Psychoendokrinologie Flashcards

1
Q

Psychoendokrinologie

A

interdisziplinäres Forschungsgebiet, das sich mit Wechselwirkungen von Verhalten und Erleben, Nervensystem und Hormonsystem beschäftigt

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2
Q

Hormone

A

körpereigene Substanzen, die in endokrinen Drüsen produziert und direkt in das Kreislaufsystem freigesetzt werden.

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3
Q

Hypothalamus und Hypophyse steuern Hormonfreisetzung

A

—> Hypothalamus setzt Releasing-Hormone frei
—> Releasing-Hormone stimulieren
Ausschüttung von Hypophysenhormonen
—> Hypophysenhormone bewirken
Hormonproduktion in Hormondrüsen

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4
Q

Regulation der Hormonfreisetzung durch:

A
  • Signale von Nervensystem
  • Hormonelle Feedbackschleifen
  • nichthormonelle Substanzen (Glukose, Natrium, Kalzium)
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5
Q

Endokrinopathien

A

= Störungen der Hormonfunktionen, die mit verminderter oder vermehrter Hormonproduktion einhergehen
- bei unbehandelten Verläufen können psychopathologische Symptome auftreten

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6
Q

Störung der Glukortikoide

A
  • schwere depression —> erhöhte Cortisol-Konzentration (HHN-Achse)
  • Langfristige Gabe von Kortikliden (bei Asthma und rheumatischen Sachen) haben depressive Episoden als NBW

Ein Modell der Depression basiert auf Veränderung der Glukokortikoid-Rezeptor-Funktion
- geringere Feedback-Wirkung —> übermäßige Hypothalamus-Stimulation führt zu erhöhtem Cortisolspiegel
- antidepressive Wirkung von CHR-1- und Glukokortikoid Rezeptorantagonisten

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7
Q

Störungen der Schilddrüsenhormone

A

Psychische Symptome können sowohl bei Hypo- als auch bei Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) auftreten —> von Antriebsarmut zu Panikattacken und psychotischem Erleben

Hypothyreose: Antriebslosigkeit, Verlangsamung des Denkens, depressive Symptome bis hin zu akuter Suizidalität
—> bei Verdacht auf Depression Schilddrüsenhormone abklären
• Schilddrüsenhormone als „add-on“ (Augmentationstherapie) zum Antidepressivum bei Patienten mit Schilddrüsenstörung (v.a. therapierefraktärer Depression)

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8
Q

Störungen der Sexualhormone

A

• Hormonschwankungen bei Frauen erhöhen das Risiko für affektive oder psychotische Störung
• Z.B. während Pubertät, Schwangerschaft, Wochenbett, Menopause
—> Theorie: Östrogene wirken auf das Serotoninsystem und bedingen einen anxiolytischen und antidepressiven Effekt
• auch bei Männern: Zusammenhang zwischen Abfall von Testosteron und häufiger auftretenden Depressionen im Alter
—> Intervention durch Hormonersatztherapie mit Östrogenen/Testosteron

Gabe gegengeschlechtlicher Hormone:
wichtiger Schritt vor geschlechts-angleichender OP bei Transsexualität

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9
Q

Melatonin-Störungen

A

• Melatonin in Epiphyse (Zirbeldrüse) synthetisiert
• wirkt im Hypothalamus schlafinduzierend- und aufrechterhaltend
• synchronisiert zirkadiane Rhythmen
• Produktion steigt gegen Abend an

• Melatonin und Melatoninagonisten als „add-on“ bei Depressionen zur Verbesserung der zirkadianen Rhythmik
• Melatonin selbst - keine antidepressive Wirkung
• Antidepressivum Agomelatin wirkt sowohl auf das Serotonin als auch auf das Melatoninsystem

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10
Q

Appetitregulation

A

Rückgriff Biopsychologie:
Orexigene und Anorexigene (hemmen Nahrungsaufnahme) sind Hormone, die im Magen gebildet werden und über den Blutkreislauf an das Gehirn vermittelt werden.

• Nucleus arcuatus integriert die eintreffenden Signale
• Weitergabe der Information an die Kerne im Hypothalamus über zwei antagonistische Zelltypen, die unterschiedliche Transmitter senden.
• System kann über viele Transmittersysteme moduliert werden – und damit über Psychopharmaka

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11
Q

Hormonelle Veränderungen bei Anorexie

A

• langes Fasten und Reduktion von Fettgewebe führen zu hormonellen Veränderungen
• Anstieg von Ghrelin (orexigenes Signal) und Abfall von Leptin (anorexigenes Signal)

Bei Anorexie:
Abfall von Leptin und Anstieg von Ghrelin führt zu:
• Drosselung der Ausschüttung von LH, FSH und
Östrogenen
• Zyklusstörung und Unfruchtbarkeit als Folge
• durch Mangel an Sexualhormonen erhöhte Gefahr für
Osteoporose
• erniedrigte Konzentration von Hormonen, die die
Schilddrüse stimulieren (TSH und T3)

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12
Q

Gewichtszunahme unter Psychopharmaka

A

Gewichtszunahme als Nebenwirkung von Antipsychotika und trizyklischer Antidepressiva
• metabolische und kardiovaskuläre Gesundheitsrisiken
• Gewichtszunahme senkt Therapiecompliance (Kooperationsbereitschaft von Patienten)

Gewichtszunahme über antihistaminerge Wirkung
• orexigenes Signal im Hypothalamus
• v.a. Clozapin und Olanzapin - + 4/5 kg in den
ersten Behandlungswochen
• bei Antidepressiva v.a. Amitriptylin, Doxepin,
Trimipramin

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13
Q

Diabetes Mellitus unter Psychopharmaka

A

Bei Schizophrenie, Depression und bipolarer Störung liegt ein höheres Risiko für gestörten Glukosemetabolismus und Entwicklung von Diabetes Mellitus Typ 2 vor.

• erhöhtes Auftreten von Diabetes und diabetischer Ketoazidose unter atypischen Neuroleptika
—> Umstellung auf andere Neuroleptika
(Aripiprazol oder Ziprasidon)
• bei Depression – Überaktivität des HHN-
Systems - hohe Glukokortikoid-Spiegel erhöhen Glukosespiegel
—> Umstellung der Antidepressiva (unter Mitrazapin, Trizyklika und Fluoxetin – Verbesserung der Glukosewerte)

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14
Q

Hormonelle Nebenwirkungen unter Psychopharmakotherapie

A

Antipsychotika können zu Erhöhung der Prolaktin Ausschüttung führen
• Hemmung der D2-Rezeptoren  Enthemmung der
Prolaktin Ausschüttung
• Spannungsgefühle in den Brüsten, Vergrößerung der
Brüste, Milchfluss
• Langzeittherapie: sexuelle Funktionsstörungen,
Amenorrhö, Osteoporose und Erhöhung des
Thromboserisikos
• Regelmäßige Laboruntersuchungen, Umstellung der
Medikation

Nebenwirkung von Antidepressiva (z.B. SSRI) – Syndrom der inadäquaten ADH- Sekretion
• Lethargie, erniedrigte Natriumkonzentration, geringe Flüssigkeitsausscheidung, stark
konzentrierter Urin, evt. Gefahr eines Hirnödems

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