Lektion 13 Psychische Störungen Flashcards
(42 cards)
Geschichte im Umgang mit psychischen Störungen
- Hippokrates = Verbindung von psychischen Auffälligkeiten zu physiologischen Zuständen
- Mittelalter = Psychische Störungen deuten auf Dämonen hin
- 19 Jhd = Psychisch kranke Menschen wurden von Gesellschaft weggesperrt und nicht behandelt
Psychische Störung als Problem
- Erleben und Verhalten weicht von der kulturellen Norm ab/ Muss im Kontext gesehen werden
- Erleben und Verhalten ist dysfunktional/ Mit Beeinträchtigung verbunden
- Erleben und Verhalten ist selbst- oder fremdschädigend
- Erleben und Verhalten sorgt bei anderen Menschen für Unbehagen oder Besorgnis
- Ein Symptom macht kein Syndrom sondern mehrere Symptome erforderlich
Verbreitung psychischer Krankheiten
- Epidemiologie = Wie verbreitet sind psychische Störungen?
- Prävalenz = Anzahl der Personen die in einem spezifischen Zeitraum eine bestimmte Erkrankung hatten/ Vergangenheit unabhängig von Wiedererkrankung
- Inzidenz = Anzahl der Personen die in einem spezifischen Zeitraum neu erkrankt sind
- Angststörung/ Schlafstörung/ Unipolare Depression am weitesten verbreitet
Geschlechtsspezifische Unterschiede bei psychischen Krankheiten
- Externalisierend = Häufiger Männer/ Alkohol- und Drogenbezogene Störungen/ Verhaltensstörungen/ Antisoziales Verhalten
- Internalisierend = Häufiger Frauen/ Leid (Angststörung/ Depression)/ Furcht (Phobien)
Klassifizierung psychischer Störungen
- DSM = Diagnostic and Statistical Manual for mental disorders/ Systematische Kategorisierung von psychischen Störungen
- ICD = International statistical classification of diseases and related health problems/ Nicht nur psychische Störungen sondern alle Erkrankungen des Körpers/ Eher außerhalb der USA benutzt/ Eingesetzt in der Praxis
- Beide zeigen welche Symptome wie lange auftreten müssen damit eine Diagnose gestellt werden kann
Komorbidität
- Komorbidität = Eine psychische Störung geht mit einer anderen einher/ Es kann zu Überschneidungen von Symptomen kommen/ Abgrenzung von Syndromen schwierig aber erforderlich
- Alleinige Therapie einer Störung reicht nicht aus sondern auch zugrundeliegende Störung muss behandelt werden/ Z.B. Substanzmissbrauch
Kulturelle Unterschiede psychischer Störungen
- Es existieren psychologische Störungen die nur in bestimmten Kulturkreisen gefunden werden
- Kulturelle Krankheiten werden im ICD entsprechend abgegrenzt
- Z.B. Kufungisisa = Überzeugung in Zimbabwe dass zu viel Denken Geist und Körper schwächt
Diagnose
- Anwendung vieler Verfahren um verschiedene Blickwinkel widerzuspiegeln = 1. Fremd- und Selbstberichte/ 2. Interviews/ 3. Fragebögen/ 4. Verhaltensbeobachtungen/ 5. Psychologische Tests
- Alle Verfahren zur Diagnosermittlung müssen in ihrer Gesamtheit von ausgebildetem Personal ausgewertet und interpretiert werden
- Diagnose immer mit Behandlungsempfehlung
Probleme bei objektiver Diagnose
- Rahmungsheuristik = Entscheidungsverzerrung falls Infos in einem bestimmten Bezug präsentiert werden
- Selffulfilling Prophecy = Z.B. Kopfhörer deuten auf Schizophrenie hin
- Lösung = Mischung aus Objektiven und Subjektiven und Fremd und Selbstverfahren/ Alle Ergebnisse müssen in die gleiche Richtung deuten
Diathese-Stress-Modell/ Vulnarabilitäts-Stress-Modell
- Diathese-Stress-Modell = Biologische Grundlagen und Umweltbedingungen sind kombiniert verantwortlich für das Auftreten von psychischen Störungen
- Diathese = Genetische Prädisposition oder Kindheitstraumata
- Stressor = Kann alles sein/ Z.B. Tod des Haustieres
- Für spezifische Störung muss Stressor vorhanden sein/ Genetische Prädisposition alleine reicht nicht
- Gilt als Erklärungsansatz für alle bekannten Störungen
Ätiologie der Psychopathologie
- Ätiologie = Lehre von den Ursachen psychischer Störungen
- Biologische Ansätze = Physiologischen Faktoren/ Z.B. NT Ungleichgewicht
- Psychologische Ansätze = Psychische und soziale Faktoren
- Psychodynamisches Modell = Konflikte aus der frühen Kindheit
- Behaviorales Modell = In der Umgebung gelerntes dysfunktionales Verhalten
- Kognitives Modell = Erlernte Gedanken können dysfunktional sein
- Soziokulturelles Modell = Fokus auf Kultur
Angststörungen
- Angststörungen = Störung die durch übermäßige Furcht und Angst in Abwesenheit einer echten Gefahr besteht
- Spezifische Phobie = Furcht vor einem bestimmten Objekt/ Situation
- Soziale Angststörung = Furcht davor von anderen negativ beurteilt zu werden
- Generalisierte Angststörung = Ängste und Sorgen die nicht an Objekte/ Situationen gebunden sind
- Panikstörung = Überwältigende Attacken von Angst
Erklärungen für Angststörungen
- Biologische Einflüsse = Genetische Komponente/ Beteiligung der NT Serotonin und GABBA
- Psychodynamisches Modell = Angst als Folge unbewusster Konflikte
- Behavioristisches Modell = Eigene Erfahrungen oder Beobachtungen
- Kognitives Modell = Angststörung führt zu verzehrter Wahrnehmung
- Meisten Erklärungen nur Korrelationsforschung Keine Ursachen sondern Zusammenhänge
Zwangsstörungen
- Zwangsstörungen = Erleben unerwünschter Gedanken oder Wunsch nach maladaptiven Verhalten/ Häufiges Auftreten introsiver Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen
- Alle Zwangsstörungen haben gemeinsam dass eine Besessenheit mit einer Idee, Gedanken, Handlung vorherrscht
- Seit DSM-5 eigene Krankheit
Erklärung für Zwangsstörungen
- Biologische Einflüsse = NT Glutamat beteiligt/ Familiäre Häufigkeit/ Nukleus Kaudatus = Funktion als Impulsunterdrücker
- Behavioristisches Modell = Verschieden Formen des Lernens bedeutsam/ Kreislauf muss durchbrochen werden
Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)
- PTSD = Albträume, Intrusive Gedanken, Flashbacks/ Im Zusammenhang mit früheren Traumata charakterisiert
- Einzelne Reize können dazu führen dass Situation immer wieder durchlebt wird/ Realität wird dann nicht mehr wahrgenommen
Depressive Störungen
- Depressive Störungen = Traurige, leere, reizbare Stimmungslagen/ Zusammen mit körperlichen Symptomen und kognitiven Problemen/ Beeinträchtigen über einen längeren Zeitraum das alltägliche Leben
- Äußert sich nicht nur durch trauriges Verhalten sondern auch andauerndes Gefühl der Leere und Antriebslosigkeit möglich
Arten von depressiven Störungen
- Major Depression = Schwerwiegende negative Stimmungslagen/ Mangel an Interesse an normalerweise angenehmen Aktivitäten
- Persistierende depressive Störung = Langdauernde Form der Depression leichten bis mittleren Schweregrades/ Über 2 Jahre konstant mit geringem Schweregrad
Erklärungen für depressive Störungen
- Biologische Einflüsse = NT Serotonin und Noradrenalin beteiligt/ Genetische Komponente/ Linker Präfrontaler Kortex wichtig
- Psychodynamisches Modell = Ursachen liegen in der Kindheit/ Z.B. Verlusterfahrungen
- Behavioristisches Modell = Mangel an positiver Verstärkung führt zu Abwärtsspirale
- Kognitives Modell = Gefühl des Kontrollverlustes über Situationen
Arten von bipolaren Störungen
- Bipolar-I-Störung = Abwechselnde manische und depressive Episoden
- Bipolar-II-Störung = Abwechselnd leichte manische und schwere depressive Episoden
- Manie = Extrem gehobene Stimmungslage mit erhöhtem Aktivitätsniveau
Dissoziative Störungen Allgemein und Arten
- Dissoziative Störungen = Identität, Gedächtnis, Kognitives Modell, Erleben beeinträchtigt oder vom realen Leben getrennt/ Teil des Gedächtnisses vom bewussten Leben abgespalten
- Dissoziative Amnesie = Abspaltung eines Ereignisses/ Zeitraumes aus dem bewussten Erleben und Erinnern
- Dissoziative Fugue = Dissoziative Amnesie mit Veränderung des Wohnortes und der Identität/ Z.B. Wachen irgendwann auf und können sich nicht mehr an Zeitraum erinnern
- Dissoziative Identitätsstörung = Zwei oder mehr Persönlichkeitszustände in derselben Person/ Physische Merkmale ändern sich auch/ Erinnern sich nicht an jeweils andere Person
Erklärung dissoziative Störungen
- Positive Korrelation zwischen Missbrauch und dissoziativer Störung
- Vorallem körperlicher, sexueller, psychischer Missbrauch hohe Werte
- Psychodynamische Interpretation = Dissoziative Störungen sind extreme Abwehrmechanismen
Schizophrenie
- Realität wird falsch wahrgenommen und Erinnerungen an eigene Person sind gestört (Bei dissoziativer Störung wird Realität richtig wahrgenommen)
- Symptome rufen vielseitige Verzerrungen auf = 1. Denken/ 2. Wahrnehmung/ 3. Emotion/ 4. Sprache/ 5. Selbstwahrnehmung/ 6. Verhalten
Schizophrenie Positivsymptomatik
- Positivsymptomatik = Betroffene erleben und verhalten anders als Nicht-Betroffene
- Wahnvorstellungen = Falsche Überzeugungen durch inkorrekte Schlussfolgerungen
- Halluzinationen = Falsche sensorische Wahrnehmung
- Desorganisierte Sprache
- Desorganisiertes Verhalten = Seltsames Verhalten/ Abnahme von Reaktivität