DE Kapitel 5 Flashcards
Relative Bewertung von Ereignissen
- Menschen bewerten eher relativ als absolut
- Weber’sches Gesetz: Je höher ein Grundreiz ist, desto stärker muss ein zusätzlicher Reiz ausfallen, damit er wahrgenommen wird
→ Die Basis für eine Wahrnehmung bilden Differenzen bzw. Unterschiede - Relative Wahrnehmung durch sogenannte Adaptionsniveaus wiedergegeben
Bezugspunkt und abnehmende Sensitivität
- Reize auf Adaptionsniveau = neutrale Reize → nicht wahrgenommen (Bezugspunkt)
- Menschen bewerten ausgehend vom Bezugspunkt mit einer abnehmenden Sensitivität
- Gewinnbereich:
▪ Abnehmender Grenznutzen - Verlustbereich:
▪ Grenznutzen nimmt bis zum Bezugspunkt zu
- Gewinnbereich:
Prospect Theory
- S-förmigen Wertfunktion
- Rechts: positive Bewertung → Rechtskrümmung (konkav)
- Links: negative Bewertung → Linkskrümmung (konvex)
- Mit zunehmender Entfernung vom Bezugspunkt nimmt die Bewertung einer gegebenen Ausprägungsdifferenz ab
Verlustaversion
- Verluste werden stärker bewertet als Gewinne
- bezieht sich auf zahlungswirksame Mentale Konten
Mental Accounting:
- Jede Wertefunktion bezieht sich immer auf einen speziellen Mental Account des Entscheiders
- Wertefunktionen können sich unterscheiden, die Gestalt bleibt aber grundsätzlich ähnlich
Dissonanztheorie:
- Jede Entscheidung ist mit einem bestimmten Commitment verbunden
- Bei höherem Commitment wird die Dissonanz größer
–>Verlustaversion, als Antizipation der Dissonanz im Verlustfall, steigt mit höherem Commitment
Pride-Effekt
Gewinne, die man sich selbst zuschreiben kann, werden höher bewertet als Gewinne, für die man nichts kann
Source dependence
in der Bewertung von Ergebnissen: Ergebnisse, die auf eigene Leistung zurückgeführt werden, werden höher bewertet als andere
Regret Aversion
- Abneigung von Menschen ihre Entscheidung im Nachhinein bedauern zu müssen
- Bedauern kann aber auch eintreffen, wenn kein realer Verlust stattgefunden hat
- bezieht sich auf nicht zahlungswirksame Mentale Konten
- Eine Dissonanz ergibt sich, wenn man die Entscheidung gegen ein Projekt bereut, weil es zu einem Gewinn geführt hätte
Opportunitätskosteneffekt
Entgangene Gewinne werden niedriger bewertet als „out of pocket costs“
Irrationale Verhaltensmuster durch abnehmende Sensitivität
- nah am Bezugspunkt: genaue Differenzierung
- entfernt vom Bezugspunkt: Bewertungsunterschied geringer
- Bsp. der drei Investitionsprojekte:
Unternehmer trifft Wahl auf Verlustprojekt, da höherer Wertzuwachs durch Bewertungsverzerrung
–>abnehmende Sensitivität Grund für Sunnk-Cost-Falle
Reflection-Effekt
- Menschen verhalten sich im Gewinnbereich eher risikoscheu, während sie im Verlustbereich risikofreudig agieren
–>Verlust werden ausgesessen und Gewinne schnell realisiert - spiegelbildliche Umkehrung des Risikoverhaltens am BP
- unterschiedliches Verhalten bei ökonomisch identischen Situationen ( Bezugspunkt abhängig)
- Führt zu inkonsistenten Verhaltensmustern, wenn es durch eine bestimmte Problempräsentation (Framing) gelingt, den Bezugspunkt zu manipulieren
Commitment-Falle
- seien zwei Entscheidungen gegeben, ist es möglich, dass man sich für die schlechtere entscheidet, da dies mit einem niedrigeren Commitment verbunden ist
–> Impfung-Bsp.: Lieber den Schicksal überlassen als für möglichen Tod verantwortlich sein
–>geringere Verlustaversion - Nachteil der rationalen besseren Wahl wiegt deutlich mehr, obwohl der jeweilige Verlust der selbe ist
Voraussetzungen für eine rationale und unverzerrte Entscheidung
- Commitment bleibt ohne Einfluss auf das Bewertungs- und Entscheidungsverhalten
- Menschen sollten bei der Bewertung der zukünftigen Ergebnisse ihre Handlungsalternativen bewusst berücksichtigen
–>eigenständig Bewertungsverzerrung korrigieren
Besitztumseffekt
- bei Bewertung eines Gutes liegt der Verkaufspreis höher als der Kaufpreis
- weitere Bezeichnungen: Endowment-Effekt, Status Quo Bias, Omission Bias
- Tendenz zum Konservatismus (alles beim Alten belassen)
–>Bewusstes Verändern einer Situation würde über die Normabweichung zu einem Commitment in der Entscheidung und somit ggfs. zu einer Dissonanz führen
Dispositionseffekt
Gewinne tendenziell zu früh realisieren und Verluste zu lange laufen lassen
–> ähnlich wie beim Reflection-Effekt
–> Unterschied: hier kommt noch im Verlustberiech noch die Verlustaversion zum Tragen
Lage der Bezugspunkte
- Entscheider segregiert Bezugspunkte und nimmt für jeden eine Bewertung auf Basis der Wertefunktion
- Entscheider fasst Bezugspunkte zu einem zusammen und bewertet dann auf Basis dessen (Integration)