Persönlichkeitsstörung Flashcards
Was ist die “Persönlichkeit” des Menschen ?
- Persönlichkeit & Persönlichkeitseigenschaften sind der Ausdruck für charakteristische Verhaltensweisen & Interaktionsmuster
- mit welchen der Mensch gesellschaftliche-kulturelle Anforderungen & Erwartungen entspricht
- und mit zwischenmenschliche Beziehungen → persönlichen Identität mit Sinn zu erfüllen
Charakter (Persönlichkeitsstörungen)
- (erworbene) Eigenschaft
- Gesamtgefüge aller gleichbleibenden Grundzüge:
- Haltungen
- Einstellungen
- Strebungen
- Gesinnungen
- Hanlungsweisen
- bestimmen grundlegend das besondere des Individuums
Temperament (Persönlichkeitsstörungen)
- konstitutionelle (angeborene) Eigenart der Reaktion im Bereich des :
- Gefühls
- Willens
- Trieblebens
Was ist die Dissoziative Identitätsstörung(Persönlichkeitsstörungen)
- eine Person hat zwei oder mehr unterscheidbare & abwechselnde Persönlichkeiten
- Europa selten
- Existenz dieser Störung wird angezweifelt -> eher Borderline eingeordnet
Multiple Persönlichkeit VS Schizophrenie(Persönlichkeitsstörungen)
- teilweise gemeinsam Symptome
- Stimmenhören
- Schizophrenie:
- Halluzinationen real
- multiple Persönlichkeit:
- sind ihrer Trugwahrnehmung bewusst
Definiton Persönlichkeitsstörung
- tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster
- zeigen sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche & soziale Lebenslage
- gegenüber Bevölkerung -> abweichende:
- Wahrnehmung
- Fühlen
- Denken
- Beziehung zu anderen
- Verhaltensmuster meist stabil
- Häufig verbunden mit Leiden & gestörter sozialer Funktion/Leistungefähigkeit
- Beginn : Kindheit o. Adoleszenz -> bis Erwachsenenalter
- Zustandbilder können nach vorherschenden Verhaltensweisen klassifiziert werden

Folgen von Persönlichkeitsstörungen
- Eingeschränkte Handlungsoptionen; Infelxibilität
- schwierigkeit, in Situationen mit Verhaltenseinschränkungen/-bestimmung sich Umgebung anzupassen
- Teufelskreis -> Probleme mit ähnlichen pathologischen Themen
- wird oft nicht als Störung der betroffenen erkannt
- ich - synton
ich - synton (Persönlichkeitsstörungen)
- zum ich gehörig
- auftretende Devianzmuster sind aus der Eigenerspektive als zum ich gehörig & nicht als störend oder abweichend erlebt
- Schluss der Persönlichkeitsstörung ist nur aus Außenperspektive der Bezugspersonen o. professionellen Diagnostikers möglich
ich - dyston (Persönlichkeitsstörungen)
- nicht zum ich gehörig
- viele psychische Symptome werden so erlebt wie bei
- affektiven Störungen
- phobischen Störungen
ICD 10 (Persönlichkeitsstörungen)
- deutlich von Normen abweichende charakteristische & dauerhafte Erfahrungs- & Verhaltensmuster
- Abweichung äußert sich in mehr als einem der folgenden Bereiche:
- Kognition
- Affektivität
- Impulskontrolle & Bedürfnisbefriedigung
- zwischenmenschlichen Beziehungen
- aus Abweichung resultierendes Verhalten ist unflexible, unangepasst o. zwecksmäßig
- persönlichen Situationen
- sozialen Situationen
- folge: leid / beeinträchtigung in wichtigen Bereichen
- sozial
- beruflich
- andere

ICD (Persönlichkeitsstörungen)
- Persönlichkeitsstörung bisher als heterogene Störungsgruppe
- -> Festlegung eines Subtyps
- Jetzt: keine Spezifikation einzelner Persönlichkeitsstörungen mehr
- Diagnose anhand allgemeiner Kriterien
- Einstufung der schwere
- leicht
- mäßig
- schwer
- Optional: codierung der Merkmalsausprägung über 5 Merkmalsdomänen
- negative Affektivität
- Distanziertheit
- Dissozilität
- Enthemmung
- Zwanghaftigkeit
- Aber: Borderline- P. gesondert
Welche Subtypen gibt es ?(Persönlichkeitsstörungen)
- Paranoide P.
- Schizoide P.
- Dissoziale P.
- Narzisstische P.
- Anankastische P.
- Histrionische P.
- Anhängige P.
- Ängstlich - vermeidende P.
- Borderline - P
Paranoide Persönlichkeitsstörung
- Misstrauen & stake Neigung erlebtes zu verdrehen
- neutrale / freundliche Handlungen -> feindlich
- Streitsüchtig & beharrlich
- Situationsunangemessenes Bestehen auf eigenen Rechten
- ungerechtfährtigtes Misstrauen -> sexuelle Treue
- neigung zum ständigen Groll-> Weigerung
- Beleidigung
- Verletzungen
- Missachtungen zu verzeihen
- tendenz zu stakr überhöhtem Selbstwertgefühl
- zeigt sich in ständiger selbstbezogenheit
- Verschwörungen als Erklärung für Ereignisse
Schizoide Persönlichkeitsstörung
- Emotionale Kühle
- Distanziertheit / flache Affektivität
- Gleichgültig gegenüber Lob oder Kritik
- übermäßige Vorliebe für einzelgängerische Beschäftigungen
- wenig -> keine Tätigkeiten bereiten Vergnügen
- wenig sexuelle interesse
- Phantasien & Introspektion
- mangel enger Freunde o. vertrauensvollen Beziehungen
- fehlender Wunsch danach
- stark mangelnde Sensibilität im Erkennen & Befolgen von gesellschaftlichen Regeln
Dissoziale/Antisoziale Persönlichkeitsstörung
- niedrige Frustrationstoleranz/Schwelle für aggressives/gewalttätiges Verhalten
- UnfähigàSchuldbewusstsein o. Lernen aus Erfahrung
- besonders aus Bestrafung
- Schuldzuweisung anderer o.vordergründige Rationalisierungen für das eigene Verhalten anzubieten
- Person in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist
- Wenig – keine Empathie
- Verantwortungslosigkeit/Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen
- Beziehungsunfähig (Aufrechterhaltung)
- aber Beziehungen einzugehen
Narzisstische Persönlichkeitsstörung
- Größengefühl à eigene Bedeutung
- Überzeugung, “besonders” und einmalig
- Soziales Umfeld müssen auch so besonders sein
- Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung
- Anspruchshaltung; unbegründete Erwartung besonders günstiger Behandlung
- arrogante, hochmütige Verhaltensweisen & Attitüden
- Phantasien über unbegrenzten
- Erfolg
- Macht
- Scharfsinn
- Schönheit
- oder idealer Liebe
- Ausnutzung von zwischenmenschlichen Beziehungen
- Eigene Ziele erreichen à ausnutzen
- Mangel an Empathie
- Unberücksichtigt Gefühle anderer
- häufiger Neid auf andere oder Überzeugung,
- andere seien neidisch auf die Betroffenen
Anankastische/Zwanghafte Persönlichkeitsstörung
- übermäßige Gewissenhaftigkeit, Skrupelhaftigkeit und unverhältnismäßige Leistungsbezogenheit
- Vernachlässigung Vergnügen & zwischenmenschlichen Beziehungen
- Pedanterie & Befolgung von Konventionen
- Perfektionismus
- der die Fertigstellung von Aufgaben behindert
- Übermäßige Zweifel und Vorsicht
- Ständige Beschäftigung mit
- Details
- Regeln
- Listen
- Ordnung
- Organisation oder Plänen
- Bestehen auf die Unterordnung
- Aufgaben zu delegieren
- Andrängen beharrlicher & unerwünschter Gedanken / Impulse
Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung
- Überzeugung: ( im Vergleich zu anderen)
- selbst sozial unbeholfen
- unattraktiv/ minderwertig
- angst vor kritik & ablehnung
- andauernde Gefühle der Anspannung & Besorgtheit
- abneigung, einlassen von persönlichen Kontakten
- nur mit gewissheit –> werden gemocht
- eingeschränkter Lebensstil
- vermeidung sozialer & beruflicher Aktivitäten im zsm hang mit zwischenmenschlichen Kontakten
Abhängige / Dependente Persönlichkeitstörung
- unterordnung eigener Bedürfnisse
- zu der Person wo abhängigkeit besteht
- mangelnde Äußerung angemessener Ansprüche
- gegnüber Personen
- angst vor dem Alleinsein -> kann nicht alleine für sich sorgen
- eingeschränkte Fähigkeit, Alltagsentscheidungen zu treffen ohne hohes Maß an Ratschlägen & Bestätigungen anderer
- meiste Lebensentscheidungen -> hilfe anderer
Histrionische Persönlichkeitsstörung
- daramtisierung bezüglich der eigenen Person
- theatralisches Verhalten
- übertriebender Ausdruck von Gefühlen
- Oberflächliche & labile Affektivität
- Suggestibilität
- leichte Beeinflussbarkeit durch andere Personen / Umstände
- unangemessen verführerisch in Erscheinung & Verhalten
- Übermäßige Interesse an körperlicher Attraktivität
was ist die Borderline - Persönlichkeitsstörung
- “Borderline” : unscharfe & fluktuierende Grenzlinie zwischen neurotischer & psychotischer Störung
Welche Typus gibt es bei der Borderline - Persönlichkeitsstörung ?
- Impulsiver - Typus
- Borderline - Typus
Impulsiver Typus(Persönlichkeitsstörungen)
- vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität & mangelnde Impulskontrolle
Borderline - Typus(Persönlichkeitsstörungen)
- zusätzlich:
- Störung des Selbstbildes
- Störung der Ziele & innerer Präferenzen
- durch chronisches Gefühl von leere
- durch intensive, unbeständige Beziehungen & neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuzidalen Handeln / Suizidversuche
Kennzeichen von Borderline - Persönlichkeitsstörung
- labile Gefühlswelt
- Stimmungsschwankungen
- hohes Erregungsniveau:
- heftige Emotionen
- verzögerte Rückbildung zum Ausgangsniveau
- Geringe Impulskontrolle
- schädigend, auch fremdschädigend
- unsicherheit in bezug der Identität & Integrität
- “Passive Aktivität”
- demonstration von Hilfslosigkeit / leid -> unterstützung zu erlangen
- schwierigkeiten mit der Regulation von Nähe & Distanz
- “Schwarz - Weiß - Denken”
- Pseudopsychotische Symptomatik:
- Halluzinatonen optisch / akustisch
- selbstverletzung (80%)
- Hochrisikoverhalten
- Störung des Essverhaltens
Fakten zur Borderline - Persönlichkeitsstörung
- ca 70 % Frauen
- bis zu 20% der stationären psychiatrischen Patienten
- Suizidrisiko: ca 7-10%
Risikofaktoren bei Borderline - Persönlichkeitsstörung
- genetischer Einfluss
- KKR eineiig: 55% / zweieiig: 14 %
- Psychosoziale Belastungsfaktoren
- ca. 70% sexuelle Gewalt
- ca. 60% körperliche Gewalterfahrung
- ca. 40% Vernachlässigung
- -> instabile Beziehungen zu primärer Bezugsperson, fehlende zweite Bezugsperson
Verlauf von Persönlichkeitsstörungen
- auftreten erstmals Kindheit / Adoleszenz / frühes Erwachsenenalter
- im alter kaum noch diagnostiziert
- chronischer Verlauf
- häufige besserung im mittleren Erwachsenenalter
- deutlich günstigere Prognose mit Behandlung
Diagnostik - Persönlichkeitsstörungen
- Herausforderung ?
- Empfehlung für Diagnosestellung:
- Screening - Fragebogen (Patientensicht)
- (halb)-struktuiertes Interview (SCID)
-> Interviewer macht sich Bild von Symptomatik anhand von Selbstauskunft & Verhaltensbeobachtung (fals möglich: einbezug von auskünften Dritter)
Ätiologie - Persönlichkeitsstörung
- Kognitives Modell der Persönlichkeitsstörung
- Biologisch relevante Faktoren
- Psychosoziale relvante Faktoren
- interaktion biologischer & psychosozialer Faktoren -> Individuell unterschiedlicher Beitrag einzelner Faktoren zur Prädisposition für PS, zur Auslösung & Aufrechterhaltung
Kognitives Modell der Persönlichkeitsstörung ( Ätiologie)
-
Schemata = Grundüberzeugungen, die Informationsverarbeitung & handlungsbereitschaft
- z.B. „Ich bin besser/schlechter als andere“
- Entwickeln sich durch à frühkindliche Erfahrungen mit engen Bezugspersonen
- Annahmen bei PS stark ausgeprägt & unflexibel
- Betroffene mit bestimmten PS weisen bestimmte charakteristische Muster von Schemata auf
- Menschen mit PS zeigen das gleiche, stereotype Verhalten in zahlreicheren Situationen
- die typischen maladaptiven Schemata von PS lassen sich schlechter modifizieren als ähnliche Schemata bei anderen Menschen
Biologisch relevante Faktoren - Ätiologie (P.)(Persönlichkeitsstörungen)
- Genotyp eines Indivduums
- prä;peri;postnatale Komplikationen
- Temperament
- ängstlich - vermeidend, impulsives oder emotional instabil
Psychosozial relevante Faktoren(Persönlichkeitsstörungen)
- frühe/lange traumatische Lebensereignisse
- Missbrauch
- Vernachlässigung
- Erziehungsstil
- überbehütend / ablehnend
- positive Familienanamnese bzgl. Angststörungen
- Depressionen
- Suizidalität
- Mangel an sozialer Unterstützung
Allgemeines Therapieziel - Behandlung - Persönlichk.
- nicht die PS selbst soll behandelt werden, sondern die sich daraus ergebende Störung
Psychotherapie ( PT) - Behandlung Persönlichkeits.
- Therapiedauer bei PS i.d.R länger
- empritische Effektivitätsnachweise für Behandlung
- besonders für Bordrline
- antisoziale
- ängstlich - vermeidende
- Medikamentlöse Behandlung zur Reduktion (klar) definierter Zielsymptome
- Krisenintervention
Behandlungsschwerpunkte (Persönlichkeitsstörungen)
- aufbau eng therapeutische Beziehung
- erstellung positiver Funktionsanalyse der bisherigen Persönlichkeitsstile
- Verstärkung von Änderungsmotivation & suche nach interpersonellem Problem/-Konfliktbereich
- Maßnahmen, die helfen, die Persönlichkeit der Patienten zu festigen & den Transfer in den Alltag zu bewältigen
Modifikation kognitiver Schemata (Persönlichkeitsstörungen)
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Modifikation:
- Abschwächung eines Schemas
- Aussagen weniger global und vernichtend ausfallen
- Rekonstruktion:
- „altes jetzt problematisches“ Schema wird durch ein adaptiveres Schema ersetzt
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Reinterpretation:
- Funktionalere Nutzung des Schemas
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Camouflage:
- Überspielen typischer problematischer Verhaltensweisen durch funktionaleres Verhalten
Dialektisch - Behaviorale Therapie ( Linehan)(Persönlichkeitsstörungen)
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Vordergrund:
- Verbesserung der emotionalen Bewältigungsfertigkeiten & Symptomreduktion
- Kombinierte Gruppen- und Einzeltherapie,
- ergänzt durch Telefon-Coaching
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Gruppe: Fertigkeiten-(Skills)Training
- innere Achtsamkeit,
- Stresstoleranz,
- Emotionsregulation
- zwischenmenschliche Kompetenzen
- Wirksamkeit belegt
Einzeltherapie - Dialektisch - Behaviorale Therapie ( Linehan)(Persönlichkeitsstörungen)
- wichtigstes Modul der DBT
- Dauer: ca. 2 Jahre, 1-2 Std./Wo.
- Unterteilt in 4 Phasen:
- 1) Vorbereitungsphase
-
2) Erste Therapiephase:
- Schwere Probleme auf der Verhaltensebene
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3) Zweite Therapiephase:
- Probleme mit Folgen von traumatischen Erfahrungen
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4) Dritte Therapiephase:
- Probleme mit der Lebensführung