Interessengruppen und Interessenvermittlung Flashcards
Interessenverband nach Schmidt
ein auf formaler Mitgliedschaft und ausdifferenzierter Binnenstruktur beruhender Verband,
… der vor allem die Berufs- und Standesinteressen einer Gesellschaftsgruppe artikuliert, bündelt
… und gegenüber den Mitgliedern, anderen Organisationen, der Öffentlichkeit
… und vor allem gegenüber der Regierung und der Verwaltung
… durch direkte oder indirekte Einflussnahme oder Druckausübung vertritt.“
Funktionen von Interessenverbänden
- Vermittlung von Interessen und Informationen an das politisch-administrative System
- Interessenartikulation
- Interessenaggregation
- Rekrutierungsfunktion
- politische Sozialisationsfunktion
- Outputfunktionen
- unpolitische Funktionen für Mitglieder (z.B. Servicefunktionen)
Von welchen anderen kollektiven Akteuren lassen sich Interessengruppen abgrenzen?
- Parteien
- Vereine
- soziale Bewegungen
Welche Spannung existiert zwischen Gruppeninteressen und dem Gemeinwohl?
- Organisation von Partikularinteressen
- Interessengruppeneinfluss <—> parlamentarische Repräsentation
- pluralistische Interessenkonkurrenz oder asymmetrische Einflusschancen unterschiedlicher Interessengruppen?
- „Policy capture“ durch Verbände?
Wovon hängt die Stärke/Durchsetzungsfähigkeit organisierter Interessengruppen ab?
- Organisationfähigkeit von Interessen
- Organisationsgrad
- Organisationsressourcen
- Fähigkeit, Leistungsentzug glaubhaft anzudrohen
- Existenz konkurrierender Verbände
- Verbindung zu Parteien und Parlamenten
- Zugang zur Ministerialbürokratie
- öffentliche Unterstützung
Wovon hängt die Organisationfähigkeit von Interessengruppen ab?
(Logik des kollektiven Handelns nach Olson)
- Je kleiner die Gruppe und je spezifischer das Interesse, desto eher sind Interessen organisierbar
- Je mehr Mitglieder kollektive Ziele teilen, desto geringer die Bereitschaft zum Engagement zugunsten von Kollektivgütern: Trittbrettfahrerproblem
Wovon hängt die Konfliktfähigkeit von Interessengruppen ab?
(Logik des kollektiven Handelns nach Olson)
Fähigkeit zur kollektiven Verweigerung wichtiger Leistungen für die Gesellschaft
Pluralismus versus (Neo-)Korporatismus:
Interessenkonstellation
Pluralismus:
Vielzahl privater Interessen versus öffentliche Hand
(Neo-)Korporatismus:
Dreieck Kapital-Arbeit-Staat
Pluralismus versus (Neo-)Korporatismus:
Stil der Interessenartikulation und -vermittlung
Pluralismus:
kompetitiv
(Neo-)Korporatismus:
konsensorientiert
Pluralismus versus (Neo-)Korporatismus:
Politiknetzwerke
Pluralismus:
offen
(Neo-)Korporatismus:
geschlossen
Pluralismus versus (Neo-)Korporatismus:
Zahl der Verbandsakteure
Pluralismus:
groß
(Neo-)Korporatismus:
klein
Pluralismus versus (Neo-)Korporatismus:
Strukturmerkmale der Verbände
Pluralismus:
niedriger Konzentrationsgrad der Verbandsakteure
-> Konkurrenz um Mitglieder
-> überlappende Mitgliedschaftn
(Neo-)Korporatismus:
hoher Konzentrationsgrad der Verbandsakteure
-> Repräsentationsmonopol
- Zwangsmitgliedschaften
Pluralismus versus (Neo-)Korporatismus:
Rolle des Staates
Pluralismus:
neutral
(Neo-)Korporatismus:
aktiver Teilnehmer an Verhandlungsprozessen