AMDP Flashcards

1
Q

AMDP

A

Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie

-> ermöglicht standardisierte Befunderhebung (Spezifizierung der Diagnose)

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2
Q

Ziele der deskriptiven Psychopathologie

A
  1. Objektive Beschreibung des Erlebens und Verhaltens
  2. Gemeinsame Sprache
  3. Zuordnung der Symptomatik zu diagnostischen Kategorien (gemäss ICD-11 und DSM-5)
  4. Planung einer therapeutischen Intervention, Indikation und Effektivitätsevaluation
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3
Q

Vorgehen des AMDP

A
  1. Anamnese: zentrale Eckpunkte bei der 1. Sitzung anhand von 12 Merkmalen (Alter, Bildung, Krankheitsverlauf, Geschichte, etc.)
  2. Psychopathologischer Befund: strukturierte Exploration in der einzelne Symptome erfragt werden
  3. Somatischer Befund: 7 Merkmalsgruppen aus 40 somatischen Symptomen (wichtig bei auffälligen Symptomen)
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4
Q

12 Merkmalsgruppen zur Erhebung des psychopathologischen Befundes

A

 Bewusstseinsstörung
 Orientierungsstörung
 Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörung
 Formale Denkstörungen
 Befürchtungen und Zwänge
 Wahn
 Sinnestäuschungen
 Ich-Störungen
 Störungen der Affektivität
 Antriebs- und psychomotorische Störungen
 Circadiane Besonderheiten
 Andere Störungen

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5
Q

AMDP: 4 Entscheidungsebenen

A
  • Beurteilbarkeit der Symptome (setzt die weiteren 3 voraus)
  • Entscheidungssicherheit über Vorhandensein der Symptome
  • Vorhandensein der Symptome
  • Quantifizierung (Leicht, mittel, schwergradig)
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6
Q

Symptombereiche der AMDP: Aufmerksamkeit & Gedächtnis

A
  • Konfabulationen: Produktion objektiv falscher Aussagen basierend aus falschen Wahrnehmungen oder Erinnerungen -> Fehlfunktion des Gehirns zB Kosakow- oder Falsmemory Syndrom
  • Paramnesien: fehlerhafte Erinnerung an Ereignisse, die nicht stattgefunden haben zB Deja vu
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7
Q

Symptombereiche der AMDP: Affektivität

A
  • affektinkontinent: Verringerung der Steuerfähigkeit von Gefühlsäusserungen
  • affektlabil: überschiessende Affekte, die nicht beherrscht werden können
  • parathym: Widerspruch zwischen Gefühlsausdruck und Situation
  • affektstarr
  • affektarm
  • dysphorisch
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8
Q

Bewusstseins- und Orientierungsstörungen

A
  • quantitativ: (verminderung)
  • qualitativ: (trübung, - einengung, -verschiebung)
  • Zeitliche Orientierung (Welchen Tag haben wir?)
  • Örtliche Orientierung (Wo befindet man sich?)
  • Situative Orientierung (Was ist das für eine Situation?)
  • Orientierung über die eigene Person (Aussagen über sich selber machen)
  • Liefern wichtige Hinweise auf mögliche hirnorganische Beeinträchtigungen
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9
Q

formale Denkstörungen

A
  • Gehemmt, verlangsamt, umständlich, ideenflüchtig, vorbeireden, inkohärent/zerfahren, eingeengt, perseverierend, Grübeln, gesperrt/Gedankenabreissen, Neologismen (Wortneubildungen)
  • Durch sorgfältige Beobachtung des Gesprächsablaufs und Befragung zu erschliessen
  • Drücken sich in sprachlichen Äusserungen aus
  • Besonders deutlich bei emotionaler Belastung
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10
Q

formale Denkstörung: Schizophrenie

A

inkohärent, zerfahren

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11
Q

formale Denkstörung: Manie

A

ideenflüchtig

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12
Q

formale Denkstörung: Depression

A

eingeengt, perseverierend, grübelnd

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13
Q

Befürchtungen und Zwänge

A
  • Misstrauen, Hypochondrie, Phobien, Zwangsgedanken, Zwangsimpulse, Zwangshandlungen
  • Man muss dies nicht eins zu eins abfragen, sondern im Gespräch
  • Die Symptome in diesem Bereich können gut mit anderen Symptomen gemeinsam exploriert werden
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14
Q

Wahn (inhaltliche Denkstörung)

A

Wahn = Fehlbeurteilung der Realität
- Formal: Wahnwahrnehmung, Wahneinfall, Wahngedanken, systematisierter Wahn -> Wie zeigt sich der Wahn
- Inhaltlich: Beziehungswahn, Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn, Eifersuchtswahn, Schuldwahn, Verarmungswahn, hypochondrischer Wahn, Grössenwahn -> Wie systematisch ist der Wahn, was ist der Inhalt

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15
Q

Sinnestäuschungen

A

Illusion, Stimmenhören, andere akustische Halluzinationen (z.B. Akoasmen -> Geräusche, die man hören kann), optische Halluzinationen, Geruchs- und Geschmackshalluzinationen

Graduierung gemäss:
* Häufigkeit im Beobachtungszeitraum
* Intensität (Leibhaftigkeit, Deutlichkeit, Komplexität)
* Ausmass die subjektive Beeinträchtigung (Leiden und Handlungsrelevanz)

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16
Q

Ich-Störungen

A
  • Derealisation (Umwelt ist schwarz/weiss)
  • Depersonalisation (Ich beobachte mich von aussen)
  • Gedankenausbreitung, Gedankenentzug (Jemand reisst meine Gedanken aus dem Kopf -> Schizophrenie), Gedankeneingebung, andere Fremdbeeinflussungserlebnisse
  • Oft bei einem Trauma
17
Q

Störungen der Affektivität

A

Mein Gefühlsausdruck stimmt nicht mit dem überein, was ich erzähle -> passt nicht zusammen, oft bei Personen, die ein Trauma erlebt haben

Muss sowohl durch gezieltes Fragen (S) als auch durch Verhaltensbeobachtung (F) während des Interviews beurteilt werden

18
Q

Einteilung der wichtigsten affektiven Störungen: Depressive Störungen

A
  • Schwere depressive Störung (Major Depression, Depressive Episode): länger als zweiwöchige Symptomatik
  • Dysthyme Störung: mittelschwer, überdauernd über 2 Jahre anhaltend, gering fluktuierend
  • weitere: prämenstruelle dysthyme Störung, saisonale Depression
  • sekundäre oder organisch-bedingte depressive Syndrome/Störungen
19
Q

Einteilung der wichtigsten affektiven Störungen: Bipolare Störung

A
  • Bipolare St. Typ I: wechselnd stark manisch und schwer depressiv
  • Bipolare St. Typ II: wechselnd hypomanisch und schwer depressiv
  • Zyklothymie: wechselnd hypomanisch und leicht/mittelschwer depressiv
  • Rapid Cycling: tageweise wechselnd – nur Forschungsdiagnose