Störungsspezifische Ansätze Flashcards
Störungsspezifische Ansätze
Ursprung in KVT, weshalb Methodik daran orientiert ist -> mit der Zeit aber in allen Schulen ein Ding
Depression
- hohe Krankheitslast und Krankheitsfolgen (für ganzes Umfeld, hohe Suizidalität)
- hoher Lebenszeitprävalenz: MD 15-20%; Dysthyme Störung 4.5%
- Im Selbstbericht CH: 80% keine Symptome, 12-20% leichte, 4% schwere Symptome (heisst aber nicht zwingend auch Diagnose)
Diagnose leichte Depression
- 2 Hauptsymptome
- 2 Zusatzsymptome
- > 2 Wochen
- Untersuchung von somatischen Symptomen –> zusätzlich Diagnose Somatisches Syndrom
Diagnose mittelgradige Depression
- 2 Hauptsymptome
- 3-4 Zusatzsymptome
- > 2 Wochen
- Untersuchung von somatischen Symptomen –> zusätzlich Diagnose Somatisches Syndrom
schwere Depression
- 3 Hauptsymptome
- > 4 Zusatzsymptome
- > 2 Wochen
- psychotische Symptome? -> Bipolare Störung
Hauptsymptome der Depression
- gedrückte depressive Stimmung
- Interessenverlust, Freudlosigkeit
- Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit
Zusatzsymptome
- Verminderte Konzentration & Aufmerksamkeit
- Vermindertes Selbstwertgefühl
- Schuldgefühle und Wertlosigkeit
- negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
- Suizidgedanken /-handlungen
- Schlafstörungen
- verminderter Appetit
Psychologische Modelle der Depression: Verstärker-Verlust-Modelle (Lewinsohn)
Depression als unkonditionierte Reaktion zu fehlender Verstärkung oder Verhalten der Umwelt.
-> Verhaltensaktivierung und Erwerb (sozialer) Kompetenzen in der Therapie
Konzeptuelles Ätiologiemodell der Depression (Beesdo-Baum & Wittchen)
- Vulnerabilitäten: Intraindividuell, soziale Vorgeschichte
- Exposition: Auslöser/trigger
-> Initiierung (subsyndromal) - modifizierende Variablen: vorherige Störungen, entwicklungspsychologische, kognitiv-behaviorale Veränderungen
-> Beginn Depression - Folgen: Akut, Langzeit
-> Verlauf
Bio-Psycho-Soziales Modell
- Bio: Genetische Disposition, Neurotransmitter (Serotonin), Läsion, Infektionen (Unterfunktion der Schilddrüse, Eisenmangel usw)
- Psycho: Erleben, Verhalten, Bewältigen, Informationsverarbeitung
- Sozial: Interpersonelle Faktoren, Kulturabhängigkeit, ethnische Zugehörigkeit, Umweltfaktoren (wenn es nie hell wird), Soziologische Faktoren
Verstärker-Verlust-Modell: Verhaltensaktivierung
Durch angenehme Aktivitäten positive Emotionen auslösen
-> Stimmungstagebuch -> persönliche Verstärkerliste -> Tagesstrukturierung
Rückzugs-/Depressionsspirale
- sich niedergeschlagen fühlen, keine Lust haben
- keine positiven Erlebnisse im Alltag
- schlechtere Stimmung
- gar keine Freude mehr
- Stimmung auf Nullpunkt, alles ist zu viel
Aufbau- / antidepressive Aktivierungsspirale
- Stimmung ist auf Nullpunkt
- sich aufraffen
- sich über Erfolg freuen
- neben Pflichten etwas tun, das einem Freude bereitet
- Stimmung wird immer besser
Verhaltensaktivierung Techniken
- Stimmungstagebuch: systematische Selbstbeobachtung -> Erkennen des Zsmhangs von Stimmung und Aktivität
- persönliche Verstärkerliste
- Tagesstrukturierung: Planung und Durchführung von angenehmen Aktivitäten
Verhaltensaktivierung vs. Warteliste -> Effektstärke von Verhaltensaktiv
Psychologische Modelle der Depression: Modell der dysfunktionalen Kognitionen und Schemata (Beck)
Depressive Menschen haben negative Schemata zur Welt, Zukunft und zum Selbst (=kognitive Triade)
-> dysfunktionale Grundannahmen führen zu kognitiver Verzerrung im emotional bedeutsamen Situationen
- Gedanken sind absolutistisch, verallgemeinernd, verzerrt, unlogisch, unangemessen
Modell von Beck: typische Fehlschlüsse in emotional bedeutsamen Situationen
Gedankenlesen, Katastrophierung, selektive Abstraktion, Übergeneralisierung, Über-/Untertreibung, alles oder nichts Denken, Sollte-Tyranneien
Kognitive Theorie (Beck): Kognitive Umstrukturierung (5 Schritte)
Verbindung von Kognitionen und Emotionen
-> negative Kognitionen durch funktionale ersetzen
- Beobachten negativer (automatischer) Kognitionen -> ich bin mehr als mein Gedanke
- Erkennen des Zusammenhangs von Denken-Fühlen-Handeln
- Überprüfung der negativen Kognitionen (Hypothesenprüfung»)
- Korrektur durch Ersetzen mit hilfreichen, realitätsorientierten Kognitionen
- (Selbständiges) Training der alternativen Erklärungen
Phasen der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Depressionstherapie
- Diagnostik & Aufbau der therapeutischen Beziehung
- Vermittlung des therapeutischen Modells -> Psychoedukation
- Aktivitätenaufbau (Verhaltensaktivierung)
- Aufbau von Kompetenzen, z.B. Verbesserung der sozialen Kompetenzen
- Kognitionsveränderungen
- Stabilisierung & Rückfallprophylaxe -> Notfallkoffer