Psychoimmunologie Flashcards

1
Q

Definition Immunologie

A

Wissenschaft von biologischen und chemischen Grundlagen der auf Immunreaktionen beruhenden Abwehrmechanismen des Organismus, die beim Kontakt mit infektiösen Erregern oder anderen Antigenen ausgelöst werden.

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2
Q

Allergien

A

abnorme Reaktivität gegen unschädliche Antigene (z.B. atopische Dermatitis, allergische Rhino- konjunktivitis, allergisches Asthma bronchiale)
Typische Symptome abhängig von Lokalisation der allergischen Reaktion: Quaddelbildung und Ödeme; Schnupfen, Schleimbildung und Niesreiz; Kontraktion der Bronchien… bis hin zum anaphylaktischen Schock

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3
Q

Autoimmunerkrankungen

A

Immunreaktion und Antikörperreaktionen gegen körpereigene Strukturen (z.B. Diabetes Typ 1, rheumatoide Arthritis oder multiple Sklerose)

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4
Q

Basisprozesse im Immunsystem-angeborene Immunabwehr

A
  • im ZNS: Zytokinproduktion durch Astrozyten und Mikroglia
  • wichtige Zykotine, die Gehirn beeinflussen: Interleukine (IL-1, IL-6) und Tumornekrosefaktoreb (TNF-a)
  • Reagieren auf Infektionen, Hirnverletzungen, Schlaganfall, entzündliche und neurodegenerative Erkrankungen
  • Verstärkung: apoptotischer Prozesse (kontrollierte Absterben einer Zelle)
  • Einschränkungen: Neurogenese und Synapsenfunktionen
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5
Q

Adaptive Immunabwehr

A

• B-Zellen und T-Zellen
• 2 Subpopulationen von T-Zellen (TH1
und TH2), die verschiedene Zytokine
absondern
• Damit werden unterschiedliche
Immunantworten gefördert
• Typ-1: zellvermittelte Immunantwort
• Typ-2: Antikörper-vermittelte Antwort
• Typ-1- und Typ-2-Zytokine
antagonisieren sich gegenseitig

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6
Q

Zellvermittelt(T-Lymphozyten) – Typ-1-Immunantwort

A

Makrophage nimmt fremden Mikroorgansimus auf. Antigen wird an die Oberfläche transportiert und reagiert mit T-Zelle: T-Zelle identifiziert das Antigen und vervielfältigt sich (Proliferation). T-Zellen töten dann infizierte Körperzellen ab.

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7
Q

Antikörpervermittelt (B- Lymphozyten) – Typ-2- Immunantwort

A

B-Zelle bindet sich an Antigen. B-Zelle proliferiert und synthetisiert Antikörper. Antikörper zerstören im intrazellulären Raum fremde Mikroorganismen. Dabei werden B-Gedächtniszellen gebildet, die bei späterer Infektion schnell aktiviert
werden.

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8
Q

Psycho(neuro)immunologie

A

…beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen von Verhalten, Erleben, Nervensystem und Immunsystem
• Immunsystem und Nervensystem stehen durch Botenstoffe in Verbindung
• Neuropeptide können Metabolismus von Immunzellen beeinflussen
• Zytokine können zur Rezeptorresistenz von Neuropeptiden beitragen
• Immunsystem als Faktor in der Erforschung der Genese und der Therapie psychischer Erkrankungen

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9
Q

Immunologie schizophrener Störungen

A

Immunologische Befunde bei Schizophrenie:
• verringerte Produktion von IL-2 und erniedrigte Serumkonzentration von
IFN-γ (Interferon)
—> Imbalance der Immunantworten
• reduzierte Typ-1 und gesteigerte Typ-2 Immunantwort
• Führt zur Fehlregulation im dopaminergen System

mögliche Ursache:
• genetische Prädisposition oder
Infektionen während der Embryonalzeit oder im Vorfeld der Erstmanifestation

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10
Q

Immunologie schizophrener Störungen 2.0

A

Aktivierung von Astrozyten durch gesteigerte Typ-2 Immunantwort
• Akkumulation von Kynureninsäure
• Kynureninsäure: natürlicher NMDA – Rezeptor - Antagonist
• Kynureninkonzentration ↑ -> Glutamat ↓ —> Fehlfunktion des Dopaminsystems

Therapeutische Konsequenz:
Einsatz von Immunmodulatoren zur Rebalancierung der Typ-1- und Typ-2- Immunantwort
• Cyclooxygenase-2-Hemmer (Celecoxib) als „add-on“ zu Neuroleptika
• v.a. für akut Erkrankte sinnvoll

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11
Q

Immunologie depressiver Störungen

A

Zusammenhang zwischen Zytokinspiegel und Depression
• Behandlungen mit Typ-1-Zytokinen und Interferonen (z.B. Krebsbehandlung) löst depressive Symptome als Nebenwirkungen aus
• Fatigue-Symptomatik, erhöhte Schläfrigkeit, Appetitverlust und kognitive Einbußen
• Bei entzündlichen Erkrankungen (chronisch entzündliche Darmerkrankungen, rheumatischen Erkrankungen) gibt es eine erhöhte Prävalenz für Depression
—> Depression wirkt sich wiederum negativ auf den inflammatorischen Krankheitsprozess aus

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12
Q

Immunologie depressiver Störungen 2.0

A

Zytokine (IL-1, TNF-α) bei Depression vermehrt
• vermindern Verfügbarkeit von Tryptophan
—> Baustein in der Serotonin-Synthese
• schwächen serotonerge Signaltransduktion ab
• induzieren Stimulation der Hypothalamus-
Hypophysen-Nebennieren-Achse —> Cortisol ↑

Entzündungshemmer —> COX-2-Hemmer Celecoxib
• zytokinhemmend; als »add-on« zur
antidepressiven Behandlung
• auch Acetylsalicylsäure (ASS) als „add-on“
• Aber: gleichzeitige Gabe von SSRI und ASS:
erhöhtes gastrointestinales Blutungsrisiko

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13
Q

Immunologie neurodegenerativer Störungen

A

Demenz vom Alzheimertyp (DAT) - häufigste neurodegenerative Form der Demenz
• neurofibrilläre Ablagerungen, β-Amyloidplaques, Verlust an Synapsen und Neuronen
• Amyloidplaques triggern neuroinflammatorischen Prozess
—> Aktivation von Mikroglia & Astrozyten und Induktion der Zytokinproduktion (IL-1)
—> Neurotoxische Kaskade führt zu Synapsen- und Neuronenschäden
• bestimmte IL-1-Genvarianten mit erhöhtem Risiko für DAT assoziiert
• in Studien konnten nichtsteroidale antiinflammatorische Medikamente das Risiko für
die Entwicklung DAT reduzieren

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14
Q

Immunologie & Psychopharmakotherapie

A

Einige Nebenwirkungen von Psychopharmaka sind mit dem Immunsystem assoziiert:
• Allergische Reaktion, Fieber, Granulozytose/Agranulozytose, Serositis, Myokarditis, Gewichtszunahme
• z.B.: Clozapin (Neuroleptikum): regelmäßige Blutbildkontrollen notwendig
• Erhöhung der TNF-α-Plasmakonzentration

Psychopharmaka können die mit der psychischen Erkrankungen assoziierte Störungen des Immunsystems teilweise rückgängig machen
• Einsatz von Amitriptylin (Antidepressivum) führt zu verringerter IFN-γ Ausschüttung (Typ-1-Immunantwort)
• Einsatz von trizyklischen Antidepressiva wirkt auch Zytokinproduktion und verringert Schmerzsyndrome

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