Lehrziele Flashcards

1
Q

Sie können die Ziele der Psychologie
benennen.

A

Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des
Menschen.
▪ Psychologie hat 4 Ziele: beschreiben, erklären, vorhersagen, Einfluss
nehmen: intervenieren/kontrollieren

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2
Q

Sie kennen die zur Zielerreichung
nötigen Gütekriterien.

A

▪ Psychologie ist eine empirische Wissenschaft. Um ihre Ziele zu erreichen
verwendet und sammelt die Psychologie Daten.
▪ Daten müssen Gütekriterien erfüllen um als Grundlage für
Schlussfolgerungen zu dienen.
▪ Diese Gütekriterien sind: Objektivität, Reliabilität und Validität.

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3
Q

Sie können die Inhalte und Herangehensweise der
allgemeinen Psychologie beschreiben.

A

Allgemeine Psychologie fragt nach den universellen Gesetzen der
Psychologie ungeachtet des Einzelfalls und sucht nach universellen
Mechanismen in den psychischen Prozessen.
Die Methode der Wahl in der Allgemeinen Psychologie ist das Experiment.

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4
Q

Sie können verschiedene Perspektiven der Psychologie
benennen.

A

Perspektiven der Psychologie sind die psychodynamische, die
behavioristische, die humanistische und die kognitive Perspektive.
Primäre Forschungsthemen:
Psychodynamisch: Verhaltens als Ausdruck unbewusster Konflikte und
Triebe.
Behavioristisch: Verhalten als Ausdruck der gelernten Verbindungen von
Reizen, Reaktionen und ihren Konsequenzen
Humanistisch: Verhalten als Ausdruck von Lebensmustern, Werten und
Zielen.
Kognitiv: Verhalten als Ergebnis von Informationsverarbeitungsprozessen.
8

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5
Q

Sie wissen was die Psychologie als Wissenschaft
ausmacht.

A

Wissenschaft per se ist nicht durch das Thema sondern durch die Methode
bestimmt. Diese Methode umfasst folgendes:
1. Systematische Sammlung von Beobachtungen in der Welt (empirisch)
2. Publikation von Ergebnissen und Schlussfolgerungen zur Überprüfung
durch die wissenschaftliche Gemeinschaft
3. Untersuchung von spezifischen Fragestellungen, die mit aktuellen
Methoden untersuchbar sind

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6
Q

Sie können die Merkmale einer guten Theorie nennen.

A

Gute Theorien sind einfach, widerspruchsfrei, falsifizierbar und empirisch
dem Gegenstand angemessen.

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7
Q

Sie verstehen den Forschungsprozess in der Psychologie.

A

Der Forschungsprozess in der Psychologie besteht aus folgenden Schritten:
Beobachtung
Hypothese/Fragestellung
Erstellen eines Untersuchungsdesign
Datenerhebung
Auswertung
Schlussfolgerung
Publikation

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8
Q

Sie wissen um die Methoden zur Sicherstellung der
Datenqualität in der Psychologie.

A

Objektivität herstellen => sonst keine Validität
Reliabilität herstellen => standardisierte Maße verwenden sowie
standardisierte Bedingungen
Validität herstellen => Passung von Messung und Konstrukt sicherstellen

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9
Q

Sie können den Unterschied zwischen
korrelativer und kausaler Forschung benennen.

A

Korrelative Forschung beschreibt Zusammenhänge, erlaubt aber keine
kausalen Schlussfolgerungen.
Kausale Forschung (z.B. Experimente) erlauben kausale
Schlussfolgerungen und somit die Entwicklung von Interventionen.

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10
Q

Sie wissen wie ein psychologisches Experiment
funktioniert.

A

Theorien sagen Einflüsse bestimmter Variablen auf Verhalten vorher
* Diese Variablen werden manipuliert/systematisch verändert
(unabhängige Variablen)
* Verhalten wird beobachtet (abhängige Variable)
* Variablen, die keinen Einfluss haben sollten dürfen frei variieren oder
werden randomisiert

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11
Q

Sie wissen, welche Stufen den Wahrnehmungsprozess
ausmachen?

A

▪ Folgende Stufen der Wahrnehmung werden unterschieden:
1. Umgebungsreiz
2. Transformation des Umgebungsreizes
3. Transduktion (Rezeptoren)
4. Neuronale Verarbeitung
5. Wahrnehmung
6. Erkennen (bottom-up und top-down Prozesse)
7. Handeln

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12
Q

Sie wissen, welche Stufen den Wahrnehmungsprozess
ausmachen? Erkennen & wahrnehmen

A

top down/wissensbasiert vs. bottom up/daten-reizgesteuert

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13
Q

Sie können die beiden Ansätze der Untersuchung der
Wahrnehmung benennen.

A

▪ Physiologischer Ansatz: Messung von Zusammenhängen
▪ Reiz und physiologische Reaktion
▪ Psychophysischer Ansatz: Reiz und Verhaltensreaktion
▪ Reiz und Verhaltensreaktion

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14
Q

Sie kennen verschiedene Schwellen
in der Wahrnehmung und kennen Methoden zu deren
Bestimmung.

A

▪ Schwellen und Schwellenbestimmung
1. Absolutschwelle => Zeitpunkt an dem ein Reiz wahrgenommen wird
(Fechner)
2. Unterschiedsschwelle => eben noch merklicher Unterschied zwischen zwei
Reizen (Weber)
Methoden der Schwellenbestimmung:
1. Grenzmethode (Methode der eben merklichen Unterschiede)
2. Herstellungsmethode (Methode des mittleren Fehlers)
3. Konstanzmethode (Methode der richtigen und falschen Fälle)
Methoden der Schwellenbestimmung für die Unterschiedsschwelle: Methode der
direkten Größenschätzung (Verdichtung, lineare Beziehung und Spreizung der
Antwortdimension)

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15
Q

Sie können erklären, was unter
Wahrnehmungsorganisation verstanden wird und können zwei
Gestaltprinzipien benennen.

A

▪ Wahrnehmungsorganisation:
▪ Prozess der einzelne Elemente aus unserer Umgebung perzeptuell zu einer
Einheit verbindet und so die Wahrnehmung von Objekten hervor bringt.
▪ Wahrnehmungsorganisation löst das Problem der Objektwahrnehmung
(teilweise) durch Gruppierung und Segmentierung
▪ Gestaltprinzipien der Gruppierung:
▪ Guter Verlauf, Prägnanz, Nähe, gemeinsames Schicksal, gemeinsame Region,
Verbundenheit von Elementen
▪ Segmentierung: Trennung in Figur und Grund

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16
Q

Sie verstehen die Rolle von Bedeutung, Regelmäßigkeiten
und Erwartungen für die Wahrnehmung

A

Neben Prozessen der Wahrnehmungsorganisation (Gruppierung und
Segmentierung)spielen Bedeutung, Regelmäßigkeiten (physikalisch wie
semantisch) sowie Erwartungen eine entscheidende Rolle in der
Wahrnehmung von Objekten und Szenen und leiten diese.

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17
Q

Sie wissen, wozu man eine doppelte Dissoziation nutzen
kann

A

▪ Doppelte Dissoziation erbringt Evidenz für getrennte Pfade der
Informationskodierung und –weiterleitung => getrennte
Einheiten/Module/neuroanatomische Orte, die nur auf eine Art der
Information reagieren
▪ Unterscheidung in ventralen (was Pfad) und dorsalen (wo/wie Pfad)

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18
Q

Sie können erklären, was unter Modularität der visuellen
Wahrnehmung verstanden wird.

A

▪ Modularität: spezifische Areale im Gehirn kodieren spezifische
Information und nur diese
▪ Module in der visuellen Wahrnehmung für spezifische
Informationsverarbeitung (schnell und effizient)

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19
Q

Sie wissen um die Besonderheit von Bewegung.

A

Bewegung zieht automatisch Aufmerksamkeit auf sich.
Bewegungswahrnehmung hilft bei der Objektidentifikation.
Reale Bewegung & Scheinbewegung aktivieren vergleichbare Regionen im
visuellen Kortex.
Neuronale Korrelate der Bewegungswahrnehmung finden sich vor allem im
medialen Temporallappen (MT).
Biologische Bewegungen scheinen besonders kodiert zu werden
(Relevanz!).
Bewegung kann auch in statischen Bildern wahrgenommen werden =>
repräsentationaler Impuls

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20
Q

Sie kennen eine Erklärung für Bewegungswahrnehmung.

A

Theorien der Bewegungswahrnehmung sind Gibsons Theorie des
optischen Flusses oder das Reafferenz Prinzip. Letzteres erscheint derzeit
am plausibelsten.
Bei Gibson führt eine Störung des optischen Flusses zur
Bewegungswahrnehmung.
Reafferenz Prinzip verrechnet Signal über retinale Bildverschiebung, ein
motorisches Signal aus der Augenbewegung und dessen Efferenzkopie
miteinander. Ändern sich zwei dieser Signale entsteht
Bewegungswahrnehmung.

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21
Q

Sie können erklären wie Farben wahrgenommen werden
und kennen die Theorien der Farbwahrnehmung.

A

Farben entstehen durch additive (Licht) oder subtraktive (Pigmente)
Mischung von verschiedenen Spektren des Lichts. Dieses wird entweder
reflektiert (feste Objekte) oder durchgelassen (transparente Objekte).
Theorien der Farbwahrnehmung sind die 3 Farbentheorie von Young und
Helmholtz und die Gegenfarbentheorie von Hering. Die Dreifarbentheorie
erklärt die Farbwahrnehmung über die Zapfenpigmente auf Ebene des
Auges und des Sehnervs, die Gegenfarbentheorie erklärt die
Farbwahrnehmung über Gegenfarbenzellen, die den Ganglienzellen
existieren.
Beide Theorien sind richtig und ihr Zusammenspiel ermöglich
Farbwahrnehmung.

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22
Q

Sie wissen was unter Farb- und Helligkeitskonstanz
verstanden wird.

A

Farbkonstanz: Objekte „behalten“ ihre Farbe auch wenn die
Lichtverhältnisse sich ändern
Die Wahrnehmung der gleichen Helligkeit achromatischer Farben trotz
wechselnder Lichtverhältnisse bezeichnet man als Helligkeitskonstanz
Farbkonstanz und Helligkeitskonstanz sind wichtige
Adaptationsmechanismen unseres Gehirns um konstante Umwelten
wahrzunehmen.

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23
Q

Sie kennen monokulare und binokulare
Tiefenkriterien.

A

Unser Gehirn verwendet verschiedene Hinweise um Tiefeninformation zu
erfassen: okulomotorische, monokulare und binokulare.
Okulomotorische Hinweise (Akkomodation und Konvergenz) spielen auf
sehr kurze Distanzen eine Rolle.
Monokulare Hinweise sind zahlreich (Verdeckung, relative Höhe/Größe,
perspektivische Konvergenz, vertraute Größe, etc.) und ihre Verwendung
hängt von der Distanz ab.
Querdisparität (binokulare Hinweise): Unterschied in der Wahrnehmung
im linken und im rechten Auge als Grundlage des stereoskopischen Sehens
und somit wichtigster Hinweis im gesunden Menschen.

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24
Q

Sie wissen, wie Größenwahrnehmung entsteht.

A

Wahrgenommene Größe hängt vom beanspruchten Sehwinkel ab. Gleich
große Objekte beanspruchen den gleichen Sehwinkel.

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25
Q

Sie wissen, wie optische Illusionen entstehen.

A

Optische Größentäuschungen entstehen durch fehlerhafte Kombination
von Tiefeninformation und Größeninformation .

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26
Q

Sie wissen, was die Selektion durch Aufmerksamkeit
beeinflusst.

A

Selektion von Objekten/Informationen, die mit Aufmerksamkeit bedacht
werden folgt Stimuluseigenschaften (Salienz) genauso wie Einflüssen aus
(gedächtnisbasierten) Erwartungen und Aufgabenanforderungen

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27
Q

Sie kennen Theorien der Selektionsfunktion der
Aufmerksamkeit.

A

Theorien der Selektionsfunktion von Aufmerksamkeit unterscheiden
frühe (Broadbent, Treisman) und späte Selektion (Deutsch & Deutsch).
Nicht ausgewählte Information zerfällt und wird nicht weiter verarbeitet.

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28
Q

Sie kennen Theorien der Selektionsfunktion der
Aufmerksamkeit.

A

Lavies Perceptual Load Theorie
▪ Lavie erklärt Veränderungen der Leistung durch Distraktoren mit ihrer
Auslastungstheorie der Aufmerksamkeit: Wahrnehmungskapazität und
Wahrnehmungsbeanspruchung

Wahrnehmungskapazität und Wahrnehmungsbeanspruchung bestimmen
Zeitpunkt (früh vs. spät) der Selektion

Schwere Wahrnehmungsaufgabe:
wenig Kapazität für Distraktorverarbeitung
Leichte
Wahrnehmungsaufgabe:
Viel Kapazität für
Disktraktorverarbeitung

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29
Q

Sie kennen die Stufen der Merkmalsintegrationstheorie.

A

▪ Treismans Merkmalsintegrationstheorie umfasst drei Phasen:
präattentive Phase, Phase aufmerksamkeitsgerichteter Verarbeitung und
Wahrnehmung
▪ Evidenz für die Unterscheidung der Phasen kommt aus der Existenz
illusionärer Konjunktionen
▪ Weitere Evidenz für die Theorie der Merkmalsintegrationstheorie
kommt aus den Paradigmen zur visuellen Suche: Merkmalssuche (popout Suche) ist schneller und unabhängig von der Anzahl der Störreize
(Distraktoren) als Konjunktionssuche

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30
Q

Sie wissen um die Effekte von Aufmerksamkeit in der
Informationsverarbeitung.

A

Effekt der Aufmerksamkeit ist effizientere Informationsverarbeitung.
▪ Posner Paradigma:

Räumliche Ausrichtung der
Aufmerksamkeit:
Hinweisreizeffekte:
Periphere Hinweisreize
besser als zentrale Hinweisreize
Scheinwerfermetapher der
Aufmerksamkeit

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31
Q

Sie wissen um die Effekte von Aufmerksamkeit
in der Informationsverarbeitung.

A

Effekt der Aufmerksamkeit ist effizientere Informationsverarbeitung.
▪ Posner Paradigma:

Ergebnis: valide, periphere Hinweis
reize führen zu schnellster Zielreizentdeckung

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32
Q

Sie wissen um die Effekte von Aufmerksamkeit in der
Informationsverarbeitung

A

Aufmerksamkeit kann nicht nur räumlich ausgelenkt werden, sondern
auch zeitlich bzw. auf sich bewegende Objekte
▪ Aufmerksamkeit lässt Dinge klarer erscheinen
▪ Aufmerksamkeit erhöht physiologische Antwort auf Objekte und kann
rezeptive Felder verschieben
▪ Aufmerksamkeitsauslenkungen in bildgebenden Verfahren können
genutzt werden, um Objekte oder Orte vorherzusagen
▪ Aufmerksamkeitskorrelate im EEG können genutzt werden um Leistung
im Lernen und folgenden Abruf vorherzusagen

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33
Q

Sie kennen den Begriff „Kapazitätslimit“ und
können Paradigmen nennen, in denen ein Kapazitätslimit
beobachtet wurde.

A

Aufmerksamkeit ist kapazitätsbeschränkt.
▪ Verschiedene Paradigmen zeigen diese Kapazitätsbeschränkung:
Unaufmerksamkeitsblindheit, Veränderungsblindheit,
Aufmerksamkeitsblinzeln.
▪ Auslastung der Aufmerksamkeitskapazität bestimmt
Distraktorverarbeitung

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34
Q

Sie wissen um die Dichotomie der Aufgabenbearbeitung
(automatisch und kontrolliert)

A

automatisierte Prozesse: Laufen rasch ab, brauchen keine Kapazität, sind unvermeidbar, sind unbewusst
kontrollierte Prozesse. laufen langsam ab, beanspruchen Kapazität, sind intentional, sind bewusst (zumeist)

Leichte Aufgaben brauchen keine/sehr wenige kontrollierte Prozesse (bis zum 1.
Fehler). Aufgaben beanspruchen unterschiedlich viel Aufmerksamkeit.

35
Q

Sie wissen um die Herangehensweise der kognitiven
Psychologie und kennen den Begriff der Repräsentation.

A

Kognitive Psychologie entwickelt sich als Reaktion auf den Behaviorismus und
die dort vorherrschende “BlackBox” Psychologie.
▪ Wichtiges Merkmal ist die Annahme von Repräsentationen (mentale
Vorstellungen), die unabhängig von der physischen Umwelt existieren können.
▪ Kognitionen sind die Summe vieler einzelner Berechnungsschritte => Geist =
Computer Analogie

36
Q

Sie können Gedächtnis definieren.

A

Definition: Gedächtnis als Fähigkeit von Lebewesen, Informationen
aufzunehmen (enkodieren), zu behalten (speichern) und abzurufen
(reproduzieren).

37
Q

Sie wissen um die Paradigmen, Gedächtnis zu
erforschen.

A

Wiederkennen (recognition): eine Liste wird gelernt, anschließend
müssen Probanden einzelne Elemente (Items) der Liste beurteilen, ob sie
in der Liste enthalten waren oder nicht
▪ Freie Wiedergabe (free recall): nach der Lernphase versucht der
Proband so viele Items wie möglich in beliebiger Reihenfolge wieder zu
geben
▪ Wiedergabe in vorgegebener Reihenfolge (serial recall): Wiedergabe
einer gelernten Liste in festgelegter Reihenfolge.
▪ Wiedergabe mit Hinweisreizen (cued recall): Es werden Hinweisreize
gegeben, die den Probanden helfen sollen, die Elemente der Liste wieder
zu erinnern.
▪ Gezielte Wiedergabe (probed recall): es wird durch einen Indikator
(probe) angezeigt, welches Item der Liste wieder gegeben werden soll.

38
Q

Sie wissen, welche theoretischen Zugänge der
Gedächtnisforschung unterschieden werden.

A

Gedächtnistheorien betrachten zum einen Zeitverläufe, zum anderen
Prozesse => Systemtheorie und Prozesstheorien
Systemtheorie: Speichermodelle: Kurzzeit & Langzeitspeicher:
Zeit vom Lernen zum Abruf als alleiniges Kriterium für den
Aufenthaltsort eines gelernten Inhalts
Prozesstheorien: Elaboration von Information, je mehr desto besser
Zeit vom Lernen zum Abruf nicht mehr als wichtigstes Kriterium
für den Aufenthaltsort eines gelernten Inhalts

39
Q

Sie kennen die Unterteilung in verschiedene
Gedächtnissysteme

A
40
Q

Sie kennen Befunde, die für eine Unterteilung in Kurzzeitund Langzeitgedächtnis sprechen und Befunde, die dagegen
sprechen.

A
  1. Neuropsychologische Daten legen Unterscheidung in verschiedene
    Gedächtnissysteme nahe: episodisches, deklaratives,
    autobiographisches, prozedurales sowie Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis
  2. Evidenz für die Unterscheidung von Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis
    kommen aus Patientendaten (anterograde und retrograde Amnesie) und
    seriellen Positionskurven
  3. Evidenz gegen eine Unterscheidung von Kurzzeit- und
    Langzeitgedächtnis kommen der Existenz eines Langzeitrecency Effekt
    und allen Daten, die Distinktivität als Alternativerklärung nicht sicher
    ausschließen können.
41
Q

Sie wissen, was unter dem ikonischen Gedächtnis
verhandelt wird.

A

Ikonisches Gedächtnis = sensorischer Speicher der visuellen Modalität
* Ikonisches Gedächtnis kann viele Informationen für sehr kurze Zeit
halten.
* Hinweisreize helfen gegen Zerfall => Sperlings Teilberichtsmethode
- Studie (Sperling) : Teilnehmende merken sich Material (Trigramme,
maximal 12 Buchstaben/Ziffern). Können ungefähr 4 Items(Buchstaben
oder Ziffern) wiedergeben ohne Hinweise. Erscheint allerdings ein
Hinweisreiz (cue), der sagt, was wiedergegeben werden muss, steigt die
Leistung auf bis zu 10 (von max. 12) Items. => ERGEBNIS:
Teilberichtsvorteil

42
Q

Sie verstehen, wie die Suche im Gedächtnis über kurze
Zeitspannen funktioniert.

A
  • Wie wird Information im Kurzzeitgedächtnis gesucht?
  • 3 Hypothesen (Möglichkeiten): parallel, seriell bis zur Identifikation,
    seriell und erschöpfend
  • Studie (Sternberg): Sternberg gab seinen Teilnehmenden verschiedene
    Listen zu lernen und prüfte dann die Wiedererkennensleistung. Ergebnis:
    Suche im Kurzzeitgedächtnis ist seriell und erschöpfend.
43
Q

Sie kennen Sternbergs Modell zur Entstehung von
Reaktionszeiten.

A

Stufenmodell der Reaktionszeit
- Im Zuge seiner Forschungen zur Suche im Kurzzeitgedächtnis stellte
Sternberg das Stufenmodell der Reaktionszeit auf. Verschiedene
Teilprozesse (Reizidentifikation, Antwortauswahl etc.) addieren sich zur
beobachteten Reaktionszeit auf.

44
Q

Sie kennen das Arbeitsgedächtnismodell von
Baddeley & Hitch

A

Arbeitsgedächtnis
- Arbeitsgedächtnis = Aufrechthalten von Informationen und
Transformation von Information (Arbeiten mit Gedächtnisinhalten)
- Baddeley/britische Schule: phonologische Schleife, visuell-räumlicher
Notizblock/Skizzenblock, zentrale Exekutive => Studien mit doppelter
Dissoziation bringen Evidenz

45
Q

Sie kennen das Arbeitsgedächtnismodell von
Oberauer/Cowan und können beschreiben, wie man Evidenz
für die angenommenen Unterscheidungen einzelner
Komponenten finden könnte/gefunden hat.

A

Arbeitsgedächtnis beinhaltet aktuell relevante Gedächtnisinhalte für
zielorientiertes Handeln und erlaubt deren Manipulation
* Modell von Cowan/Oberauer (nordamerikanische Schule): LZGRepräsentationen, die aktiviert bzw. fokussiert werden
– ca. 4 Objekte im „weiten Fokus/Bereich des direkten Zugriffs“
– 1 Objekt im „engen Fokus“
– 3 Teile: aktiviertes LZG, Bereich des direkten Zugriffs, Fokus der
Aufmerksamkeit
– Experimentelle Manipulation der Listenlänge und Wechsel des Fokus der
Aufmerksamkeit

46
Q

Sie kennen die Probleme die Handlungssteuerung löst
und können Sie benennen.

A

Probleme die Handlungssteuerung löst
1. Intentionale Konfiguration und Koordination
2. Aufrechterhalten von Intentionen
3. Unterdrücken automatisierter Reaktionen
4. Abschirmung von Absichten gegen konkurrierende
Motivationstendenzen
5. Persistenz-Flexibilitätsdilemma

47
Q

Sie wissen um die Prozesse, die gemeinhin als
exekutive Funktionen zusammengefasst werden.

A

Exekutive Funktionen werden auch als (prä-)frontale
Funktionen bezeichnet
▪ Es gibt verschiedene Taxonomien, was alles unter exekutive
Funktionen fällt. Die einflussreichste Taxonomie von Miyake
und Kollegen unterscheidet 3 Funktionen: Inhibition,
Wechsel der Aufmerksamkeit und Aktualisieren von
Arbeitsgedächtnisinhalten meistens werden noch
Planungsprozesse darunter verstanden
▪ Klassische neuropsychologische Tests der Exekutiven
Funktionen umfassen den Turm von Hanoi (Planen), den
Wisconsin Card Sorting Test (Wechsel der Aufmerksamkeit)
und die Stop Signal Aufgabe (Inhibition).

48
Q

Sie können das Modell zur Handlungssteuerung von
Norman und Shallice erklären.

A

Supervisory Attentional System (SAS) Modell der Handlungssteuerung
* Modell unterscheidet Routinehandlungen und solche, die verstärkt
Aufmerksamkeit benötigen.
* Wenn Nicht-Routine Handlungen ausgeführt werden sollen, erhalten
diese erhöhte Aufmerksamkeitszuwendung bzw. werden alternative,
konkurrierende Handlungen inhibiert
* Erfolgreiches Zwei Prozess Modell (Aktivation und Inhibition) der
Handlungskontrolle

49
Q

Sie kennen ein Modell zum Lösen von Antwortkonflikt.

A

Konflikt Monitoring Theorie
1.Modell kann beobachtete Effekte gut vorhersagen (kleinere
Kongruenzeffekte nach inkongruenten Durchgängen und nach Fehlern).
2.Modell kommt mit wenigen Prozessen aus (sparsam).
3.Verstärkung der Aufmerksamkeit reicht um Antwortkonflikt zu
überwinden.
4.Neuronale Korrelate für kognitive Kontrolle (anteriores Cingulum)

50
Q

Sie wissen, was unter kognitiver Flexibilität verstanden
wird.

A

Kognitive Flexibilität: schnelle Anpassung an wechselnde Ziele
(Multitasking)
▪ Wechselkosten = Rekonfigurationsprozesse + proaktive Interferenz
▪ Verbesserung der Leistung/Verringerung der Wechselkosten durch:
▪ Viel Zeit für Vorbereitung und Zerfall
▪ Viel Distinktivität (Aufgaben, Antworten, …)

51
Q

Sie können die Prozesse nennen, die die
Aktualisierung von Arbeitsgedächtnisinhalten umfasst.

A

▪ Die Aktualisierung von Arbeitsgedächtnisinhalten umfasst 3
Prozesse:
▪ Abruf
▪ Veränderung
▪ Ersetzung

52
Q

Sie können das Kennzeichen des episodischen
Gedächtnisses benennen.

A

Kennzeichen: autonoetisches Bewusstsein/autonoetische Bewusstheit
▪ Erinnerungen sind an Raum und Zeit gebunden
▪ „ich“ als erlebender Agent

53
Q

Sie kennen verschiedene Enkodierprinzipien, die
helfen, Ihr Gedächtnis zu verbessern

A

Die Gedächtnisleistung hängt nicht von der Zeit ab, die ein
Stimulus im KZG gehalten wird, sondern von der Tiefe seiner
Verarbeitung
▪ Tiefe = Anzahl von Verarbeitungsschritten
physikalisch => phonologisch => semantisch
▪ Selbstreferenz hilft
▪ Elaboration hilft auch mehr als reines Memorieren

54
Q

Sie wissen um das Zusammenspiel von
Enkodierung und Abruf für ein gutes Gedächtnis.

A

▪ Passung von Enkodier- und Abrufsituation: Transferappropriate Processing & Enkodierspezifität
(zustandsabhängig)
▪ Kontexteffekte: intrinsisch wie extrinsisch
=> tragen alle zu einem besseren Gedächtnis bei

55
Q

Sie kennen weitere Faktoren, die zu einem guten
Gedächtnis beitragen

A

Weitere Faktoren:
- Spacing (verteiltes Lernen)
- ungeteilte Aufmerksamkeit beim Lernen
- Gelegenheit zur Konsolidierung
- Schlafen
- Generieren von Gelerntem
- Testen

56
Q

Sie können erklären, was unter
pro- und retroaktive Interferenz verstanden wird.

A

▪ Interferenz erschwert wiederfinden von Gedächtnisspuren und damit
ihren erfolgreichen Abruf.
▪ Retroaktive Interferenz: Neugelerntes stört Erinnerung an altes.
▪ Proaktive Interferenz: Altes stört Erinnerung an neugelerntes.

57
Q

Sie wissen um das Dilemma des Gedächtnisses
und kennen ein Gedächtnismodell zu seiner Lösung.

A

Dilemma des Gedächtnisses
Ziel 1: Individuelle Ereignisse behalten
=> ähnliche Ereignisse auseinanderhalten
=> episodisches Gedächtnis
Ziel 2: Generalisieren, abstraktes Wissen erwerben
=> das Gemeinsame ähnlicher Ereignisse extrahieren
=> semantisches Gedächtnis
Dilemma: Distinkte Merkmale betonen oder ignorieren?
Hippocampus-Kortex Gedächtnismodell: Erinnerungen werden im Kortex
abgelegt, der Hippocampus liefert die Wegbeschreibung zu den
Erinnerungen.

58
Q

Sie können die 2 Schwächen unseres
Gedächtnisses benennen.

A

▪ Verlust (“Vergessen”)
▪ Kontext des Enkodierens und des Abrufs passen nicht
zusammen
▪ Interferenz
▪ Hinzufügen (“falsches Erinnern”)
▪ Details des episodischen Gedächtnisses durch
semantisches Gedächtnis ausgefüllt
▪ Verzerrung des Gedächtnisses durch Schemata und durch
falsche Information
▪ Fehler des Quellengedächtnisses

59
Q

Sie kennen den Begriff „Quellengedächtnis“
und können erklären, was darunter verstanden wird.

A

Gedächtnis über die Quelle der Erinnerung – selbst erlebt oder erzählt
bekommen?
▪ Basierend auf verschiedenen Hinweisreizen
▪ Beeinträchtig bei Kindern, Älteren und Patienten mit Frontalhirnläsionen

60
Q

Sie wissen um die Entstehung von Begriffen und
Konzepten.

A

kognitive Repräsentation von Gegenständen
▪ deklaratives Wissen vs. prozedurale Fertigkeiten vs. strategisches Wissen
▪ Deklaratives Wissen ist im deklarativen/semantischen Gedächtnis
gespeichert => privates Wikipedia
▪ Begriffe (Konzepte) => Ergebnis von Kategorisierungsprozessen

61
Q

Sie kennen verschiedene Theorien der Kategorienbildung

A

Theorien der Kategorienbildung können ähnlichkeitsbasiert sein
▪ Prototypen oder Exemplartheorien
▪ Sie können theoriebasiert sein - subjektive wie objektive Theorien
▪ Sie können situiert sein (“embodied cognition”)

62
Q

Sie können Propositionen definieren.

A

▪ Definition: Propositionen sind die kleinste Sinneinheit/Wissenseinheit,
der ein Wahrheitswert zugewiesen werden kann
▪ Propositionen können wahr oder falsch sein (Wahrheitswert)
▪ Propositionen bestehen aus einer Subjekt – Prädikat - Verbindung (S-P)
▪ Subjekte und Prädikate können aus Relation (R) - Argument (A) - Struktur
bestehen

63
Q

Sie wissen, was semantische Netzwerke sind und kennen
das Fächerexperiment von Anderson

A

▪ Semantische Netzwerke bilden Verbindungen zwischen Begriffen ab. Sie
sind nicht zwingend hierarchisch organisiert.
▪ Modell der Spreading Activation: Aktivierung an einer Stelle des
semantischen Netzwerkes führt zur Aktivierung anderer Stellen => Beleg
durch das Fächerexperiment von Anderson
▪ Je mehr Information/Fakten mit einem Begriff assoziiert ist, desto länger
dauert die Verfikation bzw. das Zurückweisung von Aussagen

64
Q

Sie kennen die Prozesse die
semantischem Priming zu Grunde liegen.

A

Semantisches Priming
Semantisches Priming (schnellere Reaktionszeiten auf ein semantisches
verwandtes Zielwort, z.B. Brot - Butter) ist bedingt durch a, sich schnell
ausbreitende, automatische Aktivierung und b, Erwartungen, die sich
allerdings etwas langsamer ausbilden (kontrolliert).

65
Q

Sie kennen andere Organisationsformen des
Wissens

A

Wissensorganisation
▪ Wissen ist unter anderem organisiert in Schemata, Skripte,
mentale Landkarten, subjektive Theorien sowie semantische
Netzwerke.

66
Q

Sie wissen was unter implizitem Gedächtnis verstanden
wird und verstehen, was mit Priming gemeint ist.

A

▪ Implizites Gedächtnis: kein metakognitives Wissen über
Gedächtnisabruf (automatisch)
▪ Priming = erhöhte Verfügbarkeit einer Repräsentation nach
ihrer Verwendung (Bahnung)
=> schnellere Identifikation (z.B. Wort lesen)
=> höhere Tendenz zur Produktion (z.B. WortstammErgänzung)
▪ nicht zu verwechseln mit semantischem Priming!
▪ beruht zum grossen Teil (aber nicht nur!) auf perzeptueller
Repräsentation

67
Q

Sie können sagen, was unter prozeduralem Gedächtnis
verstanden wird.

A

Form des impliziten Gedächtnisses
▪ Prozedural: gradueller Fertigkeitserwerb durch Übung
▪ unbeeinträchtigt durch Amnesie
▪ Prozedurales Gedächtnis hat als neuronale Grundlage unter
anderem die Basalganglien

68
Q

Sie wissen um die Stufen im Erwerb von Expertise.

A

▪ Experten haben:
▪ Deklaratives Wissen:
▪ reiches Faktenwissen
▪ Chunking
▪ Prozedurales Wissen:
▪ spezifische Prozeduren
▪ komplexe Prozeduren (“chunking”)
▪ schnelle Prozeduren
▪ 3 Stufen nach Anderson: kognitive Phase, assoziative Phase und
autonome Phase

69
Q

Sie können beschreiben, was mit dem Power Law of
Practice gemeint ist.

A

▪ Die Übungsgewinne sind zu Beginn des Fertigkeitserwerbs am
größten und werden im Übungsverlauf immer geringer.
▪ Oder: Je mehr man übt, um so schwerer wird es, die Leistung um
einen festen Betrag zu verbessern (law of diminishing returns)
▪ Mathematische Funktion zur Beschreibung des Expertiseerwerbs

70
Q

Sie wissen, was ein Problem kennzeichnet, und können
einfache und komplexe Probleme unterscheiden.

A
  1. Problemlösen: Versuch den Anfangszustand in den Zielzustand zu
    überführen bei Vorliegen einer Barriere oder eines Hindernisses unter
    Zuhilfenahme vieler einzelner kognitiver Operationen
  2. Einfache/gut definierte Probleme: klarer Anfangs- und Zielzustand
    geben, Lösungsweg muss erschlossen werden
  3. Komplexe Probleme: kein klarer Anfangs- oder Zielzustand definiert,
    Vielzahl interagierender Variable
71
Q

Sie wissen, was die Problemraumtheorie leisten kann.

A

▪ Gute Unterstützung für Vorhersagen der Problemraumtheorie für gut
definierte Probleme => einfache Probleme mit klarem Anfangszustand
und eindeutigem Zielzustand
▪ Keine guten Vorhersagen für komplexe, schlecht definierte Probleme =>
kleiner Geltungsbereich

72
Q

Sie kennen die Problemlösen nach der Gestaltpsychologie
und wissen was Einsicht und Transfer ermöglicht.

A

▪ Problemlösen aus gestaltpsychologischer Sicht geschieht durch
produktives Denken und umfasst vier Stufen:
▪ Vorbereitungsphase, Inkubationphase, Illuminationsphase,
Verifikationphase
Kritische Bedingungen entstehen durch Vorwissen, reproduktives Denken,
funktionale Gebundenheit, Fixierung und Einstellungseffekte.
Einsicht entsteht durch Umstrukturierung der Problemrepräsentation.
Transfer wird ermöglicht durch Ähnlichkeit auf semantischer oder
konzeptueller Ebene

73
Q

Sie wissen, was unter Strukturmodellen des Entscheidens
verstanden wird.

A

Erwartungswert: Summe der Werte aller möglichen Konsequenzen
multipliziert mit ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit
Erwartungsnutzen: Wahl derjenigen Option, die den erwarteten Nutzen
maximiert, basierend auf größerem Erwartungwert

74
Q

Sie wissen um die beiden Axiome der optimalen
Entscheidung

A

Normative Theorie der optimalen Entscheidung hat zwei Axiome: Axiom der
Transitivität und Axiom der Unabhängigkeit
Empirische Befunde für Verletzungen beider Axiome
 Prospect Theorie: Weiterentwicklung der Erwartungs X Wert Theorie und
Integration psychologisch plausibler Mechanismen

75
Q

Sie können die Prospect Theorie erklären.

A

Erwartungs X Wert Theorie mit Referenzpunkt sowie Wert- und
Gewichtungsfunktion kann empirische Effekte gut erklären.

76
Q

Sie können Eigenschaften von Information nennen, die
kognitive Fehlurteile begünstigt.

A

Repräsentativität, Verfügbarkeit und Verankerung führen zu kognitiven
Fehlurteilen.
Heuristiken sind ein eher beschreibend und spezifizieren dahinterliegende
Mechanismen nur ungenau.
Brunswik Linsenmodell ist auch eher beschreibend und kann keine Aussagen zur
Berücksichtigung und Gewichtung von Hinweisen machen.

77
Q

Sie können erklären, welche Voraussetzungen
Sprachbefähigung benötigt.

A

Interesse an Interaktion mit Artgenossen – Soziale Struktur
Neuroanatomische Veränderungen - Hirnentwicklung
Kognitive Veränderungen – Gedächtnisbildung
Genetische Veränderungen – Ausdifferenzierung der Spezies

78
Q

Sie kennen offene Fragen für die Sprachevolution im
phylo- und ontogenetischem Kontext.

A

Sprache aus Gesten?
Monogenese oder Polygenese?
Nature vs. Nurture? Genetischer Drang zum Spracherwerb oder kulturelles
Lernen durch Gesellschaft und Bezugspersonen?
 Aktueller Stand der Diskussion:
Entwicklung der Grammatik aus biologischer Evolution, individuellem
Lernen und kultureller Vermittlung

79
Q

Sie wissen um verschiedene Analyseebenen, Merkmale
und Formen von Sprache

A

Sprache kann auf verschiedenen Ebenen analysiert werden: Phonetik,
Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik.
Allgemeine Merkmale von Sprachen sind Semantizität, Dualität im Aufbau,
kulturelle Vermittlung, Situationsunabhängigkeit,
Generativität/Produktivität.
Formen von Sprache umfassen gesprochene Sprache, Schriftsprache und
Gebärdensprache.
Sprache ist immer referenziell und intentional.

80
Q

Sie können „Phonem“ definieren und erklären, warum
Sprachwahrnehmung von Erwartungen abhängt.

A

Phoneme sind die Grundeinheit der gesprochenen Sprache. Kleinste
lautliche Einheit, deren Veränderung die Bedeutung eines Wortes
beeinflusst (Bsp. Einzelne Buchstaben oder Laute: Rat vs. Tat)
▪ Phoneme verändern sich je nach (lokalem) Kontext, Sprecher und
verlangen nach kategorialer Wahrnehmung
▪ Phoneme sind keine eindeutigen Signale, Erwartungen helfen bei der
Disambiguierung der Phoneme

81
Q

Sie kennen die Prozesse beim Produzieren und Verstehen
von Wörtern

A

Wortproduktion umfasst Konzeptualisierung, Formulierung und
Artikulierung/Artikulation.
Worterkennung besteht aus 3 Prozessen: Lexikaler Zugriff, lexikale
Auswahl, Integration von Wortbedeutungen.

82
Q

Sie kennen die 4 Maximen der Konversation nach Grice.

A

Konversation ist dann besonders erfolgreich, wenn sie vier Maximen folgt
(Grice, 1975)
* Maxime der Quantität (Maxim of Quantity)
* Maxime der Qualität (Maxim of Quality
* Maxime der Relevanz (Maxim of Relevance)
* Maxime des Stils/der Modalität (Maxim of Manner)

83
Q

Sie wissen um verschiedene Störungsbilder bei
Sprachproduktion und –verständnis

A

Störungen der Sprache umfassen Verständnis wie auch Produktion.
Flüssige Aphasien haben intakte Produktion aber gestörtes Verständnis
(„Wernicke Aphasie“)
Nicht flüssige Aphasien haben intaktes Verständnis aber gestörte
Produktion („Broca Aphasie“)
Weitere Störungen: Leitungsaphasie und Amnestische Aphasie
(Schwerpunkt Verständnis), sowie globale Aphasie (Schwerpunkt
Produktion)
Agnosie: Beeinträchtigung im Verständnis, Identifikation und
Begrifflichkeiten: existieren in allen Sinnen, globaler als Aphasien

84
Q
A