Morbus_Ormond_Brainscape Flashcards
Morbus Ormond: Synonym (3)
Retroperitoneale Fibrose
Gerota-Fazitis
chronische Periaortitis
Morbus Ormond: Beschreibung (1)
aus ungeklärten Gründen kommt es zu einem bindegewebigen Umbau des retroperitonealen Raums -> Ummauerung von Gefäßen und Ureteren -> venäse Stauung, Ödeme, Nierenstauung
Morbus Ormond: Epidemiologie
- Geschlecht (1)
- Altersgipfel (1)
Geschlecht: M:W = 2:1
Altersgipfel: 40.-60. Lj.
Morbus Ormond: Ätiologie
- Primäre FOrm (= Morbus Ormond) (1)
- sekundäre Form (=Ormond-Syndrom) (4)
Primäre FOrm (= Morbus Ormond): idiopathisch, wahrscheinlich autoimmune Genese
sekundäre Form (=Ormond-Syndrom)
- iatrogen (Strahlentherapie, postoperative Narben)
- medikamentös (zB Mutterkornalkaloide wie Ergotamin und deren Derivate [zB Bromocriptin])
- chronische Entzündungsprozesse (chronische Harnwegsinfekte, Syphilis, Gonorrhoe)
- Autoimmunerkrankungen (Sarkoidose, CED)
Morbus Ormond: Pathophysiologie (2)
retroperitonealer Raum wird zu Bindegewebe umgebaut -> Gefäße, Ureteren und Nerven werden ummauert und medialisiert -> venöse Stauung, Harnstauungsniere, Flankenschmerzen
Prozess beginnt meist kaudal und setzt sich nach kranial fort
Morbus Ormond: Klinik (3)
unspezifische Symptome wie Rückenschmerzen, Druckgefühl in den Flanken (stauungsbedingte Symptomatik)
Einschränkung der Nierenfunktion durch Stauung (Oligo-/Anurie möglich)
Ummauerung großer Gefäße -> Abflussbehinderung -> Beinödeme und Ausbidlung von Varikozelen
Morbus Ormond: DIagnostik (5)
Anemnese und KU
Labor: CRP, BSG, Retentionsparameter (Hinweise auf infarzierte Harnstauungsneire?)
Ausscheidungsurogramm (-> Darstellung des Harnabflusses -> klassisch ist die Medialisierung der Harnleiter)
Sonographie (Stauungsniere?)
CT mit Kontrastmittel (Ausschluss imprimierender Tumor/LK-Paket)
Morbus Ormond: Therapie
- konservativ (3)
- operativ (1)
konservativ
- Absetzen von auslösenden MEdis
- Glukokortikoidgabe über einen Zeitraum von 6 Monaten
- bei Therapieversagen erweiterte Immunsuppression (zB Azathioprin, MTX, Cyclophosphamid, Ciclosporin A)
operativ: bei Harnstau durch Harnleiterummauerung: Ureterolyse und Verlegung des Harnleiters nach intraperitoneal
Morbus Ormond: Komplikationen (4)
bedingt durch Harnstauung
—> Infektionen der Harnwege (Pyelonephritis)
—> chronische Druckschädigung -> Niereninsuffizeinz
zu später Therapiebeginn -> es kann stauungs- und infektbedingt zur Niereninsuffizienz kommen