Bildung 5.1 Flashcards

1
Q

Welche Unterschiede zeigen Kinder von geschiedenen Müttern im Vergleich zu Kindern aus intakten Familien in Bezug auf emotionale Auffälligkeiten, Verhaltensprobleme und akademische Leistungen?

A

Kinder von geschiedenen Müttern zeigen eine höhere Wahrscheinlichkeit für emotionale Auffälligkeiten, Verhaltensprobleme und schlechtere akademische Leistungen. Allerdings sind diese Unterschiede relativ klein (Amato).

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2
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Anpassungsprozesse von Kindern geschiedener Eltern?

A
  1. Anhaltende Konflikte zwischen den Eltern. 2. Emotionale Probleme oder Störungen bei den Müttern. 3. Finanzielle Probleme, die oft mit Umzügen und Schulwechseln einhergehen.
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3
Q

Welche Herausforderungen treten bei Kindern nicht verheirateter alleinerziehender Mütter häufiger auf, und welche Ursachen liegen diesen zugrunde?

A

Kinder nicht verheirateter alleinerziehender Mütter zeigen häufiger emotionale, verhaltensbezogene und kognitive Auffälligkeiten. Ursachen sind: vermehrte psychische Auffälligkeiten der Mütter, geringere Erziehungsqualität und erhöhte familiäre Instabilität.

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4
Q

Was ist über Kinder alleinerziehender Väter bekannt, und wie unterscheidet sich dieses Phänomen von „single fathers by choice“?

A

Alleinerziehende Väter treten meist bei Tod der Mutter, Trennung/Scheidung oder Sorgerechtsänderungen auf. „Single fathers by choice“ sind ein neues Phänomen, das erstmals 2012 beschrieben wurde.

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5
Q

Welche Erkenntnisse gibt es zu Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern, insbesondere bei weiblichen und männlichen homosexuellen Paaren?

A

Studien zeigen keine Unterschiede zu heterosexuellen Eltern in Bezug auf positive Eltern-Kind-Beziehungen, Anpassungsprozesse der Kinder, schulische Leistungen oder Geschlechtsrollenentwicklung (Farr et al., 2010; Goldberg et al., 2013).

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6
Q

Was zeigen Längsschnittstudien zu Eltern-Kind-Beziehungen bei Familien, die auf reproduktive Technologien zurückgreifen?

A

Längsschnittstudien (Golombok et al.) zeigen positivere Eltern-Kind-Beziehungen im Vorschulalter. In der mittleren Kindheit bestehen keine Unterschiede zu anderen Familien.

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7
Q

Welche kognitiven und mentalen Auffälligkeiten zeigen Kinder sehr junger Mütter gemäß den Meta-Analysen von Lee et al. (2020) und Cresswell et al. (2022)?

A

Meta-Analysen zeigen schwächere kognitive Funktionen (SMD = 0.30–0.43), höhere Externalisierungsprobleme (z. B. Hyperaktivität) und Substanzmissbrauch im Jugendalter (SMD = 0.21). Keine signifikanten Effekte auf Angst oder Depression im Jugendalter.

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8
Q

Welche Faktoren tragen zu den Entwicklungsrisiken von Kindern sehr junger Mütter bei?

A
  1. Eingeschränkte finanzielle Ressourcen. 2. Geringere elterliche Sensitivität. 3. Soziale Stigmatisierung. 4. Geringere Bildungs- und Gesundheitsressourcen.
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9
Q

Wie beeinflussen sozioökonomische Aspekte und soziale Stigmatisierung die elterlichen Kompetenzen und Interaktionen bei Teen Mothers?

A

Sozioökonomische Belastungen und soziale Stigmatisierung führen zu erhöhtem Stress, geringerer Selbstwirksamkeit und weniger qualitativ hochwertigen Eltern-Kind-Interaktionen.

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10
Q

Was sind die neun Temperamentsdimensionen und die drei Grundtypen des Temperaments, die von Thomas und Chess postuliert wurden?

A

Neun Dimensionen: Aktivität, Regelmäßigkeit, Annäherung-Vermeidung, Anpassungsvermögen, Reizschwelle, Stimmungslage, Intensität, Ablenkbarkeit, Ausdauer. Drei Grundtypen: leichtes Temperament (40 %), langsam auftauchendes Temperament (15 %), schwieriges Temperament (10 %).

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11
Q

Wie unterscheidet sich das Modell von Rothbart vom Ansatz von Thomas und Chess, und welche drei Temperamentsdimensionen stehen im Fokus?

A

Das Rothbart-Modell fokussiert stärker auf neurobiologische Prozesse. Es definiert drei Temperamentsdimensionen: Aktivierung (Extraversion), Affektivität (negative Emotionen), Aufmerksamkeit (Selbstregulation).

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12
Q

Wie beeinflussen sozio-kulturelle und sozioökonomische Moderatorvariablen die Beziehung zwischen Temperament und Erziehung?

A

Kulturelle Unterschiede: Gehemmtheit wird in westlichen Kulturen negativ, in östlichen positiv bewertet. Eltern mit hohem SES sind oft sensibler und unterstützender.

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13
Q

Was beschreibt das Hawk-Dove-Modell, und welche charakteristischen Verhaltensweisen und Anpassungsstrategien stehen im Fokus?

A

Das Hawk-Dove-Modell beschreibt evolutionär entwickelte Temperamentstypen. Hawks: mutig, impulsiv, risikobereit. Doves: vorsichtig, zurückhaltend, kooperativ. Diese Strategien sind flexibel und passen sich Umweltbedingungen an.

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14
Q

Welche Beobachtungsaufgaben und Kodierungsstrategien nutzte die Studie von Hentges et al. (2023), um Hawk- und Dove-Verhaltensweisen zu erfassen?

A

Beobachtungsaufgaben: Scary Mask Task, Black Boxes Task, Lock Box. Kodierungsstrategien: schnelle Annäherung (Hawk), zögerliches Verhalten und Rückzug (Dove).

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15
Q

Was sind die zentralen Annahmen der Emotional Security Hypothesis (Cummings, 2010)?

A

Kinder streben emotionale Sicherheit an. Eheliche Konflikte beeinflussen sie über emotionale Reaktivität, internale Repräsentationen und die Regulation der Exposition (z. B. Vermeidung von Konflikten).

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16
Q

Welche Typen ehelicher Konflikte beeinflussen Kinder am stärksten, und welche Mechanismen wirken dabei?

A

Typen: Feindselige Konflikte, ungelöste Konflikte, kindbezogene Konflikte. Mechanismen: Emotionale Unsicherheit, Stressreaktionen und negative Überzeugungen über Beziehungen.

17
Q

Welche Ergebnisse zeigte die Längsschnittstudie von Schoppe-Sullivan et al. (2007) zu ehelichem Konflikt, elterlichem Erziehungsverhalten und kindlichen Verhaltensauffälligkeiten?

A

Ehelicher Konflikt (W1) reduziert Autonomiegewährung und Wärme (W2), was zu mehr externalisierenden Verhaltensproblemen (W3) führt. Korrelationen: -.30** zwischen Konflikt und Wärme, .21* zwischen Wärme und Problemen.

18
Q

Welche Funktionen übernehmen Geschwister in der sozialen, emotionalen und moralischen Entwicklung?

A

Geschwister fördern Emotionsregulation, soziale Rollen und moralische Entwicklung. Sie sind „Entwicklungsmotoren“ und bieten ein Trainingsfeld für Konfliktbewältigung und Kooperation.

19
Q

Wie beeinflussen Geschwisterwärme und Geschwisterkonflikt die Entwicklung von internalisierenden und externalisierenden Auffälligkeiten?

A

Hohe Geschwisterwärme reduziert internalisierende Auffälligkeiten. Hoher Konflikt erhöht externalisierende Auffälligkeiten (z. B. Aggression).

20
Q

Was beschreibt der Spillover-Effekt in Bezug auf elterliche Konflikte und Geschwisterbeziehungen?

A

Elterliche Konflikte (z. B. Feindseligkeit) führen zu einer Übertragung negativer Dynamiken auf Geschwisterbeziehungen, was zu mehr Konflikten zwischen Geschwistern führt.

21
Q

Welche Theorien zur Geschwisterrangfolge und Familiengröße gibt es (z. B. Resource Dilution Hypothesis, Confluence Hypothesis), und was sind ihre zentralen Annahmen?

A

Resource Dilution Hypothesis: Mit jedem zusätzlichen Kind sinken verfügbare Ressourcen. Confluence Hypothesis: Ältere Geschwister profitieren von intellektueller Anregung, diese nimmt mit der Familiengröße ab.

22
Q

Was zeigen empirische Studien (z. B. Damian & Roberts, 2015) über die Effekte von Rangfolge und Familiengröße auf Intelligenz und Persönlichkeit?

A

Studien wie Damian & Roberts (2015) und Rohrer et al. (2015) zeigen, dass die Effekte von Rangfolge und Familiengröße auf Intelligenz und Persönlichkeit minimal sind, wenn externe Faktoren kontrolliert werden.

23
Q

Wie hoch ist die Prävalenz von Geschwister-Bullying, und welche familiären Bedingungen erhöhen das Risiko?

A

Viktimisierung durch Geschwister liegt bei 15–50 %, aktives Bullying bei 10–40 %. Risiko steigt bei vielen Kindern, geringem Altersabstand, harscher Erziehung und ungleicher Behandlung.

24
Q

Welche Auswirkungen hat Geschwister-Bullying auf die emotionale und soziale Entwicklung der Betroffenen?

A

Betroffene zeigen häufig Depression, Angst und geringes Selbstwertgefühl. Sozial entwickeln sie verstärkt aggressives Verhalten gegenüber Gleichaltrigen.

25
Welche mentalen und emotionalen Auffälligkeiten zeigen Kinder, die bei Großeltern aufwachsen, gemäß der Meta-Analyse von Wang et al. (2024)?
Kinder, die bei Großeltern aufwachsen, zeigen häufiger internalisierende und externalisierende Auffälligkeiten. Geringeres sozio-emotionales Wohlbefinden wurde mit SMD = -0.26 beschrieben.
26
Welche Einflussfaktoren schränken die Betreuungskapazität von Großeltern ein?
Faktoren: Höheres Alter der Großeltern, gesundheitliche Probleme, begrenzte finanzielle Ressourcen und mangelnde Unterstützung durch soziale Netzwerke.
27
Welche kulturellen Werte und geschlechtsspezifischen Erziehungsstrategien prägen muslimische Familien (Toprak, 2019)?
Werte: Respekt vor Autoritäten, Ehrenhaftigkeit und Zusammengehörigkeit. Jungen haben mehr Freiheiten, Mädchen werden stärker überwacht. Ehrenkonzepte prägen Erziehungspraktiken, insbesondere in Migrantenfamilien.
28
Welche Unterschiede zeigen sich zwischen westlichen und asiatischen Eltern in Bezug auf Erziehungsziele, -strategien und die Bedeutung von Spiel?