8. Paul Watzlawick & Konstruktivismus Flashcards

1
Q

Kommunikationstheorie

A
  • Watzlawick befasste sich intensiv damit, die Kommunikationsprozesse zwischen Menschen zu analysieren und zu verbessern.
  • Watzlawick beschäftigte sich dabei mit der Frage, warum Menschen eigentlich in Streit geraten und wie man solche Probleme vermeiden könnte.
  • Die Grundlage der Kommunikationstheorie bilden die Axiome, sie beschreiben systematisch wie Menschen kommunizieren und wie Konflikte entstehen.
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2
Q

Die 5 Axiome

A
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3
Q

Die 5 Axiome

A
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4
Q

Axiome

A
  1. Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren.
  2. Axiom: Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.
  3. Axiom: Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
  4. Axiom: Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.
  5. Axiom: Kommunikation ist entweder symmetrisch oder komplementär.
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5
Q
  1. Axiom
A

„Man kann nicht nicht kommunizieren.“
• Jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und somit hat jedes Verhalten innerhalb der Situation einen Mittelungscharakter.
• Man kann sich durch Inaktivität nicht der Kommunikation entziehen.

Beispiel:
Eine Frau im Wartezimmer eines Arztes, starrt die ganze Zeit nur auf den Boden.

Zunächst könnte man annehmen, sie würde nicht kommunizieren. Dennoch tut sie es, indem sie den anderen Wartenden nonverbal mitteilt, dass sie keinerlei Kontakt möchte.

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6
Q
  1. Axiom
A

“Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei letzterer den ersten bestimmt.“

  • Inhaltsaspekt: Vermittlung von Informationen
  • Beziehungsaspekt: Wie wird die Beziehung vom Empfänger aufgefasst? Liefert Informationen über das Verhältnis der Teilnehmer.
  • Eine negative Beziehung kann gestörte Kommunikation erzeugen

Beispiel:
Frau A deutet auf Frau B’s Halskette und fragt: „Sind das echte Perlen?“
Inhalt: Information über Objekt erfragen
Beziehung: Die Art der Frage (Tonlage, Mimik, Körperhaltung, Kontext,…) drückt entweder Wohlwollen, Neid oder Bewunderung aus und gibt somit Informationen darüber, in welcher Beziehung beide Frauen miteinander stehen.

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7
Q

3.Axiom

A

“Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.“

Beispiel:
Eine Ehefrau beschwert sich, ihr Mann würde sich ständig zurückziehen. Der Mann jedoch weist darauf hin, dass er sich nur zurückziehe, weil seine Frau ständig an ihm herumnörgelt. Die Frau nörgelt also und der Mann zieht sich zurück. Weil er sich zurückzieht, nörgelt sie.
Man sieht, dass es sich um einen Teufelskreis handelt.

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8
Q

3.Axiom

A

“Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.“

Beispiel:
Eine Ehefrau beschwert sich, ihr Mann würde sich ständig zurückziehen. Der Mann jedoch weist darauf hin, dass er sich nur zurückziehe, weil seine Frau ständig an ihm herumnörgelt. Die Frau nörgelt also und der Mann zieht sich zurück. Weil er sich zurückzieht, nörgelt sie.
Man sieht, dass es sich um einen Teufelskreis handelt.

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9
Q
  1. Axiom
A

➢ Die Interpunktion organisiert Verhalten und ist somit ein
wesentlicher Teil menschlicher Beziehung.
➢ Bei der Interpunktion geht es nicht darum, zu bewerten. Es geht nicht um richtig oder falsch, um gut oder schlecht.
➢ Die Interpunktion unterliegt der jeweiligen Kultur. Jede Kultur hat ihre spezifische Art der Interpunktion.

➢ Diese eigene Art der Interpunktion dient zur Regulierung dessen, was in dieser Kultur als „Richtiges“ Verhalten definiert wird.
➢ Daraus ergibt sich zwangsläufig die Relativität aller Regeln und Normen.
➢ Was für die eine Kultur gut ist, kann für eine andere schlecht sein.

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10
Q
  1. Axiom
A

„Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten“

•Analog: z.B. nonverbale Äußerungen/Emotionen
➢ Beziehungsaspekt, (Es geht um die Beziehung zwischen den Menschen), ist ganzheitlich, komplex, vieldeutig (z.B. Gestik, Tonfall). Es ist nur eine ungefähre oder indirekte Deutung möglich.
•Digital: verbal/logische, abstrakte Verknüpfungen
➢ Inhaltsaspekt, bezieht sich auf Worte und Sätze, die bestimmten Objekten zugeordnet sind (Sprache, Zeichen, Zahlen).

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10
Q
  1. Axiom
A

„Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten“

•Analog: z.B. nonverbale Äußerungen/Emotionen
➢ Beziehungsaspekt, (Es geht um die Beziehung zwischen den Menschen), ist ganzheitlich, komplex, vieldeutig (z.B. Gestik, Tonfall). Es ist nur eine ungefähre oder indirekte Deutung möglich.
•Digital: verbal/logische, abstrakte Verknüpfungen
➢ Inhaltsaspekt, bezieht sich auf Worte und Sätze, die bestimmten Objekten zugeordnet sind (Sprache, Zeichen, Zahlen).

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11
Q
  1. Axiom
A

Beispiel:
Ein Küsschen, dass ein Kind von seinen Eltern bekommt, kann heißen: „Wir mögen dich sehr gerne!“, oder
auch „Lass uns bitte jetzt in Ruhe!“
Beispiel
In einem Gespräch versucht A zu erklären, wie lebendiger Tintenfisch schmeckt (digital). B verzieht das Gesicht und gibt so über die Mimik (analog) zu erkennen, dass er das ziemlich eklig findet.

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12
Q
  1. Axiom
A

„Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichgewicht oder Unterschiedlichkeit beruht.„

•Symmetrisch: Ungleichheiten zwischen den Partnern werden möglichst minimiert (Streben nach Gleichheit)

Komplementär: unterschiedliche Verhaltensweisen ergänzen sich und bestimmten den Interaktionsprozess - ein Teil der Partnerschaft hat die „Oberhand“,
z.B. Mutter-Kind, Lehrer-Schüler

Es geht bei komplementären Partnerschaften aber nicht darum, dass ein Partner dem anderen diese Form der Beziehung aufzwingt.
Vielmehr verhalten sich beide in einer Weise, die das Verhalten des anderen voraussetzt und bedingt.

Beispiel

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13
Q
  1. Axiom
A

„Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichgewicht oder Unterschiedlichkeit beruht.„

•Symmetrisch: Ungleichheiten zwischen den Partnern werden möglichst minimiert (Streben nach Gleichheit)

Komplementär: unterschiedliche Verhaltensweisen ergänzen sich und bestimmten den Interaktionsprozess - ein Teil der Partnerschaft hat die „Oberhand“,
z.B. Mutter-Kind, Lehrer-Schüler

Es geht bei komplementären Partnerschaften aber nicht darum, dass ein Partner dem anderen diese Form der Beziehung aufzwingt.
Vielmehr verhalten sich beide in einer Weise, die das Verhalten des anderen voraussetzt und bedingt.

Beispiel

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14
Q

Ich- und Du-Definitionen, Grundregel

A
  • Menschen setzen sich im Beziehungsaspekt ihrer Mitteilungen nicht über die Tatsachen außerhalb ihrer Beziehung auseinander, sondern tauschen Definitionen ihrer Beziehung und damit implizit ihrer selbst aus
  • Ich- und Du-Definitionen haben ihre eigene hierarchische Ordnung.

• A offeriert B eine Definition seiner selbst.
• A kann dies auf verschiedene Art und Weise tun.
• Doch egal wie A es auf der Inhaltsebene formuliert, es läuft immer darauf hinaus, dass es ausdrückt:
„So sehe ich mich selbst“
• Es liegt in der Natur der menschlichen Kommunikation,
dass B drei verschiedene Möglichkeiten der Reaktion offenstehen.

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15
Q

Ich- und Du-Definitionen, Grundregel

A
  • Menschen setzen sich im Beziehungsaspekt ihrer Mitteilungen nicht über die Tatsachen außerhalb ihrer Beziehung auseinander, sondern tauschen Definitionen ihrer Beziehung und damit implizit ihrer selbst aus
  • Ich- und Du-Definitionen haben ihre eigene hierarchische Ordnung.

• A offeriert B eine Definition seiner selbst.
• A kann dies auf verschiedene Art und Weise tun.
• Doch egal wie A es auf der Inhaltsebene formuliert, es läuft immer darauf hinaus, dass es ausdrückt:
„So sehe ich mich selbst“
• Es liegt in der Natur der menschlichen Kommunikation,
dass B drei verschiedene Möglichkeiten der Reaktion offenstehen.

16
Q

3 Arten der Reaktion

A
  1. Bestätigung
  2. Verwerfung
  3. Entwertung
17
Q

Bestätigung

A

• B kann A‘s Selbstdefinition bestätigen, in dem er A
mitteilt, dass er A auch so sieht.
• Diese Bestätigung von A‘s Identität durch B stellt die wichtigste Voraussetzung für geistige Stabilität und Entwicklung dar
→ Es hat den Anschein, dass wir Menschen mit anderen zum Zweck der Erhaltung unseres Ichbewusstseins kommunizieren müssen.
.

18
Q

Verwerfung

A

• Verwerfung ist schmerzhaft, aber sie setzt zumindest eine begrenzte Anerkennung dessen voraus, was verworfen wird, und negiert daher nicht unbedingt die Wirklichkeit des Bildes, welches A von sich selbst hat.
• “Heilsame“ Wirkung der Verwerfung:
→ z.B. wenn ein Psychotherapeut die Selbstdefinition eines Patienten in der Übertragungssituation ablehnt und sich nicht in das „Beziehungsspiel“ des Patienten hineinziehen lässt

19
Q

Entwertung

A

• Die Entwertung hat nichts mit der Wahrheit oder Falschheit von A‘s Selbstdefinition zu tun.
Sie negiert vielmehr die menschliche Wirklichkeit von A als dem Autor dieser Wirklichkeit.
• Die Verwerfung sagt: „Du hast in deiner Ansicht über dich Unrecht“.
• Die Entwertung sagt: „Du existierst nicht“.
→ Einem anderen die Existenz abzusprechen ist die
schlimmste Strafe.

20
Q

Definition Konstruktivismus

A
  • Ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche erkenntnistheoretische Konzepte,
  • die davon ausgehen, dass Menschen mit ihren Wahrnehmungen die Welt nicht einfach „abbilden“ können,
  • sondern sie „konstruieren“.
  • Erkenntnistheorie, die sich mit der Frage beschäftigt, wie wir zu unseren Erkenntnissen bzw. zu unserem Wissen kommen.
  • Der Konstruktivismus geht davon aus, dass gewisse Zweifel an dem Glauben angebracht sind, dass Wissen und Wirklichkeit übereinstimmen.
  • Konstruktivismus postuliert, dass Wissen nicht das Ergebnis eines Abbildes im Sinn eines Entdeckens der objektiv vorliegenden Wirklichkeit ist, sondern das Ergebnis eines Erfindens der Wirklichkeit.
21
Q

Grundlagen

A
  • Das menschliche Gehirn erzeugt kein fotografisches Abbild von Wirklichkeit, sondern es schafft mithilfe von Sinneswahrnehmungen ein eigenes Bild der Welt.
  • Wahr ist, was wahr-genommen wird. Der Konstruktivismus verleugnet die Wirklichkeit selbst nicht. Er behauptet nur, dass die Aussagen über die Wirklichkeit dem eigenen Erleben, der eigenen Geschichte, der eigenen Entwicklung und den eigenen (beschränkten) physischen Möglichkeiten der Wahrnehmung entspringen.
  • Aufgabe des Konstruktivismus ist es deshalb zu zeigen, wie Wirklichkeitskonstruktionen gemacht werden.
22
Q

Grundlagen

A
  • Das menschliche Gehirn erzeugt kein fotografisches Abbild von Wirklichkeit, sondern es schafft mithilfe von Sinneswahrnehmungen ein eigenes Bild der Welt.
  • Wahr ist, was wahr-genommen wird. Der Konstruktivismus verleugnet die Wirklichkeit selbst nicht. Er behauptet nur, dass die Aussagen über die Wirklichkeit dem eigenen Erleben, der eigenen Geschichte, der eigenen Entwicklung und den eigenen (beschränkten) physischen Möglichkeiten der Wahrnehmung entspringen.
  • Aufgabe des Konstruktivismus ist es deshalb zu zeigen, wie Wirklichkeitskonstruktionen gemacht werden.
23
Q

Der Konstruktivismus nimmt Abschied von der absoluten Wahrheit - Einfluss auf Management

A
  • Konsequenzen für Arbeits- und Organisationspsychologie und für das Management:
  • Management bedeutet nicht in erster Linie, die Wirklichkeit richtig zu sehen und zu erkennen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen für die Führung von Mitarbeitenden und Unternehmen zu ziehen, sondern dass bereits in der Betrachtung der unternehmerischen Wirklichkeit diese konstruiert bzw. erfunden wird.
  • Dies heißt letztlich, dass Führungskräfte viele Möglichkeiten haben, Unternehmen zu entwickeln und zu gestalten, da Management letztlich die Konstruktion bzw. Erfindung von Führung ist.
24
Q

Erlanger Konstruktivismus

A
  • ist in der Folge von Kamlah (Musikwissenschaftler und Historiker) und Lorenzen (Mathematiker und Logiker) eine wissenschaftstheoretische Richtung mit dem Ziel, ausgehend von der elementaren Lebenspraxis einen zirkelfreien Aufbau der Wissenschaftssprachen zu leisten.
  • Aufbau der Selbstreflexion.
25
Q

Sozialer Konstruktivismus

A
  • Sozialer Konstruktivismus (Thomas Luckmann und Peter L. Berger), untersucht, wie soziale Ordnungen, die dem einzelnen als gesellschaftliche Wirklichkeit gegenübertreten, kollektiv - vor allem über sprachliche Mittel - produziert werden.
  • Gesellschaftliche Normen, Regeln, Traditionen, Religion
26
Q

Radikaler Konstruktivismus

A

• Radikaler Konstruktivismus
untersucht intrapsychische, kognitive Prozesse als Quelle der Wirklichkeitskonstruktionen und postuliert das Prinzip der “Autopoiese”: Lebende Systeme werden als sich selbst erzeugende und sich von der Umgebung abgrenzende Einheiten aufgefasst.
• Der radikale Konstruktivismus postuliert, dass es
überhaupt keine allgemeingültige oder absolute Wirklichkeit gibt.

  • Im radikalen Konstruktivismus geht man davon aus, dass alles was wir von unserer äußerer Umgebung wahrnehmen, von uns selbst beeinflusst wird.
  • Es wird angenommen, dass es eine äußere Wirklichkeit gibt, obwohl es keine Beweise dafür gibt
  • Die Wirklichkeit, die jedes Individuum wahrnimmt ist zu hundert Prozent subjektives Erleben. (Kulturunterschiede)
27
Q

Vertreter des radikalen Konstruktivismus

A
  • Ernst von Glasersfeld (Kybernetiker)
  • Jean Piaget (Biologe, kognitive Entwicklungspsychologie)
  • Heinz von Foerster (Biophysiker)
  • Humberto Maturana (Biologe)
  • Francisco Varela (Biologe)
  • Paul Watzlawick
28
Q

Maturana und Varela

A

Konzept der Autopoieses
→ Prozess der Selbsterschaffung und
– erhaltung eines Systems

29
Q

Piaget

A

„Dass die kognitiven Strukturen, die wir Wissen nennen, nicht als Kopie der Wirklichkeit verstanden werden dürfen, sondern vielmehr als Ergebnis der Anpassung.“

30
Q

Glaserfeld

A

„Erkennen zu wollen, was außerhalb der Erlebniswelt liegt.“

→ Dieses Problem ist nach dem Radikalen Konstruktivismus unmöglich.

31
Q

Watzlawick

A
  • Watzlawik betrachtete den Konstruktivismus im Bezug auf menschliche Kommunikation.
  • Wenn zwei Menschen kommunizieren, sind sie als ein ganzes System anzusehen.
  • Innerhalb des Systems gibt es Wechselwirkungen, so dass beide Kommunkationspartner auch die Kommunikationsweise des jeweils anderen maßgeblich mit beeinflussen.
32
Q

Antike

A

• Aus der Antike von Epiktet:
„Es sind nicht die Dinge, sondern die Meinungen von Dingen, die uns beunruhigen“
• Die Dinge an sich – Wirklichkeit erster Ordnung
• Die Meinungen von Dingen – Wirklichkeit zweiter Ordnung

33
Q

Gold als Beispiel

A

• Wirklichkeit erster Ordnung: die physikalischen Eigenschaften des Goldes sind bekannt und es ist unwahrscheinlich, dass sie durch neue Untersuchungen in Frage gestellt werden.
• Wirklichkeit zweiter Ordnung: das Wert des Goldes, welcher mit menschlichen Zuschreibungen zu tun hat. Das sind Faktoren, die mit Angebot und Nachfrage in Verbindung stehen.
➢ Diese Faktoren sind menschliche Konstrukte.

34
Q

Unterschiede in den Wirklichkeiten

A
  • Wirklichkeit zweiter Ordnung sind die Zuschreibung von Sinn, Bedeutung oder Wert an die betreffende Wirklichkeit der erster Ordnung
  • Die selbe Wirklichkeit erster Ordnung aber zwei grundverschiedene Wirklichkeiten zweiter Ordnung.

Die Wirklichkeit zweiter Ordnung, die unsere Weltschau, Gedanken, Gefühle, Entscheidungen und Handlungen bedingt, ist das Ergebnis einer ganz bestimmten Ordnung, die wir der Vielfalt der Welt aufstülpen und die also nicht das Resultat der Erfassung der wirklichen Welt ist, sondern die im eigentlichen Sinne eine ganz bestimmte Welt konstruiert.

  • Die Wirklichkeit zweiter Ordnung erwiest sich als Resultat von Kommunikation
  • Tiere bekommen die genetische Gebrauchsanweisung
  • Beim Menschen tritt die Veranlagung gegenüber der Sozialisation weit in den Hintergrund
  • Sozialisierung beruht aber auf Kommunikation, das heißt auf Anweisungen, wie die Welt zu verstehen ist.
35
Q

Einfluss auf die Wissenschaft

A

Konstruktivismus ist verbunden mit den relativistischen und pragmatischen Ansätzen und er lehnt den Absolutheitsanspruch wissenschaftlicher Erkenntnisse ab.

36
Q

Rolle des „Beobachters“ im radikalen Konstruktivismus

A

→neutraler Standpunkt und versteht sich nicht als Teil
der beobachteten Welt
• Der Radikale Konstruktivismus besagt, dass eine neutrale Haltung nicht einzunehmen ist.

37
Q

Kritik

A

„Die Begründung für den radikalen Konstruktivismus basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die nach seiner eigenen Definition keine Gültigkeit haben können, denn ein nicht vorhandener Zugang zur Wirklichkeit, wie ihn der radikale Konstruktivismus postuliert, kann als Teil der Wirklichkeit nicht erkannt werden. Somit hat der radikale Konstruktivismus ein „Selbstanwendungsproblem““