L1 - Einführung, Hintergründe & Entwicklung Flashcards
Definition Verhaltenstherapie
- auf der empirischen Psychologie basierende Grundorientierung.
- störungsspezifische (z.B. Angstkonfrontation) und unspezifische (Soziale Kompetenzen) Therapieverfahren.
- Systematische Besserung durch Störungswissen und Änderungswissen (Model wie der Patient funktioniert, daraus Plan).
- setzt an prädisponierenden, aufrechterhaltenden und auslösenden Faktoren an
- operationalisierbar
VT ist:
o Naturwissenschaftlich ausgerichtet
o Messbar, Rationalisierbar
o Man weiß nie, ob das Störungsbild, was man entwickelt hat, richtig ist.
9 Prinzipien der VT (Margraf)
- Orientierung an empirischer Psychologie
- Problemorientiert
- Setzt an prädisponierenden, auslösenden und aufrechthaltenden Faktoren an
- Zielorientiert
- Handlungsorientiert
- Nicht auf therapeutisches Setting begrenzt
- Transparent
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Um Weiterentwicklung bemüht
Biopsychosoziale Modell - gut oder nicht?
ist immer richtig, aber man legt sich nicht fest also kann man keine Behandlung draus entwickeln
Spezifisches Störungsbild Pros
Je besser das Störungsmodell am Anfang desto besser die Intervention, also muss man so viele Faktoren wie möglich berücksichtigen
Verhaltenstherapeutische Modell
Grundidee ist, dass störungsbedingtes Verhalten erlernt wurde und auch wieder verlernt werden kann bzw. dass angemessenere Denk- und Verhaltensweisen erlernt werden können.
Watson (1913) Black Box
Input (Reiz, Stimuli) –> Black Box (interne Zwischenschritt wird ignoriert –> Output (Reaktion, Verhalten)
Watson Black Box - er hat versucht…
Psychologie ins naturwissenschaftliche zu bringen.
Seine Idee war nie, dass alles nur als Reizreaktion angesehen wird, sondern der Kern war, dass man nach Regeln suchen soll, aber dass es eine individuelle Feinkonzeption gibt, kein Reduktionismus
Behaviorismus Entwicklung- erster Fall?
Der kleine Peter 1924
VT Verlauf
Anfänge: Mary Cover Jones (lerntheor. Prinbzipien Tierphobie), Ehepaar Mowrer (Klingelmatte)
Gründungsfiguren: Lazarus (Behaviour Therapy), Wolpe (sys. Desens.), Eysenck (London = Wiege europ. VT)
Weiterentwicklung: Skinner, Lindsley (operante Verfahren); Lang, bandura, Ellis / Beck, Meichenbaum (kognitive Verfahren)
KVT heute: Klaus Grawe (allg. PT, NeuroPT)
Modelllernen
Lernmechanismus, nach dem nicht durch eigene Erfahrung gelernt wird, sondern dadurch, dass das Verhalten anderer Personen
Modelllernen Pros
vor allem bei Menschen mit zwischenmenschlichen Schwierigkeiten (z.B. soziale Phobie) sinnvoll
Therapeut, Gruppenmitglieder, abstrakte Ideen (z.B. Verhaltensmuster nicht anwesender Personen) als Modelle
Nutzung von Rollenspielen
Kritik am Behaviorismus
o Das Verhalten des Menschen ist geprägt durch:
o Fähigkeit zu reflexivem Bewusstsein
o Fähigkeit zum Perspektivwechsel
o Bildung von Erwartungen
o Absichtsvolles Handeln
o Emotionalität
o Entwicklung eines Normen- und Wertesystems
Kognitive Wende
o Aaron T. Beck: Kognitive Therapie (1976):
o Es sind nicht so sehr die Dinge selbst, auf die ein Mensch reagiert, sondern seine speziellen Wahrnehmungen und die Interpretationen, mit denen er Objekte mit speziellen Bedeutungen versieht und dann gefühlsmäßig darauf reagiert.
o Denkfehler und Wahrnehmungsverzerrungen als aufrechterhaltende Faktoren emotionaler Störungen
Wellen der VT
Behaviorismus
Kognitive Wende
Emotionale Wende
Behaviorismus Charakteristiken
soziale Lernen / Token
operantes Lernen
Reizkonfrontation
systematische Desensibilisierung
Kognitive Wende Charakteristiken
Beck/Ellis - kollaborativen Empirismus: Klient und Therapeut sind gleichberechtigte Partner, da der Klient als Experte seiner Denkmuster gilt
Meichenbau - a,) Selbstinduktionstrraining b.) Stressimpfungstraining
Emotionale Wende Charakteristiken
Schematherapie
Mindfulness Based Stress Reduction
Acceptance and Commitment Therapie
Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy
Kritik an der Dritten Welle
stellt sich uns durchaus die Frage, ob die Kritik, die die Gründer der Verhaltenstherapie an allzu globalen und kaum oder nicht falsifizierbaren Ätiologie- und Psychotherapiekonzepten des letzten Jahrhunderts hatten, nicht auch auf viele der neuen Ansätze zutrifft, die sich als schulenübergreifende oder sogenannte Dritte-Welle-Psychotherapien verstehen
Heilkunde vs Psychotherapie
o als PP dürfen Sie ausschließlich anerkannte Methoden ausüben. Als HP dürfen sie jede Methoden anwenden (sind jedoch dazu verpflichtet ihre Patienten über Wirksamkeit aufklären!).
o HP keine offizielle Diagnostik, esoterisch und keine Evidenz/messbare Kräfte
o Als PP nur die Methode, in der man Approbation hat, auch wenn man merkt eine andere Methode wäre hilfreich
- (Sozial-)rechtliche und gesundheitsökonomische Aspekte (2)
o Die Krankenkassen und Leistungserbringer haben eine bedarfsgerechte und gleichmäßige, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechenden Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Die Versorgung muss ausreichend und zweckmäßig sein. (Krankenhausstrukturgesetz)
o Wesentliche Aufgaben liegen in der Anwendung und Weiterentwicklung wissenschaftlich begründeter Methoden und Verfahren – neusten wissenschaftlichen Stand
Systematik VT - 3 Leitlinien
o S1-Leitlinien: Expertengruppe erarbeitet die Leitlinie im Rahmen eines informellen Konsens; diese stellen eine Behandlungsempfehlung dar.
o S2-Leitlinien: Unterscheidung zwischen:
einer formalen Konsensfindung (S2k) oder
einer formale Evidenz-Recherche (S2e)
o S3-Leitlinien: enthält alle Elemente einer systematischen Entwicklung, zu denen Logik-, Entscheidungs- und Outcome-Analysen gehören - Evidenz- und Konsens-basiert