Geschlechterspezifische Erklärungsansätze Flashcards

1
Q

Generalitäts-Spezifitäts-Debatte

A

> > Erklärungsmodelle zur Entstehung von Delinquenz: meist geschlechtsneutral formuliert, Frauen i. d. Forschung jedoch vernachlässigt

  • > SPEZIFITÄT: Es bedarf eigenständiger Erklärungsmodelle, da geschlechterneutrale Theorien die spezifischen Erfahrungen und Lebenswelten insbes. von Frauen weitgehend vernachlässigen
  • > GENERALITÄT: Entstehungsbedingungen für Delinquenz bei beiden Geschlechtern nahezu identisch.

> > aktuelle Forschung: größtenteils dieselben Prozesse, jedoch in einiger Hinsicht auch Unterschiede -> Besonderheiten berücksichtigen!

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2
Q

Seltenere Belastungen bei Frauen

A
> ADHS, Impulsivität, SK
> delinquente Einstellungen
> fehlende soz. Kompetenzen 
> geringes elterliches Monitoring
> delinquente Peers
> Substanzproblematiken
> Probl. hinsichtlich Leistung, Engagement & Verhaltensauffälligkeiten im schul. Bereich
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3
Q

Häufigere Belastungen bei Frauen

A

> Selbstwertproblematiken
fam. Konflikte & gewalttätige Auseinandersetzungen
psych. Erkrankungen
häufigere, frühere & länger andauernde physiche, emot. & sex. Misshandlungen / Vernachlässigungen
delinquente Partner

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4
Q

Geschlechterunterschiede hinsichtlich Wirksamkeit von R&S - Faktoren

A

> häufig inkonsistente Befunde

KONSISTENTE BEFUNDE:
- Biologische Merkmale bei Frauen weniger relevant
- Besonders ausschlaggebend bei Frauen:
x Viktimisierungen i.d. Kindheit
x psychische Erkrankungen
x elterliche Kontrolle
x fehlende Bindung/Abbruch von Schule

WENIGER GUT ABGESICHERT:
x stärkere Auswirkungen ökon. Benachteiligung bei Fr.
x stärkere Einfluss delinquenter Lebenspartner bei Fr.
x geringerer Einfluss unstrukturierter Freizeitgestaltung bei Fr.

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5
Q

Frauentypische/-spezifische Entwicklungspfade für Kriminalität

A

> häufig: Verwischung der Grenzen zw. Viktimisierungserfahrungen & Delinquenz

häufige Erklärungen…
I) Misshandlungen/Missbrauch/Vernachlässigung
II) psychische Erkrankungen/Substanzprobl./Weglaufen
III) Delinquenz (v.A. Drogen, Gewalt, Eigentum, Prostitution)

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6
Q

Zusammenfassung: geschlechterspez. Erklärungsansätze für Delinquenz

A

> Forschungsstand zu Ursachen, Prognose & Behandlung von Delinquenz bei Mädchen und Frauen: bislang noch sehr lückenhaft + heterogen

> Lösung der Generalitäts - Spezifitäts - Debatte liegt in der Berücksichtigung geschlechterbezogener Besonderheiten

> Hinsichtlich der Prävalenzen lassen sich für zahlreiche einzelne R&S - Faktoren Geschlechterunterschiede feststellen. Dies betrifft v.a. den individuellen & fam. Bereich

> Hinsichtlich der geschlechterdifferenzierten Wirksamkeit von konkreten Merkmalen ist die Befundlage ausgesprochen heterogen. Insgesamt erscheinen die Wirkmechanismen recht ähnlich.

> Insbesondere für schwere Formen von Dissozialität werden teilweise geschlechtertypische Entwicklungsphasen angenommen, die ihren Ausgangspunkt häufig bei Viktimisierungen haben.

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7
Q

Geschlecht als…

A. Risiko-/Schutzmarker
B. Moderatorvariable

A

A. RISIKO- ODER SCHUTZMARKER
> R&S- Faktoren sind in Abh. vom Geschlecht untersch. häufig bzw. unterschiedlich stark ausgeprägt

B. MODERATORVARIABLE
> Merkmale können in Abhängigkeit vom Geschlecht eine unterschiedliche Wirkung entfalten

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8
Q

Hypothesen zur Erklärung von Geschlechterunterschieden (3x)

A

(1) BELASTUNGSHYPOTHESE
> Frauen sind deshalb weniger delinquent, weil sie in geregerem Maße mit Risikofaktoren bastet sind oder in stärkerem Maße über Schutzfaktoren verfügen.
[trifft auf Normalbevölk. in vielen Studien zu;
in delinquenten Pop. für Frauen ähnlich hohe/teilw. höhere Prävalenzen für RF als für Männer]

(2) SCHWELLENWERTHYPOTHESE
> Frauen können höheren Risikobelastungen besser standhalten als Männer, bevor es zu neg. Entwicklungen kommt
[Befundlage schmal & heterogen]

(3) VULNERABILITÄTSHYPOTHESE
> Frauen sind ggü. Risikofaktoren weniger vulnerabel [keine hinreichende emp. Bestätigung]

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9
Q

MC: Geschlechterbezogene Erklärungsansätze für Delinquenz

A. Aktuelle Forschungen zeigen, dass es grundsätzlcih eigenständiger Erklärungsmodelle für die Entwicklung von dV bei den Geschlechtern bedarf, da geschlechterneutrale Theorien die spezifischen Erfahrungen und Lebenswelten insbesondere von Frauen weitgehend vernachlässigen.

B. Laut der Belastungshypothese sind Frauen deshalb weniger delinquent, weil sie u.a. in geringerem Maße mit Risikofaktoren belastet sind. Die empirische Befundlage spricht jedoch eher für das Zutreffen der Schwellenwerthypothese und der Vulnerabilitätshypothese.

C. Insbesondere für schwere Formen von Dissozialität werden teilweise geschlechtertypische Entwicklungspfade angenommen, die ihren Ausgangspunkt häufig bei Viktimisierungserfahrungen haben.

D. Das Geschlecht kann mit Delinquenz zum einen in Verbindung stehen, indem es mit unterschiedlich starken Ausprägungen von R&S - Faktoren einhergeht. Zum anderen können R&S - Faktoren in Abhängigkeit vonm Geschlecht eine unterschiedliche Wirkung entfalten (Moderatoreffekt).

A

C. Insbesondere für schwere Formen von Dissozialität werden teilweise geschlechtertypische Entwicklungspfade angenommen, die ihren Ausgangspunkt häufig bei Viktimisierungserfahrungen haben.

D. Das Geschlecht kann mit Delinquenz zum einen in Verbindung stehen, indem es mit unterschiedlich starken Ausprägungen von R&S - Faktoren einhergeht. Zum anderen können R&S - Faktoren in Abhängigkeit vonm Geschlecht eine unterschiedliche Wirkung entfalten (Moderatoreffekt).

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