Verbreitung und Formen von Kriminalität (Stadt/Land, Altersverlauf etc.) Flashcards

1
Q

Verbreitung von Kriminalität in Deutschland

-> welche Gefälle bestehen?

A

I) Nord - Süd - Gefälle

II) Stadt - Land - Gefälle

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2
Q

Mögliche Gründe für ein konsistentes Nord-Süd-Gefälle?

A

Unterschiedliches Anzeigeverhalten:

  • > im Norden wird häufiger angezeigt
  • > im Süden eher informelle Konfliklösung
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3
Q

Mögliche Gründe für ein Stadt - Land - Gefälle?

A
  • > Mehr Gelegenheiten zur Tatbegehung und mehr Tatanreize in der Stadt
  • > Die informelle soziale Kontrolle ist in Ballungsräumen allgemein geringer (höhere Anonymität)
  • > In Ballungsräumen häufen sich soziale Probleme (soziale Brennpunkte), die die Entwicklung von dissozialem Verhalten begünstigen können
  • > Auf dem Land werden Normverstöße eher auf privatem/informellen Wege bereinigt
  • > Straftaten werden auf dem Land seltener der Polizei gemeldet, weil Polizei weniger präsent ist und Dienststellen weiter entfernt sind > Schwelle, sich an Polizei zu wenden größer
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4
Q

Ermittlung von Tatverdächtigen (TV)

A
  • Die Registrierung einer Person als TV im Sinne der PKS geschieht, wenn Anfangsverdacht vorliegt, der auf „zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkten“ (§152StPO) beruht
  • Polizeilich gilt ein Fall als aufgeklärt, sofern ein TV ermittelt wurde
  • Von ca. 6Mio. Delikten werden ca. 3,2 Mio. aufgeklärt und 2 Mio. TV verantwortlich gemacht
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5
Q

Aufklärungsquote

A

Verhältnis der aufgeklärten Fälle zu den polizeilich registrierten Fällen

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6
Q

Tatverdächtigenbelastungszahl

A

Anzahl der TV auf 100.000 Einwohner des entsprechenden Bevölkerungsanteiles

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7
Q

Age - Crime - Curve

A
  • Zeit-und kulturübergreifender Befund
  • männlich: steiler Anstieg bis Heran-wachsendenalter
  • weiblich: Kurve verläuft flacher mit Maximum bereits in früher Jugend
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8
Q

Deliktstruktur im Altersverlauf

A
  • > Im Kindesalter werden überwiegend Bagatelldelikte begangen (- Ladendiebstahl, Graffiti, ..).
  • > Kulturübergreifender Befund: Gipfel der Tatverdächtigenbelastungszahl liegt im späten Jugendalter!
  • > KI und JU führen gleiche Straftaten tendenziell weniger schwerwiegend aus.
  • > Mit steigendem Alter Verschiebungen in der Deliktstruktur, welche sich durch Zunahme der Deliktschwere und der Versatilität (Breite des Spektrums delinquenter Handlungsformen) auszeichnen
  • > Mit fortgeschrittenem Alter nimmt Anteil an Bagatelldelikten wieder zu. (mögl. Gründe: weniger körperl. Ressourcen, Motivator: Altersarmut)
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9
Q

Vorausblick: Erklärungen für „normale“, entwicklungsbedingte Jugenddelinquenz

A

> Delinquente Verhaltensweisen als Experimentierverhalten im Prozess der Entwicklung sozialer und gesellschaftlicher Normvorstellungen

> Wunsch nach sozialem Status, zu welchem erschwerter legitimer Zugang besteht

> Fähigkeit zum Belohnungsaufschub und zur Kontrolle von Handlungsimpulsen muss im Laufe der Kindheit und der Jugend entwickelt werden

  • -> dazu neuropsychologische Befunde (Steinberg, 2010; van Leijenhorstet al., 2010):
  • neuronale Umstrukturierungen des Belohnungssystems in früher Adoleszenz führen zu gesteigertem Sensations-und Gratifikationsbedürfnis sowie zu erhöhter Risikobereitschaft
  • Allmähliche Reifung der „stop-and-think“-Systeme im präfrontalen Cortex bis in junges Erwachsenenalter
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10
Q

Zusammenfassung: Kriminalität nach Lebensalter & Geschlecht

A

> > Kriminalität folgt zu allen Zeiten und in allen Kulturen einer typischen Altersverlaufskurve mit einem Anstieg während der Adoleszenz und einem Rückgang über das Erwachsenenalter (age - crime - Kurve)

> > Unter jungen Menschen ist Delinquenz sehr weit verbreitet (ubiquitär) undein natürliches Begleitphänomen im Prozess der Persnlichkeits-und Identitätsbildung sowie der Herstellung sozialer Autonomie

> > Das Geschlechterverhältnis liegt im Hellfeld bei 1:3 und in Dunkelfeld bei ca. 1:2; zwischen den einzelnen Deliktarten ergeben sich deutliche Unterschiede (z.B. sex. Gewalt [kaum Frauen], Ladendiebstahl [rel. ausgeglichen)

> > Bei jungen Menschen, insbesondere Kindern überwiegen Bagatelldelikte. Bis ins mittlere Erwachsenenalter nehmen Deliktschwere und Versatilität zu; Rückgang zum hohen Alter

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11
Q

MC: Verbreitung von Kriminalität

A) In den südlichen Bundesländern werden trotz erhöhter Anzeigebereitschaft weniger Straftaten im Hellfeld registriert als in den nördlichen Bundesländern.

B) Das Stadt - Land - Gefälle der Kriminalität ist u.a. darauf zurückzuführen, dass in der Stadt mehr Tatgelgenheiten bestehen und Normverstöße seltener auf informellem Wege geklärt werden.

C) Die Tatverdächtigenbelastungszahl beschreibt die Anzahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner

A

B) Das Stadt - Land - Gefälle der Kriminalität ist u.a. darauf zurückzuführen, dass in der Stadt mehr Tatgelgenheiten bestehen und Normverstöße seltener auf informellem Wege geklärt werden.

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12
Q

MC: Kriminalität nach Lebensalter und Geschlecht

A) In der PKS gilt ein Fall als aufgeklärt, wenn ein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte und gegen diesen Anklage durch die Staatsanwaltschaft erhoben wird.

B) Für die Gesamtkriminalität zeigt sich kulturübergreifend eine typische Alterskurve, welche bei männlichen TV im Heranwachsendenalter und bei weiblichen TV in der Jugend ihr Maximum erreicht.

C) Die Schwere und Versatilität kriminellen Verhaltens nehmen von der Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter stetig zu.

A

B) Für die Gesamtkriminalität zeigt sich kulturübergreifend eine typische Alterskurve, welche bei männlichen TV im Heranwachsendenalter und bei weiblichen TV in der Jugend ihr Maximum erreicht.

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