Intuitives und analytisches Entscheiden Flashcards
zwei Arten von Entscheiden
intuitiv (Bauch):
-unbewusst
-Implizit
-Automatisch
-Niedriger Aufwand
-Schnell
-Hohes Verarbeitungskapazität
-Standardprozess
-ganzheitliche Wahrnehmung
analytisch (Kopf):
-Bewusst
-Explizit
-Kontrolliert
-hoher Aufwand
-Langsam
-niedriger Verarbeitungskapazität
-gehemmter Prozess
-Analytische, reflektierte Wahrnehmung
System 1
Übernimmt vornehmlich die einfachen und damit den Großteil aller Entscheidungen
- intuitive Entscheidungen
- unbewusst, automatisch und schnell
- kaum kognitiver Ressourceneinsatz
System 2
Übernimmt die schwierigen Entscheidungen, kommt schnell an seine Grenzen und wird deshalb häufig von System 1 unbewusst unterstützt.
- Analytische Entscheidungsprozesse laufen ab
- bewusst und langsame Vorgehensweise
- Ressourcen in Anspruch nehmen
- abstrahieren und regelbasiert/logisch analysieren
System 2 Überforderung –> Beispiele
- bei einer konkurrierenden Beschäftigung mit einer anderen Aufgabe,
- falls die Entscheidung unter zeitlichem oder fnanziellem Druck gefällt werden muss,
- falls ein „Morgenmuffel“ eine frühmorgendliche, kognitiv fordernde Tätigkeit ausführen muss,
- bei Vorliegen einer guten und entspannten Stimmung und/oder
- falls eine geringe Intelligenz vorliegt, und zwar insbesondere auf das Merkmal Need for Cognition (NFC) bezogen. Unter dem NFC versteht man die Neigung einer Person, Spaß an kognitiven Herausforderungen zu haben
Kritik an das System Modell
Forscher sehen die Aufteilung in zwei Systeme als zu vereinfacht –> berechtigt
Angebrachter wäre es, von zwei (Ideal-)Typen von Entscheidungen zu sprechen und sich von dem Anspruch zu lösen, jede Entscheidung exakt einer Kategorie zuordnen zu wollen
Intuition (E-Lehre Def.)
intuitive Entscheidung als eine Entscheidung, die auf unbewusst automatischen, spontanen und ressourcenschonenden Prozessen aufbaut
Intuitives Entscheiden
-komplexe Abläufe
-andere Organe beteiligt
-vereinfacht in 2 Phasen mit einer Zwischenphase darstellbar
Intuitives Entscheiden: 2 Phasen Modell
Phase 1: Assoziation
Verknüpfung von zwei Ideen, dass bei der Aktivierung einer Idee automatisch, unbewusst und ohne kognitiven Aufwand die verknüpfte Idee ebenfalls aktiviert wird
Vernachlässigung der Assoziationsgründe:
nachdem relev. Assoziationen gefunden wurden, werden die Informationen weiter verarbeitet. Zur Komplexitätsreduzierung wird Art der Verknüpfung (Grund) nicht weiter betrachtet, nur er Inhalt bleibt behalten
Phase 2: Anwendung von Heuristik
Können als Faustregel angesehen werden, die wenig Ressourcen in der Informationsverarbeitung beanspruchen und durch die effizient eine Lösung für das Problem gefunden wird
–> garantiert nicht richtig/optimale Lösung
Assoziation –> Phänomene und Experimente
associative memory:
-auf kognitiver Ebene ein Ursache-Wirkungs- Beziehung
-Bsp.: Banane–>krumm, Gift–>Tod
Smiley-Experiment:
-beurteilen, wie sympathisch eine Person ist
-auf Bildern unterschwellig Smiley hinzugefügt (50 msec Zeigedauer)
Florida-Experiment:
-aus 5 Wörter sinnvolle Satz bilden (30 mal)
-ein Testraum mit Assoziationen zum Alter
-zu beobachten war, dass Teilnehmer aus diesem Testraum signifikant langsamer gingen
—> Auswirkung auf Motorik
ideomotor-Phänomen:
-eine Idee im Kopf beeinflusst unbewusst die Bewegung des Körpers
Priming-Effekt
Beschäftigung (z.B. die Smileys oder die Wörter aus Florida-Exp) stellen den Prime dar, der durch Assoziation das folgende Denken und Verhalten beeinflusst
Die Bewertung von Informationen wird durch vorangegangene Informationen beeinflusst bzw. verändert
Vernachlässigung der Assoziationsgründe –> Phänomene und Experimente
Becoming-Famous-Overnight-Phänomen:
Das bloße Gefühl der Vertrautheit dient als Grundlage für die Beurteilung von Berühmtheit
self suffiency:
Mensch sucht soziale Distanz und fokussieren sich auf ihre eigenen Ziele
–> Besitz von Geld vermittelt Gefühl, dass man ohne Hilfe auskommt
Anwendung von Heuristiken–> Phänomene und Experimente
- Überwiegend als Gefahrenquelle angesehen
–>Daniel Kahneman: systematische Verzerrungen im menschlichen Entscheidungsverhalten - Gerd Gigerenzer sieht Vorteile in der Heuristik:
Rekognitionsheuristik:
durch subjektive Vertrautheit auf unbekannte Zielgrößen schließen
Take-the-Best-Heuristik:
Mensch untersucht im Vergleich zweier Alternativen, ob es ein wichtiges Kriterium gibt, in dem sich die Alternative unterscheidet
1/N-Regel:
Allokation der Ressourcen auf verschiedene Alternativen
Schwächen des intuitiven Entscheiden
Belief-Bias-Effekt:
- logische Schlussfolgerungen aus Aussagen beurteilen
- zustimmendes Gefühl bezieht sich auf inhaltlichen Gehalt aber nicht, ob die Folgerung aus den beiden Aussagen logisch ist
Plausibilität und Unplausibilität wirken sich auf die Einschätzung der logischen Korrektheit einer Folgerung aus
Wason Selection Task
Ziel: beide Wege verknüpfen und eine reflektierte Entscheidung treffen
durch Zusammenarbeit die Hindernisse umfahren
Hindernisse der Intuition:
-Fehleranfällige Assoziation
-Verzerrung bei Heuristik
Hindernisse der Analytik:
-zu wenig berücksichtigtes Erfahrungswissen
-zu wenig berücksichtigte weiche Faktoren
reflektiertes Entscheiden
- wenig Sinn Qualität einer Entscheidung nach beobachtbaren Ergebnissen zu beurteilen
–> Resultat abwarten - Entscheidungen werden im „Jetzt“ getroffen, und zwar als reflektiert, wenn die Entscheidungsqualität hoch ist, andernfalls als unreflektiert
- Ergebnis hängt ebenfalls von der Unsicherheit ab