Vektorökologie Flashcards
Definition Vektor
• allgemein Überträger von Infektionskrankheiten auslösenden Erregern
• Transport eines Erregers vom Hauptwirt (Reservoirwirt) auf einen anderen Organismus, ohne selbst zu erkranken
-> entspricht einem indirekten, horizontalen Infektionsweg
• in der Ökologie: wenn Insekten Pathogene auf Außenseite oder im Körper tragen und diese auf Wirt übertragen
Bekämpfung durch
Kenntnisse über die übertragene Krankheit
und
ökologische Kenntnisse über die Vektoren
Reservoir
primärer Lebensraum, in dem der Erreger gewöhnlich auftritt und eine Entwicklungsnische besetzt
Vehikel
Unbelebter Überträger (wie Wasser, Boden, Gülle, Schlamm, Pflegegegenstände, medizinische Geräte, etc.), welcher Erreger ungerichtet auf ein neues Zielmedium (z.B. Lebensmittel oder Wirt) transportieren kann
Bestimmende Faktoren für Vektorfunktion
- geographische Streuung des Erregers mit dem Vektor, dem Reservoirpool und/oder dem Wirt
- Vektorkompetenz -> Erregeraufnahme und -übertragung
- Vektorkapazität -> Dichte der Vektorpopulation, Erregerdichte im Vektor, Saisonale und lokale Befristung der Vektorfunktion, …
- Anzahl von Ausweich- und Hilfsvektorarten
- andere, die Übertragung begünstigende Faktoren
Beispiele für Vektoren
Zecken, Milben, Flöhe, Krebse
• Flagellaten
− Schlafkrankheit durch Tsetsefliegen
• Plasmodien
− Malaria durch Anopheles-Mücke
• Viren
− Denguefieber durch Tigermücken
• Bakterien
− Pest durch Flöhe
Transmissionswege von viralen Infektionen beim Menschen
• Cross-species
- Tollwut
- Ebola etc
• Direkt
- Tröpchen
- Fäkal-roal
- sexuell
• Insektenstich/-biss
• Vertical
- HIV auf Neugeborenes
• über Umwelt
Beispiel: Schlafkrankheit
• Vektor:
- Gruppe der Trypanosomen, Glossina spec (Tsetsefliege)
- sticht und saugt
- tropisches Afrika (Feuchtgebiete)
- trockene Savanne
- tagaktiv
• Erregereservoir: Menschen, Rinder, Antilopen
Schwierigkeiten für Vektorökologen
Vielfalt von Vektoren, Wirtstieren und Habitaten
Beispiel: Malaria
Überträger: Anophelesmücke, Culex
- reagieren auf Licht- und Wärmereize, Milchsäure, CO2
Malaria - Übertragung
- Eindringen durch Mückenstich
- Vermehrung in Leber
- befällt Erys, die dann platzen
- > Fieberschub
- andere Mücke stickt infizierten und nimmt Parasit auf
Voraussetzung für die Malariaübertragung
- Kompatibilität Vektor & Parasit
- Geeignetes Vektorstadium (Erregervermehrung bzw. Überleben der Erreger)
- minimale Infektionsdosis des Erregers (Tod des Wirtes vermeiden
- Befallstärke und Stichhäufigkeit des Vektors (Reinfektionshäufigkeit, Zahl der Blutmahlzeiten)
- Lebensdauer des Vektors
- Injektion von Speichel - Beeinflussung der Blutgerinnung
- Wirtsverhalten des Vektors: nur Mensch günstig
- Insektizidempfindlichkeit etc.
Vektor - ANOPHELES
Lebenszyklus
- Eiablage an Wasseroberfläche
- Entwicklung der Larve
- > Puppe oder tumbler
- > erwachsene Anophelesmücke, lebt ca 50 Tage
Vektor - ASIATISCHE TIGERMÜCKE
• überträgt ca. 20 Krankheiten (Dengue-, Chikungunya Fieber)
• ursprünglich Südostasien
• Eier durch Altreifenhandel weltweit verbreitet
• in 14 europäischen Ländern heimisch, erstmals 1979 in
Albanien entdeckt, in Italien seit 1990, Frankreich, Spanien, Schweiz
• 2007 Mückeneier in Rastatt entdeckt;
seit 2008 Schädlingsbekämpfung am Rhein
Vektor - JAPANISCHER BUSCHMOSKITO
• Kompetenter Vektor für West-Nil Virus und japanische
Enzephalitis
• 2009/10 während einer Studie in Süddeutschland