Antipsychotika Flashcards
1
Q
Allgemeine Hinweise zu Antipsychotika
A
- Leichte Symptomatik: Besserung nach spätestens 4-8 Wochen
- Schwere Symptomatik: Besserjng nach spätestens 2 Wochen
- bei 30% der PatientInnen keine Besserung unter konventionellen Antipsychotika
- Therapiedauer: abhängig von Anzahl vorheriger Episoden (1. Episode: min 1 Jahr: 2. Episode: 2-5 Jahre; mehr Episoden: min 5 Jahre)
- Ädhärenz schwierig (NBW)
2
Q
Konventionelle Antipsychotika
A
- Z.B. Haloperidol
- ist ein trizyklische Antipsychotika, gehört zu Gruppe der Butyrophenone
- historische Einteilung nach Potenz (hoch- vs. niederpotent)
- teilweise sehr starke NBW
- Atypische werden bevorzugt
3
Q
Atypische Antipsychotika
A
- z.B Clozapin
- heterogene Gruppe
- mögliche Vorteile: weniger extrapyramidale NBW (motorische Unruhe), Wirksamkeit bei Negativsymptomen, Wirksamkeit bei Therapieresistenz, geringe Prolaktinerhöhung
4
Q
Wirkweise
A
- dopaminerge Überaktivität als möglicher Mechanismus für Schizophrenie
- Hauptmechanismus: Blockade der d2-artigen Rezeptoren -> geringere Konzentration von cAMP
5
Q
Indikationen
A
- Schizophrene Störungen mit schizoaffektiven Störungen
- andere organische Psychosen
- Bipolare affektive Störungen
- Unruhe und Erregungszustände
6
Q
Kontraindikationen
A
- Störungen der Blutbildung
- kardiale Vorerkrankungen
7
Q
NBW
A
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Kardiale NBW (Intervallverlängerung)
- vegetative NBW (verdauung)
- Prolaktinerhöhung, Sexuelle Funktionsstörungen
- metabolisches Syndrom, Gewichtszunahme
- depressivität
- Malignes neuroleptisches Syndrom
- Extrapyramidale NW
— NBW oft Grund für Adhärenz (Einhaltung der vereinbarten Dosis)
8
Q
Extrapyramidalmotorische NBW (EPS)
A
- Parkinsinoid: Tremor, Steifheit, gebückte Haltung, schlurfender Gang
- Frühdyskinesien: Grimassen ziehen, unfreiwillige Augenbewegung, Kehlkopfkrampf, Krampf in Zunge, Gesicht, Nacken und Rücken
- Akathisien:Probleme still zu stehen, Ruhelosigkeit, Füße zappeln
- Spätdyskinesien: Kaubewegungen, unfreiwillige Bewegungen des Körpers, lutschen und schnalzen der Lippen, Gesichtsdyskinesie (Störung des physiologischen Bewegubgsablaufes des Gesichts)
9
Q
Konsequenzen der Rezeptorblockade durch Antipsychotika
A
- D2- Dopamin (mesolimbisch-mesokortikal) -> antipsychotisch
- D2-Dopamin (nigrostriatal) -> EPS
- D2-Dopamin (tuberoinfundibulär) -> Hyperprolaktinämie
- 5-HT2-Serotonin -> verringerte EPS
- H1-Histamin -> Sedation, Gewichtszunahme
10
Q
Wechselwirkungen
A
- anticholinerg wirkende Antipsychotika+ Anticholinergika/Anticholinerg wirkende Antidepressiva
- Antipsychotika + SSRI
- Antipsychotika + Allohol
- Antipsychotika + Rauchen
Allgemein: Kombi mit Clozapin risikoreich
11
Q
Gesamtbehandlungsplan
A
- Prodromalphase (Vorphase der Krankheit): Psychotherapie, Pharmakotherapie, psychosoziale Maßnahmen (z.B Familie der Betroffenen aufklären)
- Akuttherapie: Pharmakotherapie, Psychotherapie, psychosoziale Maßnahmen
- Erhaltungstherapie/ Rezidivprophylaxe: gleiche wie bei 2.
- möglichst frühzeitiger Beginn der Therapie
- kombinationstherapie
- stationäre Behandlung erwägen
- Psychoedukation wichtig (PatientInnen einfach erklären was sie haben)
12
Q
Zieldimensionen in der Behandlung
A
- Positivsymptome: Antipsychotika, bevorzugt atypische Antipsychotika, Psychotherapie
- Negativsymptome: Atypische Antipsychotika, evtl. Antidepressiva, Psychotherapie
- kognitive Störungen: Atypische Antipsychotika, evtl. Kognitives Training oder kompensatorische Maßnahmen
- Katatone Symptome (motorische Unruhe): Benzodiazepine, sehr selten: Elektrokrampftherapie
13
Q
Erhaltungs- und Langzeittherapie
A
- 90% der PatienInnen: weiter bestehende Beschwerden
- Ziel: geringere Rezidivhäufigkeit und Residualzustände (nachhaltige Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit)
14
Q
Ungenügende Response
A
Prüfen:
- Ädhärenz
- Dosis
- Plasmaspiegel des Wirkstoffes
-> Wechsel des Präparates, Kombi verschiedener Antipsychotika, Augmentationstherapie (Zugabe eines zweiten Medikaments aus einer anderen Wirkstoffklasse)