Kohlenstoffkreislauf & Huminstoffe Flashcards

1
Q

Wie kommt Kohlenstoff hauptsächlich in der Natur vor?

A

CO2
Carbonat CO3^2-
Hydrogencarbonat HCO3^2-
in organischen Stoffen

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2
Q

Nutzung von CO2

A
  • Natur: produziert während der Atmung, verbraucht bei der Photosynthese
  • industriell: als Trockeneis, in Getränken, Pflanzendüngemittel, als Kältemittel in Klimaanlagen, Abführmittel (Zäpfchen), in Feuerlöschern, ..
  • entsteht allerdings als Nebenprodukt in großem Maße bei der Verbrennung/Oxidation C-haltiger Substanzen
  • Giftigkeit: ab 5% in Luft Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot, Bewusstlosigkeit; ab 8% 30-60 Min. tot
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3
Q

Vulkanismus und CO2-Eintrag

A

nur sporadisch
kann sehr intensiv sein
im Schnitt Eintrag von 0,1 Gt C/Jahr
durch Erhitzung von kalkhaltigen Gesteinsschichten:

CaCO3 + SiO2 –> CaSiO3 + CO2

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4
Q

Kohlenstoff und Vegetation

A
  • etwa ¼ der Landfläche von Wäldern bedeckt
  • 90% des in Vegetation gebundenen Kohlenstoffs befindet sich in Wäldern
  • Phytomasse stellt 99% der Biomasse

Photosynthese:
6CO2 + 6H2O + hv –> C6H12O6 + 6CO2

Atmung:
C6H12O6 + 6CO2 -> 6CO2 + 6H2O + Energie

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5
Q

Nettoprimärproduktivität (NPP)

A

Aufnahme der Pflanzen durch PS minus Atmung

ca 60 Gt C/Jahr

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6
Q

Nettoökosystemproduktivität (NEP)

A

NPP minus Zersetzung der Streu am Boden

ca 6 Gt C/Jahr

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7
Q

Waldtypen und ihr C-Anteil

A

Tropen: 375 Mrd t C
gemäßigte Breiten: 100 Mrd t C (33 davon als Lebendmaterial)
Boreale Nadelwälder: 45 - 119 Mrd t C (64 davon als Lebendmaterial)
nördliche Wälder wirken als C-Senke

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8
Q

C-Kreislauf im Ozean

A

größter CO2-Speicher ( ~ 40 000 Gt)
C-Umbaureihe durch Diffusion, Photosynthese, Respiration, Kalkausscheidungen, Zirkulation und Sedimentation (als eigentliche CO2-Senke)

größter Teil des CO2 im Ozean durch Austausch mit der Atmosphäre (weniger durch Eintrag aus Flüssen oder unterseeischer vulkanischer Aktivität)

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9
Q

C-Reaktionsketten im Wasser

A
CO2 + H2O  H2CO3 
H2CO3  H^+ + HCO3^- 
H^+ + HCO3^-  2 H^+ + CO3^2-
Reaktionen folgen Massenwirkungsgesetz mit GGKonstanten K für jede einzelne Reaktion
Je größer K, desto mehr liegt GG rechts
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10
Q

Wieviel CO2 wird ausgetauscht?

A

Austausch von ~ 90 Gt C/Jahr
aber momentan etwa 2 Gt C mehr im Ozean
Austausch regional sehr unterschiedlich

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11
Q

wie reagiert atmosphärisches CO2 mit Wasser?

HENRY-GESETZ

A

„Die Konzentration eines Gases in einer Flüssigkeit ist proportional dem Partialdruck des Gases über der Flüssigkeit.“ cw = K × p

cw: Konzentration des Gases in Flüssigkeit
K: Löslichkeitskoeffizient (Temp.-abhängig)
p: Partialdruck des Gases über Flüssigkeit

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12
Q

Wovon ist CO2-Konzentration im Wasser abhängig?

A

cw von CO2 unterschiedlich bei verschiedenen T und p

  • > abhängig von
  • pH
  • Temperatur: je niedriger T, desto mehr CO2 löst sich
  • Partialdruck: je höher p, desto mehr CO2 löst sich
  • > -/+ Senkenfunktion
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13
Q

Dissoziationsgleichgewicht

A

stellt sich ein bei gleichbleibender Temperatur und gleichbleibendem Partialdruck
CO2 _atm CO2_Wasser
es gibt aber noch weitere Prozesse, die das gelöste CO2 entziehen
-> zum Ausgleich diffundiert CO2 ins Wasser nach

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14
Q

Abhängigkeit vom pH-Wert

A

• der pH-Wert (Anzahl von H+-Ionen) wirkt auf Dissoziationsgleichgewicht
-> je höher die Anzahl der H+-Ionen (= niedriger pH), desto weniger CO2 wird umgesetzt
• zudem beeinflussen die Folgereaktionen der CO2-Aufnahme selbst (durch die Freisetzung von H+-Ionen) CO2 + H2O H2CO3
H2CO3 H^+ + HCO3^-
H^+ + HCO3^- 2 H^+ + CO3^2-

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15
Q

wie reagiert atmosphärisches CO2 mit Wasser?

TEMPERATUR

A

Je höher die Temperatur desto weniger diffundiert ins Wasser

-> hoher atmosphärischer CO2-Gehalt -> Erwärmung, damit wird in Relation weniger CO2 vom Ozean aufgenommen

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16
Q

wie reagiert atmosphärisches CO2 mit Wasser?

pH-WERT

A

Je niedriger der pH-Wert, desto weniger CO2 wird umgesetzt und umso weniger kann aus der Luft nachdiffundieren
-> trotz hohem atmosphärischern CO2-Gehalt kann ein „saurer“ Ozean weniger CO2 aufnehmen

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17
Q

Die physikalische C-Pumpe

A

bei Wasserabkühlung

  • mehr CO2 ins Wasser
  • Erhöhung des Gewichts
  • Absinken des Wassers

bei Wassererwärmung

  • Wasser steigt auf
  • CO2-Abgabe an die Luft

Zyklus etwa 1000 Jahre

Erhöhung des CO2-Gehaltes in Atmosphäre schneller als Zyklus -> Senkenfunktion

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18
Q

Die biologische C-Pumpe

A

Phototrophe entziehen dem Wasser CO2
-> Umsetzung in Biomasse
Großteil wird in Nahrungskette wieder in CO2 umgesetzt, aber etwa 0,1 % sinken unverbraucht zum Meeresboden
-> Sedimentbildung

kleiner Anteil von C wird so vorerst dem Kreislauf entzogen -> Senkenfunktion

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19
Q

Die Kalkbildner als C-Pumpe

A

Manche Organismen bauen Kalkskelette auf vom gelösten Ca und Hydrogencarbonats

Ca^2+ + 2 HCO3^- –> CaCO3 + CO2 + H2O
Karbonat wird gebunden, CO2 geht im Wasser wieder in den Kreislauf über

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20
Q

Wie wirkt sich allgemein Brandrodung aus als anthropogener Einfluss?

A

Wald und Savannen verbrannt zur Gewinnung von Agrarflächen -> rapide Freisetzung von C in Atmosphäre

Abbrennen der Savannen wahrscheinlich 3x schlimmer als Abbrennen tropischer Regenwälder

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21
Q

Folgen der Energiegewinnung durch Verbrennung

A

• Abbau fossiler C-Speicherstätten (Erdöl,-gas und Kohle)
• Oxidation, Verbrennung:
vollständig: C + O2 –> CO2 + Energie
unvollständig: 2 C + O2 –> 2 CO + Energie
• Bei schlechter Sauerstoffversorgung entsteht zusätzlich Ruß
• zurzeit 80% der Weltprimärenergie aus fossilen Energieträgern
• Freisetzung von 8,6 Gt C/Jahr in die Atmosphäre

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22
Q

Wichtigkeit von CO2 im Meer

A

CO2…
• kontrolliert den pH-Wert der Ozeane
• kontrolliert die Bildung, Ablagerung bzw.
Auflösung von CaCO3 im Ozean
• absorbiert als Treibhausgas einen Teil der
vom Boden abgegebenen Wärmestrahlung
• ist DIE Ausgangssubstanz zum Aufbau von
organischer Substanz

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23
Q

Geochemiker Revelle und Suess

A

1957: Messen der CO2-Konzentration in Atmosphäre und Ozean
bis dahin: keine Akkumulation von CO2 in Atmosphäre
-> von Pflanzen und Ozeanen aufgenommen
-> ab da exponentielles Steigen der Werte

24
Q

Wohin geht das “anthropogene” CO2

A

27 % jeweils Wald und Meere

45 % in Atmosphäre

25
Q

Fazit I -

Versauerung der Meere

A

Erkenntnis:
Starke, anthropogen bedingte CO2-Emission!
• ca. 45 % des CO2 verbleibt in der Atmosphäre
• ca. 27 % werden von der Vegetation aufgenommen
• ca. 27 % des CO2 löst sich in den Ozeanen
• Dieser Prozess dauert an!

Resultat:
Versauerung der Meere, da [CO2] den pH-Wert senkt -> Pufferkapazität der Ozeane wird temporär überschritten
• Normaler pH-Wert der Ozeane: pH 8,0 - 8,3
• [CO2]-Absorption seit der industriellen Revolution
führte zur Senkung des pH-Wertes um bisher 0,1

26
Q

Folgen für maritime Lebewesen

DIREKTE WIRKUNG

A
  • Beeinträchtigung des Kalzifizierens
  • Verhaltensänderungen
  • Veränderungen des Metabolismus (erhöhter Energieverbrauch)
  • Morphologische Veränderungen (geringere Größe & Gewicht)
  • Rückgang der Reproduktionsrate
27
Q

Folgen für maritime Lebewesen

INDIREKTE WIRKUNGEN

A

• auf gegenseitige Abhängigkeiten
• auf die gesamte Nahrungsnetze
• Verfügbarkeit von Toxinen (Metallionen)
-> Tierstämme unterschiedlich empfindlich
-> Veränderungen der Artenzusammensetzung (?)
-> Rückgang der Biodiversität (?)

28
Q

Folgen für maritime Lebewesen

KALZIFIZIERENDE MEERESORGANISMEN

A

Problem:
• CaCO3 löst sich im Sauren
• Schalen (oder andere Strukturen) werden dünner bzw. lösen sich auf
• Besonders betroffen: Nachwuchs im Wachstum

Annahme:
• Verringerte CO3^2– und erhöhte H^+-Konzentration behindert das effiziente Kalzifizieren

29
Q

Wie kommt CaCO3 in der Natur vor?

A
  • Kalzit (trigonal)
  • Aragonit (orthorhombisch)
  • Magnesiumkalzit (polykristallin)
30
Q

Was ist der Sättigungshorizont?

A

• tiefe, kalte Gewässer sind mit Kalzit bzw. Aragonit untersättigt – sauer genug, um CaCO3-Schalen aufzulösen
• flache, warme Oberflächengewässer sind übersättigt – basisch genug, um CaCO3-Schalen zu bilden
dazwischen liegt Sättigungshorizont

31
Q

Worauf basiert der Stand der Forschung?

A

• viele Kurzzeit-Laborexperimente mit einzelnen Arten und (stark) erhöhter [CO2], zum Teil Mesokosmen-Versuche
• kaum Langzeit-Experimente
• Analysen von erdgeschichtlichen Funden (Fossilien)
• Beobachtungen von Organismen in natürlicher Umgebung
− in ‚normalen‘ (leicht basischen) Regionen
− in fast neutralen Regionen (Fjorde, natürliche CO2-Ausgasungen, Auftriebszonen)

32
Q

CO2-Erhöhung im Wasser - Gewinner

A

Koralline Rotalge wird von nicht-kalzifierenden Algen verdrängt

33
Q

Fazit II - Kalzifizierer

Kurzzeitexperimente

A

Erkenntnisse:
• Viele, jedoch nicht alle Arten: verringertes Kalzifizieren unter (stark) erhöhtem [CO2]
• Hinweise auf strukturierende Wirkung von erhöhtem [CO2]

Probleme:
• Eingesetzte [CO2]-Konzentrationen teilweise zu hoch
• Keine Zeit zur Akklimatisation bzw. Adaptation!

34
Q

Fazit III - Kalzifizierer

Langzeitexperimente und Erdgeschichte

A

Erkenntnisse:
• Auch heute relativ große Schwankungen, z.B. des pH
• Spezifische Organismen können akklimatisieren!
• Korallenwachstum in der Vergangenheit stärker
• Aber: z.T. deutlich höherer [CO2]-Gehalt
• Keine klare Korrelation zwischen pH/[CO2] und Massenextinktionen in der Erdgeschichte

Probleme:
• Es fehlen weitere Langzeitexperimente
• Messung historischer pH-Werte fehlerbehaftet

35
Q

Fazit IV - Kalzifizierer

Feldstudien

A

Erkenntnisse:
• Kalzifizierende Tiere stoßen an [CO2]-bedingte Habitatbegrenzungen:
- natürlicherweise bedingt
- anthropogen bedingt (Meeresversauerung)
• Nichtkalzifizierende Arten können profitieren
• Einzelne Arten haben Mechanismen zum Kalzifizieren unterhalb des Sättigungshorizontes entwickelt!

Mögliche Auswirkungen:
• Meeresversauerung bringt Verlierer und Gewinner
• Kalzifizierende Arten stehen unter dem vom Menschen geschaffenen Selektionsdruck, sich anzupassen

36
Q

Vergleich Energieverbrauch im normalen und sauren Gewässer

A

Normale CO2-Verhältnisse:
- Energie gleichermaßen verteilt für Wachstum, Kalzifizierung und Reproduktion

im versauerten Ozean:

  • Energie am meisten für Kalzifizierung benötigt
  • weniger vorhanden für Wachstum und Reproduktion
37
Q

Mögliche Wege der Anpassung

A
  • Lichtintensität beeinflusst Trade-off von Kalzitbildung zu mehr Produktion an organischer Biomasse
  • möglicherweise Überleben ohne Kalzifizieren
38
Q

Welche Schlussfolgerungen lassen sich ziehen?

A
  • Anthropogen bedingte CO2-Emission führt zu einer Versauerung der Meere (seit ~1800 um -0,1 pH)
  • Dieser Prozess schreitet in dem Maße voran, wie die CO2-Emission fortgeführt wird (~2100 um -0,3 bis -0,4 pH)
  • CaCO3-Sättigung im Meerwasser sinkt
39
Q

Welche Auswirkungen lassen sich erkennen?

A
  • [CO2]/pH-Wert schwankt auch natürlicher Weise: Birgt Gefahr (anthropogen bedingte Verstärkung) als auch Potenzial (für Akklimatisation/Adaptation)
  • Manche Arten trotz(t)en verändertem [CO2]/pH
  • Aber: Heutige Veränderungen rund 100x schneller!
  • [CO2]/pH-Wert hat im Ökosystem strukturierende Wirkung
  • Kalzifizierende Arten müssen sich schneller an sinkenden pH-Wert akklimatisieren bzw. adaptieren als die Versauerung der Meere voran schreitet -> Diversität wird zurückgehen
  • Neue, andere Verknüpfungen/Nahrungsnetze werden wahrscheinlich nicht die Produktivität haben wie es zurzeit noch der Fall ist -> Auswirkungen auf Millionen von Menschen, die direkt von Ökosystemleistungen (insb. der Kalzifizierer) abhängig sind
40
Q

Wie ensteht Erdöl?

A
  • organische Überreste von Lebewesen werden am Meeresboden unter O2-Ausschluss als Faulschlamm abgelagert
  • unter O2-Ausschluss, erhöhtem Druck und Temperatur wird das Material entwässert, flüchtige Bestandteile trennen sich ab [=Erdgas (65% C)], der C-Anteil nimmt zu, Entstehung von Erdöl (85-89% C)
  • Ablagerung beider Stoffe in porösem Sedimentgestein des Meeresbodens (mit viel Druck in die Kavernen gepresst)
41
Q

Beispiele für Schwarze und weiße Raucher

A

CO2^- als exklusive C-Quelle eines bizarren Ökosystems:
• Hydrothermale Quellen in der Tiefsee
• Schornsteinschlot mit austretender Sedimentwolke
• Mittelozeanische Tiefseerücken, oft in Clustern
• 20-25 m, 10-100 Jahre alt

42
Q

Welche Lebensbedingungen herrschen für Organismen, die von black und white smokern leben?

A
  • extremer Druck
  • Dunkelheit
  • hohe Temperatur
  • extrem giftige Stoffe
  • wenig Nahrung
43
Q

Anpassungen von Organismen an die Lebensbedingungen bei schwarzen und weißen Rauchern

A
  • Chemolithoautotrophie
  • geringe Größe
  • reduzierter Stoffwechsel
  • langsame Bewegungen
  • langsames Wachstum
  • lange Lebensdauer
  • lange Perioden ohne Nahrung
  • Biolumineszenz
  • direkte Ernährung von Mikroorganismen
  • Symbiose
44
Q

Fakten über Methan

A
  • Methan quantitativ untergeordneter Bestandteil im globalen Kohlenstoffkreislauf, um eine bis mehrere Zehnerpotenzen unter den anderer Komponenten
  • globale Methan-Konzentration: 1.8 ppm, (CO2: 385 ppm)
  • ein Fünftel tragen Nutztiere (Rinder!) bei
  • relative Methan-Zunahme sehr viel größer als die von CO2
  • jährlich kommen rund 5 × 1011 g (C) zum globalem Pool von 4,8 × 1015 g hinzu
  • jedes Methan-Molekül um den Faktor ~25 wirksamer beim Treibhauseffekt als CO2-Molekül (macht rund 20% aus)
  • auch Pflanzen produzieren in einem Stoffwechselweg aerob Methan
  • Methan entweicht beim Abtauen von Permafrostböden, zB Ostsibirische See
45
Q

Kohlenstoffabbau und -umsetzung im Boden

A

• durch Kleinstlebewesen
• teilweise:
- in CO2 veratmet
C6H12O6 + O2 –> 6CO2 + 6H2O

  • anaerobe CH4-Entstehung
    C6H12O6 –> 3CO2 + 3CH4
  • als Humus im Boden verbleibend (Speichern von rund 1500 Gt C)
46
Q

Wodurch entsteht Organische Bodensubstanz?

A
  • Anthropogen eingebrachte organische Abfälle, Pestizide
  • Kot, abgestorbene Tiere und Pflanzen
  • Auflagehumus durch schwer zersetzbare Vegetationsrückstäde
  • Sauerstoff, Wasser
47
Q

Wie geht es weiter mit der Organischen Bodensubstanz?

A

• Humifizierung:
Bildung von Huminstoffen (Fulvo- und Huminsäuren sowie Huminen)

• Mineralisierung:
Bildung von Wasser, CO2, Ammoniak, Phosphat, Kalium und weiteren Nährstoffen (Mg, Fe, N, S, …)

48
Q

Was ist Humifizierung?

A

Synthese stabiler Humussubstanzen (Huminstoffe) im Boden unter Mitwirkung der Bodenorganismen im Laufe des Zersetzungsprozesses pflanzlicher Reste (Streu)
• Aufbau von Humusstoffen erst, wenn durch mikrobiellen Abbau reaktionsfähige Spaltprodukte vorliegen
• wichtige Ausgangsprodukte: Zellulose und Lignin
• Huminstoffe v.a. im Oberboden angereichert
• hohe Bedeutung für Bodenfruchtbarkeit, Durchlüftung und Wasserhaushalt

49
Q

Wie werden Huminstoffe unterteilt?

A

Huminstoffe werden konventionell in Fulvosäuren, Huminsäuren und Humine unterteilt (je nachdem ob löslich in Laugen und/oder Basen)
• Fulvosäuren: überwiegend gelöst, starke Komplexbildner, wirken versauernd, hohe Kationenaustauschkapazität
• Huminsäuren: schwache Säuren, amorph, stellen meist den größten Teil der HS dar
• Humine: alte HS, bilden mit Tonmineralien oft kaum zersetzbare „organomineralische“ Verbindungen

50
Q

Eigenschaften von Huminstoffen

A
  • bestehen vor allem aus Aromaten, Struktur sehr variabel und sehr komplex
  • typisches Bauprinzip aus Kernen, Brücken und funktionellen Gruppen
  • in den HS-Molekülen ist H2O eingelagert
51
Q

Aufbau von Huminstoffen

A

Kerne:
• Benzol, Indol, Pyrrol, Naphthalin, Pyridin, Chinolin oder Furan

Brücken:
• O2, N, C, einfache Kohlenwasserstoffe

funktionelle Gruppen:
• bestimmen wesentlich die Eigenschaften der HS
• besitzen polare Atombindungen
• wirken als Säure bzw. Base, Ionenaustauscher, spezifische Adsorption für Nähr- und Schadstoffe und auch direkte biologische Effekte
• Carboxylgruppe, Hydroxylgruppe, Aminogruppe, Carbonylgruppe

52
Q

Huminstoffe als Puffersystem in Binnengewässern

A
  • Schutz-Schild gegen UV-Strahlen und Strahlenschäden

* bestimmen Geochemie von Weichwassergebieten

53
Q

natürliche Versauerung durch Vegetationsentwicklung

A

• Pflanzen beziehen Anhydrid der Kohlensäure CO2 aus Luft
-> Pflanzen nehmen mehr (basische) Kationen als Anionen aus Boden auf
• Zum Ladungsausgleich: geben kleine organische Säuren in den Boden ab, die an Katalysatoren zu Huminstoffen kondensieren

54
Q

Was passierte mit den Huminstoffen während einer starken depositionsbedingten Versauerung mit SO2 (trocken) und H2SO4 (nass)?

A
  • Huminstoffe sind schwache Säuren
  • Starke Säuren drängen schwache aus ihren Salzen, und zwar dadurch, dass die schwachen Säuren protoniert werden
  • Protonierung von schwachen Säuren bedeutet, dass sie weniger wasserlöslich werden = saurer Niederschlag immobilisiert die organischen Säuren (Huminstoffe) im Boden
55
Q

Beispiel der Versauerung anhand des Großen Arbersees

A
  • Titration von Landschaften mit starken Säuren (SO2, Schwefel- und Salpetersäure) führt zu einer Immobilisierung der schwachen Säuren im gesamten Gewässereinzugsgebiet (im Waldboden, in Mooren) -> Ausfällung in der Wassersäule von Seen
  • Folge: Gewässerversauerung verbunden mit einer Abnahme des organischen Kohlenstoffgehaltes im Gewässer
  • -> Gewässer wurden ‚klarer‘
56
Q

Warum hat sich der große Arbersee heute umgekehrt?

A
  • Deposition von starken Säuren nahm in den gesamten Gewässereinzugsgebieten ab -> organische Kohlenstoffgehalt im Gewässer nimmt wieder zu
  • Kalkung von Wäldern beschleunigt Prozess durch teilweise Erhöhung der Löslichkeit und der Stimulierung von mikrobiellen Prozessen
57
Q

Welche Fragen bleiben offen zum globalen Kohlenstoffkreislauf?

A
  • Der Versuch, die Quellen und Senken von CO2 in der Atmosphäre zu bilanzieren, zeigt ein Ungleichgewicht für den globalen Kohlenstoffkreislauf
  • unser gegenwärtiges Wissen über den Kohlenstoffkreislauf ist unvollständig
  • die Bilanz des globalen Kohlenstoffkreislaufes geht um mindestens 109 t/a nicht auf – Senken sind wahrscheinlich Wälder der nördlichen Hemisphäre!
  • ein Teil dieses Kohlenstoffs wird mit Sicherheit von der verbleibenden Landvegetation zusätzlich aufgenommen, stimuliert durch die höhere CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre