Entscheidungsregeln Flashcards
Welche Entscheidungsregeln lassen sich analytisch voneinander trennen?
Hierarchie
Mehrheitsentscheid
Konsens
Welchen Anforderungen sollen Entscheidungsregeln genügen?
Effektivität
Funktionalität
Legitimität
Vorteile der Hierarchie
Effiziente Entscheidungsfindung
Koordinierungs- bzw. Transaktionskosten gering
Nachteile der Hierarchie
unvollständiges Entscheidungswissen
Gemeinwohlorientierung fragwürdig
überhastete Entscheidungen
fehlende Akzeptanz
Vorteile des Mehrheitsentscheides
Attraktive Kombination aus Effizienz und Legitimation
Nachteile des Mehrheitsentscheids
Mehrheitswille evtl. sachlich nicht rational
Problem unterschiedlicher Präferenzintensitäten
Minderheitenschutz
Problem der Aggregation individueller Präferenzen in kollektiv stabile Präferenzen (Condorcet-Arrow-Paradox)
Vorteile des Konsens (Verhandlung)
Pareto-optimale Lösungen
höchste Legitimationskraft wg. Freiwilligkeit
integrative Funktion
Nachteile des Konsens (Verhandlung)
sehr hohe Entscheidungs- / Transaktionskosten
Entscheidungsblockaden möglich
-> Status quo zementiert
Entscheidungen auf “kleinstem gemeinsamen Nenner”
Umverteilungspolitik kaum möglich
Condorcet-Arrow-Paradox
individuell transitive Präferenzen, aber kollektiv nicht-transitive Präferenzen
==> “zyklische” (nicht-transitive) Mehrheiten möglich
Bsp: Stein, Schere, Papier
Wo liegt der Unterschied zwischen den Verhandlungsmodie des “bargaining” und des “arguing”?
Welche Rationalitäten kommen darin zum Ausdruck?
Wie gut lassen sich Verhandlungsergebnisse auf der Grundlage von “bargaining” und “arguing”-Verhandlungsmodie vorhersagen?
Bargaining:
- fixe Verhandlungsziele (Präferenzen)
- strategisch rationale, nutzenmaximierende Akteure
-> instrumentelle Rationalität
==> Tauschlogik
Arguing:
- verständnisorientierte Verhandlungen
- veränderbare Präferenzen
- wechselseitige Überzeugung
-> kommunikative Rationalität
==> Logik des besseren Arguments
Wie kommt man in Verhandlungen zum Konsens?
- Tauschgeschäfte / Schnüren von Verhandlungspaketen in einem Sachbereich (“package deals”)
- “issue linkage” zwischen sachlich getrennten Bereichen
- Ausgleichszahlungen (“side payments”)
Fazit zu Entscheidungsregeln
- politische Systeme kombinieren unterschiedliche Entscheidungsregeln
- keine Entscheidungsregel kann als “ideal” bezeichnet werden
- Das Spannungsverhältnis zwischen Effektivität, Funktionalität und Legitimation ist nicht auflösbar