Lektion 9 Entwicklung Flashcards

1
Q

“In wie weit wirkt sich ein Auslandsaufenthalt auf Persönlichkeitsmerkmale aus?”

Angewandte Theorien in der Untersuchung

Aktueller Fokus

A

Angewandte Theorien:

  1. Neo sozioanalytische Theorie der Persönlichkeit:
    - Persönlichkeit entwickelt sich auf Reaktion/ Interaktion mit der Umwelt
    - Über gesamte Lebensspanne hinweg
  2. Soziogenomisches Modell der Persönlichkeit:
    - Persönlichkeitsentwicklung ist Bottom-Up-Prozess
    - Häufige kleine Veränderungen werden in Persönlichkeit gefestigt
  3. Experimental Learning Theory:
    - Durch konkrete Erfahrungen in neuen Situation Verständnis von Dingen ändern

Aktueller Fokus:

  • Multikulturelle Selbstwirksamkeit
  • Metakognitive interkulturelle Kompetenz
  • Fremdenangst
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2
Q

“Entwicklungspsychologie allgemeines”

Längsschnittmethode vs. Querschnittsmethode

A

Längsschnittmethode:

  • Untersuchung der selben Person mit selben Erhebungsinstrumenten über die Zeit
  • Sinnvoll für die Erfassung intraindividueller Entwicklungen
  • Pro= Keine Vermischung von sozialen Umständen mit altersbedingten Veränderungen
  • Contra= Verallgemeinerungen nur auf Kohorte zutreffend/ Stichprobenveränderung durch Ausfall von Personen/ Testungseffekte/ Alters- und Teilzeiteffekte sind nicht trennbar

Querschnittsmethode:

  • Einmalige Untersuchung von Unterschiedlichen Altersgruppen zur gleichen Zeit (Lebensalter=UV, Merkmale AV)
  • Sinnvoll wenn erste Anhaltspunkte über Generationen untersucht werden sollen
  • Pro= Geringerer Zeit- und Personalaufwand/ Leichter Gewinn von Repräsentativen Stichproben
  • Contra= Keine intraindividuellen Veränderungen oder Entwicklungsverläufe/ Keine Unterschiede zwischen Kohorten auseinanderzuhalten
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3
Q

Phasen der Entwicklung

A
  • Pränatal = Empfängnis bis Geburt
  • Säuglingsalter = Geburt – 1 Jahr
  • Frühe Kindheit = 1 – 3 Jahre
  • Mittlere Kindheit = 3 – 6 Jahre
  • Späte Kindheit = 6 – 11 Jahre
  • Adoleszenz = 11 – 20 Jahre
  • Frühes Erwachsenenalter = 20 – 40 Jahre
  • Mittleres Erwachsenenalter = 40 – 65 Jahre
  • Hohes Erwachsenenalter = 65 Jahre und aufwärts
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4
Q

Angeborene Fähigkeiten

A
  • Reflexe = Überlebenswichtig/ Weitere Entwicklung motorischer Fähigkeiten/ Suchreflex = Säugling probiert an Finger zu saugen/ Schreireflex = Berührung von Oberfläche führt zu Beinbewegung
  • Sensorische Fähigkeiten = Neugeborene können schmecken/ sehen/ riechen/ hören
  • Soziale Fähigkeiten = Gesichter und Emotionen können kurz nach Geburt bereits nachgeahmt werden (Wichtig weil Aufmerksamkeit zu Zuwendung oder Abwendung führt)
  • Embryofätalesalkoholsyndrom (FAS) = Alkoholkonsum während Schwangerschaft führt zu physischen und psychischen Einschränkungen
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5
Q

Bausteine der entwicklungsbedingten Veränderung (Piaget)

A
  • Schema = Organisationsstruktur mit der neue Informationen verarbeitet und alte abgerufen werden können/ Abhängig von Entwicklungsstadium
  • Assimilation = Umgebungsstimuli passen auf vorhandenes Schema und werden dort eingefügt/ Banane  Obst  Keine Frucht
  • Akkomodation = Schemata verändern sich aufgrund neuer Informationen
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6
Q

Modell der Entwicklung im Kindes- und Jugendalter (Piaget)

A
  • Sensomotorische Stufe
  • Präoperationale Stufe
  • Konkret-Operationale Stufe
  • Formal-Operationale Stufe
  • Phasen bauen aufeinander auf
  • Kinder denken anders als Erwachsene und verbessern ihr denken linear in Sprüngen
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7
Q

Sensomotorische Stufe- Piaget Modell der Entwicklung

A
  • Alter = Geburt – 2 Jahre
  • Trennung von Umwelt und eigener Person
  • Handlungsagent = Reflexe werden von bewussten und aktiven Handlungen abgelöst
  • Erkenntnis dass Umwelt aus mehr besteht als wahrgenommen wird
  • Objektpermanenz = Spielzeug ist da obwohl nicht sichtbar
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8
Q

Präoperationale Stufe- Piaget Modell der Entwicklung

A
  • Alter = 2-6 Jahre
  • Objekte durch Sprachgebrauch repräsentieren
  • Klassifikation von Objekten nach nur einem Merkmal (Nur Größe oder Farbe)
  • Denken ist egozentrisch (Z.B. Hält sich Augen zu und denkt andere Person sieht auch nichts mehr)
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9
Q

Präoperationale Stufe Tests zum Invarianz-Prinzips- Piaget Modell der Entwicklung

A
  • Invarianz der Zahl = Erkennt nicht dass Zahlen und Mengen sich nicht verändern wenn Formen sich ändern
  • Invarianz fester Mengen = Erkennt nicht dass veränderte Form gleiche Konsistenz besitzt
  • Invarianz flüssiger Mengen = Erkennt nicht dass Flüssigkeit gleichbleibt bei unterschiedlichen Gefäßen
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10
Q

Konkret-Operationale Stufe- Piaget Modell der Entwicklung

A
  • Alter = 7-12 Jahre
  • Verstehen des Invarianz-Prinzips
  • Klassifikation von Objekten nach mehreren Merkmalen
  • Logisch über Objekte und Ereignisse nachdenken (Optionen abwägen und entscheiden)
  • Können andere Perspektiven einnehmen (Bergexperiment)
  • Z.B. Reagenzgläser  Wahllose Vermischung/ Lösung kann nicht nachvollzogen werden
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11
Q

Formal-Operationale Stufe- Piaget Modell der Entwicklung

A
  • Alter = 12 Jahre und älter
  • Logisch über abstrakte Konzepte nachdenken
  • Hypothesen systematisch prüfen
  • Befassen mit hypothetischen Dingen (Zukunft/ Sozial/ Gesellschaftlich)
  • Z.B. Reagenzgläser  Testung mehrerer Alternativen führt zu Lösung
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12
Q

Kritik- Piaget Modell der Entwicklung

A
  • Starre Stufenabfolge mit unflexibler Altersangabe
  • Übergänge sind fließend  Kinder können teilweise Aufgaben höherer Stufen bewältigen
  • Kulturelle Einflüsse beeinflussen logisches Denken  Kinder aus verschiedenen Kulturen können schwierig eingeteilt werden
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13
Q

Theory of Mind

A
  • Theory of Mind = Fähigkeit zu verstehen dass andere Menschen andere Zustände haben die ihr Verhalten beeinflussen
  • Test of Kinder abschätzen können welchen Wissenstand andere haben (Nach Piaget ab Konkret-Operationaler Stufe)
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14
Q

Kognitive Entwicklung im Erwachsenenalter

A
  • Intelligenz = Qualität von Bauchentscheidungen nimmt aufgrund von größerem Erfahrungsschatz zu/ Bauchentscheidungen = Keine überlegten Entscheidungen sondern automatische Wiedergabe von bereits gewonnenem Wissen/ Fluide Intelligenz nimmt ab/ Kristalline Intelligenz nimmt zu
  • Gedächtnis = LZG bleibt gleich/ Arbeitsgedächtnis wird langsamer/ Keine allgemeinen Aussagen möglich
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15
Q

Sprechen

A
  • Grundlage = Erkenntnis dass Worte mit Ereignissen verbunden sind
  • Erforderliche Schemata werden ab pränataler Stufe aufgebaut
  • Zunächst Übergeneralisierung dann Aufbau von richtigen Schemata durch Akkumulation und Assimilation
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16
Q

Altersabhängige Stufen und ihre Krisen- Psychosoziale Stadien nach Erikson

A
  • Altersabhängige Stufen bringen Krisen mit sich die sukzessive bearbeitet werden müssen
  • Falls Stufen nicht bearbeitet wurden wird Defizit auf nächste Stufe übertragen  Potenzial kann nicht vollständig ausgeschöpft werden
  • Stadium 1 (Geburt-1) = „Ich bin, was man mir gibt“
  • Stadium 2 (1-3) = „Ich bin, was ich will“
  • Stadium 3 (3-6) = „Ich bin was ich mir vorstellen kann zu werden“
  • Stadium 4 (6-Pubertät) = „Ich bin was ich lerne“
  • Stadium 5 (Adoleszenz) = „Ich bin was ich bin“
  • Stadium 6 (Frühes Erwachsenenalter) = „Wir sind was wir lieben“
  • Stadium 7 (Mittleres Erwachsenenalter) = „Ich bin was ich bereit bin zu geben“
  • Stadium 8 (Seniorenalter) = „Ich bin was ich mir angeeignet habe“
17
Q

Stadium 1- Bindung

A
  • Bindung = Erfordert komplexes Verhaltensmuster zwischen Kind und BP
  • Urvertrauen = Sichere Bindung zwischen BP und Kind wurde hergestellt/ Voraussetzung für Vertrauen in die Umgebung
  • Messung der Bindung = BP sitzt neben spielendem Kind  BP verlässt den Raum  BP kehrt zurück und versucht Kind zu trösten
  • Sicher-gebunden = Kind wird unruhig/ Lässt sich schnell trösten
  • Unsicher-vermeidend = Kind leidet nicht/ Vermeidet BP bei Tröstung
  • Unsicher-ambivalent = Kind ist untröstlich/ Lässt sich nicht beruhigen
  • Krise = Vertrauen vs. Misstrauen
18
Q

Stadium 1- Temperament/ Zuwendung

A
  • Für gute Bindung müssen BP und Kind beide gewisses Maß an Temperament besitzen
  • Temperament= Angeborene Grundlage für Persönlichkeit
  • Zuwendung = Neben Versorgung muss das Kind Zuneigung von BP erleben/ Wärme und Zuneigung genauso wichtig wie physische Bedürfnisse/ Z.B. Ersatzmutter mit Fellersatz wurde bevorzugt
19
Q

Stadium 2- Generell

A
  • Wahrnehmung des eigenen Selbst als Person
  • Treffen eigener Entscheidungen
  • Muss lernen dass es trotz Fehlentscheidungen ein wertvoller Mensch ist
  • Unterstützung in dieser Phase von BP wichtig (Zu viel Kritik = Selbstzweifel)
  • Krise = Autonomie vs. Selbstzweifel
20
Q

Stadium 2- Erziehungsstile

A
  • Lenkung = Fordernd/ Kontrollierend vs. Wenig fordernd/ Wenig Kontrollversuche
  • Responsivität = Akzeptierend/ reaktiv/ kindzentriert vs. Zurückweisend/ nicht reaktiv/ elternzentriert
  • Wenig fordernd + Akzeptierend = Laissez-faire/ Viel durchgehen lassen
  • Wenig fordernd + Zurückweisend = Vernachlässigend/ Wenig fordernde Lenkung
  • Fordernd + Zurückweisend = Autoritärer Erziehungsstil
  • Fordernd + Akzeptierend = Autoritativ-reziprok/ BP und Kind gehen aufeinander ein
21
Q

Stadium 3 und Pubertät- Generell

A
  • Stadium 3 = Bereitschaft entwickeln neue Dinge auszuprobieren/ Umgang mit Scheitern finden/ Neue geistige Aktivitäten initiieren/ Krise = Initiative vs. Schuldbewusstsein
  • Pubertät = Kompetenz in grundlegenden Fertigkeiten aneignen/ Mit anderen kooperieren/ Krise = Kompetenz vs. Minderwertigkeit
22
Q

Adoleszenz und Frühes Erwachsenenalter - Generell

A
  • Adoleszenz = Entwicklung einer Identität/ BP als Vorbild wird von Gleichaltrigen abgelöst/ Fordern Unabhängigkeit/ Krise = Identität vs. Rollendiffusion
  • Frühes Erwachsenenalter = Tiefe emotionale Bindungen eingehen/ Bedeutungsvolle Beziehungen/ Krise = Solidarität vs. Isolation
23
Q

Mittleres Erwachsenenalter vs. Seniorenalter

A
  • Mittleres Erwachsenenalter = Bindungen als Grundlage für erfüllendes Leben/ Wiedergabe von Wissen/ Sinnfindung durch produktive Arbeit/ Einklang von Beruf + Familie + Freizeit/ Krise = Generativität vs. Stagnation
  • Seniorenalter = Zufriedener Rückblick auf erfülltes Leben erreichen/ Weisheit erlangen/ Tod ohne Furcht entgegen sehen/ Leben mit Fehlern und Glück annehmen/ Krise = Ich-Integrität vs. Verzweiflung
24
Q

Moralische Entwicklung von Kohlberg

A
  • Stufenmodell das auf Piagets Model der kognitiven Entwicklung beruht
  • Moralentwicklung nur Spezialfall der Kognition
  • Präkonventionell
  • Konventionell
  • Postkonventionell
25
Q

Moralische Entwicklung von Kohlberg- Präkonventionell

A
  • Stufe 1 = Verhalten ist von Egozentrismus geprägt/ Vermeiden von Bestrafung/ Befolgung strafbewehrter Regeln/ Gehorsam als Selbstwert
  • Stufe 2 = Befriedigung eigener Bedürfnisse/ Aber Anerkennung dass andere Menschen gleiche oder ähnliche Moral haben/ Reziprozität (Wie du mir so ich dir)
26
Q

Moralische Entwicklung von Kohlberg- Konventionell

A
  • Stufe 3 = Man möchte gemocht werden deshalb Rollenerwartungen erfüllen/ Orientierung an interpersonellen Beziehungen/ In den Augen anderer als gut erscheinen
  • Stufe 4 = Erhalt der Funktionsfähigkeit der Institutionen/ Autoritätsorientierung/ Befolgen von Gesetzen und übernommener Aufgaben
27
Q

Moralische Entwicklung von Kohlberg- Postkonventionell

A
  • Stufe 5 = Befolgung umfassender Normen zum sozialen Wohl/ Orientierung am sozialen Vertrag/ Anerkennung dass Gesetze fehlerhaft sein können und in Ausnahmen gebrochen werden dürfen/ Absolute Werte achten wichtiger (Leben + Freiheit)
  • Stufe 6 = Orientierung an selbst gewählten ethischen Prinzipien/ Persönliche Verpflichtung gegenüber diesen universalen Prinzipien/ Unabhängigkeit von persönlichen Zielen (Z.B. Sokrates Tod)
28
Q

Kritik an Kohlberg

A
  • Moralentwicklung kulturübergreifend aber nicht jeder Mensch erreicht die höchste Stufe
  • Verhalten nicht immer mit Moral verbunden = Erst Verhalten aus Emotionen und anschließend moralische Rechtfertigung