Störungen des Kindes- und Jugendalters Flashcards
Klinische Kinderpsychologie
- beschäftigt sich mit Ursachen, Entwicklung & Verlauf psychischer Störungen
- besondere Bedeutung: führ wirksame Risiko - & Schutzfaktoren
Typische Fragestellungen - Störungen des Kindes & Jugendalter
- Wie früh kann man Vorläufer bestimmen ?
- Von was hängt psy. Widerstandsfähigkeit bei Alltags-, Krankheits,- Krisenbewältigung ab?
- In welcher Form beeinflussen familiäre Interaktionsmuster die sozial - emot. Entwicklung ?
- Welche neurobiologischen & genetischen Befunde können psy. St. im Kindes & Jugendalter erklären?
- was Resultiert für Prävention & Behandlung?
Klassifikation - Störungen des Kindes & Jugendalter
- bislang nur unzureichend
- ICD 10 : “Verhaltens - und emotinale Störungen mit Beginn in der Kindheit & Jugend”
- Im ICD 11 aufgelöst
- einzelne Störungsbilder den spezifischen Kategorien zugeordnet
- ABER: entwicklungsspezifische Betrachtung der Aufflälligkeiten wichtig
Häufigste Störungen - Störungen des Kindes & Jugendalter
- Angststörungen
- ADHS
- Störungen des Sozialverhaltens
- Depressionen (oft komorbid mit oben genannten Störungen)
Depressionen - Störungen des Kindes & Jugendalter
- Diagnostische Kriterien für Kinder, Jugendlichee & Erwachsene stimmen überein
- aber:
- Depressive Symptome stark altersabhängig
- Kleinkinder
- Kinder im Schulaltag
- frühstns ab mittlerem Kindesalter
- Jugendliche
- Depressive Symptome stark altersabhängig
Kleinkinder - Symptome Depression
- eher somatische Symptome
- Angstsymptome
- Verhaltenssymptome
- Essprobleme
Kinder im Schulalter - Depressive Symptome
- Traurigkeit
- Versagensängste
- Schlafstörungen
- vermindertes Bewegungsinteresse
- Rückzug
- Freudlosigkeit
frühstens ab mittlerem Kindesalter - Depressive Symptome
- hinzukommen kognitive Symptome:
- Selbstvorwürfe
- Grübeln
Jugendliche - Depressive Symptome
- Symptome vgl.bar mit Erwachsenenalter
- Antriebs & Interessenlosigkeit
- Zukunftsängste
- geringer Selbstwert
- erhöhte Neigung zur Gereiztheit
Epidemiologie - Depression -Störungen des Kindes & Jugendalter
- Inzidenz für Kinder (7-12 Jahre)
- 1-2 % (M=J)
- Anstieg mit Adoleszenz
- ab 13 Jahren
- Jugendliche & junge Erwachsene
- 8-10% (M>J)
- hohes Chronifizierungsrisiko ca 80%
- höchste Suizidraten: zw. 18 - 24 J.
- i.d.R komorbid (50 - 70%)
- v.a Angstörungen (v.a Trennungsangst)
- Störungen d. Sozialverahltens
- Substanzmissbrauch (im Jugendalter)
Ätiologie - Depression - Störungen des Kindes & Jugendalter
- positive Familiennamnese
- belastende Lebensereignisse:
- Unfall
- Scheidung Eltern
- Leistungsdruck
- Mobbing
- Armut
- sexueller Missbrauch
Behandlung - Depression -Störungen des Kindes & Jugendalter
- Evaluierte Einzel- & Gruppentherapieprogramme basieren auf:
- Psychoedukation
- Elemte von KVT:
- Problemlösetraining
- kognitives Umstrukturieren
- bei jungen Kindern:
- Verhaltensorientierte Techniken
- Elterneinbezug bewährt
- Studienlage unzureichend
Aufmerksamkeitsdefizit - Hyperaktivitätsstörung - Störungen des Kindes & Jugendalter
- eines der häufigstens Probleme
- 3 Charakteristische kernsymptome :
- Hyperaktiv
- Impulsitiät
- Unaufmerksamkeit
Was bedeutet ADHS?
- Aufmerksamkeitsdefitiz- Hyperaktivitätsstörung
Was für Symptome sind auf ADHS noch auffällig -Störungen des Kindes & Jugendalter
- mindestens 1/2 Jahr bestehen
- vor dem Alter von 12 (DSM) bzw. 7 (ICD) auftreten
- in versch. Lebenssituationen unterschiedlich ausgeprägt
- müssen zu Fehlanpassung des Kindes führen
Hyperaktivität - ADHS-Störungen des Kindes & Jugendalter
- mangelhaft regulierte, überschießende motorische Aktivität
- Ruhelosigkeit
Impulsivität- ADHS-Störungen des Kindes & Jugendalter
- auf kognitiver, emotionaler & motivationaler Ebene
- z.B wechselnde Ideen, rasche Stimmungswechsel
Unaufmerksamkeit - ADHS-Störungen des Kindes & Jugendalter
- Flüchtigkeitsfehler
- hohe Ablenkbarkeit
- fehlendes Konzentrationsvermögen
- Nichtbeenden von Tätigkeiten
- Verlieren von Gegenständen (“Schusseligkeit”)
Epidemiologie - ADHS-Störungen des Kindes & Jugendalter
- Prävalenz
- 5,9% - 7,2%
- J>M (3:1)
- Säuglingsalter /Kleinkinder:
- Schlaf & Essprobleme
- Kindergarten/ Vorschulalter:
- motor. Unruhe
- geringe Spielintensität
- Grundschulalter:
- große Unruhe & Ablenkbarkeit
- Lernschwäche
- aggr. Verhalten
- bei vielen betroffenen:
- Abschwächen der Symptome in der Spätadoleszenz
ABER: - ADHS nicht ausschließlich nur im K-/J-Alter
- bei 78% der Betroffenen bleibt es bis ins Erwachsenenalter bestehen
- Abschwächen der Symptome in der Spätadoleszenz
Folgen - Epidemiologie Abschwächen der Symptome in der Spätadoleszenz
- unbehandelt mit ungünstigen Verlauf
- Schulische, soziale & berufliche Beeinträchtigung
- intrapersonelle Probleme (geringes Selbstbewusstsein)
- interpersonelle Probleme (Konflikte mit Eltern/ Lehrer)
- viele komorb. Störungen:
- Depressionen
- Störung d. Sozialverahltens
- Substanzmissb.
Ätiologie- ADHS - Störung des Kindes & Jugendalters
- genetische Dispoision ca. 70 - 80%
- Umwelteinflüsse
- ungünstige soziale Interaktionen
genetische Disposition- ADHS - Ätiologie -Störung des Kindes & Jugendalters
- mit Neurotransmittern verbundene Gene (v.a Dopamingene)
- Neurotransmitterstoffwechsel
- v.a Gehrinregionen, die mit Dopamin verbunden sind, sind betroffen
- Frontallappen
Umwelteinflüsse-ADHS - Ätiologie -Störung des Kindes & Jugendalters
- präfrontal:
- Alkohol & Tabakkonsum der Mutter während der SS
- Postnatal:
- familäre Dysfunktion
- niedriger sozioölonomischer Status
ungünstige soziale Interaktionen-ADHS - Ätiologie - Störung des Kindes & Jugendalters
- insb. erhöhte elterliche Feindseligkeit & Kritik ggü. dem Kind
- reduzierte Wärme & Positivität
- Selten: emot. Überangagement
Behandlung - ADHS Störung des Kindes & Jugendalters
Pharmakotherapie & Verhaltenstherapie
- alleine oder kombiniert
- primäre Ph, id.R Methylphenidat (Ritalin): bei stark ausgeprägter Symptomatik
- VT: Selbstregulationsfähigkeiten, Förderung der Eltern-Kind- Interaktion
Angststörungen -Störung des Kindes & Jugendalters
- häufigste psychische Störung
- Hauptsymptomatik:
- Manifestation unrealistischer bzw. übermäßig ausgeprägter, altersunangemessener Angst
- “Stille” der psy. Ströung
- für Eltern & Lehrer. weniger belastend
- fallen seltener & später auf
Epidemiologie - Angststörungen -Störung des Kindes & Jugendalters
- Prävalenz
- 4-8%
- am häufigsten:
- spezifische Phobien
- Trennungsangststörung
- unbehandelt:
- hohe Stabilität bis ins Erwachsenenalter
- Angststörung im Kindesalter erhöht Risiko für gesamtes Spektrum psy. St. im Erw.alter
Risikofaktoren - Ätiologie- Angststörungen -Störung des Kindes & Jugendalters
- Erziehungsstil:
- elterliche Überbehütung
- unsichere Bindung
- individuelle Faktoren:
- kindliches Temperament
- geringes Selbstwertgefühl
- belastende Lebensereignisse:
- Unfall
- Scheidung
- positive Familienanamnese
Behandlung-Angststörungen -Störung des Kindes & Jugendalters
- Präventions- & Interventionsprogramme
- setzen i.d.R bei Kindern & ihren erwachsenen Bezugspersonen an
- KVT:
- nachweislich wirksam
- ambulante Kurzzeittherapie (20 -25 Sitzungen) mit begleitenden Elterngesprächen
- Psychoedukation
- Exposition
- kogn. Umstrukturierung
Störung des Sozialverhaltens -Störung des Kindes & Jugendalters
- agressive Verhalten ggü. Menschen und/oder Tieren
- sexuelle Nötigung
- Tierquälerei
- Zerstörung von Eigentum
- Betrug oder Diebstahl
- schwere Regelverstöße
- Behandlungsprognose realtiv schlecht
- oft unzureichende Therapiemotivation von Eltern & Kind
Epidemiologie - Störung des Sozialverhaltens -Störung des Kindes & Jugendalters
- Prävalenz
- J: 6-16%
- M: 2-9%
- Beginn in der Kindheit: (vor 10 J)
- stabiler Verlauf
- hohe Komorbiditäten
- ADHS
- Depression
- Substanzmissbrauch
- Beginn in der Adoleszenz (nach 10 J)
- bilden sich meist mit Heranwachsen zurück
Risikofaktoren - Ätiologie - Störung des Sozialverhaltens -Störung des Kindes & Jugendalters
-
Kontextuelle Risiken:
- Armut
- fehlende professionelle Unterstützung
- soziale Isolation
- geringe Nachbarschaftskohäsion
- deviante Peergroup
-
familiäre RF:
- Stress
- geringer Beschäftigungsstatus, ALK
- psy. Erkrankung der Eltern
- rechtliche Probleme
- Schulschwierigkeiten
- riskante Eltern - Kind - Beziehungen
-
individuelle RF:
- Schwierigkes temperament
- Furchtlosigkeit
- geringer IQ
- Schluschwierigkeiten
- mangelndes Einfühlungsvermögen
- mangelnde soziale Kompetenz
- geringe moralische Entwicklung
Behandlung - Störung des Sozialverhaltens -Störung des Kindes & Jugendalters
- viele Risikofaktoren = Ansatzpunkt -> hohe Bedeutung präventiver Maßnahmen
- multimodales & methodales Vorgehen empfohlen
- Eltern - & Lehrerebene:
- Förderung des Erziehungsverhaltens
- zentrale Elemente:
- Verstärkerpläne
- Grenzsetzungen
- Kindertrainings:
- Aufbau sozialer Kompetenzen
- Problemlösefähigkeiten
Entwicklungsprozesse-Störung des Kindes & Jugendalters
- im Verlauf normaler kindlicher Entwicklung können diverse pathologische Symptome auftreten
- problematisch, wenn dauerhafte & über Entwicklungsalter hinaus gehen
normative Entwicklungsübergänge -Störung des Kindes & Jugendalters
- können Entwicklung psy. St. begünstigen
- z.B
- Beginn Kindergarten
- Einschulung
- Übergang weiterführende Schulen
- Pupertät
- Ablösung der Eltern
- wichtiger Therapieteil:
- Einbezug von Eltern
- Lehrern
- um gelerntes im Altag umsetzen zu können
Unterscheidung Diagnostik & Therapie Erwachsene vs Kinder
