Teil 2 Themenliste 7a: Theoretische Perspektiven der Geschlechterentwicklung Flashcards
Gender
Unterschiede zwischen Mann und Frau einschließlich aller psychologischen und sozialen Rollenerwartungen und Lebenschancen.
Die Gesamtheit nichtbiologischer geschlechtsspezifischer Merkmale in Abgrenzung zum englischen Begriff „sex“
sex
Bezeichnet die biologische Unterscheidung zwischen männlich und weiblich.
Verhaltensweisen, die mit dem Geschlecht einer Person (im Sinne von Gender) zusammenhängen z.B. mit Puppenspielen bei Mädchen
Geschlechtstypische Verhaltensweisen
Verhaltensweisen, die für das andere Geschlecht typischer sind als für das eigene z.B. mit Puppenspielen bei Jungen.
Geschlechtsübergreifende Verhaltensweisen
Geschlechtstypisierung
Der Prozess der Sozialisation und Entwicklung der Geschlechtsidentität im Sinne von Gender.
Welche Biologischen Theorien gibt es zur Erklärung der Geschlechterentwicklung?
Evolutionspsychologischer Ansatz
Biosoziale Theorie
Evolutionspsychologischer Ansatz
Verhaltensunterschiede zwischen den Geschlechtern spiegeln
Persönlichkeitsdispositionen wider, die sich evolutionär entwickelt haben
Erfolgreiches Fortpflanzen und Nachkommen beschützen können.
Evolutionspsychologischer Ansatz: Gegenargumente
- Viele Behauptungen nicht empirisch prüfbar
- Zirkelschluss: beobachtete Unterschiede werden gleichzeitig als Prämisse der evolutionären Erklärung vorausgesetzt und als Folgerung dieser Erklärung abgeleitet
Biosoziale Theorie
Körperliche Unterschiede wesentlicher als Verhaltensunterschiede
- Bei Männern Vorteile bei Aktivitäten wie Jagd und Kampf, die ihnen
häufig Status und soziale Dominanz - Gebären und Säugen der Kinder durch die Frauen
Schränkte Frauen in ihrer Mobilität und damit bei vielen Formen der wirtschaftlichen Existenzsicherung ein
Biosoziale Theorie: Gegenargumente
Körper und Psyche haben sich gemeinsam evolutionär herausgebildet, aber die
biosoziale Theorie berücksichtigt nur die Wirkung des Körpers
Welche Art Hormon wirkt sich pränatal nachhaltig auf die Entwicklung und Funktion der Geschlechtsorgane und des Körpers aus?
Androgene
(Eine Art Steroid)
Auf welche beiden Arten können Hormone auf die Entwicklung des Nervensystems einwirken?
Organisierend
Aktivierend
Organisierende Hormoneinflüsse
treten auf, wenn bestimmte Hormone während der pränatalen Phase oder in der Pubertät auf die Differenzierung und Strukturierung des
Gehirns einwirken
“Bauen das Gehirn und seine Abteilungen auf”
Aktivierende Hormoneinflüsse
treten auf, wenn vor der Geburt schwankende
Hormonspiegel bei den Geschlechtshormonen eine gleichzeitige Aktivierung
bestimmter Gehirnantworten und Verhaltensreaktionen hervorrufen
Wie unterscheiden sich die Gehirne bei Männern und Frauen physiologisch?
Gehirne von Männern und Frauen weisen **kleine** anatomische und physiologische Unterschiede auf (Hines, 2004)
Corpus callosum („Brücke“; Verbindung zwischen den Hemisphären) bei Frauen im Mittel größer und enthält mehr Nervendichte
Bei kognitiven Aufgaben (z.B. räumliche Orientierung) weist ein weibliches Gehirn tendenziell eher in beiden Hemisphären Aktivierung auf, ein männliches Gehirn tendiert eher zur Aktivität in einer der beiden Hemisphären
Welche Theorien untersuchen die kognitiven und sozialen Einflüsse auf die Entwicklung des Geschlechts?
Theorie der sozialen Identität
Theorie der Geschlechtsschemata
Kognitive Entwicklungstheorie
Sozial-Kognitive Theorie
Was macht nach Kohlbergs Theorie der kognitiven Entwicklung die Phase aus, in der die “Geschlechtsidentität” gefestigt wird?
<em>30 Monate</em>
Kind erlernt, dass es einer der beiden Geschlechtskategorien angehört
Aber: z.B. denkt es, ein Mädchen könnte ein Vater werden
o „Das Bewusstsein des eigenen Geschlechts“
Welche Phase folgt in der kognitiven Entwicklungstheorie auf die Phase der Geschlechtsidentität?
Plus: Wann beginnt sie etwa?
Geschlechtsstabilität
Plus: 3 – 4 Jahre
Geschlechtsstabilität
Kinder erkennen, dass das Geschlecht im Zeitverlauf stabil bleibt
Aber: Erkennen nicht, dass das Geschlecht nicht von der äußeren Erscheinung abhängt
Welche Phase folgt auf die der Geschlechtsstabilität?
Geschlechtskonstanz
Geschlechtskonstanz
Zwischen 5 – 7 Jahren
Kind erkennt, dass das Geschlecht über die Zeit hinweg gleich bleibt
„Die Erkenntnis, dass das Geschlecht auch bei äußerlichen Veränderungen
im Erscheinungsbild oder im Verhalten eines Menschen unveränderlich ist“
Welche Theorie der Geschlechtsentwicklung wurde von
Martin und Halverson (1981) entwickelt?
Theorie der Geschlechtsschemata
Theorie der Geschlechtsschemata
Annahme, dass die
Motivation zu geschlechtstypischem Verhalten
bereits im Kleinkindalter
entsteht, sobald Kinder ihr eigenes und das Geschlecht anderer benennen können

Geschlechtsschemata
mentale Repräsentationen, die alles umfassen, was ein Kind über die Geschlechter weiß.
Einschließlich der Gedächtnisrepräsentation ihrer eigenen Erfahrungen mit Männlichem und Weiblichem + Geschlechterstereotype, die ihnen direkt vermittelt wurden
