Traumatische Hirn- und Rückenmarkschäden Flashcards
Formen gedeckter SHT
Commotio cerebri Contusio cerebri Traumatische intrazerebrale blutung Subduralhämatom Epiduralhämatom
Commotio cerebri
Definition
(Gehirnerschütterung)
leichtes SHT mit initialer GCS 14-15
Commotion cerebri
Klinik
Bewusstseinsverlust max. 1 h
Amnesie max. 8 h
evtl. postkontusioneller Verwirrungszustand max. 24 h
evtl Kopfschmerzen und/oder Erbrechen
Commotio cerebri
Diagnostik
CAVE bei Untersuchung: Begleitende HWS-Verletzung?
CT-Indikation:
- Frakturhinweis
- Amnesie über 30min
- Bewusstseinseintrübung persistierend 2h nach Trauma
- Erbrechen mehr als 2x
- Alter über 65
- Traumamechanismus unklar/gefährlich
- Sedierung geplant
Commotio cerebri
Therapie
24h neurologische stationäre Überwachung
Nahrunsgkarenz
Contusio cerebri
Definition
mittelschweres (GCS 9-13) oder schweres (3-8) SHT
Ist in Frühphase eine dynamische Erkrankung
Contusio cerebri
Klinik
Leitsymptom: Bewusstseinsstörung
fokalmotorische Defizite
Blutungshinweise:
(Pupillenstrg
Hirndruckzeichen wie Übelkeit/Erbrechen
Einklemmungszeichen mit Streck-/Beugesynergismen?)
Contusio cerebri
Diagnostik
CCT (Schädelbasisfrakturen oder Blutungen?)
Röntgenübersicht (stellt Kalottenfrakturen besser dar)
Contusio cerebri
DD
diffuses axonales Trauma (scher- oder reißverletzung der Axone)
SHT sekundär zu
- Aneurysmablutung mit Sturz (bes. bei subarachnoidalem Blut! bedenken!)
- Basilarisembolie
- Status epilepticus
- Delir mit Grand-mal
- kardialer Arrhytmie mit Hypotonie
- metabolische Entgleisung
Contusio cerebri
Therapie
OP (individuell nach evtl. Blutungsausmaß)
Hirndrucksonde in Parenchym oder Ventrikel (ICP)
konservativ:
- Hirndrucktherapie (Kopfhoch, Osmo, Hyperventilation bei Beatmung)
- tiefe Analgosedierung
- Vitalparameter stabilisieren ggf mit Beatmung
- intensivmed. Th. von Komplikationen oder Komorbiditäten
Traumatische intrazerebrale Blutung
Definition
Durch Akzelerations oder Dezelerationsverletzung bedingte intrakranielle Kontusionsblutungen
typischerweise mit Coup und Contre-coup-Läsionen
Traumatische intrazerebrale Blutung
Komplikation
Einbruch ins Ventrikelsystem mit okklusivem/malresorptivem Hydrozephalus
Traumatische intrazerebrale Blutung
Diagnostik
CCT (Blutung? Hydrozephalus?)
CAVE: bis 24h nach Trauma kann trotz gering auffälligem CT starke Progredienz auftreten!)
Traumatische intrazerebrale Blutung
Therapie
keine einheitliche Richtlinie
OP (Nutzen/Risiko abwägen)
Indikationen: Progredienz bei guter operabler Blutung, blutungsbedingter Hydrozephalus
KI: Koma/Pupillenstrg über 6h
diffuse Blutungen mit ausgepr. Parenchymschaden
Hirntodzeichen
wacher Pat. mit stabiler, milder Klinik
Subduralhämatom
Lokalisation
Zwischen Dura mater und Arachnoidea
Subduralhämatom Unterscheidung nach Ätiologie
akut (Trauma, diffuse subdurale EInblutung, meist schwere Hirnsubstanzschädigung)
chronisch (Bagatelltrauma, Brückenvenenabriss bei Hirnssubstanzverlust, Rezidivblutungen)
Chronisches Subduralhämatom
Risikofaktoren
Hohes Alter
Hirnatrophie (toxisch, meist ALkohol)
Gerinnungsstörungen
Akutes Subduralhämatom
Klinik
gelegentlich freies Intervall
Hirndruckzeichen
Pupillenmotorikstörungen
progrediente Hemisymptomatik
Chronisches Subduralhämatom
Klinik
Kopfschmerzen
Psychische Veränderungen, Demenz
Epileptische Anfälle
Hemiparese
Subduralhämatom (chronisch und akut)
Diagnose
CCT (Blutung?)
DD zum chronischen Subduralhämatom bedenken
Hygrome (zB bei Liquorunterdrucksyndrom, Shuntdysfunktion)
akutes Subduralhämatom
Therapie akut/chronisches Subduralhämatom
akut: OP
chronisch:
kleine Subduralhämatome beobachten
Gerinnungsstörung behandeln
Entlastung bei größer 1cm