Schweizerische Verfassungsgeschichte Flashcards

1
Q

Katholiken↓

A
  • konservativ, ländlich
  • ca. 40% der Bevölkerung (19. Jahrhundert)
  • “katholische Sondergesellschaft”, Segregation→Bildung, Geschäfte,
  • Zeitungen etc.
  • politischer Katholizismus
  • 1845 Sonderbund, verlassen 1846 Tagsatzung
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2
Q

Protestanten

A
  • progressiv, liberal, städtisch
  • Demokratisierung
  • Volkssouveränität
  • liberale Verfassung, Wahlrecht, Gewaltenteilung
  • Trennung von Staat und Kirche
  • Reaktion auf Sonderbund Austritt aus Tagsatzung→intervenieren, kurzer Bürgerkrieg, ca. 100 Tote, Entscheidungsschlacht bei Gisikon ⇒ gewinnen
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3
Q

Grundsätze der Staatsgründung/Staatsbildung von unten

A
  • Beschränkung der Bundesgewalt auf bestimmte Aufgaben
  • Föderalismus, jeder Kanton hat gleiches Stimmgewicht
  • demokratische Grundordnung
  • Exekutive, Parlament, Grundrechte, Gewaltenteilung, freie Wahlen
  • für alle Kantone verbindlich
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4
Q

Besonderheiten CH Staatsgründung

A
  • “Willensnation”
  • heterogene Bevölkerung
  • Sprache/Kultur
  • Religion
  • unterschiedlich industrialisiert
  • interne Konflikte in Kantonen

⇒ clash mit Nationalverständnis des 19. Jahrhunderts

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5
Q

Gründe für Staatsgründung CH

A
  • wirtschaftliche Vorteile
    • Beseitigung Handelshemnisse
    • Niederlassungsfreieheit
  • Druck von außen→Neutralität durch Bund einfacher zu bewahren, schützt vor Eingriffen anderer Staaten
  • Konzepte von außen, Mentalität von innen
    • Demokratie, Grundrechte→Franz. Revolution
    • Föderalismus→USA
    • CH→Tradition gegenseitiger Hilfe und “Gemeinwohl”
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6
Q

Kulturkampf

A
  • 1974 Totalrevision der Bundesverfassung Diskriminierung abgeschafft
  • Freisinn → Ziel: laizistischer Staat
  • Diskriminierung von Katholiken→Jesuitenverbot, keine neuen Klöster,Zivilehe etc.
  • Lösung
    • politisch
      • Föderalismus ⇒ Wahrung katholischer Kultur
      • 1891 erster Bundesratssitz
      • 1918 Proporz, Katholiken nun als Koalitionspartner erforderlich
        ‒> politischer Machtgewinn
    • gesellschaftlich
      • Modernisierung, Industrialisierung
      • Migration innerhalb CH
      • Glaube verliert an Bedeutung
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7
Q

Unterschiede CH/USA

A

USA
Checks & Balances
viele Vorschriften

CH
    Volk erhält Entscheidungsbefugnisse
    ⇒Nachkontrolle parlamentarischer Entscheidungen
    stiftet gemeinsame Identität der Schweizer
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8
Q

Föderalismus Definition

A

“sharing sovereignty between central and provincial (or state) governments”

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9
Q

Föderalismus: Prinzipien

A
  • alle staatlichen Institutionen auf nationaler & subnationaler Ebene (Exekutive, Legislative, Judikative)
  • subnationale Einheiten sind an Entscheidungen nationaler Einheiten beteiligt
  • nationale Ebene wacht über subnationale Einheiten
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10
Q

USA: Kampf für Unabhängigkeit Ende 18th c.

A
  • “no taxation without representation”
  • 1773: Boston Tea Party
  • 1776: Unabhängigkeitserklärung
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11
Q

USA: Verfassungsdiskussion

A
  • Partikularisten: 13 unabhängige Staaten mit losem Militärbündnis
  • Föderalisten: Bundesstaat, amerikanische Union
  • 1787: Verfassung von Philadelphia
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12
Q

USA: federalist papers

A

Verteidigungsschrift

  • Hamilton, Madison, Jay
  • Bundesstaat als Einheit in Vielfalt
    ( “e pluribus unum” )
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13
Q

USA: Amendment X

A

(US Constitution)

  • “The powers not delegated to the United States by the constitution (…) are reserved to the states respectively.”
  • noch heute Essent der amerikanischen Verfassung
  • für neue Bundeskompetenzen: Verfassungsänderung

⇒ zugleich Zentralisierung & Dezentralisierung

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14
Q

Ancien Régime: Eidgenossenschaft

A

13 alte Orte mit Untertanengebieten

  • Kantone selbst oft nicht demokratisch
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15
Q

Ancien Régime: Tagsatzung

A

Koordinationsgremium der Eidgenossenschaft

  • ähnlich Bundestag in Dt. Bund
  • Einstimmigkeitsprinzip
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16
Q

Acien Régime: Révolutionäre

A
  • ländliche Opposition
  • gegen Herrschaft der Städte
  • 1974 Stäfner Handel:
    • Auflehnung gegen Zürich (Bittschrift)
    • ZH schlägt mit Truppen nieder
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17
Q

Ancien Régime: Reformisten

A
  • städtisch
  • aufgeklärt, repräsentativ, liberal, zentralistisch
  • demokratiefreundliche Industrielle
  • Ulrich im Hof, Peter Ochs, Frédéric César de la Harpe
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18
Q

Helvetische Republik : Eckdaten

A

1798-1803

19
Q

Helvetische Republik: Entstehung

A

1798: Besetzung der Eidgenossenschaft durch Napoleon

  • Kapitulation CH
20
Q

Helvetische Republik: Verfassung

A
  • haben Reformisten in FR abgeschrieben
    • “Republique helvétique une et indivisible”
21
Q

Helvetische Republik: Staats-Aufbau

A

Zentralstaat: ehemalige Kantone nur Verwaltungsbezirke

22
Q

Helvetische Republik: nationale Legislative

A
  • großer Rat: Kantonsvertreter nach Bevölkerungsproporz
  • Senat: 4 Abgeordnete pro Kanton
23
Q

Helvetische Republik: Regierung

A
  • “Exekutivdirektorium”
    • 5 Mitglieder, gewählt von Legislative
24
Q

Helvetische Republik: Freiheiten

A
  • bürgerliche & wirtschaftliche Freiheiten
    • Demokratie: Wahl der Legislative durch Bürger
    • einheitlicher Wirtschaftsraum: Währung, Maße, keine Zölle
    • Dreisprachigkeit (DE, FR, IT)
25
Q

Helvetische Republik: Hauptstadt

A

erst Aarau, dann Luzern

26
Q

Mediationsakte: Kennzahlen

A

1803-1814

27
Q

Mediationsakte: Verfassungsstreit in helvetischer Republik

A
  • Unitarier: für Einheitsrepublik
  • Föderalisten: Rückkehr zum Staatenbund
  • 4 Staatsstreiche, bürgerkriegsähnliche Unruhen
28
Q

Mediationsakte: Bestimmungen

A

Schlichtung durch Napoleon

  • Kantone (ohne Untertanengebiete) wieder hergestellt
  • weiterhin bürgerliche & wirtschaftliche Freiheiten
  • keine nationale Legislative & Exekutive mehr
    • stattdessen alte Tagsatzung mit Einstimmigkeit
  • enge außenpolitische Anbindung an Frankreich
29
Q

Restauration: Kennzahlen

A

1815-1830

30
Q

Restauration: Wiener Kongreß

A

Zusammenbruch des Napoleonischen Imperiums

1815: Wiener Kongress
- CH kein wichtiger Player, sondern Spielball der Großmächte
- Festsetzung Unabhängigkeit und “immerwährende Neutralität” CH
- von Großmächten als Puffer zwischen Pentarchie geschaffen

31
Q

Restauration: Bundesvertrag

A

1815

  • lockerer Bund von 25 Kantonen
  • Tagsatzung: begrenzte Kompetenzen, gebundenes Mandat
  • Abschaffung bürgerlicher & wirtschaftlicher Freiheiten
  • Abschottung der Kantone
    • führen alte Maße (mehrere hundert), Währungen & Zölle wieder ein

⇒ rückwärts gewandter Föderalismus

32
Q

Restauration: wirtschaftliche Krise

A
  • 1816: “Jahr ohne Sommer” durch Vulkanausbruch in Indonesien
  • durch Abschottung der Kantone massiv verschlimmert

→ Hungersnöte, Auswanderung

33
Q

Liberale Regeneration: Anfänge

A

Julirevolution in FR

  • CH: Opposition gegen wirtschaftliche Beschränkungen wächst
34
Q

liberale Regeneration: liberale Revolution in Stadtkantonen und neuen Kantonen

A
  • Ustertag in ZH → Verfassung für ZH, bald auch in anderen Kantonen
  • Ausdehnung des Wahlrechts
  • Volkswahl des großen Rats
  • Gewaltenteilung
  • bürgerliche und wirtschaftliche Freiheiten
35
Q

liberale Regeneration: Siebnerkonkordat

A

1832

  • Zusammenschluss liberaler Kantone
  • wollen Regeneration auf Bundesebene
  • Widerstand der Konservativen → Züri-Putsch

⇒ “Freisinn”

36
Q

liberale Regeneration: Gründung Sonderbund

A
  • katholische Kantone: LU, UR, SZ, UW, ZG, FR, VS
  • Tagsatzung verfügt Auflösung
  • 1847: Sonderbundskrieg → Freisinn gewinnt
37
Q

Bundesverfassung: kurz und knapp

A

1848

vom Staatenbund zum Bundesstaat

38
Q

Bundesverfassung: mäßigender Kompromiss

A
  • Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen
  • Ständerat: Vertretung der Kantone auf Bundesebene

⇒ kein “Siegfriede”

39
Q

Bundesverfassung: demokratische Staatsordnung

A
  • bürgerliche & wirtschaftliche Freiheiten
    • Grundrechte
  • nationale Legislative & Exekutive
  • allgemeines Männerwahlrecht
  • Minimalanforderungen für Kantonsverfassungen
40
Q

Bundesverfassung: amerikanische Verfassung als Inspiration

A
  • Nationalrat = House of Representatives
  • Ständerat = Senat
  • alle Rechte, die nicht explizit an Bund abgegeben werde, verbleiben bei Kantonen
41
Q

Volksabstimmung Verfassung 1848

A
  • FR, GR: Parlament entscheidet für Volk
  • LU: Annahme nur, weil Nicht-Stimmende zu “Ja” gezählt wurden
  • Kantone: eigentlich hätte Einstimmigkeit herrschen müssen
    • 15 1/2 Kantone dafür
    • 6 1/2 Kantone dagegen (UR, SZ, OW, NW, ZG, VS, TI, AI)
      → hat man einfach ignoriert
    • side note: SZ hat bisher noch keiner einzigen Verfassungsrevision zugestimmt, nicht einmal in 1990ern
42
Q

Bundesstaat 1848 als Kompromiss

A
  • Prinzip der Nicht-Zentralisierung
  • Mitwirkung der Kantone auf Bundesebene als Kompensation für Autonomieverlust
  • Freisinn hat militärisch gewonnen, trotzdem kein Siegfriede → Grund für Erfolg
43
Q

Schweizerischer Föderalismus =

A
  • institutionelle Lösung eines historischen Konflikts
  • politisches Projekt des Freisinns