Beanspruchung und Belastung Flashcards
Wofür wird die Social Readjustment Rating Scale verwendet?
Um Stressoren einzustufen
-> Hochzeit als Richtwert 50; weitere Stressoren werden damit verglichen
Wie wirken Arbeitsanforderungen im Job Demands-Ressources Model?
- health impairment process: + demands - resources = Strain und Burnout
- motivational process: + resources = Motivation und Wachstum
-> hohe Demands machen Interaktion von Demands und Ressourcen wichtiger
Was versteht man unter einer TOTE-Einheit?
Test-Operate-Test-Exit
Bsp Nageleinschlagen:
Start -> Prüfung des Nagels (Nagelkopf schaut hervor) -> Hämmern -> Prüfung (Nagelkopf im Holz) -> Exit
TOTE-Einheiten für die einzelnen Handlungsbestandteile werden sequentiell miteinander verbunden zum Aktionsprogramm
Kann Stress krank machen?
Ja! Es sind verschiedene gesundheitliche Konsequenzen auf Stress bekannt:
- erhöhter Blutdruck, Puls, Stresshormone
- Verdauungsprobleme
- schlechtes Immunsystem
- Herzerkrankungen
Psychisch kann Stress zu Angstzustände, Depression und Burnout führen
-> niedrige Arbeits- und Lebenszufriedenheit
Inwiefern können Handlungstheorien Stress erklären?
Stressoren sind Merkmale der Arbeitssituation, welche die Handlungsregulation negativ beeinflussen -> Regulationsprobleme
(Psychische) Belastung
Einflüsse die von aussen auf den Mensch wirken
(Psychische) Beanspruchung
Auswirkung der (psychischen) Belastung im Menschen
-> abhängig von Ressourcen und Zustand
Stress
Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und Leistungsvoraussetzungen
Als persönlich bedeutsam & unangenehm wahrgenommen
Reizansatz
S-R-Modell ohne Rückkopplungsprozesse
-> Belastungen als Stimuli und Beanspruchung als Reaktion auf Belastungen
Reaktionsansatz von Selye
Beanspruchung als unspezifische Reaktion auf jede Belastung
-> Eustress: Beanspruchung als Herausforderung; motiviert
-> Distress: Beanspruchung als Bedrohung; negative gesundheitliche Folgen
Interaktionsansatz
Stimuli -> Reaktionen -> kognitive Prozesse -> Einfluss auf Stimuli - dann von Vorne
-> berücksichtigt Rückkopplungsprozesse
Interaktionsansatz: Belastungs-Beanspruchungsmodell von Lazarus
- Primary Appraisal: erstes Urteil der Situation; bedrohlich oder nicht?
- Secondary Appraisal: sind Ressourcen vorhanden um mit Situation umzugehen?
-> Coping
-> Re-appraisal (erneute Bewertung der Situation)
Vorteile:
• Unterschiedl. Reaktionen auf identische Belastungen -> erklärbar
• Belastung nicht apriori negativ
• Rückkopplungsprozesse berücksichtigt
• Prozessmodell
Nachteile:
• Vorhersagen nur begrenzt möglich
• Handlungsorganisation des Agierenden unklar
Interaktionsansatz: Person-Environment-Fit Ansatz
Dauerhafter Missfit führt zu Stress
- negativer Missfit: Anforderungen > Fähigkeiten / Wünsche > Angebote -> negative Folgen
- positiver Missfit: Anforderungen < Fähigkeiten / Wünsche < Angebote -> unklare Folgen
Interaktionsansatz: Job-Demand-Control Theorie von Karasek
– Arbeitsstressoren, – Handlungsspielraum = – Aktivitätsniveau
– Arbeitsstressoren, + Spielraum = – Stressreaktionen
+ Stressoren, – Spielraum = + Stress
+ Stressoren, + Spielraum = aktive herausfordernde Arbeit
Interaktionsansatz: Conservation of Resources Theory
Ressourcen möglichst beschützen/aufbauen -> bedrohlich ist (potentieller) Verlust von Ressourcen
-> Stress entsteht als Reaktion bei gefährdeten/verlorenen Ressourcen
- Objektressourcen (materiell, Indikatoren für SES)
- Bedingungsressourcen (Ehe, Anstellung, etc.)
- Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Selbstwirksamkeit hilft bei Stressresistenz)
- Energieressourcen (Zeit, Geld, Wissen -> zur Erreichung anderer Ressourcen)
Verlustspirale: sowieso schon wenig Ressourcen, verlieren sie auch schneller wieder, schwieriger neue aufzubauen
Interaktionsansatz: Job Demands-Resources Model
Job beinhaltet demands und resources (puffern oder beschleunigen pos. Wirkung bei hohen demands)
- health impairment process: + demands - resources = Strain und Burnout
- motivational process: + resources = Motivation und Wachstum
Modell der beruflichen Gratifikationskrisen /
Effort-Reward-Imbalance Modell
Gratifikationskrise/Stress: Ungleichgewicht zw Effort und Reward
Personen bleiben in Stresssituationen wenn:
- fehlenden Alternativen
- Strategie für spätere Vorteile
- hoher intrinsischer Motivation
Hackers Handlungstheorie
- Handlungen: willensmässig gesteuerte Tätigkeiten mit bewusstem Ziel
- Tätigkeit: grössere zusammenhängende Handlungsgefüge
- Operationen: unselbstständige Bestandteile von Handlungen
-> Regulationsebenen: intellektuell, perzeptiv-begfrifflich, sensumotorisch
-> Aktionsprogramm: hierarchische und sequentielle Verknüpfung der Einheiten zu einem Plan
Belastungen am Arbeitsplatz
- In Arbeitsaufgabe (Menge, Inhalt)
- Physikalisch & chemisch (Lärm, Hitze, Substanzen)
- In zeitlicher Dimension (Nacht-Schichtarbeit, Überstunden)
- Sozial & organisational (Konflikte, Mobbing)
Kritik am Reizansatz
• Qualitativ unterschiedl. Reize werden auf selbem Massstab abgebildet/verglichen
• Wechselwirkungen verschiedener Belastungen nicht berücksichtigt
• Belastungen werden subj. wahrgenommen und bewertet
• Reaktionen interindividuell unterschiedlich
• Rückkopplungsprozesse / sich verändernde Belastungen nicht berücksichtigt
Kritik am Reaktionsansatz
• Auslösende Bedingungen können nicht eindeutig identifiziert werden
• Belastung häufig als ausschliesslich negativ definiert
• Reaktionsmasse häufig unkorreliert
• Fehlen kognitiver Verarbeitungsprozesse
Interaktionsansätze (7)
- Belastungs-Beanspruchungsmodell (Lazarus)
- Person-Environment-Fit-Ansatz
- Job-Demand-Control-Theorie (Arbeitsbedingungen) (Karasek)
- Conservation of Resources-Theory (Hobfoll)
- Job Demands-Resources Model
- Modell der beruflichen Gratifikationskrisen
- Hackers Handlungstheorie (gute Arbeit?)
Vollständige Handlungen gekennzeichnet durch:
- Regulationserfordernisse auch auf höheren, kognitiven Ebenen (hierarchische Vollständigkeit)
- eigenständige Zielbedingungen, Mittel-Weg Analysen und Kontrolle und Korrektur (zyklische Vollständigkeit)
- bestehende Kommunikations- und Kooperationserfordernisse
- Lernerfordernisse und Übertragungsmöglichkeiten auf andere (Arbeits- oder Freizeit-)Tätigkeiten
- effizient und persönlichkeitsfördernd (Gesundheit, Leistung, Aktivität in Freizeit)
Konsequenzen von Stress
– Leistung (Stress -> niedrigerer AZ -> schlechtere Leistung) -> Fried et al., 2008
– Commitment
+ Absentismus
+ Kündigungsgedanken und Kündigungen
+ kontraproduktives Verhalten
Reizorientierte Stressmodelle: Anforderungs- /Belastungskonzept (Volpert)
- psychische Anforderungen: positive Aspekte von Arbeitsbedingungen
-> hohe Anforderungen steigern Selbstvertrauen - psychische Belastungen: negative Aspekte von Arbeitsbedingungen
-> hohe Belastungen erhöhen Gesundheitsrisiken
-> Belastungsfaktoren, erst Stressoren, wenn persönliche Ziele infrage gestellt werden
Personenbezogene Ressourcen - Kontrollüberzeugungen
Überzeugung einer Person, die Geschehnisse um sie herum kontrollieren zu können oder nicht -> Locus of Control
Personenbezogene Ressourcen - Kohärenzgefühl
Umwelt als begreifbar und beeinflussbar erleben
- Ereignisse strukturiert und erklärbar
- Ressourcen vorhanden
- Anforderungen als Herausforderungen; Einsatz lohnt sich
-> Personen können besser mit Bedrohungen umgehen und zeigen höhere seelische Gesundheit
Personenbezogene Ressourcen - Hardiness-Konzept (Kobasa)
- Anforderung eher als Herausforderungen wahrgenommen
- Ereignisse als kontrolliert wahrgenommen (Locus of Control)
- stärkeres Engagement und Verpflichtung (Commitment)
-> Führungskräfte ohne Krankheitssymptome trotz Stress sind stark ausgeprägt in allen 3 Loci
Personenbezogene Ressourcen - Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM, Schaarschmidt & Fischer)
Annahme: Art und Weise, wie Menschen beruflichen Belastungen begegnen, ist ein wichtiges
Gesundheitskriterium
- Muster G (gesundheitsförderlich)
- Muster S (motivationale Aspekte)
- Risikomuster A (gesundheitsgefährdend)
- Risikomuster B (gesundheitsgefährdend)
Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster - AVEM: Muster G
- Engagement
- Widerstand
- Wohlbefinden
Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster - AVEM: Muster S
- Schonverhalten
Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster - AVEM: Risikomuster A
- Selbstüberforderung
Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster - AVEM: Risikomuster B
- Überforderung
- Resignation
Allgemeines Adaptationssyndrom - AAS (Selye)
- Alarmphase: höhere Leistungsbereitschaft des Körpers
- Widerstandsphase: Gegenreaktion, Stresshormone abgebaut, Körper auf normales Niveau
- Erschöpfung: wenn Anpassungsleistung nicht gelingt; kurzfristige Symptome, aber auch Langzeitschädigungen
Anstrengungs-Erholungs-Modell (Meijman & Mulder)
spezifische Störungen des Beanspruchungs-Erholungs-Zyklus führen zu negativen Stressauswirkungen
- Beanspruchungsregulation während der Arbeit (sobald Aktivierung erforderlich, die höher als verfügbare Kapazitäten -> kompensatorische Anstrengungen)
- Nachwirkungen arbeitsbedingter Anstrengung (Aktivierung auf normalem Niveau, falls nicht gegeben physische und psychische Kosten)
Burnout Syndrom
= Zustand berufsbezogener chronischer Erschöpfung
- emotionale Erschöpfung
- Depersonalisierung
- reduzierte Leistungsfähigkeit (Arbeit und Selbst negativ bewerten)