Verhaltenstherapie Flashcards
Welche historischen Grundbegriffe sind mit der Verhaltenstherapie verbunden?
- Ursprünge aus Lerntheorien und experimentellen Psychologie
(Watson –>Behaviorismus, Pawlow –> Klass. Kon. , Skinner –> operantes Kond.) - nach dem 2. Weltkrieg, Übertragung der Erkenntnisse auf Menschen (Wolpe –> systematische Desensibilisierung, Mowrer –>Zwei-Faktoren-Theorie der Angst
kognitive Wende (in 60/ 70er): Beobachtung von kog. und gedanklichen Schemata (Kanfer –> Selbstregulation, SORKC, Bandura –> soz. Lernen, Ellis –> Rational-Emotiv Therapie, Beck–>kog. Therapie, Meischenbaum –> Stressimpfungstraining
aktuell: dritte Welle (Achtsamkeit, Berücksichtigung biografischer Erfahrungen, Beziehungsgestaltung), Linehan, Hayes (ACT), Young (Schematherapie)
Was heißt Verhalten?
= Gesamtheit aller von außen beobachtbarer Aktivitäten (Rkt. auf Reize/ Reizkonstellationen)
seit kog. Wende auch innere Erlebniswelt
Was sind die 4 Ebenen des Verhaltens?
affektiv-emotional, kognitiv-verbal, physiologisch, motorisch (beobachtbar)
Wie ist in der Verhaltenstherapie der Zusammenhang zw. Störung und Symptom?
Störungstheorie der Verhaltenstherapie = Störung und Symptom gleich
Störung = eine nicht oder falsch gelernte Rkt., die aktuellen Umweltanforderungen nicht genügt
Therapietheorie postuliert als Ziel Symptomreduktion/ Eliminierung –> Aufbau neuer Rkt. und Stabilisierung (Symptomreduktion, verbesserte Selbstregulation, Psychoedukation, Hilfe zur Selbsthilfe
Was sind Kennzeichen der VT?
- Problemorientierung
- Bedingungsorientierung
- Handlungsorientierung
- Zielorientierung
Was wird bei der psych. Entwicklung im Sinne der VT betont?
resultiert aus individueller Lerngeschichte, Klassische Konditionierung, Paradigma der operanten Konditionierung, Modelllernen (mit Alter nimmt verdecktes Lernen gegenüber offene Imitation zu), für kog. Lernen gewisse Reife und Einsichtsfähigkeit notwendig (mit Alter nimmt zu: Selbstregulation, Selbstverstärkung, Selbstkontrolle)
!Was bedeutet Lernen?
Ausbildung oder Korrektur von Gedächtnisbesitz durch informationsverarbeitende Prozesse
Veränderung der Gedächtnisinhalte
Lernformen: elementares Lernen (Habituation, bed. Rkt.), kog. Lernen über Einsichtsbildung
!Was postuliert die allgemeine Psych. im Sinne der Krankheitslehre der VT?
- psych. Störungen sind abnormes, gelerntes Verhalten
- abnormes Lernen unterliegt denselben Gesetzmäßigkeiten wie fkt. Lernen
Was passiert bei der klass. Konditionierung?
ursprünglich neutrale Reize werden zu Auslöser von Reaktionen, die sie zuvor NICHT auslösen konnten
Neutraler Reiz (Stimulus) (aufgrund von biol. Eigenschaften vorprogrammiert) + unkonditionierter Reiz = Kopplung /Assoziation --> problematische Verhalten wird durch VORAUSGEGANGENE Reizmerkmale ausgelöst (= respondentem Verhalten)
!Wie sah das klassische Experiment von Pawlow aus?
auf NS (Ton einer Glocke) folgt OR (Orientierungsreaktion)
URC (unkond. Rkt.) = Speichelfluss auf Nahrungskontakt
UCS (unkond. Stimulus) = Nahrung
Trainingsphase: wiederholte Darbietung NS + UCS
- -> aus NS wird CS
- -> aus URC wird CR
- -> Kopplung aus NS und UCS = Verstärkung (jehäufiger, umso stabiler ist die gelernte Assoziation
Löschungsphase: wenn CS ohne UCS
- -> bedinget Rkt. tritt auf, aber nie so stark wie URC
- -> wenn nur CS, dann nimmt CR in Stärke ab bis zur Löschung (unerwünschtes Verhalten kann gelöscht werden, wenn Bekräftigung für dieses Verhalten nicht mehr da ist), CS büßt Signalcharakter ein, Organismus lernt das es keine Kopplung mehr gibt
Spontanerholung: bei Darbietung CS nach längerer Pause kann zuvor gelöschte Rkt. wieder auftreten (aber deutlcih geringer)
!Welche zwei Bedingungen müssen für eine erfolgreiche Konditionierung erfüllt sein?
- Kontingenz: Informationsgehalt, den ein NS über das Auftreten eines UCS liefert (im Idealfall ist NS ein optimaler Prädiktor für UCS), Zuverlässigkeit entscheidend für Stabilität des Lerneffekts (Kontingenz entscheidender als Kontiguität
- Kontiguität: zw. NS und UCS zeitl. und räuml. Nähe entscheidend
!Was bedeutet Preparedness (Seligman)?
biol. Prädisposition, auf bestimmt Reize besonders leicht eine stabile kond. Rkt. zu entwickeln (Angst vor Spinnen als vor Steckdosen) –> ermöglicht schnellere Rkt.
!Was bedeutet Reizgeneralisierung?
Reize, die dem CS ähnlich sind, lösen auch CR aus (Ratte, dann auch Kaninchen..)
!Was bedeutet Reizdiskriminierung?
bedingte Rkt. wird NUR durch genau def. Reiz ausgelöst, nicht durch ähnlichen (Bsp.: Versuchstier hat nur bei Quadrat bedingte Rkt., nicht bei Rechteck)
!Was ist eine Gegenkonditionierung?
weitere Konditionierung, CR1 (panisch) wird ersetzt durch CR2 (entspannt)
–> Mechanismus wird bei sytematischen Desensibilisierung genutzt (Angst vor Spinnen)
Was bedeutet Konditionierung höherer Ordnung?
NS wird mit einem bereits konditionierten Reiz (CS) gepaart
!Wie hieß das Experiment von Watson und Rayner?
kleine Albert –> zeigte das Angstreation klassisch konditionierbar ist
Was beinhaltet die operante Konditionierung (Skinner)?
Auftretenswahrsch. von Verhalten durch Konsequezen erhöht oder verringert
problematische Verhalten wird durch die Wirkung der nachfolgenden Reizmerkmale (Konsequenz, C-Variable) aufrechterhalten
operantes Lernen = Lernen am Erfolg
!Welche Varianten der Verstärkung gibt es?
= Verhalten wird verstärkt gezeigt
- Unterscheidung in positive (angenehme Konsequenz) und negative (wenn ich ein Verhalten zeigte, fällt unangenehme Konsequenz weg, psych. Störung durch diese Variante oft aufrechterhalten) Verstärkung
!Was meint Bestrafung?
führt zu Verminderung der Häufigkeit des Verhaltens
Typ 1: direkter Strafreiz
Typ2: eine positive Verstärkung wird entzogen
!Welche Bedingungen benötigt die operante Konditionierung?
Kontiguität (geringen zeitl. und räum. Abstand zw. Verhalten und Konsequenz)
Kontingenz (Struktur, Regelmäßigkeit und Vorhersagbarkeit zw. Verhalten und Konsequenz, bei hoher K erfolgt auf bestimmtes Verhalten immer Konsequenz / bei niedriger K, erfolgt nur bei jedem x-mal Konsequenz)
!Welches Verhalten könnte auf positive oder negative Konsequenzen folgen?
Positiver Stimulus (Konsequenz):
Darbietung: “Positive Verstärkung”, Whk. für Verhalten steigt
Entfernung: Bestrafung Typ2 oder indirekte Bestrafung, Whk. für Verhalten sinkt
Negativer Stimulus (Konsequenz):
Darbietung: Bestrafung Typ1 oder direkte Bestrafung, Whk. für Verhalten sinkt
Entfernung: “Negative Verstärkung”, Whk. für Verhalten steigt
!Was sind Verstärkerpläne?
welche Formen von Kontingenzen
Art der Verstärkerpläne Auswirkung auf Lerngeschwindigkeit und Löschungswiderstand
kontinuierliche Verstärkung: nach jedem erwünschten Verhalten wird verstärkt (hohe Kontingenz, schneller Verhaltensaubau)
intermittierende Verstärkung: Verhalten nur teilweise verstärkt (erst nachdem 4 mal aufgetreten, niedrige Kontingenz, hohe Löschungsresistenz und Stabilität), Quotenplan (fest, variabel), Intervallplan (fest, variabel)
!Was meint Verhaltensaufbau- und stabilisierung?
Verhaltensaufbau: kontinuierliche Verstärkung
Verhaltensetablierung: intermittierende Verstärkung
!Wie erreiche ich langfristige Verhaltensänderungen?
durch kurzfristige Verhaltenskonsequenzen (verhaltenswirksamer), daher Zwischenziele
!Welche Arten von Verstärkern gibt es?
primäre (Wärme, Nahrung, phys. Grundbedürfnisse), sekundäre (Kopplg. neutraler Reiz mit Verstärker, Geld, gute Noten), soziale, materielle
!Was steckt hinter dem Premack-Prinzip?
beliebte Aktivität als Verstärker für eine weniger beliebte Aktivität einzusetzten (nach Spaziergang darf dep.Pat. 2 Stunden im Bett liegen)
!Was ist ein diskriminativer Hinweisreiz?
erhalten Reize, indem sie einer Rkt.-Konse.-Abfolge vorausgehen
!Was ist Löschung?
erwartete Konsequenz bleibt auf bestimmtes Verhalten aus
!Was besagt die 2-Faktoren-Theorie der Angst (Mowrer)?
Komb. aus Klass. Kond. und op. Kond., lerntheoretisches Modell zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Ängsten
Entstehung über klass. Kond.
Aufrechterhaltung über op. Kond.
!Was bedeutet erlernte Hilflosigkeit (Seligman)?
in Situation weder Flucht noch Vermeidung mgl., Erlebnis der Unkontrollierbarkeit führt zu kog., emo., phy. und motiv. Beeinträchtigungen
pess. Attributionsstil fördert Dep. (neg. Erlebnisse als intern, stabil und generell verursacht anzusehen)
!Was besagt die Bobo Doll Study?
Bandura- soziales Lernen, Kinder imitieren gewalttätiges Verhalten
Whk. zu Nachahmung erhöht, wenn Modell soz. Macht, Ählichkeit zw. Modell und Beobachter, Modell Beobachter verstärkt
- neues Verhalten gelernt
- bereits gelernte Rkt. ausgelöst
- Rkt. des Beobachters durch Wahrnehmung des Modells gehemmt oder enthemmt wird
Vorgang des Modelllernens: Aneignungsphase (Aufmerksamkeits- und Behaltensprozesse), Ausführungsphase (motor. Reproduktionsprozess und Verstärker-und Motivationsprozesse)
Was heißt kognitives Lernen?
kog. Prozesse steuern menschl. Verhalten
kog Prozesse = Wahrnehmen, Urteilen, Verstehen, Problemlösen, Schließen, Begriffserwerb
Verhalten durch Aufnahme neuer Infos und durch Anwendung kog. Prozesse auf verfügbare Gedächtnisinhalte veränderbar
kog. Lernen erfolgt durch Einsicht statt durch Versuch und Irrtum
Was ist der Unterschied zw. Verhaltens- und Problemanalyse?
VA ist Teil der PA
!Wie sieht das Schema einer Problemanalyse (Reinecker) aus?
- Präzise Beschreibung des Problems:
Alpha-Ebene (Verhaltensebene, beob. unmittelbare situative Umweltbedingung)
Beta-Ebene (kog.-subj. Ebene, interne psych. Determinante, welche als Hinweisreiz oder verstärkende Reize wirken können, auch emotionale Rkt.)
Gamma-Ebene (physiol. Ebene) - Erfassung und Beschreibung situationaler Beding. des Verhaltens (Fkt. Bedingungsanalyse, prädis., auslösende, aufrechterhaltende Beding., entspricht S und C des SORKC)
- Bisheriger Umgang mit Problemen (Selbsthilfeversuche, Stärke der Beeinträchtigung durch Problem)
- Selbstregulationssystem (O-Variable, neben überdauernden und aktuellen phy. Besonderheiten Einbezug von Erwartung, Werten.., Gamma und Beta-Ebene)
- Genese und Ent. des Problems
- Health-Belief-Modell
- Erstellung hypot. Bedingungsmodell
Was steht hinter der horizontalen VA/ Mikroanalyse?
= Verhaltensgleichung, Verhalten in Situation
Beschreibung problematischen Verhaltens und der zeitl. korrespondierenden Stimuli mit z.B. SORKC
Was ist eine vertikale VA oder Plananalyse?
Analyse übergeordneter, verhaltenssteuernder, meist habit. Pläne und Regeln z.B. mittels Plananalyse
Ziel: Erfassung Motivstruktur sowie Erreichung dieser (durch sog. Pläne)
Was bedeutet die Makroanalyse?
probl. Verhalten im Gesamtkontext, Berücksichtigung Lebensgeschichte, Lernerfahrung
Was ist das Ziel der horizontalen VA (Kanfer, Saslow)?
vorausgegangenen, begleitenden, nachfolgenden Bedingungen eines Verhaltens
elaborierte Darstellung eines relevanten Abschnitts
mit Hilfe des SORKC-Schemas
Achtung: andere Varianten: PA nach Bartling/ multimodale VA nach Lazarus mittels BASIC-ID-Schema
!Was beinhaltet das SORKC-Schema?
S: Situation intern und extern (entspricht Alpha-Ebene von Reinecker)
O: körp. Erkrankungen, Filter, die Wahrnehmung beeinflussen, Grundüberzeugungen, Werte, Normen, PSKstil (Beta und Gamma)
R: emot, physio, kog, motorisch (verbal, nonverbal) (Alpha, Beta und Gamma)
K: Kontingenzverhältnis (Beschreibung der Häufigkeit und des Musters der Verstärkung auf gezeigtes Verhalten)
C: Zeitpunkt: kf, lf; Entstehungsort (aus Innenleben des Pat., oder aus Umwelt), Qualität: pos. Verstärkung, neg. Verstärkung oder Bestrafung Typ I oder II
!Was kommt bei der PA (“Verhalten -in -Situation”) nach Bartling zum SORKC-Schema hinzu?
neben situative Variablen auch vermittelnde Variablen: Wahrnehmungsprozesse (Orientierung, Aufnehmen, Kodieren)
sowie
innere Verarbeitung (Interpretation der Situation, Bewertung der Situation, Handlunsgvorbereitung)
Was berücksichtigt das BASIC-ID-Schema (multimodale Therapieplanung) nach Lazarus?
- Erfassung gesamte Person mit mehreren Problem und Beschwerdebereichen
- psych. Probleme sind mehrere miteinander verknüpfte Probleme
- ermöglicht multimodale Therapieplanung: Verhalten, Affekt, Empfindungen, Vorstellung, Kognition, interpersonelle Bez., Drogen/Biologie
!Was sind Pläne?
Einstellungen, Meinungen, Haltungen, Werte, Erwartungen, Ansprüche, mehr oder wenige explizite Regeln..
Unterscheidung verschied. Abstraktionsebenen: Verhalten in Situation, Unterpläne, Pläne, Oberpläne
Plananalyse nach Caspar
!Was sind Annäherungsziele nach Grawe?
im Laufe der Entw. bilden sich motivationale Schemata aus, Unterteilung in Annäherungs- und Vermeidungsziele
Annäherungsziele: menschl. Grundbedürfnisse: Orientierung/ Kontrolle, Lustgewinn/ Unlustvermeidung, Bindung und Selbstwerterhöhung/ Selbstwertschutz
!Was sind Vermeidungsziele?
Alleinsein, Kritik, Hilflosigkeit, entstehen durch Verletzung menschl. Grundbedürfnisse
Inkongruenz: entstehen, wenn Annäherungsziele und reale Erfahrungen nicht übereinstimmen
Diskordanz: Schemata und Ziele stehen im Konflikt zueinander (konfligieren)
Inkonsistenz: gemeinsame Ausmaß von Inkongruenz und Diskordanz und gilt in Konsistenztheorie (Grawe) als Faktor für Entstehung psych. Störungen
!Was macht die Plananalyse?
- Organismusvariable wird analysiert
- Frage: Welche Lebensregeln und Schemata bestehen und begünstigen Problemverhalten?
- kann auf zwei Wegen erfolgen:
1. Bottom-up (wozu): Analyse von unteren Ebene auf höhere (Verhaltensbeobachtung, Schilderung Pat., Wirkung des Pat. auf Therapeuten)
2. Top-down (womit/ wodurch): Exploration Lebensgeschichte, konkrete Fragen nach Lebensregeln/ Plänen
= –> Fremdbeurteilungsverfahren (vs. Selbstbeobachtung mittels FAMOS)
!Was ist komplementäre Beziehungsgestaltung (motivierende Beziehungsgestaltung)?
Therapeut versteht zentralen Beziehungsmotive, therapeutische Grundhaltung heißt dann, diese zu befriedigen (Anerkennung, Solidarität), Sättigung tritt ein und Pat. kann Interaktionsverhalten aufgeben und Therapeut kann Bez.kredit aufbauen, welchen er später benötigt, um ggf. konfrontativ zu interventieren
!Was ist ein Verhaltenstest?
Selbst- und Fremdbeobachtung, Situation durchführen die z.B. angstbesetzt ist (Waschzwang)und nicht tun, was Angst reduziert und Gedanken und Gefühle beobachten
–> Aufschluss über Befürchtungen, Automatismen
Wie sollten Ziele formuliert werden?
gemeinsam, konkret, realistisch, überprüfbar, positive Formulierung
SMART (aus Selbstmanagemnet.Therapie):
spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert
an unterschiedl. Stellen der Verhaltensgleichung (Personenziel, Konsequenzziel)
Was macht die Zielerreichungsskala?
GAS = Goal Attainment Scaling
Pat. kann verschied. Stufen der Zielerreichung konkret definieren
Wie sollte die Therapieplanung erfolgen?
Basis dabei: Ergebnisse der VA und Zielbestimmung
3 Fragen sollten geklärt werden:
1. In welche Richtung soll Veränderung erfolgen? z.B. Verhaltensabbau, Verhaltensreduktion, Verhaltensdefizit, Verhaltensaufbau
2. Welche Variable des SORKC zuerst?
3. Welche Methoden (Intervention, Erstellung Ablaufplan, Konkretisierung der Methoden)?
!Wie lauten die 7 Phasen des therapeutischen Prozess?
- Selbstmanagementtherapie nach Kanfer, liefert heuristische Hinweise zur Optimierung des Prozesses
- 7 Stufen sollten durchlaufen werden
1. Eingangsphase: Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen z.B. therapeutische Arbeitsbez., Erfassung Beschwerden, Therapiemotivation
2. Aufbau von Änderungsmotivation und vorläufige Auswahl von Änderungsbereichen (Reduktion Resignation, Motivierung, posit. Konsequenzen
3. Verhaltensanalyse (Problembeschreibung und Suche aufrechterhaltender Beding.) z.B. Mikroanalysen, fkt. Bedingungsmodell
4. Klärung und Vereinbarung Ziele (Therapieziele, Vereinbarung, therapeutischer Ziele, Priorisierung, Aktivierung Pat. zur Mitarbeit)
5. Planung, Auswahl und Durchführung von Methoden (Interventionsplanung auf Basis 1-4, grobe und feine Therapieplanung, Standardmethoden, Einschätzung und ggf. Verbesserung Motivation Pat.)
6. Evaluation der Fortschritte (Feststellung Verhaltensänderungen, Diagnostik, Einführung neuer Therapieinhalten oder Motivierung zur Beendigung der Therapie)
7. Endphase: Erfolgsoptimierung und Abschluss (Konsolidierung der Veränderungen, Erlernen Selbstmanagement, Ausblenden der Kontakte, Vorbereitung Katamnese)
Achtung: Selbstmanagement-Therapie = übergeordnetes Therapiekonzept und Selbstkontrollverfahren = konkrete Methode zur Verbesserung Selbstmanagement
!Welche Variablen sind wichtig für den Aufbau einer therapeutische Beziehung?
- Basisvariablen nach Rogers sowie
- zur verhaltenstherapeutischen Gesprächsführung zählen:
Struktur
Transparenz
Konkretisieren (Präzisieren, Spezifizieren)
geleitetes Entdecken (durch gezielte Fragen, soll Pat. neue zielführende Infos selber entdecken)
soziale Verstärkung und Lob (Verstärkung der Bemühungen)
Zusammenfassen und Rückmeldung
!Wie kann Verhalten aufgebaut werden (operante Verfahren)?
- positive und negative Verstärkung
- zunächst kontinuierliche Verstärkung, anschließend intermittierend
- shaping (schrittweise, zunächst erste Anzeichen des Zielverhaltens verstärken), chaining (letzte Glied der Verhaltenskette wird verstärkt, von hinten ausgeformt), fading (Hilfsmittel schrittweise ausgeblendet, Selbständigkeit verstärkt), prompting (Aufmerksamkeit auf gewünschtes Verhalten lenken), token economies (Einsatz von Verstärkern, die man gegen etwas eintauschen kann)
!Wie kann ich Verhalten abbauen?
Bestrafung Typ 1 und 2
verschiedene Formen: Bestrafung, Löschung, Checking (Löschung graduiert), Response Cost (Rückgabe von Verstärkern), Timeout (wenn alle Verstärker nicht kontrolliert werden können), Sättigung (erfolgt wenn Rkt. sehr häufig gezeigt wird), Beschränkung (physik. Behinderung), Verstärkung imkompatibler Verhaltensweisen
!Wie kann ich gewünschtes Verhalten stabilisieren?
- therapeutische Hausaufgaben
- Kontingenzverträge (Verhaltensverträge): Verbindlichkeit, Wenn-Dann-Bedingungen, genaue Festlegung der Interventionen und Bedingungen, zw. Pat. und Therapeut oder zur Selbstkontrolle
- Token economies: system. Verabreichung von Verstärkern bei erwünschten Verhalten (Token sind Objekte mit Tauschwert –>bestimmte Zahl gesammelt, können diese gegen Verstärker eingetauscht werden)
- Mediatormodell (Mediatorentraining): Verstärkung erfolgt über Person in nahen Umgebung des Pat. (z.B. Eltern, Lehrer)Therapeut ist Berater für Mediator
- Ausblenden der Therapie, Einbezug soz. System, Überlernen von Verhaltensweisen, Fremd- zu Selbstverstärkung, kontinu. Verstärkung zu intermitt. V.
Was versteht man unter Habit-Reversal-Training (Reaktionsumkehr)?
system. Unterbrechung eines automa. Verhaltens durch korr. Rkt. bei z.B. Tic-Störung, Trichotillomanie, Daumenlutschen, Fingerknacken
Ablauf: 1. Beschreibung Verhalten, frühe Anzeichen 2. Aufbau Veränderungsotivation, Verstärkung erster Fortschritte, Aufzeigen neg. Konsequenzen..)3. Cometing-Response-Trianing (bei ersten Impuls imkompatibles Verhalten zeigen, z.B. Hände zu Fäusten, um nicht zu kratzen)4. Generalisierungtraining: Therapie–>Alltag–>schwierige Situationen
Was ist die Voraussetzung für Exposition (Technik zur Stimuluskontrolle)?
Reizexposition ausreichend lange, bis Abfall der Emotionen
medizinische Diagnostik (org. Abklärung bei Schwindel, Herzrasen, Ausschluss einer organismischen Notlage bei Expo), keine Expos bei Selbstmedikation (Alkohol, Tranquilizer)
!Was sind Indikation und Kontraindikationen von Expo?
Indikation: Angst- und Vermeidungsrkt., Angststörungen (Panik, Phobien, GAS), PTBS, Suchterkrankungen, Essstörungen, Zwangsstörungen, chron. Trauerreaktion
Kontraindikation: Herzinsuff., psycho. oder dissoziatives Erleben, Schwangerschaft, unzureichende Motivation, hoher sekundärer Kgew., Angst als Folge einer Erkrankung
Wie unterscheiden sich Konfrontationsverfahren?
Darbietung Reiz (in sensu vs. in vivo)
Vorgehen (massiert, graduiert)
Alleine vs. therapeutenbegleitend
Setting (Einzel und Gruppe)
Was ist der Vorteil von in vivo?
schneller Angstabfall, Vermeidungsverhalten besser zu verhindern
Wann ist in sensu günstiger?
Aufsuchen der Situation in Realität nicht mgl., ethisch nicht vertretbar, Vorerkrankungen, wenn für in vivo keine Motivation
Welche Technik ist bei der Expo am effektivsten?
in vivo, massiert (Flooding)