Lehrziele Flashcards
Sie können die Ziele der Psychologie
benennen.
Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des
Menschen.
▪ Psychologie hat 4 Ziele: beschreiben, erklären, vorhersagen, Einfluss
nehmen: intervenieren/kontrollieren
Sie kennen die zur Zielerreichung
nötigen Gütekriterien.
▪ Psychologie ist eine empirische Wissenschaft. Um ihre Ziele zu erreichen
verwendet und sammelt die Psychologie Daten.
▪ Daten müssen Gütekriterien erfüllen um als Grundlage für
Schlussfolgerungen zu dienen.
▪ Diese Gütekriterien sind: Objektivität, Reliabilität und Validität.
Sie können die Inhalte und Herangehensweise der
allgemeinen Psychologie beschreiben.
Allgemeine Psychologie fragt nach den universellen Gesetzen der
Psychologie ungeachtet des Einzelfalls und sucht nach universellen
Mechanismen in den psychischen Prozessen.
Die Methode der Wahl in der Allgemeinen Psychologie ist das Experiment.
Sie können verschiedene Perspektiven der Psychologie
benennen.
Perspektiven der Psychologie sind die psychodynamische, die
behavioristische, die humanistische und die kognitive Perspektive.
Primäre Forschungsthemen:
Psychodynamisch: Verhaltens als Ausdruck unbewusster Konflikte und
Triebe.
Behavioristisch: Verhalten als Ausdruck der gelernten Verbindungen von
Reizen, Reaktionen und ihren Konsequenzen
Humanistisch: Verhalten als Ausdruck von Lebensmustern, Werten und
Zielen.
Kognitiv: Verhalten als Ergebnis von Informationsverarbeitungsprozessen.
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Sie wissen was die Psychologie als Wissenschaft
ausmacht.
Wissenschaft per se ist nicht durch das Thema sondern durch die Methode
bestimmt. Diese Methode umfasst folgendes:
1. Systematische Sammlung von Beobachtungen in der Welt (empirisch)
2. Publikation von Ergebnissen und Schlussfolgerungen zur Überprüfung
durch die wissenschaftliche Gemeinschaft
3. Untersuchung von spezifischen Fragestellungen, die mit aktuellen
Methoden untersuchbar sind
Sie können die Merkmale einer guten Theorie nennen.
Gute Theorien sind einfach, widerspruchsfrei, falsifizierbar und empirisch
dem Gegenstand angemessen.
Sie verstehen den Forschungsprozess in der Psychologie.
Der Forschungsprozess in der Psychologie besteht aus folgenden Schritten:
Beobachtung
Hypothese/Fragestellung
Erstellen eines Untersuchungsdesign
Datenerhebung
Auswertung
Schlussfolgerung
Publikation
Sie wissen um die Methoden zur Sicherstellung der
Datenqualität in der Psychologie.
Objektivität herstellen => sonst keine Validität
Reliabilität herstellen => standardisierte Maße verwenden sowie
standardisierte Bedingungen
Validität herstellen => Passung von Messung und Konstrukt sicherstellen
Sie können den Unterschied zwischen
korrelativer und kausaler Forschung benennen.
Korrelative Forschung beschreibt Zusammenhänge, erlaubt aber keine
kausalen Schlussfolgerungen.
Kausale Forschung (z.B. Experimente) erlauben kausale
Schlussfolgerungen und somit die Entwicklung von Interventionen.
Sie wissen wie ein psychologisches Experiment
funktioniert.
Theorien sagen Einflüsse bestimmter Variablen auf Verhalten vorher
* Diese Variablen werden manipuliert/systematisch verändert
(unabhängige Variablen)
* Verhalten wird beobachtet (abhängige Variable)
* Variablen, die keinen Einfluss haben sollten dürfen frei variieren oder
werden randomisiert
Sie wissen, welche Stufen den Wahrnehmungsprozess
ausmachen?
▪ Folgende Stufen der Wahrnehmung werden unterschieden:
1. Umgebungsreiz
2. Transformation des Umgebungsreizes
3. Transduktion (Rezeptoren)
4. Neuronale Verarbeitung
5. Wahrnehmung
6. Erkennen (bottom-up und top-down Prozesse)
7. Handeln
Sie wissen, welche Stufen den Wahrnehmungsprozess
ausmachen? Erkennen & wahrnehmen
top down/wissensbasiert vs. bottom up/daten-reizgesteuert
Sie können die beiden Ansätze der Untersuchung der
Wahrnehmung benennen.
▪ Physiologischer Ansatz: Messung von Zusammenhängen
▪ Reiz und physiologische Reaktion
▪ Psychophysischer Ansatz: Reiz und Verhaltensreaktion
▪ Reiz und Verhaltensreaktion
Sie kennen verschiedene Schwellen
in der Wahrnehmung und kennen Methoden zu deren
Bestimmung.
▪ Schwellen und Schwellenbestimmung
1. Absolutschwelle => Zeitpunkt an dem ein Reiz wahrgenommen wird
(Fechner)
2. Unterschiedsschwelle => eben noch merklicher Unterschied zwischen zwei
Reizen (Weber)
Methoden der Schwellenbestimmung:
1. Grenzmethode (Methode der eben merklichen Unterschiede)
2. Herstellungsmethode (Methode des mittleren Fehlers)
3. Konstanzmethode (Methode der richtigen und falschen Fälle)
Methoden der Schwellenbestimmung für die Unterschiedsschwelle: Methode der
direkten Größenschätzung (Verdichtung, lineare Beziehung und Spreizung der
Antwortdimension)
Sie können erklären, was unter
Wahrnehmungsorganisation verstanden wird und können zwei
Gestaltprinzipien benennen.
▪ Wahrnehmungsorganisation:
▪ Prozess der einzelne Elemente aus unserer Umgebung perzeptuell zu einer
Einheit verbindet und so die Wahrnehmung von Objekten hervor bringt.
▪ Wahrnehmungsorganisation löst das Problem der Objektwahrnehmung
(teilweise) durch Gruppierung und Segmentierung
▪ Gestaltprinzipien der Gruppierung:
▪ Guter Verlauf, Prägnanz, Nähe, gemeinsames Schicksal, gemeinsame Region,
Verbundenheit von Elementen
▪ Segmentierung: Trennung in Figur und Grund
Sie verstehen die Rolle von Bedeutung, Regelmäßigkeiten
und Erwartungen für die Wahrnehmung
Neben Prozessen der Wahrnehmungsorganisation (Gruppierung und
Segmentierung)spielen Bedeutung, Regelmäßigkeiten (physikalisch wie
semantisch) sowie Erwartungen eine entscheidende Rolle in der
Wahrnehmung von Objekten und Szenen und leiten diese.
Sie wissen, wozu man eine doppelte Dissoziation nutzen
kann
▪ Doppelte Dissoziation erbringt Evidenz für getrennte Pfade der
Informationskodierung und –weiterleitung => getrennte
Einheiten/Module/neuroanatomische Orte, die nur auf eine Art der
Information reagieren
▪ Unterscheidung in ventralen (was Pfad) und dorsalen (wo/wie Pfad)
Sie können erklären, was unter Modularität der visuellen
Wahrnehmung verstanden wird.
▪ Modularität: spezifische Areale im Gehirn kodieren spezifische
Information und nur diese
▪ Module in der visuellen Wahrnehmung für spezifische
Informationsverarbeitung (schnell und effizient)
Sie wissen um die Besonderheit von Bewegung.
Bewegung zieht automatisch Aufmerksamkeit auf sich.
Bewegungswahrnehmung hilft bei der Objektidentifikation.
Reale Bewegung & Scheinbewegung aktivieren vergleichbare Regionen im
visuellen Kortex.
Neuronale Korrelate der Bewegungswahrnehmung finden sich vor allem im
medialen Temporallappen (MT).
Biologische Bewegungen scheinen besonders kodiert zu werden
(Relevanz!).
Bewegung kann auch in statischen Bildern wahrgenommen werden =>
repräsentationaler Impuls
Sie kennen eine Erklärung für Bewegungswahrnehmung.
Theorien der Bewegungswahrnehmung sind Gibsons Theorie des
optischen Flusses oder das Reafferenz Prinzip. Letzteres erscheint derzeit
am plausibelsten.
Bei Gibson führt eine Störung des optischen Flusses zur
Bewegungswahrnehmung.
Reafferenz Prinzip verrechnet Signal über retinale Bildverschiebung, ein
motorisches Signal aus der Augenbewegung und dessen Efferenzkopie
miteinander. Ändern sich zwei dieser Signale entsteht
Bewegungswahrnehmung.
Sie können erklären wie Farben wahrgenommen werden
und kennen die Theorien der Farbwahrnehmung.
Farben entstehen durch additive (Licht) oder subtraktive (Pigmente)
Mischung von verschiedenen Spektren des Lichts. Dieses wird entweder
reflektiert (feste Objekte) oder durchgelassen (transparente Objekte).
Theorien der Farbwahrnehmung sind die 3 Farbentheorie von Young und
Helmholtz und die Gegenfarbentheorie von Hering. Die Dreifarbentheorie
erklärt die Farbwahrnehmung über die Zapfenpigmente auf Ebene des
Auges und des Sehnervs, die Gegenfarbentheorie erklärt die
Farbwahrnehmung über Gegenfarbenzellen, die den Ganglienzellen
existieren.
Beide Theorien sind richtig und ihr Zusammenspiel ermöglich
Farbwahrnehmung.
Sie wissen was unter Farb- und Helligkeitskonstanz
verstanden wird.
Farbkonstanz: Objekte „behalten“ ihre Farbe auch wenn die
Lichtverhältnisse sich ändern
Die Wahrnehmung der gleichen Helligkeit achromatischer Farben trotz
wechselnder Lichtverhältnisse bezeichnet man als Helligkeitskonstanz
Farbkonstanz und Helligkeitskonstanz sind wichtige
Adaptationsmechanismen unseres Gehirns um konstante Umwelten
wahrzunehmen.
Sie kennen monokulare und binokulare
Tiefenkriterien.
Unser Gehirn verwendet verschiedene Hinweise um Tiefeninformation zu
erfassen: okulomotorische, monokulare und binokulare.
Okulomotorische Hinweise (Akkomodation und Konvergenz) spielen auf
sehr kurze Distanzen eine Rolle.
Monokulare Hinweise sind zahlreich (Verdeckung, relative Höhe/Größe,
perspektivische Konvergenz, vertraute Größe, etc.) und ihre Verwendung
hängt von der Distanz ab.
Querdisparität (binokulare Hinweise): Unterschied in der Wahrnehmung
im linken und im rechten Auge als Grundlage des stereoskopischen Sehens
und somit wichtigster Hinweis im gesunden Menschen.
Sie wissen, wie Größenwahrnehmung entsteht.
Wahrgenommene Größe hängt vom beanspruchten Sehwinkel ab. Gleich
große Objekte beanspruchen den gleichen Sehwinkel.
Sie wissen, wie optische Illusionen entstehen.
Optische Größentäuschungen entstehen durch fehlerhafte Kombination
von Tiefeninformation und Größeninformation .
Sie wissen, was die Selektion durch Aufmerksamkeit
beeinflusst.
Selektion von Objekten/Informationen, die mit Aufmerksamkeit bedacht
werden folgt Stimuluseigenschaften (Salienz) genauso wie Einflüssen aus
(gedächtnisbasierten) Erwartungen und Aufgabenanforderungen
Sie kennen Theorien der Selektionsfunktion der
Aufmerksamkeit.
Theorien der Selektionsfunktion von Aufmerksamkeit unterscheiden
frühe (Broadbent, Treisman) und späte Selektion (Deutsch & Deutsch).
Nicht ausgewählte Information zerfällt und wird nicht weiter verarbeitet.
Sie kennen Theorien der Selektionsfunktion der
Aufmerksamkeit.
Lavies Perceptual Load Theorie
▪ Lavie erklärt Veränderungen der Leistung durch Distraktoren mit ihrer
Auslastungstheorie der Aufmerksamkeit: Wahrnehmungskapazität und
Wahrnehmungsbeanspruchung
Wahrnehmungskapazität und Wahrnehmungsbeanspruchung bestimmen
Zeitpunkt (früh vs. spät) der Selektion
Schwere Wahrnehmungsaufgabe:
wenig Kapazität für Distraktorverarbeitung
Leichte
Wahrnehmungsaufgabe:
Viel Kapazität für
Disktraktorverarbeitung
Sie kennen die Stufen der Merkmalsintegrationstheorie.
▪ Treismans Merkmalsintegrationstheorie umfasst drei Phasen:
präattentive Phase, Phase aufmerksamkeitsgerichteter Verarbeitung und
Wahrnehmung
▪ Evidenz für die Unterscheidung der Phasen kommt aus der Existenz
illusionärer Konjunktionen
▪ Weitere Evidenz für die Theorie der Merkmalsintegrationstheorie
kommt aus den Paradigmen zur visuellen Suche: Merkmalssuche (popout Suche) ist schneller und unabhängig von der Anzahl der Störreize
(Distraktoren) als Konjunktionssuche
Sie wissen um die Effekte von Aufmerksamkeit in der
Informationsverarbeitung.
Effekt der Aufmerksamkeit ist effizientere Informationsverarbeitung.
▪ Posner Paradigma:
Räumliche Ausrichtung der
Aufmerksamkeit:
Hinweisreizeffekte:
Periphere Hinweisreize
besser als zentrale Hinweisreize
Scheinwerfermetapher der
Aufmerksamkeit
Sie wissen um die Effekte von Aufmerksamkeit
in der Informationsverarbeitung.
Effekt der Aufmerksamkeit ist effizientere Informationsverarbeitung.
▪ Posner Paradigma:
Ergebnis: valide, periphere Hinweis
reize führen zu schnellster Zielreizentdeckung
Sie wissen um die Effekte von Aufmerksamkeit in der
Informationsverarbeitung
Aufmerksamkeit kann nicht nur räumlich ausgelenkt werden, sondern
auch zeitlich bzw. auf sich bewegende Objekte
▪ Aufmerksamkeit lässt Dinge klarer erscheinen
▪ Aufmerksamkeit erhöht physiologische Antwort auf Objekte und kann
rezeptive Felder verschieben
▪ Aufmerksamkeitsauslenkungen in bildgebenden Verfahren können
genutzt werden, um Objekte oder Orte vorherzusagen
▪ Aufmerksamkeitskorrelate im EEG können genutzt werden um Leistung
im Lernen und folgenden Abruf vorherzusagen
Sie kennen den Begriff „Kapazitätslimit“ und
können Paradigmen nennen, in denen ein Kapazitätslimit
beobachtet wurde.
Aufmerksamkeit ist kapazitätsbeschränkt.
▪ Verschiedene Paradigmen zeigen diese Kapazitätsbeschränkung:
Unaufmerksamkeitsblindheit, Veränderungsblindheit,
Aufmerksamkeitsblinzeln.
▪ Auslastung der Aufmerksamkeitskapazität bestimmt
Distraktorverarbeitung