe befolgen eher Gruppennormen als andere Normen.
  • Dies kann positive oder negative Folgen haben, je nachdem was die Gruppennormen vorgeben: Im Ku-Klux-Clan heisst dies munteres Lynchen, am Metal-Konzert Moshpit und beim Hochzeits-Dessert-Buffet spachteln, spachteln und nochmals spachteln.
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16
Q

Wozu kann die Deindividuation im Cyberspace führen?

A
  • Menschen verlieren den Anstand und die Hemmung was zu übelsten Schlammschlachten und Beleidigungen führen kann. Aka Shitstorm.
17
Q

Was ist mit dem Begriff Prozessverlust gemeint?

A

Alle Aspekte der Interaktion in einer Gruppe die gutes Problemlösungsverhalten beeinträchtigen.

18
Q

Welches grundlegende Problem tritt bei Gruppen bezüglich Informationsfluss oft auf?

A

Gruppen neigen dazu sich auf allen bekannte Infos zu konzentrieren und Umstände zu ignorieren, die nur einzelne Gruppenmitglieder kennen.

19
Q

Wie kann das Problem mit dem fehlenden Informationsaustausch in der Gruppe verringert werden?

A
  • Einzelne Gruppenmitglieder für einen bestimmten Typ von Informationen zuständig machen.
  • Genügend Zeit geben das Material zu besprechen.
  • heterogene Vorabmeinung
20
Q

Was ist mit Gruppendenken gemeint?

A

Art des Denkens in Gruppen bei der der Erhalt der Gruppenkohäsion und Solidarität wichtiger ist als die realistische Berücksichtigung von Tatsachen.

= eine weitere Form von Prozessverlusten

21
Q

Welche 4 Punkte muss man beachten damit es nicht zu negativen Effekten durch das Gruppendenken kommt?

A
  • Unparteiisch bleiben: Führer der Gruppe sollte keine direkte Rolle einnehmen.
  • Fremdmeinungen einholen: Wichtig da diese Meinungen nicht von Gruppenkohäsion beeinflusst sein können.
  • Untergruppen bilden: Zuerst separates Diskutieren und erst am Ende teilen der Informationen in der grossen Gruppe (so kommen mehr Alternativen zum Vorschein).
  • Namenlos abstimmen: Anonymität hilft, dass jeder seine wirkliche Meinung äussert.
22
Q

Was ist mit Gruppenpolarisierung gemeint?

A

Gruppen neigen zu Folgendem:

  • Entscheidungen zu treffen die extremer ausfallen als die ursprüngliche Meinung ihrer Mitglieder.
  • Wenn die einzelnen Mitglieder zum Risiko neigen, verhält sich die Gruppe noch risikoreicher.
  • Wenn die einzelnen Mitglieder zur Vorsicht neigen, verhält sich die Gruppe noch vorsichtiger.
23
Q

Was ist mit dem transaktiven Gedächtnis gemeint?

A

Wenn z. B. Paare ihre Gedächtniskapazität sozusagen verdopplen, indem sich jeder nur auf einen bestimmten Bereich konzentriert.

24
Q

Welche zwei Modelle zur Erklärung des Phänomens der Gruppenpolarisierung gibt es?

A
  • Modell der überzeugenden Argumente: Hier führt die Gruppendiskussion zur Polarisierung, weil die Gruppenmitglieder die Argumente der anderen als Informationsgrundlage nutzen (informationaler Einfluss)
  • Modell der sozialen Vergleichsprozesse: Hier führt die Gruppendiskussion zur Polarisierung, weil die Gruppenmitglieder einen sozialen Druck in Richtung der dominanten Sichtweise verspüren (normativer Einfluss).
25
Q

Erläutere das Dual-Conern-Modell von Blake & Mouton.

A

Dieses Modell versucht zu erklären wie verschiedene Konfliktstile zustande kommen. Dazu definiert es 2 Dimensionen:

  • Interesse an der eigenen Zielerreichung (concern for self)
  • Interesse an der Zielerreichung des anderen (concern for other).
26
Q

Nenne die 5 verschiedenen Konfliktstile die Nach dem Dual-Concern-Modell resultieren können.

A
  • Vermeiden
  • Anpassen/Nachgeben
  • Kompromiss schliessen
  • Kämpfen/Durchsetzen
  • Gemeinsames Problemlösen
27
Q

Was besagt das Kontingenzmodell der Führung nach Fidler?

A

Es gibt zwei verschiedene Führungsstile:

  • Aufgabenorientierte Führungskräfte: Erreichen des Arbeitsziels ist wichtiger als die Beziehung zu den Mitarbeitern.
    Dieser Führungsstil ist am effizientesten in Arbeitssituationen mit hoher oder tiefer Kontrolle.
  • Beziehungsorientierte Führungskräfte: Gefühle und Beziehungen der Mitarbeiter haben die grösste Bedeutung.
    Dieser Führungsstil ist am effizientesten in Arbeitssituationen mit mittlerer Kontrolle.
28
Q

Von was hängt es ab welcher Konfliktstil in einer bestimmten Situation gezeigt wird?

A
  • Wichtigkeit des Konfliktgegenstands für die eigene Person
  • Wichtigkeit des Konfliktgegenstands für die andere Partei,
  • Wichtigkeit der Aufrechterhaltung einer positiven Beziehung zur anderen Konfliktpartei,
  • Zeitdruck bei der Suche nach einer Lösung,
  • Gegenseitiges Vertrauen der Konfliktparteien.
29
Q

Erläutere die dreidimensionale
Aufgabentaxonomie von Steiner

A

Dient der besseren Einschätzung der erwartbaren Gruppenleistungen. Basiert auf folgenden 3 Dimensionen:

  • Aufgabe unterteilbar oder unteilbar?
  • Output primär zur Maximierung oder zur
  • *Optimierung**?
  • Welche Beziehung besteht zwischen Einzelbeiträgen und Gruppenleistung?
30
Q

Welche Motivationsverluste in einer Gruppe gibt es?

A
  • Soziales Faulenzen (social loafing): Gruppenmitlglieder denken, es falle nicht auf wenn sie weniger machen, als die anderen.
  • Soziales Trittbrettfahren (free-riding): Gruppenmitglieder reduzieren ihren Beitrag weil sie ihren Beitrag für bedeutungslos halten.
  • Trotteleffekt/Gimpel-Effekt (sucker effect): Gruppenmitlieder verringern ihre Anstrengung weil sie glauben, dass andere Mitlglieder nur profitieren. Deshalb wollen sie sich nicht ausnutzen lassen.
31
Q

Welche Motivationsgewinne in einer Gruppe gibt es?

A
  • Köhlereffekt (indispensability effect): Wenn schwächere Gruppenmitglieder sich stärker anstrengen als wenn sie individuell arbeiten würden, um nicht für eine schlechte Gruppenleistung verantwortlich zu sein.
  • Sozialer Wettbewerb (social competition): Wenn Gruppenmitglieder ihre
    Anstrengung steigern, um die anderen Gruppenmitglieder zu übertreffen.
  • Soziale Kompensation (social compensation): Wenn sich die stärkeren Mitglieder einer Gruppe vermehrt anstrengen, um die Leistungsdefizite der schwächeren Gruppenmitglieder zu kompensieren.