Mehrheits- und Konsensdemokratie Flashcards
Wie unterscheiden sich Mehrheits- und Konsensdemokratien?
Mehrheitsdemokratie:
Regierungsbildung und Entscheidung durch Mehrheit
Konsensdemokratie:
Konsultation verschiedener Interessengruppen
Konsens und Kompromiss
Welcher Begriff könnte nach Lijphart als Synonym für Konsensdemokratie verwendet werden?
Konsociationalismus bezieht sich auf den Versuch, den Interessen von verschiedenen sozialen, kulturellen und ethnischen Gruppen in einer Gesellschaft gerecht zu werden, indem verschiedene politische Akteure einbezogen werden
-> Machtteilung und -verteilung
-> Anerkennung von Minderheiteninteressen
In welchen Typen von Gesellschaften finden wir eher Konsens-, wo eher Mehrheitsdemokratien?
Konsensdemokratien:
- segmentäre Gesellschaften (tiefgreifende Spaltung)
- pluralistische Gesellschaften (Interessengruppen)
Mehrheitsdemokratien:
- homogene Gesellschaften
-> Mischform möglich
Für welche Gesellschaften sieht Lijphart große Gefahren mit der Mehrheitsdemokratie?
- tief gespaltene Gesellschaften:
- Gefahr von Konflikten und Fragmentierung
- Vernachlässigung von Minderheiten
-> anhaltende Spannungen und soziale Unruhen - pluralistische Gesellschaften mit starken Interessengruppen:
- Marginalisierung vs überproportionaler Einfluss auf Entscheidungen
Welche Variablen nutzt Lijphart zur Unterscheidung von Mehrheits- und Konsensdemokratien?
Wahlen und Wahlsysteme
Regierungsbildung
Machtverteilung
Interessengruppen
Vorteile Mehrheitsdemokratie
- klare Alternativentscheidungen
- politische Rechenschaft und Verantwortung klarer
- politische Kontrolle durch starke Opposition
- Prinzip der Volkssouveränität betont
Nachteile Mehrheitsdemokratie
- Vernachlässigung von Minderheiteninteressen
- politische Polarisation
- instabile Regierungen
Vorteile Konsensdemokratie
- hoher politischer Inklusionsgrad
- Minderheitenschutz
- starke institutionelle Kontrolle von Herrschaft
- Rechtsstaatsprinzip betont
Nachteile Konsensdemokratie
- Langsame Entscheidungsfindung
- Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Reformen
- Gefahr der Klientelpolitik
Merkmale der Mehrheitsdemokratie / Westminster-Modell
Exekutive-Parteien-Dimension
- Konzentration exekutiver Macht in
Einparteienkabinetten mit knappen
Mehrheiten - Kabinettsdominanz gegenüber
Legislative - Zwei-Parteien-System
- Mehrheitswahlrecht
- Interessengruppenpluralismus
Merkmale der Konsensdemokratie
Exekutive-Parteien-Dimension
- Exekutive Machtteilung in breiten
Koalitionskabinetten - Machtbalance zw. Exekutive und
Legislative - Mehrparteiensystem
- Verhältniswahlrecht
- Interessengruppen-„Korporatismus“
Merkmale der Mehrheitsdemokratie / Westminster-Modell
Föderal-unitarische Dimension
- Unitarischer und zentralisierter Staatsaufbau
- Konzentration der Gesetzgebungsgewalt
in einem Ein-Kammer-Parlament - Verfassungsflexibilität
- Abwesenheit verfassungsgerichtlicher
Normenkontrolle - Zentralbank durch Exekutive kontrolliert
Merkmale der Konsensdemokratie
Föderal-unitarische Dimension
- Föderaler und dezentralisierter
Staatsaufbau - “starker Bikameralismus
- Verfassungsrigidität
- Verfassungsgerichtliche Normenkontrolle
- Unabhängigkeit der Zentralbank
Wie definiert George Tsebelis das theoretische Konzept eines „veto player“?
„In order to change policies – or, as we will say henceforth, to change
the (legislative) status quo – a certain number of individual or collective
actors have to agree to the proposed change. I call such actors veto
player“
Worin liegen zentrale Unterschiede zwischen der Vetospielertheorie
und traditionellen Typologien politischer Systeme?
- funktionale und institutionelle Betrachtung
- integrierende Betrachtung statt vieler dichotomen Typen von Systemen