Kopf- und Gesichtsschmerz Flashcards
Kopf- und Gesichtsschmerz
Basisdiagnostik - Screening
Anamnese Klinische Untersuchung - Kopf - Hals - System
Was gehört zur perikranialen Muskulatur
Kaumuskeln
Mimische Muskulatur
Innenohr-Muskulatur
Nackenmuskulatur
Klinische Untersuchung Kopf
- Hirnnerven
- Zahnstatus und Schleimhautbeurteilung
- Inspektion Konjunctiven/Skleren, Exophtalmus
- Fundoskopie
Druckschmerz?
- Bulbus (Bewegungsschmerz)
- NNH (Klopfschmerz)
- A. temporalis superficialis
- Perikraniale Muskulatur
Klinische Untersuchung Hals (mit DDs)
Nackenmuskulatur (Spannungskopfschmerz?)
HWS-Beweglichkeit (zervikogener Kopfschmerz?)
Klinische Untersuchung
DD: Bulbusdruckschmerz und Augenbewegungsschmerz
Glaukom?
Neurotis nervi optici?
Klinische Untersuchung
System
Temperatur (Infektion?)
Blutdruck
BMI
Mit welchen Kopfschmerzen ist ein erhöhter BMI assoziiert?
idiopathische intrakraniale Druckerhöhung
Kopfschmerz bei obstruktiver Schlafapnoe
Worauf weist ein Druckschmerz der Perikranialen Muskulatur hin?
Spannungskopfschmerz
DD Kopfschmerz bei
geröteten Konjunctiven/Skleren, Exophtalmus
ophtalmologische Ursache für Kopfschmerz,
Sinus Cavernosus Fistel
Red-Flags in der Kopfschmerz Basisdiagnostik
über 55 J
Systemische Erkrankung
subjektiv “so schlimm wie nie!”
Schmerzstärke führt zu Erwachen/bei Erwachen
Progredienz
Fieber und ungeklärte systemische Befunde
Erbrechen (ohne bekannte Migräne)
Schmerzinduktion durch Beugen/Pressen/Heben
Kopfschmerz Basis-Anamnese
Beginn
Dauer und Periodizität
Schmerzstärke, Lokalisation
Begleitsymptome
Apparative Diagnostik bei V.a. symptomatischen Kopfschmerz
MRT/CT Labor Lumbalpunktion (Liquordruck!) Doppler/Duplex EEG Konsile (zB Augen, HNO, ZMK, Kieferorthopädie, Innere, Psychiatrie)
Wie häufig sind Kopfschmerzen primär bedingt?
92 Prozent aller Kopfschmerzen
Häufigkeitsverteilung primäre Kopfschmerzen
Spannungskopfschmerz (69%)
Migräne (16%)
Primär stechender Kopfschmerz (2%)
Cluster-Kopfschmerz (0,1%)
Migräne
Definition
Gutartiges,
episodisch auftretendes Syndrom mit Kopfschm. von 4-72 h Dauer,
vegetativer Begleitsymptomatik
und/oder fokal-neurologischen Symptomen
Migräne
Typisches Erstmanifestationsalter
10-30 LJ
Migräne
Auslöser
Hunger/Durst/ Schlafentzug Grelles Licht Menstruation/Östrogene Parfüm Alkohol Psychische Belastungssituationen
Migräne
Pathogenese
Warum geht Migräne mit vaskulären Problemen einher?
nicht kausal, sondern wahrscheinlich EPiphenomen
Migräne
Pathogenese
Hypothese
Störung subkortikaler sensibler Modulationssysteme im SInne einer Dyshabituation
Migräne
Anatomisches Korrelat des Kopfschmerzes
Trigeminale durale Afferenzen mit Projektionen zu Neuronen 2. Ordnung im TCC. Auch Afferenzen über Muskeln, Gelenke
TCC-Neurone projizieren zum ventrobasalen Thalamus,
von dort zum Kortex
Migräne - Pathogenese
Was ist der TCC (trigeminozervikale Komplex)
Trigeminaler Nucleus caudalis bis
spinal zum kaudalen Anteil des C2-Hinterhorn-Segments
Migräne - Pathogenese
Woher kommen Schmerzmodulationen, die zur Migräne führen könnten?
Important modulation of the trigemino-vascular nociceptive input, as suggested from brain imaging studies, comes from the
- dorsal raphe nucleus,
- locus caeruleus and
- nucleus raphe magnus.
Migräne - Pathogenese
Wie könnten die Begleitsymtome zu erklären sein?
trigeminale Afferenzen ins periaquäduktelle Grau
Migräne - Pathogenese
Wie ließe sich die Aura erklären?
“cortical spreading depression”
Welle neuronaler Depolarisation in 2-3mm/min mit fokaler Hyperämie, gefolgt von Suppression neuronaler Aktivität mit Oligoämie,
aktivierung meningealer trigeminaler Afferenzen
Familiäre hemiplegische Migräne
Ätiologie
FHM1: Mutation auf Chr19 für spannungsabhängigen Ca-Kanal
FHM2: Mutation auf Chr1 für NA-K-ATPase-Gen
FHM3: Mutation auf Chr2 für spannungsabh. NA-Kanal
wahrscheinlich auch klassische Migräne genetisch assoziiert (Zwillingsstudien)
Migräne
Diagnostik - Wer ist Herausgeber der aktuellen Klassifikation?
International Headache Society (IHS)
Migräne
Diagnostik - IHS Klassifikation für Migräne ohne Aura
A: Min. 5 Attacken
B: Dauer: 4-72h (erfolglos oder unbehandelt)
C: mindestens 2 von:
- einseitig
- pulsierender
- mittlere/starke Schmerzintensität
- Verstärkung durch Routineaktivität
D: Während KS min 1 von:
- Erbrechen
- Photophobie oder Phonophobie
E: Nicht auf andere Krankheit zurückzuführen
Migräne
Diagnostik - IHS Klassifikation für Migräne mit Aura
A: Min. 2 Attacken
B: Aura mit min 1 von:
- vollständig reversible visuelle (positive oder negative) Symptome
- vollständig reversible sensible (positive oder negative) Symptome
- vollständig reversible dysphasische Störung
C: min 2 von:
- homonyme visuelle Symptome und/ oder einseitige sensible Symptome
- Wenigstens ein Aurasymptom entwickelt sich allmählich über länger als 5 min hinweg und/oder verschiedene Aurasymptome treten in Abständen von über 5 min auf.
- Jedes Symptom hält min. 5, max. 60 Minuten an
D: Kopfschmerzen, die Kriterien B-D für Migräne ohne Aura erfüllen, beginnen noch während oder bis 60 min nach der Aura.
E: Nicht auf andere Erkrankung zurückzuführen
Sonderformen der Migräne mit Aura
Familiäre hemiplegische Migräne
Sporadische hemiplegische Migräne
Basilarismigräne
Retinale Migräne
Migräne Klinik
Worauf weisen motorische Störungen hin?
Familiäre hemiplegische Migräne
Migräne
Komplikationen
chronische Migräne (über 15d/Monat)
Status migränosus (Attackendauer über 72 h)
Persistierende Aura ohne Hirninfarkt (Aura über 1 Woche)
migränöser Infarkt
Durch Migräne getriggerte zerebrale Krampfanfälle
Migräne
Therapie
3 Grobe Säulen
Akuttherapie
Migräneprophylaxe
Nichtmedikamentöse Therapie
Migräne
Akuttherapie
Analgetika (zu Attackenbeginn bei leichten bis mittelgradigen Schmerzen)
5HT(1B/1D)-R-Agonisten
Dopamin-R-Agonisten
Migräne
CAVE bei medikamentöser Schmerztherapie (Kombipräparate)
Kombipräparate erhöhen Inzidenz für medikamentenindizierten Kopfschmerz
Migräne
Akuttherapie - welche Analgetika
ASS
Naproxen
Ibuprofen
Migräne
Akuttherapie - welche 5HT(1B/1D)-R-Agonisten
Triptane
nichtselektive: Ergotamin und Dihydroergotamin
Migräne
Akuttherapie - Verabreichungsformen und Erfolgsrate
nasale Triptane (50%-60%) parenterale Triptane/Ergotamine (80-90%)
Migräne
Akuttherapie - L-Dopa-R-Agonisten
MCP (bessere resorption der Analgetika und Reduktion der begleitenden Übelkeit)
Migräne
Prophylaxe - Indikation
über 3 Attacken im Monat
zunehmende Attackenfrequenz
Schlechtes Ansprechen auf AKuttherapie
Migräne
Prophylaxe - Wirkstoffgruppen
- Wahl: Betablocker
Trizyklika
Antikonvulsiva
Migräne
Prophylaxe - welche Betablocker?
Propanolol
Metoprolol
Migräne
Prophylaxe - welche Trizyklika?
Amitriptylin
Nortriptylin
Migräne
Prophylaxe - welche Antikonvulsiva?
Topiramat
Valproat
Gabapentin
Migräne
Nichtmedikamentöse Therapie
Meidung der Triggerfakturen Ausdauersport Entspannungstechniken Biofeedback Akupunktur
Spannungskopfschmerz
Typisches Manifestationsalter
25-30 Jahre
Spannunsgkopfschmerz
Pathomechanismus
mögliche Mechanismen
Aktivierung peripherer Nozizeptoren durch Anspannung der Nackenmuskulatur
Zentrale Sensibilisierung moduliert duch NO
Erniedrigte Schmerzschwelle für sensible Reize an Extremitäten
Spannunsgkopfschmerz
Diagnose
nach IHS-Klassifikation:
A: min. 10 Episoden, welche B-D erfüllen
- sporadische Form (bis 12d/Jahr, also 1/Monat)
- Form mit häufigen Attacken (bis 15d/Monat)
- Chronische Form (über 15d/Monat)
B: Kopfschmerzdauer zw. 30 min und 7d
C: Kopfschmerz mit min. 2 der folgenden:
- beidseitig lokalisiert
- drückend, beengend, NICHT pulsierend
- leichte-mittlere Intensität
- keine Verstärkung durch Routineaktivitäten
D: beide erfüllt:
- Keine Übelkeit oder Erbrechen (Appetitlosigkeit kann auftreten)
- Photophobie oder Phonophobie, nicht jedoch beides kann vorhanden sein
E: nicht auf anderer Erkrankung zurückzuführen
Spannungskopfschmerz
Therapie
Analgetika (meist gutes Ansprechen)
bei chronischer Form Amitryptilin (Schmerzreduktion um 30%)
Trigeminoautonome Kopfschmerzerkrankungen
Cluster-Kopfschmerz
Paroxysmale Hemikranie
SUNCT-Syndrom
Was heißt SUNCT?
Short-lasting Unilateral Neuralgiform headache attacks with Conjunctival Incection and Tearing
Trigeminoautonome Kopfschmerzerkrankungen
Definition
Kopfschmerzen, die von autonomen parasympathischen Symptomen im Kopfbereich begleitet werden
Trigeminoautonome Kopfschmerzerkrankungen
Welche Diagnostik immer?
kommen gehäuft bei Hypophysen-Tumoren vor.
Daher: Hypophysenbildgebung und -funktionstestung!
Cluster Kopfschmerz
Typisches Erkrankungsalter
20-40 Jahre
Cluster Kopfschmerz
Geschlechtsverteilung
männer 3-4 mal häufiger
Cluster Kopfschmerz
Genetik?
möglicherweise autosomal dominant in 5% der Pat
Cluster-Kopfschmerz
Auslöser
Alkohol
Histamin
Nitroglyzerin