Bildung 8 Fragen Flashcards
Fragen
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Welche Prävalenz von Burnout-Symptomen wird bei Lehrer*innen laut Scheuch et al. (2015) angegeben?
1–5 % der Lehrer*innen leiden unter komplettem Burnout-Syndrom, 33–50 % zeigen einzelne Symptome.
Welcher Anteil der krankheitsbedingten Frühpensionierungen bei Lehrer*innen geht auf psychische und psychosomatische Erkrankungen zurück?
32–50 % der Frühpensionierungen sind auf psychische und psychosomatische Erkrankungen zurückzuführen.
Was zeigt die Elefanten-Kinderstudie 2011/2012 in Bezug auf Stressfaktoren bei Schüler*innen der 2. und 3. Klasse?
33 % von ca. 3.600 Schüler*innen nannten Schule als größten Stressfaktor.
Welche psychischen Beschwerden sind bei Studierenden laut Holm-Hadulla et al. (2009) zunehmend zu beobachten?
Zunahme von Stress und Prüfungsangst bei Studierenden, die psychotherapeutische Beratung aufsuchen.
Welche vier häufigsten psychischen Beschwerden zeigen österreichische Schüler*innen laut der WHO-HBSC-Survey 2018 und 2021/22?
Gereiztheit (34,8 %), Schlafprobleme (27,9 %), Nervosität (27 %) und Niedergeschlagenheit (21,6 %).
Um wie viel sind Verhaltens- und emotionale Störungen bei Schüler*innen zwischen 2000 und 2011 gestiegen?
Die Diagnosen stiegen um ca. ein Drittel.
Welche Probleme werden mit dem Begriff des ‘pädagogischen Pessimismus’ beschrieben, und wie beeinflusst dieser die Wahrnehmung der Schüler*innen?
Pädagogischer Pessimismus beschreibt eine stark defizitorientierte Sichtweise, die impliziert, dass Schüler*innen kaum Wissen und Fähigkeiten mitbringen.
Wie lautet die Definition von Schulabsentismus nach Ricking & Hagen (2016)?
Schulabsentismus umfasst illegitime Schulversäumnisse durch multikausale Faktoren wie Familie, Schule, Peers, Milieu und Individuum.
Welche Subtypen von Schulabsentismus werden unterschieden, und wie sind diese definiert?
Schulschwänzen, angstbedingte Schulmeidung und Zurückhalten durch Eltern; Schulschwänzen wird z. B. durch aversive Einstellungen zur Schule motiviert.
Was versteht man laut Ricking & Hagen (2016) unter angstbedingter Schulmeidung?
Angstbedingte Schulmeidung ist durch intensive Ängste geprägt, die es Kindern unmöglich machen, den Unterricht zu besuchen oder sich der Schule zu nähern.
Welche individuellen, familiären und umgebungsbezogenen Faktoren erhöhen das Risiko für Schulschwänzen?
Individuelle Faktoren wie negatives Temperament und geringe Selbstwirksamkeit, familiäre Faktoren wie Vernachlässigung, und umgebungsbezogene Einflüsse wie negativer Peer-Druck.
Welche individuellen, familiären und umgebungsbezogenen Faktoren erhöhen das Risiko für angstbedingte Schulmeidung?
Individuelle Faktoren wie Prüfungsangst, familiäre Faktoren wie Überbehütung, und umgebungsbezogene Einflüsse wie Bullying und schlechtes Klassenklima.
Welche Maßnahmen und Haltung sind bei der Behandlung von Schulschwänzen im Vergleich zu angstbedingter Schulmeidung notwendig?
Bei Schulschwänzen ist eine positiv-konfrontative Haltung notwendig, bei angstbedingter Schulmeidung hingegen eine nicht-konfrontative Haltung mit graduierter Exposition.
Welche zentrale Aussage macht Fredrickson (1998) im Broaden-and-Build-Modell über positive Emotionen?
Positive Emotionen erweitern den kognitiven Fokus und fördern langfristig den Aufbau persönlicher Ressourcen.
Was sind die drei zentralen Bereiche des Hoffnungskonzepts von Snyder et al. (1991)?
Ziele, ‘Pathways Thinking’ (Entwicklung von Lösungswegen) und ‘Agency Thinking’ (Überzeugung, diese Wege gehen zu können).
Welche positiven Zusammenhänge zwischen Hoffnung und schulischen Leistungen werden in der Meta-Analyse von Marques et al. (2017) beschrieben?
Hoffnung korreliert mit akademischen Leistungen (r = 0,24 bei Schüler*innen) und Optimismus (r = 0,36).
Was versteht man unter dem Konzept des Flow-Erlebens nach Csikszentmihalyi, und welche Voraussetzungen sind dafür notwendig?
Flow entsteht durch die Balance zwischen hohen Herausforderungen und hohen Fähigkeiten, unterstützt durch klare Ziele und unmittelbares Feedback.
Wie unterscheidet Vallerand et al. (2003) harmonische von obsessiver Leidenschaft, und welche Auswirkungen haben diese?
Harmonische Leidenschaft basiert auf freier Wahl und fördert Wohlbefinden; obsessive Leidenschaft wird von Zwang geprägt und erhöht das Risiko von Burnout.
Welche Kritik wird am Konzept ‘Grit’ laut Credé et al. (2017) geäußert?
Die Korrelation von Grit mit schulischen Leistungen ist moderat (r = 0,18). Kritik: Weniger bedeutend als kognitive Fähigkeiten oder Lernstrategien.
Welche Ansätze zur Prävention von Schulabsentismus und Dropout beschreibt Hennemann et al. (2010), und wie effektiv sind diese?
Kognitive Verhaltenstherapie (Effektgröße d = 0,55), Classroom Management (d = 0,43) und Transitionsprogramme wie ‘Talent Search’ (d = 0,43).
Welche Maßnahmen fördern interkulturelle Kompetenzen bei Lehrkräften, um die Integration von Schüler*innen mit Migrationshintergrund zu unterstützen?
Fortbildungen, Reflexion eigener Vorurteile, interkulturelles Lernen und Förderung von Peer-Support-Programmen.
Wie beeinflusst laut Banas et al. (2011) der Einsatz von Humor im Unterricht das Lernen und die Motivation?
Humor fördert eine positive Atmosphäre, steigert Aufmerksamkeit und verbessert die Verarbeitung von Inhalten.
Welche Ergebnisse zeigt die Studie von Bieg et al. (2019) zu langfristigen Effekten von Humor auf Emotionen der Schüler*innen?
Positiver Humor ist langfristig mit mehr Freude und weniger negativen Emotionen wie Langeweile verbunden. Aggressiver Humor verstärkt negative Emotionen.