1. Seminar: Biografiearbeit Flashcards

1
Q

Grundlagen der Biografiearbeit

A

Die Biografieorientierung geht davon aus, dass Menschen danach streben, ihre Integrität, ihre körperliche und seelische Unversehrtheit sowie ihre psychosoziale Handlungsfähigkeit im Lebensverlauf aufrechtzuerhalten.

Die Identität wird – zum Teil gesellschaftlich bedingt (Sozialisation) – u.a. durch kritische Lebensereignisse wie den Tod von Angehörigen, Trennung, Verlust des Arbeits- platzes, Überschuldung, bedrohliche Erkrankungen, Eintritt in das Rentenalter, Situationen der Emigration bzw. Immigration in Frage gestellt.

Beschränkungen in der Handlungsfähigkeit und der Lebensbewältigung von Menschen sind in Erfahrungen des Selbstwertverlustes, der sozialen Orientierungs- losigkeit, des fehlenden sozialen Rückhalts und der nicht erreichten sozialen „Normalität“ und Integration zu finden.
Sozialisationstheoretisch formuliert, gehen Menschen aus krisenhaften Erfahrungen dann positiv verändert hervor, wenn es gelingt, diese in einer unterstützenden
Reflexion – wie in der Beratung ermöglicht – in den Denk- und Handlungsrahmen eines Menschen zu integrieren.

Die Herausforderungen kritischer Lebensereignisse haben Klientinnen und Klienten mit ihren bisher entwickelten Bewältigungsmustern (Copingstrategien) oft überfordert, sie stehen insofern vor der Aufgabe, ihre bisheriges Welt- und Selbstverhältnis zu überdenken.
In der Beratung geht es zum einen um die Auseinander- setzung mit der psychosozialen Handlungsfähigkeit und zum anderen um die Umwelt von Klientinnen und Klienten.
Für eine biografisch orientierte Beratung sind inhaltlich präzisierende Konzepte zur Rekonstruktion von Lebens- läufen sinnvoll.

Beispiele für biografische Verfahren:
− Life Model (GITERMAN & GERMAIN, 2008)
− Life Events Diagramm LED (STIMMER, 2011) − BiographischerZeitbalken(PANTUČEK,2009) − Genogramm(BOWEN,k.A.)
Netzwerkorientierte Verfahren:
− Klassisches Beziehungsnetzwerk (MORENO, 1934) Daraus resultierten weitere soziometrische Verfahren.
Beispiel für standardisiertes Verfahren:
− Gießen-Test(BECKMANN,BRÄHLER,RICHTER,1972) − Aktuell: Gießen-Test II GT-II (ebd., 2012)

Wenn Menschen über ihr Leben erzählen, ist es die subjektiv interpretierende Sicht einer Welt, die mitbestimmt wird durch die biologische Ausstattung und die gesellschaftlich vorgegebenen Lebenslagen, innerhalb derer sich die Lebensstile und die alltägliche Lebensführung entwickeln (im Sinne des Konstruktivismus).
Biografische Erzählungen sind aber keine eins-zu- eins-Abbilder vergangener Ereignisse, sondern Rekonstruktionen aus der heutigen Sicht der Erzählenden, beeinflusst auch von der sozialen Situation, innerhalb derer erzählt wird.

Der alltäglichen Lebenswelt wird zwar ein hoher Realitäts- status zuerkannt, sie ist jedoch nur eine mögliche von bedeutsamen Welten, wie sie sich in Erzählungen von Menschen abbilden. Diese Lebenswelt entsteht aus der sinnlichen Wahrnehmung und den subjektiven Sinndeutungen.
Daneben und in manchmal verwirrenden Mischungen existieren Traum-, Fantasie-, Wahn-, mythische, wissenschaftliche, nicht gelebte und weitere Welten.

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Grundlagen der Biografiearbeit

A

Die Biografieorientierung geht davon aus, dass Menschen danach streben, ihre Integrität, ihre körperliche und seelische Unversehrtheit sowie ihre psychosoziale Handlungsfähigkeit im Lebensverlauf aufrechtzuerhalten.

Die Identität wird – zum Teil gesellschaftlich bedingt (Sozialisation) – u.a. durch kritische Lebensereignisse wie den Tod von Angehörigen, Trennung, Verlust des Arbeits- platzes, Überschuldung, bedrohliche Erkrankungen, Eintritt in das Rentenalter, Situationen der Emigration bzw. Immigration in Frage gestellt.

Beschränkungen in der Handlungsfähigkeit und der Lebensbewältigung von Menschen sind in Erfahrungen des Selbstwertverlustes, der sozialen Orientierungs- losigkeit, des fehlenden sozialen Rückhalts und der nicht erreichten sozialen „Normalität“ und Integration zu finden.
Sozialisationstheoretisch formuliert, gehen Menschen aus krisenhaften Erfahrungen dann positiv verändert hervor, wenn es gelingt, diese in einer unterstützenden
Reflexion – wie in der Beratung ermöglicht – in den Denk- und Handlungsrahmen eines Menschen zu integrieren.

Die Herausforderungen kritischer Lebensereignisse haben Klientinnen und Klienten mit ihren bisher entwickelten Bewältigungsmustern (Copingstrategien) oft überfordert, sie stehen insofern vor der Aufgabe, ihre bisheriges Welt- und Selbstverhältnis zu überdenken.
In der Beratung geht es zum einen um die Auseinander- setzung mit der psychosozialen Handlungsfähigkeit und zum anderen um die Umwelt von Klientinnen und Klienten.
Für eine biografisch orientierte Beratung sind inhaltlich präzisierende Konzepte zur Rekonstruktion von Lebens- läufen sinnvoll.

Beispiele für biografische Verfahren:
− Life Model (GITERMAN & GERMAIN, 2008)
− Life Events Diagramm LED (STIMMER, 2011) − BiographischerZeitbalken(PANTUČEK,2009) − Genogramm(BOWEN,k.A.)
Netzwerkorientierte Verfahren:
− Klassisches Beziehungsnetzwerk (MORENO, 1934) Daraus resultierten weitere soziometrische Verfahren.
Beispiel für standardisiertes Verfahren:
− Gießen-Test(BECKMANN,BRÄHLER,RICHTER,1972) − Aktuell: Gießen-Test II GT-II (ebd., 2012)

Wenn Menschen über ihr Leben erzählen, ist es die subjektiv interpretierende Sicht einer Welt, die mitbestimmt wird durch die biologische Ausstattung und die gesellschaftlich vorgegebenen Lebenslagen, innerhalb derer sich die Lebensstile und die alltägliche Lebensführung entwickeln (im Sinne des Konstruktivismus).
Biografische Erzählungen sind aber keine eins-zu- eins-Abbilder vergangener Ereignisse, sondern Rekonstruktionen aus der heutigen Sicht der Erzählenden, beeinflusst auch von der sozialen Situation, innerhalb derer erzählt wird.

Der alltäglichen Lebenswelt wird zwar ein hoher Realitäts- status zuerkannt, sie ist jedoch nur eine mögliche von bedeutsamen Welten, wie sie sich in Erzählungen von Menschen abbilden. Diese Lebenswelt entsteht aus der sinnlichen Wahrnehmung und den subjektiven Sinndeutungen.
Daneben und in manchmal verwirrenden Mischungen existieren Traum-, Fantasie-, Wahn-, mythische, wissenschaftliche, nicht gelebte und weitere Welten.

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Q

Definition

A
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Q

Ziele

A

Durch die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte, wird unsere biografische Kompetenz gestärkt.
Dies zeigt sich unter anderem in der Fähigkeit, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Außerdem gewinnen wir mit der Zeit Mut zum Erzählen.
Hinzu kommt, dass Biografiearbeit die Entfaltung bislang vernachlässigter oder verschütteter Interessen und Lebensziele fördern kann. Gedächtnisinhalte, die dann in den Vordergrund rücken oder Gedächtnisinhalte der älteren Generationen, können als Schätze – im Sinne einer „Schatzsuche“ – angesehen werden.

Ziele
Durch Biografiearbeit erhalten wir die Möglichkeit, unsere eigene Lebensgeschichte oder die von anderen Personen zu rekonstruieren.
Dies beinhaltet zwei Aspekte:
- das Wiederbeleben der individuellen Geschichte
- das Erlangen eines ganzheitlichen Verständnisses für die
eigene Biografie

Ziele
Biografiearbeit dient der Integration der Lebensgeschichte.
Retrospektiv lassen sich Ereignisse auf eine andere Art betrachten – zum Beispiel mit mehr Abstand oder aus einer anderen Perspektive.
Wenn es uns gelingt, das Geschehene positiv zu verar- beiten, kann dies dazu beitragen, Brüche, Widersprüche und Scheitern aufzulösen.
In diesem Sinne können die gewonnenen Erkenntnisse zu einer Ressource für die Zukunft gemacht werden.

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5
Q

Biografiearbeit und Arbeitsleben

A

Das Arbeitsleben wirkt beschleunigt, unsicher und unübersichtlich, zeitweise wenig durchschaubar und unkalkulierbar. Daraus erwächst der immer stärker werdende Wunsch nach Beständigkeit, Halt und Orientierung.

Zielgruppen und Arbeitsfelder
In Einrichtungen, Institutionen oder Firmen können mit den Mitarbeitenden berufsspezifische oder gruppenspezifische biografische Fragestellungen bearbeitet werden.
Beispiele hierfür sind:
− Fragen der Zusammenarbeit
− Konfliktarbeit
− Reflexion der beruflichen Arbeit vor dem Hintergrund der eigenen Biografie

Biografiearbeit ist ein gutes Fundament …
− um Veränderungsprozesse in Organisationen anzuregen.
− um eigene Widerstände aufzudecken und einen Umgang damit zu finden.

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Biografiearbeit und Arbeitsleben

A

Das Arbeitsleben wirkt beschleunigt, unsicher und unübersichtlich, zeitweise wenig durchschaubar und unkalkulierbar. Daraus erwächst der immer stärker werdende Wunsch nach Beständigkeit, Halt und Orientierung.

Zielgruppen und Arbeitsfelder
In Einrichtungen, Institutionen oder Firmen können mit den Mitarbeitenden berufsspezifische oder gruppenspezifische biografische Fragestellungen bearbeitet werden.
Beispiele hierfür sind:
− Fragen der Zusammenarbeit
− Konfliktarbeit
− Reflexion der beruflichen Arbeit vor dem Hintergrund der eigenen Biografie

Biografiearbeit ist ein gutes Fundament …
− um Veränderungsprozesse in Organisationen anzuregen.
− um eigene Widerstände aufzudecken und einen Umgang damit zu finden.

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6
Q

Biografiearbeit als Grundlage für weitere Interventionen der Arbeits- und Organisationspsychologie:

A
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7
Q

Biografiearbeit als Grundlage für weitere Interventionen der Arbeits- und Organisationspsychologie:

A
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