Regierung & Verwaltung Flashcards
Bundesrat als Exekutivbehörde
> oberste leitende und vollziehende Behörde
→ besteht aus 7 Mitgliedern
- Vorbereitung & Umsetzung der Gesetze
- Umsetzung Gerichtsbeschlüsse
- Finanzen
- Vertretung CH nach außen
- Information der Öffentlichkeit (z.B. Bundesbüchli)
Verhältnis Bundesrat / Parlament
Mitglieder des Bundesrates werden von Bundesversammlung nach Nationalratswahl gewählt (also vom Parlament)
- Dauer: 4 Jahre
- keine Abwahl (Misstrauensvotum) möglich
- Regierung kann ihrerseits Parlament nicht auflösen→ beide Instanzen sind sehr unabhängig voneinander
Parlamentarisches System (UK)
- Regierungsoberhaupt ≠ Staatsoberhaupt
- Parlament wählt Regierung
- kann sie wieder abberufen (Misstrauensvotum)
- Regierung kann Parlament auflösen (Neuwahlen)
Präsidialsystem (US)
- Regierungsoberhaupt = Staatsoberhaupt
- Präsident unabhängig von Parlament
- Präsident ernennt Regierungsmitglieder
- evtl. Zustimmung des Parlaments nötig
Direktorial-System (CH)
Ursprung: 1795 Jakobiner (Französische Revolution)
- Regierung wird von Parlament gewählt
- danach relative Unabhängigkeit von Parlament & Regierung
- Gesetzgebung im Parlament: wechselnde Koalitionen (Arbeitsparlament)
- Konflikte zwischen Regierung & Parlament sind möglich
- gegenseitige Machthemmung
“Zauberformel”
2 * FDP
2 * CVP
2 * SP
1 * SVP
1959 - 2006
2015 - heute
Formelle Vorgaben für Zusammensetzung Bundesrat
- gewählt für 4 Jahre von Vereinigter Bundesversammlung
- Landesteile & Sprachregionen müssen angemessen berücksichtigt werden
- bis 1999 “Kantonsklausel”: nicht mehr als ein Bundesrat aus einem Kanton
“Panne der Konkordanz”
2007-2014)
Nicht-Wiederwahl von BR Blocher → Auflösung der Zauberformel
Wahlverfahren bei Gesamterneuerung Bundesrat
- Sitze werden nacheinander besetzt (wer bereits vorher (lange) BR war, wird zuerst gewählt)
- Absolutes Mehr erforderlich
- auch bei mehreren Wahlgängen, falls diese erforderlich werden
Formel für Berechnung von Disproportionalität
Gallagher Index
> Wahlresultate / Stimmenanteil
Je näher der Wert bei Null, desto eher entspricht Regierung der Stimmenzusammensetzung der Parteien
→ Resultat nach Wahlen 2019: 12.8
Disproportionalität Regierung Zeitverlauf
Disproportionalität hat im Laufe der Zeit eher abgenommen
Zunahme:
- Proporz-Einführung 1919
- Wahlerfolg SVP in 1990ern
- “Panne der Konkordanz” 2007-2015
- Wahlerfolg Grüne 2019
Abnahme:
- Einbezug der CVP Ende 19th c.
- Einbezug der SP in 1950ern
Kollegialitätsprinzip
> keine interne Hierarchie, auch nicht Bevorzugung Bundespräsident
Der Bundesrat entscheidet als Kollegium
- Beschlüsse müssen gemeinsam nach außen vertreten werden
einfache Mehrheitsregel
- eine Stimme pro Mitglied
- mindestens 4 Mitglieder anwesend
- mindestens 3 Stimmen dafür
→ Spannungsfeld zwischen Mehrheitsregel nach innen und Kollegialitätsprinzip nach außen
Departementalprinzip
- Bundesräte sind Departementsvorsteher (Minister)
- zunehmende Anzahl auf Aufgaben & Verpflichtungen
- Delegation innerhalb der Departements an Bundesämter
Überlastung der Bundesräte
- immer mehr Bundeskompetenzen
- 7 Bundesräte seit 1848
→ chronischer Zeitmangel
Spannungen zwischen Kollegialitätsprinzip und Departementalprinzip
- Zeitproblem für strategische Führung im Kollektiv
- Frühe Phasen der Politikformulierung verlagern sich in Departements
- Instrumentalisierung des Departementalprinzips
- Nutzung der Ministerrolle zur Selbstinszenierung