Soziologische Theorien: Labeling Approach Flashcards

1
Q

Was ist laut Labeling Approach/Etikettierungsansatz die entscheidende Ursache für abweichendes Verhaltens?

A

die soziale Reaktion der Umwelt auf den Normbruch!

“The young delinquent becomes bad, because he is defined as bad” (Tannenbaum)

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2
Q

Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Devianz

A

PRIMÄRE DEVIANZ beruht auf versch. Ursachen (erklärt durch andere Theorien)

  • > auf diese primäre Devianz erfolgen SANKTIONEN & ZURÜCKWEISUNGEN durch die UW
  • > dies führt zu Einschränkungen des sozialesn und schulisch/beruflichen Aktionsfelders -> WENIGER KONFORME HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN
  • > Hierdurch verstärkt sich das abweichene Verhalten (SEKUNDÄRE DEVIANZ)
  • > langfristig wird abweichende Rolle akzeptiert -> Entstehung eines DEVIANTEN SELBSTBILDES
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3
Q

Auf welche Weise führt Etikettierung zu einer SELF - FULFILLING PROPHECY?

A

Durch die Reduktion der konformen Handlungsmöglichkeiten werden abweichende Karrieren initiiert.

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4
Q

Labeling, d.h. diese Definitions- und Zuschreibungsprozesse werden selektiv vorgenommen! Was bedeutet das?

> wer?
was?
durch wen?

A

> Normsetzung & Normanwendung unterliegen MAKROSOZIOLOGISCHEM & SOZIALSTRUKTURELLEM MACHTGEFÄLLE

Wer?…
… soziale Reaktion auf Devianz ist z.B. abh. vom sozialen Status des Devianten

Was?…
… Normsetzung unterliegt politischer & wirtschaftlicher Macht

Durch Wen? …
-> Wechselwirkung
… Reaktionen zunächst vor allem im informellen, mikrosozialen Bereich
… später auch durch offizielle & gesellschaftlich etablierte Instanzen (Polizei, Justiz): stärkere Definitionsmacht

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5
Q

Bewertung des Labeling Approach

> Nachgewiesene potentielle Effekte formeller Kontrollinterventionen (Polizei & Justiz)

A

negativ ausfallende Prognosen müssen abgelehnt werden -> führen zu self fulfilling prophecy

  1. Begünstigung delinquenten Selbstbildes
  2. Destabilisierung sozialer Bindungen
  3. Verringerung der Zugangschancen durch geringeren schulischen & beruflichen Erfolg
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6
Q

Bewertung Labeling Approach

> empirische Bewährung

A

> eher inkonsistent

-> Der Zusammenhang zwischen Etikettierung & Devianz wird vermutlich v.a. über Reduktion der Zugangs- und Teilhabechancen vermittelt und weniger über Entstehung eines delinquenten Selbstbildes.

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7
Q

Bewertung Labeling Approach

> Was ist der Verdienst des Ansatzes?

A

Hinweis auf Relativität der Normsetzung und des sozialen Zuschreibungsprozesses von Devianz -> wertvolle erkärungstheoretische Ergänzung

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8
Q

Bewertung Labeling Approach

> Probleme

A
  1. erklärt wird eher die Verfestigung als die Entstehung von Kriminalität
  2. Die sozialen, personalen und situativen Bedingungen, die das Ausmaß der Etikettierung bestimmen, sind nicht formuliert
  3. präventiver Ertrag eher gering: unklar, wie auf jede Form der Bewertung oder Def. verzichtet werden kann, um Etikettierung zu vermeiden
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9
Q

Der Labeling - Approach erklärt die Verfestigung delinquenter Karrieren. Erläutern Sie welche Konstrukte im Rahmen dieses Stabilisierungsprozesses miteinander in Wechselwirkung stehen.

A

> Labeling + Umweltreaktion (Ablehnung/Ausschluss), wodurch es zu einer Einschränkung der konformen Handlungsmöglichkeiten kommt

–> Sekundäre Devianz & ein deviantes Selbstbild/abweichende Identität führen zu einem Stabilisierungsprozess der delinquenten Karriere

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10
Q

Erläutern Sie, warum ungünstige Prognosen im Rahmen des Labeling Approach zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung führen können.

A

> durch die Umweltreaktionen + ungünstige Prognosen, kommt es zu einer Einschränkung der konformen Handlungsmöglichkeiten/des schulischen/beruflichen Aktionsfeldes, wodurch abweichende Karrieren initieert werden -> “selffulfilling prophecy

  1. Begünstigung delinquenten Selbstbildes
  2. Destabilisierung sozialer Bindungen
  3. Verringerung der Zugangschancen durch geringeren schulischen & beruflichen Erfolg
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11
Q

MC: Labeling Approach

A. Laut des Labeling Approach wird primäre Devianz gefolgt von Sanktionen und Zurückweisungen durch die Umwelt, welche zu Einschränkungen des sozialen und schulisch/beruflichen Aktionsfeldes führen. Dies führt zur Verstärkung des abweichenden Verhaltens

B. Der Labeling Approach eignet sich gleichermaßen, um sowohl das Auftreten der jungendtypischen (ubiquitären, episodenhaften) Delinquenz als auch die Verfestigung delinquenter Karrieren zu erklären.

C. Laut Lemert haben informelle Reaktionen aus dem mikrosozialen Bereich einen geringeren definitorischen Einfluss und somit geringere Etikettierungswirkung als Reaktionen von Polizei und Justiz.

D. Die bisherigen empirischen Untersuchungen deuten an, dass der Zusammenhang zwischen Etikettierung und Deivanz v.a. über die Entstehung eines delinquenten Selbstbildes vermittelt wird und weniger über die Reduktion der Zugangs- und Teilhabechancen.

A

A. Laut des Labeling Approach wird primäre Devianz gefolgt von Sanktionen und Zurückweisungen durch die Umwelt, welche zu Einschränkungen des sozialen und schulisch/beruflichen Aktionsfeldes führen. Dies führt zur Verstärkung des abweichenden Verhaltens

C. Laut Lemert haben informelle Reaktionen aus dem mikrosozialen Bereich einen geringeren definitorischen Einfluss und somit geringere Etikettierungswirkung als Reaktionen von Polizei und Justiz.

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