BGM in digitalen Zeiten Flashcards
Was versteht man unter Digitalem Betriebliches Gesundheitsmanagement (dBGM) ?
Einsatz digitaler Methoden und Instrumente zur Unterstützung des klassischen BGM
- Online-Coaching
- Gesundheitsplattformen
- Employee Assistance Programs (EAP)
- BGM-Komplettsysteme
- Gesundheits-Apps
- Wearables
Was sind dBGM-Komplettsysteme ?
- bündeln verschiedene digitale Instrumente in einem Managementsystem
Was sind Vorteile von dBGM-Komplettsystemen?
- Kosteneinsparungen
- Individualisierte Angebote basierend auf Nutzungsdaten (Datenschutz!)
- Förderung der Motivation durch Gamification
- Ganzheitliche Betrachtung von Gesundheit im privaten und beruflichen Kontext
Welche Aufgabenbereiche hat die interne Kommunikation im dBGM?
- Sensibilisierung: Mitarbeiter und Führungskräfte für Gesundheitsthemen sensibilisieren.
- Informationsverbreitung: Über bestehende Angebote informieren.
- Motivation: Mitarbeitende zur Teilnahme und kontinuierlichen Nutzung motivieren.
Was ist Push- und Pull-Kommunikation im dBGM?
Push-Kommunikation
- Das Unternehmen verbreitet aktiv Informationen über BGM-Angebote über verschiedene Kanäle.
- Nachteil:
- Informationsüberflutung, Inhalte werden möglicherweise ignoriert („Wegklicken“).
Pull-Kommunikation:
- Mitarbeitende suchen selbstständig nach Informationen auf entsprechenden Plattformen.
- Nachteil: Zeitmangel kann dazu führen, dass Angebote nicht genutzt werden.
Empfohlene Strategie: Eine Kombination aus beiden Ansätzen.
Welche Instrumente des dBGM gibt es und wie lassen sie sich strukturieren?
- Persönliche vs. unpersönliche Kommunikation:
- Mit einzelnen Personen vs. mit einer breiten Masse
Kategorien
1) Informationssysteme
2) Softwarelösungen
3) Datenerfassung
Was versteht man im Rahmen der Instrumente des dBGM unter der Kategorisierung Informationssysteme ?
- Gesundheitsplattformen (Intranet, Portale, Online-Datenbanken)
- Online-Seminare
- Begrenzte Interaktion (Foren, Suche)
Was versteht man im Rahmen der Instrumente des dBGM unter der Kategorisierung Softwarelösungen ?
- Gesundheits-Apps (mobil, Desktop, offline/online)
- Datenspeicherung, Vernetzung, Kommunikation
Was versteht man im Rahmen der Instrumente des dBGM unter der Kategorisierung Datenerfassung ?
- Mobile Messinstrumente und Sensoren (Wearables)
- Verbindung mit Apps zur Erstellung individueller Gesundheitsangebote
Welche informierenden und motivierenden Instrumente gibt es im dBGM?
Informierende Instrumente
- Blogs, digitale Newsletter, E-Mails
- Intranet, Apps, elektronische
- Mitarbeiter-Zeitschriften
- Lehrvideos, Wikis
Motivierende Instrumente
- Ziel: Austausch fördern, neue Denkmuster anstoßen, emotionale Ansprache
- Image- und Moodfilme
- Podcasts & Vodcasts
- Punktelisten, Ehrungen, Auszeichnungen
Was versteht man unter „Digital Nudging“?
- Einsatz von verhaltensbasierten Regulierungsmethoden in digitalen Umgebungen.
Was ist das Ziel von Digital Nudging?
- Ziel: Nutzerentscheidungen subtil beeinflussen, ohne die Selbstbestimmung einzuschränken.
Wie kommen Digital Nudging zur Anwendung?
- Gestaltung von Nutzeroberflächen
- Erinnerungen, Rückmeldungen
- Grafische Gestaltung (Farben, Texte)
- Formulierungen (Framing)
- Priming & Salienz
Was bedeutet das EAST-Prinzip im Zusammenhang mit Digital Nudging
beschreibt vier zentrale Faktoren für effektives Nudging:
1. Easy – Einfachheit: Prozesse und Entscheidungen möglichst leicht gestalten.
2.Attractive – Attraktivität: Ansprechendes Design und Anreize zur Nutzung schaffen.
3.Social – Sozial: Gruppeneinflüsse nutzen (z. B. soziale Vergleiche, Community-Interaktion).
4.Timely – Rechtzeitig: Informationen und Anreize zum optimalen Zeitpunkt setzen
In welchen Bereichen wird Digital Nudging eingesetzt?
- Kommerzieller Bereich: Online-Handel, Online-Glücksspiel
- Zivilgesellschaftlicher Bereich: Aktionskampagnen, politische Kommunikation
-
Social Media: Aufmerksamkeit und Interaktion fördern
-Staatlich-regulativer Bereich: E-Government (z. B. digitale Steuererklärungen)
-Selbstoptimierung („Snudges“) durch Self-Tracking: - ->Einhaltung von Medikation
- ->Erreichen selbstgesetzter Ziele
Was sind potenzielle Probleme von Digital Nudging?
- Nutzerschnittstellen können so gestaltet sein, dass sie eher dem Anbieter als dem Nutzer nutzen.
- Mangelnde Transparenz: Absichten der Gestaltung sind nicht immer ersichtlich.
- Risiko der Manipulation durch unbewusste Beeinflussung von Entscheidungen.
Was sind „Sludges“ im digitalen Umfeld?
Gegenteil von Nudging:
- Design-Hindernisse, die das Nutzerwohl verringern.
- Erschweren den Zugang zu wohlfahrtsfördernden Produkten oder Services.
- Komplizierte Prozesse (z. B. aufwändige Anmeldeverfahren)
- Fehlende Transparenz bei Preisvergleichen
- Unklare Benutzerführung
Was sind „Dark Patterns“?
- Manipulative Designstrategien, die Nutzer zu Handlungen bewegen, die nicht in ihrem Interesse sind
- Trickfragen bei Einwilligungen
- Unbemerkte Zusatzkäufe („Sneak into basket“)
- Privacy Zuckering (unfreiwillige Datenfreigabe)
- Versteckte Kosten und Werbung
- Bestätigungszwang („Confirmshaming“)
Welche ethischen Kriterien sollte Digital Nudging erfüllen?
Laut dem FORGOOD-Modell
- F – Fairness
- O – Offenheit
- R – Respekt
- G – Zielorientierung
- O – Meinungsvielfalt
- O – Optionen erhalten
- D – Delegierung der Entscheidungsfreiheit
Welche weiteren Ethischen Kriterien abgesehen von FORGOOD müssen erfüllt sein ?
- Entscheidungsfreiheit bleibt erhalten.
- Nudges sind transparent und nachvollziehbar.
- Einsatz ist nur gerechtfertigt, wenn er der Gesellschaft oder dem Individuum nutzt.
Welche Rolle haben Führungskräfte im dBGM?
-
Promotor mit Kommunikationsauftrag
- Informieren und Austausch fördern -
Innovator
- Freiräume für gesundheitsfördernde Maßnahmen ermöglichen -
Vernetzer
- Einheitliche Netzwerksprache etablieren
Eigeninitiative unterstützen -
Sinnstifter und Motivator
- Verantwortung an Mitarbeitende abgeben
- Eigenmotivation stärken -
Entwickler und Begleiter
- Förderung von Lern- und Entwicklungsprozessen