2. Einheit Flashcards

1
Q

Beschreibe kurz die Geschichte der Pädagogischen bzw. Bildungspsychologie und wie sich diese entwickelt hat.

A

Geschichtlicher Überblick über die Pädagogische Psychologie
* Sechs Entwicklungsphasen:
1. Gründerjahre (ca. 1900–1920)
2. Neuorientierung zwischen den Weltkriegen (1920–1933)
3. Niedergang im Dritten Reich (1933–1945)
4. Restauration und Neubeginn (bis ca. 1960)
5. Aufschwung in der Ära der Bildungsreform (1960–1980)
6. Entwicklungstrends seit 1980 (Internationalisierung, neue Forschungsschwerpunkte).

Stellen wir uns vor, es ist das Jahr 1900. Die Welt verändert sich rasant, und der Wunsch, Kinder besser zu unterrichten und das Lernen zu verstehen, wird zur zentralen Frage. In dieser aufregenden Zeit legen Visionäre wie Ernst Meumann und Wilhelm August Lay mit Experimenten und neuen Theorien die Grundsteine für die Pädagogische Psychologie. Es ist eine Zeit der Euphorie: Lehrstühle werden gegründet, Zeitschriften wie die „Experimentelle Pädagogik“ erscheinen – die Wissenschaft erlebt ihren Aufbruch!

Doch dann brechen die Weltkriege aus. Zwischen den Denkrichtungen (Behaviorismus, Psychoanalyse, Gestaltpsychologie) entbrennt ein heftiger Streit, wie „die Wahrheit“ über Lernen entdeckt werden kann. Und mit dem Dritten Reich wird alles dunkler. Wissenschaftler wie Kurt Lewin und William Stern werden verfolgt oder fliehen. Es scheint, als ob alles verloren ist.

Nach dem Krieg beginnt ein zaghafter Neubeginn. Alte Wunden heilen langsam, internationale Kooperationen werden wieder aufgebaut. Mit der Bildungsreform in den 1960ern kommt neuer Schwung: Studien, die Ungleichheit in Bildung aufdecken, und neue Hochschulen machen die Pädagogische Psychologie endlich alltagstauglich. Und seit den 1980er-Jahren hat die Wissenschaft einen internationalen Charakter: Kognitive, emotionale und soziale Faktoren werden untersucht, und Technologien wie Pisa-Studien zeigen, wie Lernen weltweit gemessen werden kann.

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2
Q

Welche Richtungen anthropologischeGrundannahmen gibt es und wie unterscheiden sich diese?

A
  1. Humanismus
  2. Empiristisch - behavioristisch
  3. Handlungstheoretisch - konstruktivistisch
  4. Kognitiv - Konstruktivistisch
    Humanistische Ansätze betonen das Potenzial des Einzelnen und die Bedeutung eines unterstützenden, positiven Umfelds.
    • Behavioristische Ansätze gehen davon aus, dass Lernen durch äußere Reize und Verstärkungen gesteuert wird, mit einem stärker passiven Verständnis des Lernenden.
    • Handlungstheoretisch-konstruktivistische Ansätze und kognitiv-konstruktivistische Ansätze teilen die Ansicht, dass Lernen ein aktiver Prozess ist, unterscheiden sich jedoch darin, wie sie den Lernprozess begreifen: Bei den Handlungstheoretisch-konstruktivistischen Ansätzen wird stärker auf soziale und kulturelle Aspekte fokussiert, während bei den kognitiv-konstruktivistischen Ansätzen die internen kognitiven Prozesse des Lernens im Vordergrund stehen.
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