Intuitives und analytisches Entscheiden Flashcards

1
Q

zwei Arten von Entscheiden

A

intuitiv (Bauch):
-unbewusst
-Implizit
-Automatisch
-Niedriger Aufwand
-Schnell
-Hohes Verarbeitungskapazität
-Standardprozess
-ganzheitliche Wahrnehmung

analytisch (Kopf):
-Bewusst
-Explizit
-Kontrolliert
-hoher Aufwand
-Langsam
-niedriger Verarbeitungskapazität
-gehemmter Prozess
-Analytische, reflektierte Wahrnehmung

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2
Q

System 1

A

Übernimmt vornehmlich die einfachen und damit den Großteil aller Entscheidungen

  • intuitive Entscheidungen
  • unbewusst, automatisch und schnell
  • kaum kognitiver Ressourceneinsatz
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3
Q

System 2

A

Übernimmt die schwierigen Entscheidungen, kommt schnell an seine Grenzen und wird deshalb häufig von System 1 unbewusst unterstützt.

  • Analytische Entscheidungsprozesse laufen ab
  • bewusst und langsame Vorgehensweise
  • Ressourcen in Anspruch nehmen
  • abstrahieren und regelbasiert/logisch analysieren
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4
Q

System 2 Überforderung –> Beispiele

A
  • bei einer konkurrierenden Beschäftigung mit einer anderen Aufgabe,
  • falls die Entscheidung unter zeitlichem oder fnanziellem Druck gefällt werden muss,
  • falls ein „Morgenmuffel“ eine frühmorgendliche, kognitiv fordernde Tätigkeit ausführen muss,
  • bei Vorliegen einer guten und entspannten Stimmung und/oder
  • falls eine geringe Intelligenz vorliegt, und zwar insbesondere auf das Merkmal Need for Cognition (NFC) bezogen. Unter dem NFC versteht man die Neigung einer Person, Spaß an kognitiven Herausforderungen zu haben
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5
Q

Kritik an das System Modell

A

Forscher sehen die Aufteilung in zwei Systeme als zu vereinfacht –> berechtigt

Angebrachter wäre es, von zwei (Ideal-)Typen von Entscheidungen zu sprechen und sich von dem Anspruch zu lösen, jede Entscheidung exakt einer Kategorie zuordnen zu wollen

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6
Q

Intuition (E-Lehre Def.)

A

intuitive Entscheidung als eine Entscheidung, die auf unbewusst automatischen, spontanen und ressourcenschonenden Prozessen aufbaut

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6
Q

Intuitives Entscheiden

A

-komplexe Abläufe
-andere Organe beteiligt
-vereinfacht in 2 Phasen mit einer Zwischenphase darstellbar

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7
Q

Intuitives Entscheiden: 2 Phasen Modell

A

Phase 1: Assoziation
Verknüpfung von zwei Ideen, dass bei der Aktivierung einer Idee automatisch, unbewusst und ohne kognitiven Aufwand die verknüpfte Idee ebenfalls aktiviert wird

Vernachlässigung der Assoziationsgründe:
nachdem relev. Assoziationen gefunden wurden, werden die Informationen weiter verarbeitet. Zur Komplexitätsreduzierung wird Art der Verknüpfung (Grund) nicht weiter betrachtet, nur er Inhalt bleibt behalten

Phase 2: Anwendung von Heuristik
Können als Faustregel angesehen werden, die wenig Ressourcen in der Informationsverarbeitung beanspruchen und durch die effizient eine Lösung für das Problem gefunden wird
–> garantiert nicht richtig/optimale Lösung

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8
Q

Assoziation –> Phänomene und Experimente

A

associative memory:
-auf kognitiver Ebene ein Ursache-Wirkungs- Beziehung
-Bsp.: Banane–>krumm, Gift–>Tod

Smiley-Experiment:
-beurteilen, wie sympathisch eine Person ist
-auf Bildern unterschwellig Smiley hinzugefügt (50 msec Zeigedauer)

Florida-Experiment:
-aus 5 Wörter sinnvolle Satz bilden (30 mal)
-ein Testraum mit Assoziationen zum Alter
-zu beobachten war, dass Teilnehmer aus diesem Testraum signifikant langsamer gingen
—> Auswirkung auf Motorik

ideomotor-Phänomen:
-eine Idee im Kopf beeinflusst unbewusst die Bewegung des Körpers

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9
Q

Priming-Effekt

A

Beschäftigung (z.B. die Smileys oder die Wörter aus Florida-Exp) stellen den Prime dar, der durch Assoziation das folgende Denken und Verhalten beeinflusst

Die Bewertung von Informationen wird durch vorangegangene Informationen beeinflusst bzw. verändert

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10
Q

Vernachlässigung der Assoziationsgründe –> Phänomene und Experimente

A

Becoming-Famous-Overnight-Phänomen:
Das bloße Gefühl der Vertrautheit dient als Grundlage für die Beurteilung von Berühmtheit

self suffiency:
Mensch sucht soziale Distanz und fokussieren sich auf ihre eigenen Ziele
–> Besitz von Geld vermittelt Gefühl, dass man ohne Hilfe auskommt

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11
Q

Anwendung von Heuristiken–> Phänomene und Experimente

A
  • Überwiegend als Gefahrenquelle angesehen
    –>Daniel Kahneman: systematische Verzerrungen im menschlichen Entscheidungsverhalten
  • Gerd Gigerenzer sieht Vorteile in der Heuristik:

Rekognitionsheuristik:
durch subjektive Vertrautheit auf unbekannte Zielgrößen schließen

Take-the-Best-Heuristik:
Mensch untersucht im Vergleich zweier Alternativen, ob es ein wichtiges Kriterium gibt, in dem sich die Alternative unterscheidet

1/N-Regel:
Allokation der Ressourcen auf verschiedene Alternativen

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12
Q

Schwächen des intuitiven Entscheiden

A

Belief-Bias-Effekt:
- logische Schlussfolgerungen aus Aussagen beurteilen
- zustimmendes Gefühl bezieht sich auf inhaltlichen Gehalt aber nicht, ob die Folgerung aus den beiden Aussagen logisch ist

Plausibilität und Unplausibilität wirken sich auf die Einschätzung der logischen Korrektheit einer Folgerung aus

Wason Selection Task

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13
Q

Ziel: beide Wege verknüpfen und eine reflektierte Entscheidung treffen

A

durch Zusammenarbeit die Hindernisse umfahren

Hindernisse der Intuition:
-Fehleranfällige Assoziation
-Verzerrung bei Heuristik

Hindernisse der Analytik:
-zu wenig berücksichtigtes Erfahrungswissen
-zu wenig berücksichtigte weiche Faktoren

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14
Q

reflektiertes Entscheiden

A
  • wenig Sinn Qualität einer Entscheidung nach beobachtbaren Ergebnissen zu beurteilen
    –> Resultat abwarten
  • Entscheidungen werden im „Jetzt“ getroffen, und zwar als reflektiert, wenn die Entscheidungsqualität hoch ist, andernfalls als unreflektiert
  • Ergebnis hängt ebenfalls von der Unsicherheit ab
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15
Q

Entscheidungsqualität

A
  • Reflexion der Entscheidungssituation und der vorliegenden Informationen
  • gute und schlechte Voraussetzungen vor Augen führen
  • Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen
  • benötigt kontrollierte, analytische Elemente
16
Q

rationaler Entscheidungsprozess: Drei Phasen Modell

A

Phase 1:
Strukturierung der Entscheidungssituation

Phase 2:
Entwicklung eines Wirkungsmodells

Phase 3:
Evaluation der Handlungsalternative

17
Q

rationaler Entscheidungsprozess: Fünf Schritte Modell

A

Schritt 1:
Entscheidungsfrage

Schritt 2:
(Fundamental-)Ziel

Schritt 3:
Handlungsoptionen (bei Reflexion auch kreative Wege)

Schritt 4:
Wirkungsmodell (Auswirkung aller Alternativen auf das Ziel. Sollte nicht von Biasfaktoren verzerrt sein)

Schritt 5:
Bewertung der Entscheidung/ Evaluation der Handlungsalternativen

18
Q

Vorteiler beider Wege

A

Intuition:

  • Erfahrungswissen kann berücksichtigt werden
  • Bewältigung hoher Komplexität

Analytik:

  • Strukturierter und kontrollierbarer Prozess
  • Förderung von Objektivität und Nachvollziehbarkeit
  • Leitfaden für Reflexion (Hindernisse erahnen und bedacht umgehen)
19
Q

reflektiert-intuitives Entscheiden

A

bei starker Affinität für Bauchentscheidung

  • Entscheider hat hohes Erfahrungswissen
  • Aufwand minimal gehalten
20
Q

rationales Entscheiden

A

bei starker Affinität für analytisches Kopfentscheiden

  • analytisches Vorgehen folgt einem vernünftigen / rationalen Prozess
  • Bereitschaft, Aufwand in den Prozess zu investieren und im angemessenen Umfang Informationen sammeln
21
Q

Weg zu einer reflektiert-intuitiven Entscheidung

A
  • Abruf von persönlichen Wissen und Erfahrungen über die Jahre
  • Intuition berücksichtigt Faktoren, die kaum verbal greifbar sind
  • Wertvolle Informationen aus der Intuition (in der Assoziationsphase) müssen herausgeschält werden, damit nicht zufälligerweise Heuristiken die Arbeit übernehmen
  • von verzerrten Faktoren befreien
22
Q

Hilfestellung zu Verzerrungskontrolle

A

Ursachen für Verzerrung bei Intuition:

  1. Emotionen
  2. Vorurteile
  3. Heuristiken
    –>Verfügbarkeitsheuristik (Überreaktion)
    –>Repräsentationsheuristik (schematische Denkmuster)
  4. persönliche Motive