E. Erklärung von individuellen Unterschieden 2. Sozialisation individueller Differenzen Flashcards

1
Q
  1. Anlage versus Umwelt der Familienähnlichkeit
    Bsp.: Intelligenz
A

Mit steigendem Verwandtschaftsgrad erhöht sich die Ähnlichkeit zwischen Verwandten: Geteilte Gene oder geteilte Umwelt???

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2
Q
  1. Anlage versus Umwelt der Familienähnlichkeit
    1.1. Geteilte Gene
A
  • eineiige Zwillinge (EZ) sind sich deutlich ähnlicher als zweieiige Zwillinge (ZZ)
  • da sich EZ zu 100% genetisch ähnlich
    und ZZ genetisch gesehen nicht
    ähnlicher sind als gewöhnliche Geschwister (im Mittel 50%), ist zu vermuten, dass dieser Unterschied auf einen genetischen Beitrag zurückzuführen ist
  • der Unterschied zwischen EZ und ZZ in der Höhe der phänotypischen Korrelationen kann durch die unterschiedliche genetische Ähnlichkeit von EZ und ZZ Paaren erklärt werden
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3
Q
  1. Anlage versus Umwelt der Familienähnlichkeit
    1.2. Geteilte Umweltfaktoren
A
  • Obwohlgenetischidentischeeineiige Zwillinge nicht perfekt korrelieren (< 1), zweieiige Zwillinge aber > .50 und Adoptionsverwandte auch eine gewisse Ähnlichkeit (> 0) aufweisen, ist zu vermuten, dass ein Teil der Ähnlichkeit in Familien auf einen geteilten Umweltbeitrag zurückzuführen ist
  • Da sich ZZ und Adoptionsverwandte einander ähnlicher sind als genetisch gesehen zu erwarten wäre, spielen Umweltfaktoren eine Rolle, welche ihre Merkmalsähnlichkeit erhöhen
    = geteilte Umwelteinflüsse (c2)
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4
Q

Anlage versus Umwelt der Familienähnlichkeit
1.2. Geteilte Umweltfaktoren
Mögliche von Familienangehörigen geteilte Umweltfaktoren:

A
  • Sozioökonomischer Status
  • Familienspezifische Interaktionen
  • Religionsgemeinschaft
  • Wohnsituation und Wohnumfeld
  • Schulumfeld (v.a. bei Geschwistern)
  • Freundeskreis (v.a. bei Zwillingen)
  • Geschwisterinteraktion (v.a. bei Zwillingen)
  • Alterstypische Erfahrungen (nur bei Zwillingen)
  • Geteilte epigenetische Einflüsse
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5
Q

Anlage versus Umwelt der Familienähnlichkeit
1.3. Bestimmung der Beiträge anhand von Adoptionsstudien
Bestimmung des Beitrags geteilter Umwelteinflüsse (c2)

A

Bestimmung des geteilten Umwelteinflusses über die Korrelation bzw. Konkordanz zwischen Adoptionsverwandte:
𝒄2 = 𝒓𝑨

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6
Q

Anlage versus Umwelt der Familienähnlichkeit
1.3. Bestimmung der Beiträge anhand von Adoptionsstudien
Bestimmung des genetischen Beitrags/der Erblichkeit (h2)

A

Bestimmung der Erblichkeit über die doppelte Konkordanz bzw. Korrelation (rB) zwischen biologischen Verwandten:
𝒉2 = 𝟐 × 𝒓𝑩

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7
Q

. Anlage versus Umwelt der Familienähnlichkeit
1.3. Bestimmung der Beiträge anhand von Zwillingsstudien
Fazit

A
  • Die reine Merkmalsähnlichkeit und der reine Zusammenhang zwischen der Merkmalsähnlichkeit und dem Verwandtschaftsgrad zwischen Verwandten ist noch kein Garant für einen genetischen Beitrag.
  • Geteilte Umwelteinflüsse können die Merkmalsähnlichkeit erhöhen.
  • Adoptionsstudien und Zwillingsstudien helfen dabei, den Beitrag der Anlage und der Umwelt an der Familienähnlichkeit in Bezug auf bestimmte Merkmale zu entschlüsseln.
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8
Q
  1. Individualisierende Umweltfaktoren
A
  • Individuelle Umwelteinflüsse sind Umwelterfahrungen, die sich ganz individuell auf einzelne Personen auswirken und somit nur zur Individualität beitragen.
  • Individuelle Umweltfaktoren sind von Verwandten nicht geteilt (daher auch: „nichtgeteilte Umweltfaktoren“) und tragen damit nur zur Unähnlichkeit von Verwandten bei.
  • In psychologischen Messungen ist es wichtig, den Messfehler zu berücksichtigen → die Messfehlervarianz ist mit der Varianz auf Grund von individuellen Umweltfaktoren konfundiert → je größer der Messfehler, umso größer die „artifizielle“ Schätzung nichtgeteilter/individueller Umwelteinflüsse
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9
Q
  1. Individualisierende Umweltfaktoren
    Mögliche individuelle/nichtgeteilte Umweltfaktoren:
A
  • epigenetischer Drift über die Lebensspanne
  • Individuelle einschneidende Lebensereignisse (z.B. Unfall, Gewinn, persönlich wichtiger Erfolg, Tod des eigenen Kindes…)
  • Individuelle kumulative Entwicklungserfahrungen (d.h. kleine Zufälle/Entscheidungen machen langfristig einen großen Unterschied)
  • Individuelle soziale Interaktionserfahrungen (Prägung durch Freunde/Partnerschaft)
  • Bewusste selbstbestimmte Identitätsfindungsprozesse → Kontrasteffekte (z.B. Angrenzung vom Zwillingsgeschwister)
  • Individuelle Erfahrung/Wahrnehmung „objektiv geteilter“ Familienumwelt
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10
Q
  1. Individualisierende Umweltfaktoren
    2.3. Bestimmung der Beiträge mittels getrennt aufgewachsener EZ
    * Grundannahme:
A
  • Grundannahme: Die Korrelationen getrennt aufgewachsener EZ reflektieren direkte Erblichkeitsschätzungen, da die Geschwister unabhängigen Umwelteinflüssen unterliegen, und je geringer die Korrelation, um so stärker individualisierende Umwelteinflüsse
  • sofern die Zwillinge sehr früh nach der Geburt getrennt wurden und pränatale sowie perinatale Umwelteffekte keinen Einfluss haben
  • es ist sehr schwer, genug Zwillingspaare zu finden, um eine statistisch möglichst aussagekräftige Stichprobe zu haben
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