Einheit 4 Flashcards
Frage
Antwort
Was sind wichtige Erziehungsdimensionen und wie wirken sich diese auf die Kinder aus?
Wichtige Erziehungsdimensionen: 1. Elterliche Kontrolle: Verhaltenskontrolle (konsistente Disziplin), Psychologische Kontrolle (Liebesentzug etc.). 2. Monitoring: Informierendes Monitoring (Wissen der Eltern über Aktivitäten), Überwachendes Monitoring (Einschränkung der Autonomie). 3. Verwöhnung: Anstrengungsverwöhnung (Eltern übernehmen Aufgaben), Anspruchsverwöhnung (Erhöhung der Reize). Auswirkungen: Zuviel Kontrolle kann Autonomie und Selbstständigkeit hemmen, zu wenig führt zu Orientierungslosigkeit und Risikoverhalten. Verwöhnung mindert Selbstwirksamkeit und Belastbarkeit.
Wie können diese erhoben werden?
Mit dem Alabama Parenting Questionnaire (Reichle & Franiek, 2008), das Dimensionen wie Involviertheit, Monitoring, Disziplin und Bestrafung abfragt.
Welche Arten von Hyper-Parenting gibt es?
- Helicopter Parenting: Eltern lösen alle Probleme ihrer Kinder. 2. Little Emperor Parents: Fokussieren auf materielle Wünsche. 3. Tiger Moms: Höchste Leistungserwartungen. 4. Konzertierte Kultivierung: Kinder in zahlreiche Aktivitäten einplanen (Lareau, 2003).
Wie hängt Helicopter Parenting mit spezifischen Variablen zusammen?
Studien zeigen Zusammenhänge mit: geringerer sozialer und allgemeiner Selbstwirksamkeit (Bradley-Geist & Olson-Buchanan, 2014), erhöhten ängstlichen und depressiven Symptomen sowie Emotionsdysregulation (Cui et al., 2019).
Inwiefern beeinflussen sozioökonomische Aspekte intensive Erziehungsstile?
Eltern in Gesellschaften mit größerer Einkommensungleichheit erleben mehr Druck, herausragende Leistungen ihrer Kinder zu erwarten, um wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten (Doepke & Zilibotti, 2019).
Welche Bedeutung hat der Vater im Modell von Pleck?
Im Modell von Pleck (2010) wird die aktive und unterstützende Rolle von Vätern betont, die durch emotionale und physische Fürsorge sowie Erziehung zur Resilienz beitragen.
Was sind Prädiktoren für die Erziehungsqualität bei Vätern?
Persönlichkeit (NEO-Five Factor Inventory), intuitive Elternschaft, progressive Überzeugungen, Beziehungsqualität zwischen Eltern (Altenburger & Schoppe-Sullivan, 2020).
Wie unterscheidet sich der Kontakt- und Interaktionsstil und das Spielverhalten von Vätern zu Müttern? Welche Auswirkungen hat das?
Väter neigen zu energiegeladenem Kontakt und stimulierendem Spiel, fördern Exploration und physische Aktivität. Dies unterstützt soziale Sensibilität und Emotionsmanagement (Feldman, 2023).
Welche Bedeutung hat die Bindung zum Vater auf Anpassungsprozesse?
Väterliche Spielsensitivität ist ein signifikanter Prädiktor für Bindungsrepräsentationen im Jugendalter (Grossmann et al., 2002).
Welche Rolle spielt die Spielsensitivität?
Spielsensitivität der Väter fördert emotionale und soziale Fähigkeiten, vor allem bei aktiven und explorativen Spielen (Grossmann et al., 2002).
Welche Bedeutung kommt aktivem Spielen zu?
Aktives Spielen hilft, Emotionen zu erkennen, klare emotionale Signale zu geben und soziale Fähigkeiten zu entwickeln (Keown et al., 2018).
Welche Erkenntnisse gibt es zu Rough and Tumble Play?
RTP kann zu Aggression führen, wenn der Vater keine autoritative Haltung einnimmt (Flanders et al., 2010). Autoritatives Verhalten reduziert negative Effekte.
Welche Erkenntnisse zur Sprache und Reaktion auf negative Emotionen?
Väter sprechen anspruchsvoller (mehr W-Fragen) und sind tendenziell weniger unterstützend bei negativen Emotionen, nutzen mehr negative Emotionswörter (Zeman et al., 2010).
Welche Effekte gibt es zum Erziehungsverhalten bei Eltern und geschlechtsspezifischen Unterschieden?
Positive Responsivität der Mutter reduziert internalisierende Symptome bei Mädchen. Bei Jungen zeigen unterschiedliche Reaktionsstile beider Elternteile positive Effekte (Poon et al., 2017).
Was zu internalisierenden Auffälligkeiten und sozialer Kompetenz?
Internalisierende Auffälligkeiten werden durch positive Responsivität der Eltern reduziert. Soziale Kompetenz korreliert mit der Reziprozität zwischen Eltern und Kind (Poon et al., 2017).
Was sind die Schlussfolgerungen der Studie von Poon et al.?
Interaktive Effekte von Mutter und Vater sind wichtiger als isolierte Reaktionen. Unterschiedliche Rollenmodelle fördern Flexibilität im Emotionsmanagement (Poon et al., 2017).
Welche Effekte von Vätern bei der Entwicklung der Emotionsregulation wurden gefunden?
Positives Emotions-Coaching von Vätern korreliert mit besserer Emotionsregulation bei Kindern (Gerhardt et al., 2020).
Wie sieht es mit der aktiven Mitarbeit von Vätern in Therapien etc. aus? Welche Barrieren bestehen?
Väter nehmen selten an Interventionen teil. Barrieren: Zeitmangel, gesellschaftliche Normen, Mangel an Unterstützung durch Organisationen (Tully et al., 2018).