Ökologische Nische Flashcards

1
Q

Minimumgesetz, Liebig

A

„Die relative Wirkung eines Faktors ist umso größer, je mehr sich dieser an den anderen Faktoren gegenüber im Minimum befindet.“ -> Wachstum begrenzt durch die knappste Ressource -> wichtiger Grundsatz der Düngung

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2
Q

Toleranzgesetz, Shelford

A

Erweiterung des Minimumgesetzes „Nicht nur zu wenig, auch zu viel eines Faktors hat die gleiche entscheidende (lebensbegrenzende) Wirkung.“

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3
Q

Ökologische Potenz

A

genetisch bedingte Reaktion auf exogene Faktoren Reaktionsbreite (Toleranz) einer Art gegenüber einem bestimmten Umweltfaktor
Stenotypen: Oligo-, Meso-, und Polytypen
Homoiotyp: gleichbleibende Bedingungen notwendig
Poikilotyp: angepasst an wechselnde Umweltbedingungen, wie im Gezeitenbereich
weiter Toleranzbereich = euryök, Organismus gegenüber vielen Faktoren euryök, so ist er weit verbreitet

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4
Q

Wirkungsgesetz, Thienemann

A

Erweiterung der ökologischen Potenz „Die Zusammensetzung einer Lebensgemeinschaft nach Art und Zahl wird durch denjenigen Umweltfaktor bestimmt, der sich am meisten dem Pessimismus nähert.“

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5
Q

Ökologische Existenz

A

Präsenz unter Einschluss exogener Faktoren

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6
Q

Opponenz

A

antagonistische Wirken der Widersacher (Räuber, Parasiten, Krankheitserreger) auf ihre Beute- oder Wirtspopulation -> reduziert die ökologische Potenz einer Art

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7
Q

Synergismus

A

Zusammenwirken von Arten mit einem daraus resultierenden gemeinsamen Nutzen (z.B. Symbiosen) -> erhöht ökologische Potenz

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8
Q

fundamentale ökologische Potenz

A

Fähigkeit eines Organismus/Population im Intensitätsspektrum abiotischer Faktoren zu wachsen = Potenz in Reinkultur

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9
Q

reale ökologische Potenz

A

Fähigkeit im Intensitätsspektrum abiotischer und biotischer Faktoren innerhalb einer Biozönose zu wachsen
eingeschränkt durch Konkurrenten
negativ beeinflusst durch Opponenten
erweitert durch Synergien

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10
Q

Habitatnische

A

= Adresse einer Art

konkreter Raumabschnitt, den eine Art besiedeln kann

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11
Q

trophische Nische

A

= Beruf einer Art

Stellung einer Art im Ökosystem

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12
Q

fundamentale Nische

A

= fundamentale ökologische Potenz
N-dimensionaler Raum als Bereich ökologischer Faktoren (Ressourcen und Umweltbedingungen), innerhalb deren eine Art existieren kann

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13
Q

realisierte Nische

A

= reale ökologische Potenz
Teil der fundamentalen Nische, der unter Berücksichtigung der biotischen Faktoren (Konkurrenz, Prädatoren…) übrigbleibt = tatsächlicher Lebensraum

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14
Q

allopatrische Nischentrennung

A

nicht-überschneiden
räumliche Trennung der Verbreitungsgebiete von Arten
unterschiedlicher Raum im Habitat oder geographisch getrennt Bsp.: Schnabelbreiten bei Darwinfinken)

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15
Q

sympatrische Nischentrennung

A

nebeneinander vorkommen im selben Raum oder Gebiet
Auftrennung entlang eines Gradienten eines Umweltfaktors
Bsp.: Wildkatzen mit unterschiedlichen Zahngrößen erlegen unterschiedliche Beute

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16
Q

Überleben gesichert durch physikalisch-chemische Umweltbedingungen
SÄUREGRAD

A

steuert Löslichkeit anorganischer Komponenten
beeinflusst Stoffwechselleistungen
Versauerung starke Auswirkungen
Eurypotent: pH 3-7, wie Algen, Krebse
Stenopotent: kleiner pH, wie Egel, Schnecken, Fisch

17
Q

Überleben gesichert durch physikalisch-chemische Umweltbedingungen
SALZGEHALT

A

isoosmotische Umwelt: marin, für meisten Wirbellose, ionale Zusammensetzung verschieden

hypoosmotisch: Süßwasser für alle Organismen
hyperosmotisch: Meer, Gezeitentümpel, Salzseen, viele Wirbeltiere außer Knorpelfische

18
Q

Überleben gesichert durch physikalisch-chemische Umweltbedingungen
TEMPERATUR

A

höhere Organismen: -10 bis +50 °C
RGT-Regel gilt
metabolische Aktivität tempabhängig, PS nicht -> globale Auswirkung auf Primärproduktion und Abbau organischer Substanzen
Temp.adaption bei Homoiothermie:
Speicherung der Körperwärme (Kamel, Gazelle)
Gefrierpunktsenkung (Alkohole)
Wärmeaustausch (Gegenstromprinzip, Wolf, Spießbock)

19
Q

Überleben gesichert durch Ressourcen

RAUM

A

essenziell für alle sessilen Organismen

Besiedlung von Lebensräumen durch mobile Larvenstadien, asexuelle Vermehrung

20
Q

Überleben gesichert durch Ressourcen

LICHT

A

in aquatischen Lebensräumen zentrale Steuergröße

limitierend für NPP

21
Q

Überleben gesichert durch Ressourcen

SAUERSTOFF UND CO”

A

meist scharfe Linie zwischen oxischen und anoxischen Lebensgemeinschaften
nur wenige Organismen fakultativ aerob
O2 verfügbar in Fließgewässern

22
Q

Überleben gesichert durch Ressourcen

MINERALISCHE NÄHRSTOFFE

A

K, Ca, Mg
N: dominierend limitierend für terrestrische Mikroorganismen und Vegetation
P: dominierend limitierend für aquatische –„-

23
Q

Überleben gesichert durch Ressourcen

NAHRUNG

A

Qualität: Tiere -> Pflanzen -> Detritus
Assimilationseffizienz (wie viel Energie kann aus Nahrung heraus assimiliert werden): Zoophage -> Phytophage -> Saprophage
Kompensationsfraß: wenn wenig Protein, muss Tier viel fressen um Bedarf zu decken

24
Q

warum gibt es überhaupt ökologische Nischen und wodurch werden sie bestimmt

A

Umweltfaktoren begrenzen Lebensbereich von Arten
Interaktion von Organismen geschehen über gemeinsame Nutzung von Ressource
limitierende Faktoren bestimmen die Überlebenschance

bestimmt durch 3 Umweltfaktoren:
Temperatur
Feuchtigkeit
Nahrungsgröße

25
Q

Interspezifische Konkurrenz und Nischenüberlappung

A

2 Arten bewohnen getrennte Nischen -> keine Interaktion
2 Arten in überlappenden Nischen -> Konkurrenz um Ressourcen und Nischenneigung -> realistische Nische für Beide kleiner
Kompromisse:
- Nischenentleerung -> Verdrängung einer Art
- Nischenentflechtung -> Ausweichen auf andere Ressourcen
=> Arten besetzen oft nicht den Teil der fundamentalen Nische, welcher optimal für Wachstum, Vermehrung und Fitness ist

ökologisch identische Arten können nicht koexistieren
unterlegende Konkurrent wird ausgeschlossen oder
Konkurrenz wird vermieden

26
Q

weitere Bedingungen für Koexistenz

VARIABILITÄT

A

mit einer Periodenlänge von einigen Generationszeiten kann dem Ausschluss unterlegener Konkurrenten wirksam zuvorkommen

27
Q

weitere Bedingungen für Koexistenz

RESSOURCENPULSE

A

ermöglichen es Arten mit hohen maximalen Reproduktionsraten einem Ausschluss durch überlegene Konkurrenten zu entgehen

28
Q

weitere Bedingungen für Koexistenz

INTERMEDIATE DISTURBANCE HYPOTHESE

A

Conell, 1978
Artendiversität ist in solchen Habitaten am höchsten, welche eine moderate Störung erfahren und so die Koexistenz früherer und späterer Sukzessionsstadien ermöglichen

29
Q

weitere Bedingungen für Koexistenz

SUKZESSION BEI PFLANZEN

A

zu Beginn nur Pionierarten
im Laufe der Zeit kommen Arten hinzu
Abnahme Artenzahl im Klimaxstadium
Diversität am höchsten bei mittlerer Störung