Erstgespräche Flashcards
Ziele des Erstgesprächs
- Aufbau einer tragfähigen und emotional positiven Beziehung
- Vertrauen aufbauen (Patienten sollte offen und ehrlich, ohne Auslassung über
Probleme, Zweifel und bisherige Erfahrungen berichten können) - positive Beeinflussung der Perspektivität des Patienten
- Patienten motivieren, aber falschen Vorstellungen entgegenwirken
Erste Eindruck des Patienten vom Therapeuten bestimmt:
seine weiteren Erwartungen, seine Motivation, sowie seine Bereitschaft, sich auf die Behandlung einzulassen. „Fehler“ beim ersten Kontakt könnten sich später “rächen“.
Ziele und Ansprüche des Therapeuten: (4)
- Symptomatik und Therapieanlass
- Diagnostik
- Zentrale Konzepte
- Rahmenbedingungen
Ziele und Ansprüche des Therapeuten: Symptomatik und Therapieanlass
- Symptomatik und Probleme erfassen
- aktueller Anlass für den jetzigen Therapiebeginn
- bisheriger Verlauf der Problematik → Verdachtsdiagnose
Wann muss man Patienten ablehnen?
Wenn man als Therapeut die Fähigkeit, die Möglichkeit oder die Bereitschaft nicht hat den Patienten adäquat zu behandeln
Was machen wenn man Patienten ablehnt?
- plausible, personenunabhängige Begründung geben
- Vermittlung alternativer Perspektiven, anderer Behandlungsmöglichkeiten
- ggf. Hilfe bei Kontaktaufnahme
- bei Verdacht auf Suizidgefährdung: adäquate Versorgung des Patienten gewährleisten
Ziele und Ansprüche des Therapeuten: Diagnostik
Abklären der wichtigsten diagnostischen Kriterien
der Verdachtsdiagnose
→erleichtert Vorbereitung einer späteren ausführlichen diagnostischen Untersuchung (z.B. spezifische diagn. Verfahren wie Interview, Fragebögen etc.) →Strukturierungshilfe für weitere Fragen
→Vorbereitung auf spezielle störungsspezifische Behandlungskonzepte
Ziele und Ansprüche des Therapeuten: Zentrale Konzepte
- Erfassung zentraler Konzepte und Überzeugungen des Patienten
- bisherige Erfahrungen + kognitive Strukturen → Bewertungsmaßstab des Patienten
- Was denkt der P. über seine Probleme? Welche Erklärungen hat er?
- Ziele & Vorstellungen des P. hinsichtlich der Behandlung
- bisherige Behandlungs- und Lösungsversuche & wieso sie scheiterten?
- Faktoren des Leidensdruck
- verursachende & aufrechterhaltende Verhaltensweisen
- Ressourcen & Kompetenzen
Ziele und Ansprüche des Therapeuten: Problemunabhängige, allgemeine Konzepte, Werte, Ziele des Patienten:
Problemunabhängige, allgemeine Konzepte, Werte, Ziele des Patienten: - Wie beurteilt er sich selbst?
- Welche Stärken und Schwächen sieht er bei sich?
- Grundüberzeugungen in seinem Handeln
- Umgang mit Problemsituationen
- Welche Erwartungen hat er an sich und andere? - Zentrale Lebensziele?
Ziele und Ansprüche des Therapeuten: Rahmenbedingungen
- Prinzipien der Behandlung vermitteln (z.B. Transparenz, aktiver Einbezug usw.)
- Rollenverteilung in gewünschte Richtung lenken
Ziele und Ansprüche des Patienten: (5)
- Verständnis
- Erwartungen des Patienten
- Transparenz
- Therapiemotivation des Patienten
- Organisatorisches
Ziele und Ansprüche des Patienten: Verständnis
- Fühlt sich der Patient vom Therapeuten verstanden?
- Therapeut sollte inhaltlich treffende Fragen stellen bzw. Antworten geben unter
Berücksichtigung des emotionalen Kontextes. - deutlich und glaubwürdig sein, Patienten ernst nehmen
- Verhaltensweisen wertfrei nachvollziehen, Leiden nachempfinden können
- Patient keine Schuld zuweisen, keine schlechten Absichten unterstellen
Ziele und Ansprüche des Patienten: Erwartungen des Patienten (5)
1) Therapieerfolgserwartungen
2) Vorstellungen über Problementstehung und Kriterien für eine erfolgreiche Therapie
3) Rollenerwartung
4) Inhaltliche Erwartungen an die Therapie
5) Prognostische und Ablauferwartungen
Kompetent im Erstgespräch wirken durch:
- sehr gutes Störungswissen (allg. Diagnosekriterien + typische Kognitionen, Ängste, Folgeprobleme und Verhaltensweisen)
- Erklärungen für Probleme des Patienten
- nachvollziehbare und nicht falsifizierbare Erklärungen
- erste Erklärungsansätze für Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik
Ziele und Ansprüche des Patienten: Therapieerfolgserwartungen hängen ab von:
Kompetenz & überzeugende erste inhaltliche Erläuterungen des Therapeuten
- vermutete Erfahrungen des Therapeuten
- Plausibilität und Erklärungswert der Aussagen
- Sicherheit im Auftreten
- persönliche Merkmale (z.B. älterer Therapeut wirkt erfahrener)
- äußeres Erscheinungsbild, nonverbale Äußerungen, allgemeines soziales Verhalten