Einheit 11 Bildung Flashcards
(16 cards)
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Was ist die Self-Determination Theory (Deci & Ryan, 1985)?
Die Self-Determination Theory beschreibt, dass Motivation entsteht, wenn die psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Zugehörigkeit erfüllt sind. Intrinsische Motivation wird gefördert, wenn Menschen das Gefühl haben, aus freien Stücken zu handeln, sich fähig fühlen und in soziale Kontexte eingebunden sind.
Was besagt die Erwartungs-Wert-Theorie (Eccles & Wigfield, 2002)?
Die Erwartungs-Wert-Theorie erklärt Motivation durch zwei Hauptfaktoren: die Erfolgserwartung (Überzeugung, die Aufgabe bewältigen zu können) und den Aufgabenwert (persönliche Relevanz, Interesse, Nutzen und Kosten). Beide Faktoren müssen hoch sein, um Motivation zu erzeugen.
Welche Arten von Zielen beschreibt die Zieltheorie (Dweck, 1986)?
Dweck unterscheidet Lernziele (Mastery Goals), die auf persönliches Wachstum und Verstehen abzielen, und Leistungsziele (Performance Goals), die auf die Demonstration von Fähigkeiten im Vergleich zu anderen fokussieren. Lernziele fördern tiefgreifendes Lernen, Leistungsziele sind oft mit Prüfungsangst verbunden.
Welche drei Dimensionen der Attributionstheorie gibt es (Weiner, 1985)?
Die Dimensionen sind: 1) Lokation (intern/extern: Ursache liegt in der Person oder der Umwelt), 2) Stabilität (stabil/variabel: Ursache ist dauerhaft oder veränderlich), und 3) Kontrollierbarkeit (kontrollierbar/unkontrollierbar: Ursache liegt im eigenen Einflussbereich).
Was ist Selbstwirksamkeit (Bandura, 1977)?
Selbstwirksamkeit bezeichnet die Überzeugung, durch eigene Fähigkeiten gewünschte Ergebnisse erzielen zu können. Sie beeinflusst Zielsetzung, Anstrengung und Durchhaltevermögen. Hohe Selbstwirksamkeit führt zu höherer Motivation und besseren Leistungen.
Wie entwickelt sich Interesse laut Hidi & Renninger (2019)?
Laut dem 4-Phasen-Modell entwickelt sich Interesse in vier Stufen: 1) Situationales Interesse wird durch äußere Reize ausgelöst. 2) Aufrechterhaltenes situationales Interesse entsteht durch fortgesetzte Unterstützung. 3) Entstehendes individuelles Interesse entwickelt sich durch Vertiefung. 4) Voll entwickeltes individuelles Interesse ist langfristig stabil und intrinsisch motiviert.
Welche Funktionen erfüllt Neugier im Lernprozess (Silvia, 2017)?
Neugier fördert den Wissenserwerb, indem sie Wissenslücken schließt, Aufmerksamkeit erhöht und Unsicherheiten reduziert. Sie treibt Lernende an, neue Herausforderungen zu suchen und aktiv zu bleiben.
Welche Formen von Langeweile beschreibt Götz & Frenzel (2006)?
Götz & Frenzel unterscheiden vier Formen: 1) Indifferente Langeweile (niedrige Aktivierung, geringe Emotionen), 2) Kalibrierende Langeweile (Gedanken schweifen ab), 3) Zielsuchende Langeweile (Ruhelosigkeit, Suche nach Ablenkung), 4) Reaktante Langeweile (hohe Aktivierung, starke negative Emotionen wie Ärger).
Was sind die Hauptursachen für Langeweile im Unterricht?
Langeweile entsteht durch: 1) Unter- oder Überforderung, 2) fehlende Relevanz des Lernstoffs, 3) monotone oder wiederholte Lernmethoden, die keine Neugier wecken.
Welche Komponenten umfasst Prüfungsangst (Pekrun & Götz, 2006)?
Prüfungsangst hat vier Komponenten: 1) Physiologisch (körperliche Symptome wie Herzklopfen), 2) Affektiv (Gefühle von Nervosität), 3) Kognitiv (Grübeln über mögliche Misserfolge), 4) Motivational (Vermeidungsverhalten).
Welche Strategien können helfen, Prüfungsangst zu reduzieren?
Strategien umfassen: 1) Emotionsorientierte Ansätze (z. B. Entspannungsübungen), 2) Kognitive Ansätze (negative Gedanken hinterfragen), 3) Strukturelle Ansätze (z. B. realistische Prüfungsformate und individuelle Unterstützung).
Welche Dimensionen epistemologischer Überzeugungen beschreibt Schommer (1990)?
Schommer beschreibt fünf Dimensionen: 1) Quick Learning (Lernen erfolgt schnell oder gar nicht), 2) Fixed Ability (Intelligenz ist unveränderbar), 3) Simple Knowledge (Wissen besteht aus isolierten Fakten), 4) Certain Knowledge (Wissen ist absolut oder unsicher), 5) Source of Knowledge (Wissen kommt von Autoritäten oder aktiver Konstruktion).
Wie beeinflussen epistemologische Überzeugungen das Lernen?
Positive epistemologische Überzeugungen (z. B. dass Wissen komplex und veränderbar ist) fördern tiefes Lernen, Neugier und Selbstwirksamkeit. Negative Überzeugungen (z. B. dass Intelligenz angeboren ist) können zu Langeweile und Prüfungsangst führen.
Welche Strategien fördern intrinsische Motivation im Unterricht?
Lehrkräfte können intrinsische Motivation fördern, indem sie: 1) Autonomie unterstützen (z. B. Wahlmöglichkeiten bieten), 2) Kompetenz fördern (z. B. durch positives Feedback), 3) soziale Zugehörigkeit stärken (z. B. durch kooperative Lernformen).
Wie können Lehrkräfte Langeweile im Unterricht reduzieren?
Langeweile kann reduziert werden durch: 1) Spannende Inhalte und praxisnahe Beispiele, 2) Abwechslungsreiche Methoden (z. B. digitale Tools), 3) Förderung von Eigenständigkeit und Interesse durch Wahlmöglichkeiten.