Lektion 14 Psychotherapie Flashcards
Psychotherapie
- Psychotherapie = Professionelle Behandlung psychischer Störungen oder psychobedingter Störungen mit psychologischen Ansätzen
- Hilfe zur Selbsthilfe = Klienten sollen Leidensdruck selber durch Änderung von Denken, Emotionen, Verhalten ändern können
- Keine medizinischen Ansätze = Medizin legt Fokus auf den Körper
Psychodynamische Behandlung- Damals
- Konflikte bewusst machen um Abwehrmechanismen aufzugeben
- Traumata in der Kindheit für Störungen verantwortlich
- Freie Assoziation = Deutet auf Störung hin falls keine freie Assoziation
- Traumdeutung
- Übertragung = Positive oder negative Gefühl ggü Therapeut deuten auf Konflikte in Kindheit hin
Psychodynamische Behandlung- Heute
- Therapeutische Beziehung = Geschützter Rahmen um Probleme zu besprechen
- Übertragungsbeziehung (Emotionale Einsicht) = Innere Konflikte werden innerhalb der Beziehung interpersonell erlebbar
- Durcharbeiten = Neue emotionale Erfahrungen ermöglichen/ Dysfunktionale Beziehungsmuster durch Funktionale ersetzen
Psychodynamische Behandlung- Gemeinsamkeiten heute und damals
- Deutung = Emotionale Einsicht in unbewusste Sinneszusammenhänge ermöglichen
- Hypothesen = Äußerung von Hypothesen um nachzuforschen
- Einübung neuer Verhaltensmuster
Tiefenpsychologische Behandlungen
- Modifikation von Psychoanalyse
- Im Mittelpunkt stehen aktuelle unbewusste Konflikte und keine verdrängten Konflikte in der Kindheit
- Identifikation von Entwicklungsstörungen die in aktueller Lebenssituation Schwierigkeiten bereiten
- Therapie im Sitzen
- Kurze und intensive Behandlung
Humanistische Behandlung
- Personenzentrierte Therapie (Non-direktiver/ Empathischer Ansatz) = Menschen sollen durch Selbstverständnis volles Potential entfalten
- Setzt auf Selbstheilungskräfte des Menschens
- Mensch wird als Ganzes betrachtet und nicht als Sammlung unbewusster Gedanken
- Gemeinsamkeit Psychodynamik = Unbewusste Konflikte bewusst machen um Problem zu lösen/ Non-direktiv
Humanistische Behandlung- Regeln für Therapeuten nach Rogers
- Kongruenz = Müssen authentisch und unverfälscht wahrgenommen werden/ Nicht verstecken wie bei Psychodynamik
- Empathie = Bemühung sich in die individuelle Perspektive des Klienten reinzudenken
- Unbedingte positive Zuwendung = Wertschätzung der Person und deren Gefühle/ Heißt nicht alles für gut zu befinden
Kognitiv-Verhaltenstherapeutische Behandlungen
- Systematische Desensibilisierung = Erst Entspannung dann stufenweise Angst-Stimuli
- Token Programme = Operantes Verfahren/ Token für erwünschtes Verhalten
- Kognitive Verfahren (Kognitive Umstrukturierung) = 1. Identifikation von dysfunktionaler Kognition/ 2. Kognition in Frage stellen/ 3. Erarbeitung von zielführenden Kognitionen
- Erste Welle = Streng behavioristischer Ansatz/ Wie können Störungen durch Konditionierung gelernt und verlernt werden?
- Zweite Welle = Kognitive Wende/ Model lernen
- Kritik = Keine Therapie manchmal besser da ansonsten Spontanheilung verhindert wird
Kognitiv-Verhaltenstherapeutische Behandlung- Dritte Welle
- Dritte Welle = Emotionen/ Konzepte der Achtsamkeit
- ACT = Acceptance and Commitment Therapy/ Acceptance = Ermutigung auch negative Gedanken anzunehmen/ Commitment = Kontrollzwang aufgeben den Widerstand gegen Gedanken ist Teil des Problems
- Schematatherapie = Erweiterung um psychodynamische und gestalttherapeutische Konzepte/ Therapeutische Beziehung zentraler Bestandteil/ Ziel = 1. Chronische emotionale Schwierigkeiten verringern 2. Dysfunktionale Lebensmuster verändern
Wann ist medizinische Behandlung notwendig?
- Bei besonders schweren Fällen = Medikament + Therapie
- Psychopharmaka = Wirkstoffe die Psyche beeinflussen und Wirkung direkt im ZNS entfaltet
- Medikamente dürfen nicht von Psychologen verschrieben werden
Allgemeine Wirkprinzipien einer Behandlung nach Grawe
- Therapeutische Beziehung = Beziehung zwischen Klienten und Therapeut
- Ressourcenaktivierung = Fähigkeiten der Klienten nutzen/ Eigenständigkeit fördern
- Problemaktualisierung = Veränderte Probleme müssen erfahrbar werden/ Z.B. Rollenspiele
- Motivationale Klärung = Kontrolle und Selbstbewusstsein gewinnen/ Klienten müssen genau über Determinanten des Problems Bescheid wissen
- Problembewältigung = Einsatz bewährter Maßnahmen um positive Bewältigungserfahrungen zu machen
- Wirkprinzipien Paradigma übergreifend gültig
- Elektisches Arbeiten = Therapeutische Ausrichtung wird nach Person und Diagnose mit anderen Ausrichtungen ergänzt
Efficacy vs. Effectiveness
- Efficacy = Spezifische Wirksamkeit bei spezifischer Therapie auf eine spezifische Störung/ Interne Validität/ Sind gemessene Effekte eindeutig auf Therapie zurückzuführen?
- Effectiveness = Fokussiert naturalistische Bedingungen/ Externe Validität/ Berücksichtigung von Komorbiditäten/ Quasiexperimentell/ Bedingungen lassen sich übertragen dadurch leidet allerdings interne Validität
- Schwere Vereinbarkeit zwischen Theorie (interne Validität) und Praxis (externe Validität)
Randomized controlled trials (RCT) vs. Naturalistische Studien
- RCT = VP und VL randomisiert/ Versuchs- und Kontrollbedingungen/ Hohe Standardisierung/ Komorbiditäten sind schwierig abzugrenzen
- RCT + Naturalistisch verhalten sich komplementär = 1. Naturalistisch lässt keine Rückschlüsse auf spezifische Wirksamkeit/ 2. RCT lässt keine Rückschlüsse ob im Alltag auch gültig
Wirksame Therapieformen
- Kognitive Verhaltenstherapie
- Psychoanalyse
- Störungsspezifische Manuale vs. Transdiagnostische Manuale
- Es existieren verschiedene Beschreibungen in Manualen für die selbe Störung
- Manuale in Praxis aufgrund von Komorbiditäten häufig nicht ausreichend (Deshalb transdiagnostische)
Störung der Emotionen- Behandlung von spezifischer Phobie
- Systematische Desensibilisierung = Methoden um Klient mit phobischen Reiz zu konfrontieren/ Niedrigste Intensität (Z.B. Hunde Bilder) bis hin zu Implution (Z.B. Hund berühren)
- Bei spezifischen Phobien sind Expositionstherapien am wirksamsten
- Senso = Vorstellung/ Vivo = Realität
Störung der Emotionen- Behandlung von Zwangsstörung
- Kognitiv-behaviorale Therapie am wirksamsten
- Lernmechanismus als Grundlage
- Durchbrechung des Kreislaufes essentiell
- Exposition mit Reaktionsverhinderung = Angstreiz wird vorgeführt aber Zwang nicht ausgeübt/ Konditionierte Verbindung wird nach einiger Zeit gelöscht
Störung der Emotionen- Behandlung von Depression
- Kognitiv-behaviorale Therapie am wirksamsten
- Bewusstmachung von Gedanken durch Ausformulierung
- Z.B. Erkenntnis dass jeder Mensch schon mal etwas Gutes getan hat
Störung der Emotionen- Unified Protocol for Transdiagnostic Treatment of Emotional Disorders Ablauf
- Beispiel für kognitiv-behaviorale Therapie
- Modul 1-3 = Steigerung der Motivation und Psychoedukation/ Unangenehmen Gefühlen stellen und konfrontieren/ Gefühle sollen auf funktionales Niveau gehoben werden/ Psychoedukation = Klienten über psychische Mechanismen aufklären
- Modul 4-9 = Fertigkeiten im Umgang mit Gefühlen/ Bewusste nicht wertende Haltung gegenüber Emotionen/ Kognitive Umstrukturierung durch Ersetzung von dysfunktionalen Kognitionen/ Exposition durch Konfrontation mit Reizen
- Modul 9-12 = Rückfallprophylaxe/ Ergebnisse reflektieren/ Vorgehen zusammenfassen/ Ermutigung selbstständig weiter zu üben
Störungen der Kognitionen- Schizophrenie
- Psychoedukation = Leidensdruck reduzieren durch Verständnis für Krankheit
- Training sozialer Fertigkeiten = Erklärung wie Nicht-Betroffene Welt wahrnehmen
- Emotionsregulierung = Lernen wann starke Emotionen gerechtfertigt sind
- Kommunikationstraining = Mithilfe von Rollenspielen Kommunikation von Emotionen fördern
Störungen der Kognitionen- Borderline
- Psycho-analytische Orientierung
- Mentalisierungsbasierte Therapie (Bateman & Fonagy) = Mentalisierung fördern/ Beziehungen verbessern/ Therapeut muss Mentalisierung authentisch vorleben
- Mentalisierung = Fähigkeit sich in innerpsychische Zustände in sich selbst und anderen reinzudenken/ Verständnis dass andere Menschen von inneren Prozessen, Gefühlen, Intentionen geleitet werden
- Mentalisierungstraining hilft bei Borderline weil häufig traumatisierte Beziehung zu BP zu verringerter Mentalisierung geführt hat
Störungen der Kognitionen- ADHS
- Selbststeuerungstraining (7-12) Jahre
- Basistraining = Förderung von Grundfertigkeiten
- Strategietraining = Förderung von Planungsfertigkeiten und Selbstanweisungen
- Token-System
ADHS Diagnostischer Prozess
- Anamnestisches Gespräch = Erstgespräch ohne Kind/ Grundlegende Fragen zur Entwicklung/ Halbstrukturiertes Interviews
- Fragebögen = Selbst- und Fremdauskunft/ Fragen auch zu Komorbiditäten/ Verhalten bei Tests wird beobachtet
- Tests = IQ/ CPT = Mustererkennung auf Zeit/ Karten als Geschichte in Reihenfolge bringen/ d2/ Kind wird in Phase 2 Team vorgestellt und passende Tests werden ausgewählt
- Weitere Untersuchungen = Spielsituationen/ Bewegungsabläufe/ Familiensituation
- Abschlussgespräche = Diagnose/ Therapieempfehlung/ Therapieplan
Abfolge bei Basistraining und Strategietraining
- Erklärung des Verhaltens
- Demonstration des Verhaltens
- Einübung
- Spielerischer Test
Basistraining
- 13 Trainingseinheiten/ 4 Thematische Bereiche
- Basisfertigkeiten = Aufmerksamkeitstraining/ Z.B. Sand in den Eimer
- Genaues sehen, hören, beschreiben = Z.B. Zahlen verbinden/ Labyrinthaufgaben
- Aufgabenbearbeitung mit Reaktionsverzögerung = Z.B. Komplexere Aufgaben/ Verbale Handlungsregulation
- Ablenkungstraining = Erlernen von Selbstanweisungen unter Ablenkung/ Anwendung des „inneren Stoppschilds“
Strategietraining
- 12 Trainingseinheiten/ 4 Thematische Bereiche
- Ausgangslage = Kinder wissen was von ihnen verlangt wird aber nicht wie sie dorthin gelangen
- Erlernen von Problemlösestrategien für verschiedene Aufgabentypen
- Ableitung allgemeiner Richtlinien zur Problemlösung
Strategietraining- Problemlösestrategie
- Erkennung von Schemata wie Probleme gelöst werden können = Stopp, Planen, Sorgfältig, Stopp, Prima/ Mithilfe von Signalkarten
- Anwendung komplexerer Reihen = Mithilfe von Signalkarten/ Komplexer da Reihenfolgen länger werden und Unterschiede geringer
- Transfer auf schulische Inhalte = Z.B. Diktate/ Gedichte/ Sachverständnis
Training für die Eltern- ADHS
- Erster Elternabend = Psychoedukation/ Erklärung der Grundlagen und Ursachen der Probleme ihres Kindes
- Zweiter Elternabend = Familienregeln/ Kinder müssen Regeln nachvollziehen können/ Müssen mit Kind zusammen erstellt werden und nicht zu einseitig sein/ Z.B. Eltern-Kind-Zeit = Kinder dürfen bestimmt was gemacht wird für begrenzte Zeit
- Dritter Elternabend = Punktepläne positiv oder negativ/ Umsetzung von Belohnung und Bestrafung der Familienregeln/ Verstärkerpläne damit Kinder etwas haben worauf sie hin arbeiten
Zusätzliche Unterstützung- ADHS
- Erzieher
- Lehrer
- Andere Therapeuten
- Kind wird immer im Netz von Personen im alltäglichen Umfeld gesehen
- Erzieher und Lehrer werden in Diagnoseprozess eingebunden und sollten deshalb ebenfalls Tipps und Empfehlungen erhalten