7. Märkte u. Wett. (VL+Ü) Flashcards

1
Q

1) Was sind die Prämissen des vollkommenen Marktes? (7)

A

1) Prämissen:

Viele Käufer und Verkäufer

Produkte und Dienstleistungen sind homogen (in jeder Hinsicht austauschbar)

Keine Präferenzen räumlicher, zeitlicher, persönlicher oder sonstiger Natur

Keine (technisch negativen) Externalitäten bei der Produktion oder beim Konsum von Gütern

keine öffentlichen Güter

Die Märkte sind durch vollständige Informationen gekennzeichnet

Zwischen den Marktteilnehmern herrscht Wettbewerb.

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2
Q

1) Was würde ein Markt bei dem die Prämissen des vollkommenen Markts vorliegen garantieren?

2) In der Realität existieren keine vollkommenen Märkte. Was kommt den Prämissen des vollkommenen Marktes in der Realität am nächsten?

A

1) perfekte ökonomische Effizienz

2) Börsen, auf denen standardisierte Produkte gehandelt werden

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3
Q

Nenne Unterscheidungsmerkmale von Energie- und Versorgungsmärkten! (6)

A

Geografische Abgrenzung (lokal, regional, national, international)

Zahl der vertikalen Markstufen/Teilmärkte

Zahl der Marktteilnehmer (Monopol, Oligopol, Polypol)

Art der Marktteilnehmer (Staaten, Kartelle, Industrie, Haushalte)

Substitutionsmöglichkeiten (durch andere Energrieträger und Anwendungstechniken)

Wettbewerbsintensität (Markteintrittsbarrieren)

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4
Q

Welche Marktformen kennst du? (9)

A

-> siehe slide 7 (!)

bilaterales Polypol
-> Nachfrager: viele
-> Anbieter: viele

Nachfrageoligopol (Oligopson)
-> Nachfrager: wenige
-> Anbieter: viele

Nachfragemonopol (Monopson)
-> Nachfrager: einer
-> Anbieter: viele

Angebotsoligopol
-> Nachfrager: viele
-> Anbieter: wenige

Bilaterales Oligopol
-> Nachfrager: wenige
-> Anbieter wenige

Beschränktes Nachfragemonopol
-> Nachfrager: einer
-> Anbieter: wenige

Angebotsmonopol
-> Nachfrager: viele
-> Anbieter: einer

Beschränktes Angebotsmonopol
-> Nachfrager: wenige
-> Anbieter: einer

Bilaterales Monopol
-> Nachfrager: einer
-> Anbieter: einer

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5
Q

Gib jeweils ein Beispiel für:

1) Bilaterales Polypol

2) Angebotsoligopol

3) Angebotsmonopol

4) Monopson (bzw. Nachfragemonopol)

5) Kartell

A

1) Kohlemarkt (viele Produzenten, viele Abnehmer)

2) In der Vergangenheit bei Stromerzeugungsmärkten (“Big four”) -> RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW

3) Strom/Gasnetze

4) In der Vergangenheit Förderung der EE durch Staat mit EEG, Viele Erzeuger von EE - Ein Staat als einziger Nachfrager

5) OPEC = Mengenkartell, Erdölförderung

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6
Q

Welche Wettbewerbsformen auf Energie- und Rohstoffmärkten gibt es?

Erkläre diese!

Gebe ein Bsp. für jede Form!

A

Direkter Wettbewerb
- Wettbewerb zwischen Teilnehmern eines Rohstoffteilmarktes
- keine Substitutionsmöglichkeit (Wechsel auf andere Rohstoffe)
- Bsp.: Stromvertriebe, Kraftstoffe (Tankstelle), Gold

Substitutionswettbewerb
- Wettbewerb zwischen verschiedenen Substitutionsmöglichkeiten
- Im Wesentlichen Energieträgersubstitution
- Bsp.: Fernwärme konkurriert mit den Energieträgern Heizöl, Erdgas, Elektrizität und Holzpellets

Direkt substituierter Wettbewerb
- Mischform: Wettbewerb zwischen Teilnehmern eines Rohstoffteilmarktes (Rohstoff wird durch mehrere Anbieter bereitgestellt)
- Substitutionsmöglichkeiten sind gegeben
- Bsp. Heizöl wird von vielen Einzelhändlern angeboten (direkter Wettbewerb) und muss zugleich mit anderen Energieträgern (Erdgas, Fernwärme, Elektrizität) auf dem Wärmemarkt konkurrieren

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7
Q

Auf den Energiemärkten herrschen unterschiedliche Formen von Wettbewerb für die verschiedenen Nutzenergien.

1) Nenne die verschiedenen Nutzenergien

2) Beschreibe ob und welche Art des Wettbewerbs für bestimmte Energieträger bei den einzelnen Nutzenergien vorliegen:

a) Öl
b) Stein- und Braunkohle
c) Strom und Gas
d) Fernwärme

A

-> slide 10+11!

1)
Prozesswärme
Raumwärme
Mechanische Energie
Beleuchtung

2)
a) Öl:
- Direkter und Substitutionswettbewerb bei Prozesswärme, Raumwärme und Mechanischer Energie

b) Stein- und Braunkohle:
- Direkter und Substitutionswettbewerb bei Prozesswärme

c) Elektrizität (Strom) und Erdgas:
- herrscht nahezu durchgängig direkter und Substitutionswettbewerb
- Direkter Wettbewerb erst seit 1998 Umsetzung des 1. EU-Binnenmarktpakets im EnWG (Beginn der Liberalisierung)

d) Fernwärme
- Nur relevant für Prozess- und Raumwärme
- nicht wettbewerblich organisiert

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8
Q

Wettbewerbsrecht und Kartellrecht

1) Wofür steht GWB?

2) Nenne die wichtigsten Elemente des GWB!

A

1) Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung

2) Wichtigsten Elemente:

§ 1 GWB: Verbot von wettbewerbsbeschränkten Vereinbarungen

§ 18 GWB: Definition marktbeherrschender Stellungen
- kein Wettbewerber, kein wesentlicher Wettbewerb oder überragende Marktstellung
- Vermutungsregelung für marktbeherrschende Stellung bei starker Marktkonzentration: CR3 >= 50 %, CR5 >= 2/3

§ 19 GWB: Verbot missbräuchlicher Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung
-> Missbrauch, wenn:
- Behinderung eines anderen Unternehmens
- Forderung unfairer Entgelte oder sonstiger Geschäftsbedingungen (Verhaltensweisen von Unternehmen auf vergleichbaren Märkten mit wirksamen Wettbewerb zu berücksichtigen)
- Weigerung, einem anderen Unternehmen gegen angemessenes Entgelt Zugang zu den eigenen Netzen oder anderen Infrastruktureinrichtungen zu gewähren
- Ausnutzung der Markstellung, um Vorteile ggü. anderen Unternehmen zu erhalten

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9
Q

Märkte lassen sich einteilen nach was?

A

Anbieter- und Nachfrageanzahl

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10
Q

Bei Strom und Gas herrscht nahezu durchgängig Wettbewerb - mit Ausnahme begrenzter ?(1)?.

Die Fernwärme ist dagegen ?(2)?

A

(1) Substitutionsmöglichkeiten

(2) nicht wettbewerblich organisiert

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11
Q

Das GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) verbietet ?(1)? sowie die ?(2)?.

Es existiert eine Vermutungsregel für ?(3)? bei ?(4)?

A

(1) marktbeherrschende Stellungen

(2) missbräuchliche Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung

(3) Marktbeherrschung

(4) starker Marktkonzentration

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12
Q

Wie kann die Funktionsfähigkeit von Märkten grundsätzlich untersucht werden?

A

Marktstrukturtests
(-> Abgrenzung des relevanten Marktes, dann Marktstrukturmessung mit Konzentrationsmaßen und Marktzutrittsschranken)

Marktverhaltenstests
(-> Negativlisten von Verhaltensweisen: Kollusionen*, Bindungen, Behinderungen)

Marktergebnistests
(-> Traditionelle Performancemessung: Unterschied Preise zu (langfristigen) Grenzkosten, Finanzwirtschaftliche Performancemessung, Konzept der Vergleichsmärkte: Konzept des Als-ob-Wettbewerbs (hypothetisches Vergleichsmarktkonzept), Konzept des tatsächlichen Vergleichsmarktes)

((* Kollusion: unerlaubtes Zusammenwirken, in Absicht, Drittem zu schaden))

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13
Q

1) Wie ist ein Kartell definiert?

2) Welche Arten von Kartellen können Sie nennen?

A

1) Def. Kartell:
- Zusammenschluss von Unternehmen/Anbietern mit dem Ziel der Gewinnerhöhung durch Koordination ihrer Aktivitäten.
-> Entspricht einer den Wettbewerb beschränkenden Vereinbarung von Unternehmen
- Kollektivmonopol: Ein perfektes Kartell aus Unternehmen/Anbietern verhält sich wie ein Monopolist.
–> Kartellmitglieder teilen dabei die gewinnmaximierende Monopolabsatzmenge unter sich auf

2)
- Preiskartell
- Quoten-/Mengenkartell
- Gebietskartell
- Kalkulationskartell (Vereinheitlichung des Aufbaus und des Inhalts der Kostenrechnung)
- Submissionskartell (Preiskartell bei Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen)

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14
Q

Was kann unter OPEC verstanden werden? Was stellt es dar? Wie handelt es?

A

OPEC: Organization of the Petroleum Exporting Countries

Stellt Rohstoffkartell (Quotenkartell) dar
-> Festlegung von Erdölförderquoten der einzelnen Mitgliedstaaten.
-> Die künstliche Angebotsverknappung führt zu höheren Marktpreisen als bei perfektem Wettbewerb

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15
Q

1) Wie ist Marktmacht definiert?

2) Methoden zur Messung von Marktmacht?

A

1) Die Fähigkeit eines Anbieters, für eine signifikante Zeitperiode den Preis gewinnbringend über den Wettbewerbspreis zu heben

2)
- Marktkonzentration bzw. Marktanteile (Konzentrationsraten, Hirschmann-Herfindahl-Index)
- Verhältnis von Preishöhe zu Grenzkosten

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16
Q

Woran wird eine marktbeherrschende Stellung im Wettbewerbsrecht festgemacht? (6)

A

Marktanteil

Finanzkraft

Zugang zu Beschaffungs- oder Absatzmärkten

rechtliche oder tatsächliche Schranken für den Marktzutritt anderer Unternehmen

Verflechtungen mit anderen Unternehmen, etc.

tatsächlicher oder potentieller Wettbewerb durch andere Unternehmen

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17
Q

Marktstrukturtests

Nenne Konzentrationsmaße!

A

Konzentrationskurve

Konzentrationsrate (CR - Concentration Ratio)

Lorenzkurve

Herfindahl(-Hirshman-)Index (HHI bzw. HI)

Gini-Koeffizient

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18
Q

Konzentrationsmaße

1) Was ist die Konzentrationskurve?

2) Je steiler der Anstieg der Kurve desto?

3) Konzentrationskurve verläuft über oder unter der Gleichverteilung?

A

1) Anteil der i größten Unternehmen an betrachteter Merkmalssumme

-> siehe slide 18!

(Im Detail:

Es werden die Merkmalsträger zunächst nach abnehmender Größe auf der Abszisse angeordnet.
-> Dann wird die relative Merkmalssumme kumuliert auf der Ordinate abgetragen (absolutes Konzentrationsmaß)

Es werden alle möglichen Konzentrationsraten nacheinander grafisch dargestellt, bis 100% der Merkmalssumme erreicht sind und alle Merkmalsträger berücksichtigt wurden
)

2) …konzentrierter ist der Markt

3) über der Gleichverteilung

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19
Q

Konzentrationsmaße

1) Was ist die Lorenzkurve?

2) Je stärker die Lorenzkurve von der Gleichverteilungslinie abweicht, desto?

3) die Lorenzkurve verläuft über/unter der Gleichverteilung?

4) Ist der Vergleich verschiedener Lorenzkurven zur Veranschaulichung eines Konzentrationsprozesses innerhalb eines Diagramms möglich?

A

1) Verhältnis der Teilsumme der j größten Merkmalswerte zur Summe aller Merkmalswerte.
-> Je höher die Konzentrationsrate CRj ist, desto stärker ist die Konzentration.
-> Formel slide 22
-> Abbildung slide 19

(-> kumulierte Anzahl der Unternehmen, geordnet nach aufsteigendem Marktanteil, im Verhältnis zum kumulierten Marktanteil)

2) …stärker ist die Konzentration

3) unter der Gleichverteilung

4) JA!

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20
Q

Konzentrationsmaße

1) Woraus bildet sich der Herfindahl-Index?

2) Nenne ein Bsp.

3) Höhere Werte zeigen eine höhere/niedrigere (?) Konzentration an

A

1) Bildung durch Summierung der Anteilsquadrate der Merkmalsträger

2) Bsp.: Summierung der quadrierten Marktanteile innerhalb einer Wirtschaftsbranche zur Analyse der Marktkonzentration

3) höhere (!) Konzentration

-> Formeln siehe slide 20!

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21
Q

1) Was ist der Vorteil des Herfindahl-Indexes ggü. der Lorenzkurve bzw. des Gini-Koeffizienten?

2) Was ist der Vorteil des Herfindahl-Indexes ggü. der Konzentrationsrate?

A

1) Sowohl die Anzahl der Merkmalsträger als auch die Ungleichverteilung der Merkmalssumme wird berücksichtigt

2) Der Index schöpft die Informationen über alle Merkmalsträger gleichzeitig aus.

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22
Q

1) Was stellt der Gini-Koeffizient dar?

2) Vorteil des Gini-Koeffizienten?

3) Nachteil des Gini-Koeffizienten

A

1) Verhältnis der Konzentrationsfläche (Fläche zwischen Lorenzkurve und Gleichverteilungslinie) zur Fläche der maximalen Konzentration (große Anzahl von Merkmalsträgern)
-> siehe slide 21!!

2) eine Maßzahl

3) Verschiedene Lorenzkurven können identischen Gini-Koeffizienten bilden

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23
Q

Marktentwicklung auf Stromerzeugungsmärkten 2022

Welche Unternehmen haben den größten Anteil?

A

(1. Sonstige (37%))

  1. RWE (26%)
  2. LEAG (18%)
  3. EnBW (12%)
  4. Vattenfall/E.ON (jeweils 4%)

(Entwicklung 2009 - 2022, siehe slide 47)

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24
Q

1) Was ist ein externer Effekt?

2) Nenne mögliche Folgen (Marktversagen) infolge von externen Effekten! (3)

3) Wie kann der Staat negative externe Effekte internalisieren? (3) Gib auch zwei Beispiele!

4) Gib ein Beispiel für die Internalisierung eines positiven externen Effekts

A

1) Eine positive oder negative Begleiterscheinung von ökonomischen Aktivitäten auf Dritte oder die Umwelt. (nicht eingepreist)
-> Bsp. THG-Emissionen, Lärm

2)
Übernutzung der Umwelt

zu hoher Output

zu geringer Preis

3)
Auflagen
Abgaben
Zertifikate
-> Bsp. CO2-Steuer (Pigou-Steuer), EU-ETS (Zertifikatehandel)

4) Die nahe 0 THG-Emissionen von EE-Anlage werden vom Staat durch die EEG-Förderung internalisiert

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25
Marktversagen infolge von Informationsmängeln / Informationsasymmetrie 1) Welche Lösungen des Marktes gibt es? 2) Welche staatlichen Eingriffsmöglichkeiten gibt es?
1) Durch den schlechter Informierten: -> Selbstinformation (durch Spezialisten) Durch den besser Informierten: -> Reputation, Garantien -> durch Ertragsbeteiligung oder Integration 2) Staatliche Eingriffsmöglichkeiten: - Einführung von Informationspflichten - Öffentliche Informationsbereitstellung - Erlass von Mindeststandards - Verpflichtungen zu Garantien
26
1) Nenne Gründe und Begleiterscheinungen, die einen Markteingriff erfordern können! 2) Zu welcher Abwägung kommt es dabei?
1) Gründe: - Marktmacht - Diskriminierung - Markt-/Wettbewerbsversagen Begleiterscheinungen: - Externe Effekte - Informationsmängel - Unteilbarkeiten 2) Abwägung von: - Kosten: Mitnahmeeffekte, Fehlanreize, Regulierungskosten - Nutzen: Teilweise Eliminierung des Markt- bzw. Wettbewerbsversagens
27
1) Zwischen welchen Arten von wirtschaftspolitischen Maßnahmen wird unterschieden? Erkläre diese kurz! 2) Bewerten Sie die Eingriffstiefe des Staates bei den Maßnahmen vergleichend 3) Wofür eignen sich die wirtschaftspolitischen Maßnahmen jeweils?
1) Wirtschaftspolitische Maßnahmen: - Marktkonforme Maßnahmen -> Beeinflussen nicht direkt den Marktpreismechanismus. -> Sie sollen den Markt durch eine Verbesserung der Information durchsichtiger machen und zur Zielerreichung beitragen - Finanzpolitische Maßnahmen -> Zahlungen vom/an Staat mit Lenkungs- oder Finanzierungsziel - Ordnungspolitische Maßnahmen -> Legen in Form von Gesetzen und Verordnungen bestimmte Anforderungen fest 2) Eingriffstiefe des Staates nimmt von oben nach unten zu! 3) Eignung: - Marktkonforme Maßnahmen: -> zur Kompensation von Marktversagen - Finanzpolitische Maßnahmen: -> zur Kompensation von Marktversagen und zur Verfolgung nicht-marktkonformer Ziele - Ordnungspolitische Maßnahmen -> Zur Kompensation von Marktversagen und zur Verfolgung nicht-marktkonformer Ziele
28
Nenne Beispiele für marktkonforme Maßnahmen!
Information und Beratung Transparenz Förderung der Forschung und Entwicklung Förderung der Weiterbildung
29
Nenne Beispiele für finanzpolitische Maßnahmen!
Steuern Abgaben Subventionen Beihilfen Zuschüsse Zertifikate (Emissionshandel) -> Mischform aus finanz- und ordnungspolitischem Ansatz!
30
Nenne Beispiele für Ordnungspoltische Maßnahmen!
Grenzwerte Standards Mindestanforderungen Zertifikate (Emissionshandel) -> Mischform aus finanz- und ordnungspolitischem Ansatz! (mehr slide 30)
31
Finanzpolitische Maßnahmen Was ist jeweils das Lenkungsziel sowie das Finanzierungsziel bei den folgenden Maßnahmen: 1) Ökosteuer (Stromsteuer + Änderung Mineralölsteuergesetz) 2) EEG-Umlage
1) Ökosteuer: - Lenkungsziel: Energiekosten erhöhen, um den Energieverbrauch zu senken - Finanzierungsziel: Arbeitskosten senken 2) EEG-Umlage: - Lenkungsziel: Ausbau erneuerbarer Energien - Finanzieungsziel: Festgelegte Einspeisevergütung für EE-Anlagenbetreiber
32
Märkte können in Bezug auf Marktstruktur, Marktverhalten und Marktergebnis untersucht werden. Von wem?
Wettbewerbsbehörden
33
Was sind Ziele des Wettbewerbs / der Liberalisierung? (6)
Effizienzgewinne Erhöhung der Qualität der Dienstleistung, besserer Service Sinkende Preise für Endverbraucher Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU Entlastung der öffentlichen Kassen durch Beteiligung von privatem Kapital (Finanzknappheit des Staates) Innovationsförderung durch mehr Wettbewerb (-> also bezüglich des energiepolitischen Zieldreiecks zielt es klar auf Preisgünstigkeit/Wirtschaftlichkeit ab. Aber auch auf die seit EnWG 2005 angestrebte Verbraucherfreundlichkeit und (Energie-) Effizienz)
34
Die drei größten Unternehmen haben folgende Marktanteile: 1. Unternehmen: 50% 2. Unternehmen: 10% 3. Unternehmen: 10% Berechne die Konzentrationsrate CRj (bzw. hier CR3)
CR3 = 0,5 + 0,1 + 0,1 = 0,7 -> Die 3 größten Unternehmen machen 70% des Marktes aus!
35
Auf welchen Säulen beruht die Liberalisierung? (4)
Wettbewerb: De- bzw. Re-Regulierung Internationaler Handel / Schaffung und Integration des Energiebinnenmarkts Privatisierung Regulierung und Entflechtung von Netzen als natürliche Monopolbereiche
36
Beschreibe den zeitlichen Verlauf der Liberalisierung der Energiewirtschaft in der EU!
(siehe auch EWR Zsmf. S. 1-3) Schema generell: Immer erst Binnenmarktpaket auf EU-Ebene, dann ca. 2 Jahre später Umsetzung EU-Richtlinie auf nationaler Ebene -> Vor Liberalisierung: Energiewirtschaft geprägt von wenigen vertikal integrierten Unternehmen (Demarkationen/Gebietsabsprachen waren die Regel, sowie exklusive Konzessionsverträge > 20 Jahre oft ohne Ausschreibungen oder Wettbewerb) 1996 (Strom) bzw. 1998 (Gas): 1. Binnenmarktrichtlinie -> Anstoß der Liberalisierung von Strom- und Gassektor -> Liberalisierung zur Sicherstellung eines funktionsfähigen und chancengleichen europäischen Wettbewerbs (Netz bleibt natürliches Monopol) -> Umsetzung in DE: 1998 durch Novelle des EnWG (Aufhebung Energiewirtschaftsgesetz von 1935, nach welchem galt "Energieversorgung so sicher und so billig wie möglich gestalten) -> Buchhalterische Entflechtung Strom (vertikal integrierte EVU zu getrennten Konten für Erzeugung, Übertragung, Verteilung verpflichtet) -> Rechtliche Entflechtung ÜNB Strom (> 100.000 Netz-Kunden; De-minimis-Grenze) -> Unterwerfung der Gas- und Elektrizitätswirtschaft unter Kartellrecht -> Netzbetreiber wurden dazu verpflichtet, Lieferanten Zugang zu Netzen zu gewähren, ABER zunächst keine Regulierung, sondern "verhandelter Netzzugang" (Verbändevereinbarungen) -> Buchhalterische Entflechtung bei Gas erst 2003 2003: 2. Binnenmarktpaket ("Beschleunigungsrichtlinien") -> Umsetzung in DE: 2005 EnWG -> Beschleunigung der Liberalisierung -> Regulierung Netzzugang (Netzentgeltgenehmigung) -> Gründung nationaler Regulierungsbehörde -> energiepolitisches Zieldreieck wird um Verbraucherfreundlichkeit und (Energie-) Effizienz erweitert -> erweiterte Marktöffnung in Vertrieb und Erzeugung -> Operationelle (bzw. organisatorische) Entflechtung: also Unabhängigkeit des Managements (Ziel: Unabhängigkeit NB von Konzernmüttern) -> Informatorische (bzw. informelle) Entflechtung mit Vertraulichkeitsgebot und Diskriminierungsfreier Weitergabe von Informationen (Ziel: Reduktion von Informationsvorsprüngen) 2009: 3. Binnenmarktpaket -> Umsetzung in DE: 2011 Novellierung EnWG -> Reaktion auf Umsetzungsdefizite der Liberalisierung und Entflechtung -> Einführung Anreizregulierung bei Netzbetreibern (Erlösobergrenzen) -> Eigentumsrechtliche Entflechtung NUR FÜR ÜNBs in DE (Ziel: Unabh. der Netzbetreiber von Konzernmüttern) 2019: 4. Binnenmarktpaket ("Winterpaket") -> Umsetzung in DE: 2021 Novellierung EnWG -> Europäische Klimastrategie -> Marktintegration der EE -> Anpassung der Strommarktregeln -> Förderung von Flexibilität und grenzüberschreitendem Handel, ... -> Förderung von Elektrifizierung -> (...)
37
Säulen der Liberalisierung: Erkläre kurz was unter De-/Re-Regulierung gefasst wird!
schrittweise Öffnung der dem Netzbetrieb vor- und nachgelagerten Märkte -> Beschränkung der Regulierung auf Netze als Monopolbereiche Regelung der Zugangsvoraussetzungen und Konditionen zur Netznutzung (Netzregulierung) Aufsplittung vertikal-integrierter Unternehmen (Unbundling)
38
Säulen der Liberalisierung: Erkläre kurz was die Grundidee in Bezug auf Internationaler Handel/Energiebinnenmarkt war!
Grundidee: Intensivierung des Handels führt zu mehr Wohlstand -> Deshalb ist die Kohäsion der EU-Staaten zu fördern ( Jeweils ein europäischer Markt für Strom und Gas = Wettbewerb mit europäischem Ausmaß Ausbau von transeuropäischen Netzen (Strom-, Gas-, Bahn-, Straßennetze) )
39
Marktgebiete wichtiger Handelsplätze für Strom -> siehe slide 38
...
40
Säulen der Liberalisierung: Privatisierung Durch Privatisierung kann der Wettbewerb erhöht werden. Vorteile: - Mobilisierung von privatem Kapital (Entlastung der öffentlichen Hand) und privatem Know-how - Weniger bürokratische Barrieren (Zurückdrängen politischer Einflussnahme) und damit schnellere und effizientere Entscheidungswege - Betriebswirtschaftlich optimierte Abwicklung von Investitionen (stärker ausgeprägtes Kostenbewusstsein, höhere Kostentransparenz) - Höhere Kundenorientierung Nachteile: - Verringerung der Kontrollmöglichkeiten durch die öffentliche Hand (Befürchtung von Qualitätseinbußen durch reines Gewinnstreben der Unternehmer) - Transaktionskosten bei Privatisierungen nicht unerheblich (evtl. Ausschreibung, Vertragsanbahnung und -überwachung) - Einzelwirtschaftliche Interesse können Gemeinwohl entgegenstehen - Einfluss des Staates gering Wahr/Falsch?
Wahr
41
Schwerpunkte der EnWG-Novelle 2024?
Netzausbau optimieren Energy Sharing & Beteiligung
42
Neuerungen im sog. "Fit for 55": 1) Gesetzgebungspaket für was? 2) Inkrafttreten? 3) Ziele? (4) 4) Kernpunkte? (mind. 3 nennen)
1) zur Erreichung der EU-Klimaziele für 2030 (55% Emissionsreduktion) 2) 2021, schrittweise Umsetzung bis 2030 3) Ziel: - Reduktion von CO2-Emissionen - Förderung erneuerbarer Energien - Verbesserung der Energieeffizienz - Umgestaltung des Energiemarkts 4) Kernpunkte: - Reformation und Verschärfung des EU-ETS - Einführung eines Klima-Sozialfonds zur Unterstützung benachteiligter Haushalte - Einführung des CO2-Grenzausgleichssystems (CBAM) - Festlegung verbindlicher Emissionsreduktionsziele für Sektoren, die nicht unter das EU-ETS fallen - Festlegung von CO2-Emissionszielen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge bis 2030 - Vorschriften zur Verringerung der Methanemissionen im Energiesektor
43
Wahr oder falsch? - Traditionell wurde der Strommarkt von den „großen Vier“ dominiert, durch die große Marktkonzentration war es für kleine Anbieter schwierig auf den Markt zu treten, gleichzeitig konnten hohe Preise durchgesetzt werden. - 2011 kritisierte die Monopolkommission, dass RWE, E.ON und Vattenfall (und wahrscheinlich auch EnBW) sich in einer Position befinden, die es ihnen ermöglicht, den Wettbewerb auf dem Erstabsatzmarkt zu beeinflussen (auch wenn dies nicht nachgewiesen werden konnte). - Durch die Energiewende traten und treten zahlreiche neue, kleinere und dezentralere Stromproduzenten auf den Markt, gleichzeitig sinken die Einnahmen aus konventionellen Kraftwerken. - Der Atomausstieg beschleunigt diesen Vorgang, da dadurch Erzeugungskapazitäten der großen Energieversorger vom Markt genommen wurden. - 2015 und 2017 urteilte die Monopolkommission daher, dass, trotz eines Marktanteils von 62 bzw. 54 % an den konventionellen Erzeugungskapazitäten, keine Marktbeherrschung der großen Energieversorger vorliegt. - Durch die sinkenden Einnahmen aus den konventionellen Kraftwerken brachen die Gewinne insbesondere der großen Energieversorger ein. (–> “Missing money problem”)
Wahr
44
Marktentwicklung auf Stromerzeugungsmärkten in DE: 1) Was führte zu einem drastischen Verfall der Aktienkurse der großen Energieversorger in DE? 2) Welchen Konsequenz hatte dies für die großen Energieversorger? -> Nenne konkrete Beispiele! 3) Was war das Resultat?
1) Sinkende Einnahmen aus den konventionellen Kraftwerken führen zu einbrechenden Gewinnen Gründe hierfür: Die Entwicklung auf den Stromerzeugungsmärkten (ca. 2011-2017) aufgrund der Energiewende: -> zahlreiche neue, kleinere und dezentrale Stromproduzenten auf den Markt -> Einnahmen aus konventionellen Kraftwerken sanken -> durch Atomausstieg werden Erzeugungskapazitäten der großen Energieversorger vom Markt genommen 2) Strategiewechsel, hin zu einer CO2-ärmeren, nachhaltigeren Stromerzeugung -> Ausbau erneuerbarer Energien Umsetzung erfolgte dabei unterschiedlich: - Vattenfall: Verkauf vom deutschen Braunkohleportfolio an EPH (Tschechisches Energieversorgungsunternehmen) - RWE: Ausgliederung der Erneuerbaren, Netze und Vertrieb -> Börsengang von innogy 2016, Mehrheit langfristig bei RWE -> später Übernahme durch (bzw. Tausch) E.ON - E.ON: -> Abspaltung der konventionellen Erzeugung (außer Kernkraft) und Handel -> Börsengang von Uniper 2016 (Verkauf aller Anteile bis 2018) Resultat: Deutlich gesunkene Unternehmensgrößen
45
Übernahme: 2019 übernahm ?(1)? 90% von Innogy von ?(2)? mit Übernahmeangebot der Restanteile für Aktionäre, ?(3)? und ?(4)? Tausch: RWE erhielt im Tausch Geschäftsfeld ?(5)? von E.ON und ?(6)? Zukünftige Fokussierung der Geschäftsaktivitäten: -> RWE: Fokus auf ?(7)? -> E.ON: Fokus auf ?(8)?
(1) E.ON (2) RWE (3) Energienetze (4) Endkundengeschäft (5) zur Erzeugung von erneuerbaren Energien (6) Anteile an E.ON (7) Erzeugung (konventionell und erneuerbar) (8) Netzbetrieb und Vertrieb von Strom und Gas
46
Beschreibe grob den Stand auf den Stromerzeugungsmärkten mit Berücksichtigung von Entwicklungen der letzten Jahre!
Stromerzeugungsmärkte sind nach wie vor stark konzentriert Der Einfluss der ehemaligen "Big Four" (RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW) schwindet zunehmend In jünster Zeit gab es eine Reihe von Strategieanpassungen der großen Versorger (u.a. E.ON-RWE-Deal; Squeeze-out von innogy) Die Marktanteile der Vermarkter von erneuerbaren Energien wachsen In der EU wird bei konventionellen Kraftwerksbauten fast ausschließlich auf Erdgas gesetzt
47
Ü: Was bedeuten folgende Werte? 1) Gini-Koeffizient von 0? 2) Gini-Koeffizient von 1?
1) Vollständige Gleichverteilung (z.B. alle Anbieter haben gleichen Marktanteil) 2) Maximale Ungleichheit (ein Anbieter hat 100%, alle anderen 0%)
48
Ü: Was bedeuten folgende Werte? (Herfindahl(-Hirschman-)Index) 1) HHI < 1.500 ? 2) 1.500 <= HHI <= 2.500 ? 3) HHI > 2.500 ?
1) Polypol 2) Oligopol 3) Monopolähnliche Struktur
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Ü: gegebene Marktanteile: - Anbieter 1: 50% - Anbieter 2: 30% - Anbieter 3: 15% - Anbieter 4: 5% 1) Berechne den Herfindahl-Index 2) Zeichne Lorenzkurve und gehe dabei auf den Gini-Koeffizienten ein
1) HHI = 50^2 + 30^2 + 15^2 + 5^2 = 3650 -> HHI > 2500, also monopolähnliche Struktur 2) -> Kurve und Flächen siehe slide 8 -> entsprechend Gini-Koeffizient = 0,38 weil: G = A / (A+B) -> A: Fläche zws. Lorenzkurve und Gleichverteilungsdiagonale -> A+B: Gesamtfläche unter der Gleichverteilungsdiagonale
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Ü Nenne für Folgende Akteure Aufgaben, Marktform und ob sie im Wettbewerb stehen oder nicht! 1) Erzeuger 2) Netzbetreiber 3) Lieferant 4) Verbraucher
1) Erzeuger -> Aufgabe: Produzieren Energie (z.B. Kraftwerke, Windparks) -> Marktform: Polypol -> Wettbewerb: Ja, besteht 2) Netzbetreiber: -> Aufgabe: Transportieren Energie über Strom- und Gasnetze -> Marktform: Natürliches Monopol -> Wettbewerb: Nein, da parallele Netze ineffizient sind 3) Lieferant: -> Aufgabe: Bieten Energie als Endprodukt an Verbraucher an -> Marktform: Polypol/Oligopol -> Wettbewerb: Ja, Wettbewerb möglich 4) Verbraucher: -> "Aufgabe": Haushalte, Industrie, Gewerbe (Nachfragesturktur) -> Marktform: keine direkte Marktform -> Wettbewerb: Nachfrage dominiert den Markt
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Ü Strukturschema zum deutschen Gasmarkt -> slide 10 Marktaufbau Strom -> slide 11
...
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Ü: 1) Wann besitzt ein Unternehmen ein Monopol? 2) Wichtiger Grund für Fortbestehen des Monopols?
1) Wenn: - einziger Verkäufer von Produkt - keine Substitute vorhanden 2) Vorliegen von (Markt-) Eintrittsbarrieren
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Ü: Was sind wichtige (Markt-) Eintrittsbarrieren?
Unternehmen besitzt alleinig eine Schlüsseltechnologie Behörde oder Regierung räumt Unternehmen alleinige Produktionsrecht ein (z.B. bei regulierten Netzwerkindustrien) Produktionskosten eines einzelnen Anbieters für eine bestimmte Ausbringungsmenge sind geringer als die Produktionskosten mehrerer Anbieter, die sich die Ausbringungsmenge teilen (-> bei natürlichen Monopolen)
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Ü: Wann besteht ein natürliches Monopol?
Wenn ein einzelnes monopolistisches Unternehmen Güter oder Dienstleistungen eines Marktes immer zu geringeren Kosten anbieten kann, als zwei oder mehr Konkurrenzunternehmen dies könnten
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Ü: Beschreibe was in den folgenden Fällen pos./neg. Wohlfahrtseffekte sein können! 1) Wettbewerb? (a) 3xpos., b) 2xneg.) 2) Natürliches Monopol (a) 2xpos, b) 3xneg.)
1) Wettbewerb: a) positiv: Effiziente Allokation von Ressourcen -> Preise spiegeln Kosten wider, was Produktion und Konsum optimiert Konsumentenwohlfahrt -> Verbraucher profitieren von niedrigeren Preisen, besserer Qualität und größerer Auswahl Dynamische Effizienz -> Förderung von Innovation und techn. Fortschritt b) negativ: Gefahr von Marktversagen bei öffentlichen Gütern oder externen Effekten (z.B. Umweltbelastung) (Marktaustritt kleiner Anbieter mit höheren Kosten) 2) Natürliches Monopol a) positiv: Kostenreduktion durch Skaleneffekte Gewährleistung sicherer Versorgung b) negativ: Marktmacht -> Monopolisten können Preise über die Grenzkosten setzen (Folge: Wohlfahrtsverlust) Allokative Ineffizienz -> reduzierter Konsum Fehlender Innovationsdruck
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Ü: Warum ist staatliche Kontrolle (z.B. Preisregulierung) bei einem natürlichen Monopol notwendig?
Begrenzung von Wohlfahrtsverlusten (siehe slide 16)
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Ü: 1) Was versteht man unter Privatisierung? 2) Was ist dabei das Ziel? 3) Nenne ein Beispiel 4) Nenne zwei Vorteile 5) Nenne zwei Nachteile
1) Definition: Übertragung staatlicher Betriebe an private Akteure 2) Zielsetzung: - Effizienzsteigerung - Entlastung des Staates 3) Beispiel: Verkauf von Energieversorgern, Netzen (z.B. RWE, E.ON) 4) Vorteile: - Höhere Effizienz durch privatwirtschaftliches Handeln - Entlastung staatlicher Haushalte 5) Nachteil: - Risiko von Monopolbildung - Vernachlässigung öffentlicher Interessen
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Ü: 1) Was versteht man unter Liberalisierung? 2) Was ist dabei das Ziel? 3) Nenne ein Beispiel 4) Nenne zwei Vorteile 5) Nenne zwei Nachteile
1) Definition: Öffnung des Marktes für Wettbewerb 2) Zielsetzung: Förderung von Wettbewerb und Innovation 3) Beispiel: Deutsche Energiemarktreform (1998) 4) Vorteile: - Niedrigere Preise durch Wettbewerb - Innovationsförderung und Verbraucherorientierung 5) Nachteil: - Preisvolatilität - Marktmacht einzelner Akteure
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Ü: 1) Was versteht man unter Verstaatlichung? 2) Was ist dabei das Ziel? 3) Nenne ein Beispiel 4) Nenne zwei Vorteile 5) Nenne zwei Nachteile
1) Definition: Rückführung privater Unternehmen oder Infrastruktur in staatliches Eigentum 2) Zielsetzung: - Sicherung öffentlicher Interessen - Versorgungssicherheit - Kontrolle 3) Beispiel: Uniper-Verstaatlichung (2022), mögliche TenneT-Übernahme 4) Vorteile: - Versorgungssicherheit - Langfristige Klimaziele und Gemeinwohl im Fokus 5) Nachteil: - Hohe Kosten für den Staat - Mögliche Ineffizienz
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Ü: Liberalisierung des Energiemarktes -> slide 19
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Ü: Liberalisierung des Energiemarktes Nenne Maßnahmen zur Bewältigung der Nachteile bzw. Lösungsansätze für den deutschen Energiemarkt! (5)
Regulierung des Wettbewerbs -> Verhinderung von Marktkonzentration und Missbrauch von Marktmacht Förderung von Infrasturkturinvestionen -> Sicherstellung des Netzausbaus und Integration erneuerbarer Energien Sozialtarife und Verbraucherschutz -> Schutz von Haushalten vor steigenden Energiepreisen und Energiearmut Öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) -> Staat und private Akteure teilen Kosten und Risiken beim Ausbau der Infrastruktur Transparenz und Verbraucherbildung -> Stärkung der Verbraucherrechte und Entscheidungsfreiheit
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Ü: Regulierung des Wettbewerbs: Verhinderung von Marktkonzentration und Missbrauch Nenne konkrete Maßnahmen/Regelungen in diesem Zusammenhang!
EnWG -> regelt den diskriminierungsfreien Zugang zu den Strom- und Gasnetzen -> verpflichtet Netzbetreiber zu transparenter und fairer Netznutzung Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung (GWB) -> sichert Wettbewerb durch Fusionskontrolle und Missbrauchsaufsicht Kontrolle von Oligopolstellungen bei Großanbietern wie RWE und E.ON Maßnahmen zur Marktaufsicht durch die BNetzA
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Ü Förderung von Infrastrukturinvestitionen: Sicherstellung des Netzausbaus und Integration erneuerbarer Energien Nenne beispielhaft Förderungsmaßnahmen/-mechanismen und was diese bezwecken! (5)
Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) -> erleichtert und beschleunigt Planungsverfahren für Stromtrassen EEG -> fördert den Ausbau von Solar-, Wind- und anderen erneuerbaren Energien Energieversorgungssicherstellungsgesetz (EnSiG) -> regelt staatliche Eingriffe bei Versorgungskrisen Projekte wie die Stromautobahnen SuedLink und SuedOstLink Förderung von Wasserstoffprojekten und Smart Grids
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Sozialtarife und Verbraucherschutz: Schutz von Haushalten vor steigenden Energiepreisen und Energiearmut Nenne beispielhaft ein paar Maßnahmen/Gesetze diesbezüglich! (4)
Grundversorgungsverordnung (StromGVV, GasGVV) -> regelt die Versorgungspflichten von Energieversorgern -> sichert Verbraucher ein Mindestmaß an Energieversorgung zu fairen Preisen EnWG §36 -> verpflichtet Energieanbieter, sozial verträgliche Grundversorgungstarife anzubieten Schutz vor Stromsperren durch Auflagen für Grundversorger Energiezuschüsse durch staatliche Förderprogramme
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Öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) Nenne zwei Beispiele
Kooperationen zwischen Stadtwerken und privaten Investoren beim Betrieb von Energieparks Ausbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge (ÖPP-Gesetzgebung (kommunale und Landesebene) ermöglicht Kooperation bei Energieprojekten, z.B. Fernwärmeausbau))
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Transparenz und Verbraucherbildung: Stärkung der Verbraucherrechte und Entscheidungsfreiheit Nenne Maßnahmen diesbezüglich! (4)
Verordnung über die Vergleichbarkeit der Preise (StromGVV, GasGVV) -> verpflichtet Anbieter, Tarife transparent und vergleichbar darzustellen Verbraucherschutzgesetze Einführung der Strompreisbremse und klare Angaben zu Netzentgelten Transparenzpflichten für erneuerbare Energieanteile im Strommix
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Ü Nenne 3 Arten von Marktversagens!
Marktversagen in Folge von Externalitäten Marktversagen aufgrund von Monopolen Marktversagen infolge von Informationsaymmetrien
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Ü: Nenne Maßnahmen zur Bekämpfung von Informationsasymmetrien! (3)
Transparenzvorschriften (Offenlegungspflichten) Regulierung (Einführung von Informationspflichten und Produktsicherheitsstandards) Verbraucherschutz (Aufklärung und Unterstützung für informierte Entscheidungen)
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Ü: Wenn eine Marktseite (z.B. Verkäufer oder Anbieter) mehr oder besser Informationen über ein Produkt oder eine Dienstleistung hat als die andere Seite (z.B. Käufer oder Verbraucher) -> Dann spricht man auch von?
Informationsasymmetrien (Bsp.: Ein Gebrauchtwagenverkäufer weiß mehr über den Zustand eines Autos als der Käufer, was zu einer suboptimalen Kaufentscheidung führen kann)
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Ü: Externalitäten entstehen, wenn die Handlungen eines Akteurs unbeabsichtigte Nebenwirkungen auf unbeteiligte Dritte haben, die nicht im Marktpreis berücksichtigt werden. Beispiel: Ein Unternehmen verschmutzt die Umwelt, ohne die dadurch verursachten Schäden (z.B. Luftverschmutzung) in die Produktionskosten einzurechnen. Die Gesellschaft trägt die Kosten dieser Umweltverschmutzung 1) Welche Auswirkungen hat dies auf den Markt? 2) Welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Externalitäten gibt es? (3)
1) - Gesellschaft übernimmt die negativen Effekte. - Keine optimale Steuerung von Gütern und Dienstleistungen - führt oft zu einer Überproduktion von schädlichen Gütern oder einer Unterproduktion von Vorteilhaftem 2) Maßnahmen: - Steuern/Subventionen - Gesetzliche Vorschriften zur Begrenzung von Emissionen (Regulierung) - Emissionsrechtehandel
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Ü: Monopole/Oligopole Ein Monopol entsteht, wenn ein einziges Unternehmen den gesamten Markt kontrolliert. Ein Oligopol ist ein Markt mit wenigen, großen Anbietern 1) Auswirkungen auf den Markt? 2) Maßnahmen zur Bekämpfung? (3)
1) Kann zu höheren Preisen und geringerer Innovation führen (Wettbewerb fehlt) 2) Maßnahmen: - Preisobergrenzen (Regulierung) - Wettbewerbsförderung (Förderung Markteintritt) - Antitrust-Gesetze -> Verhinderung von wettbewerbswidrigem Verhalten (z.B. durch Preisabsprachen)
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Ü: Nenne für die folgenden Maßnahmen jeweils a) das Ziel/primäre Auswirkung, b) Art des Marktversagens, c) Bekämpfung von Marktversagen?, d) Art der Wirtschaftspolitischen Maßnahme 1) EEG 2) Emissionsrechtehandel 3) StromGVV & GasGVV (Transparenzvorschriften)
1) EEG a) - Erhöhung des Anteils EE am Strommix - bevorzugte Einspeisung von Strom aus EE b) Externalitäten c) Ja, Bekämpfung von Umwelt-Externalitäten (CO2-Emissioenn) durch Förderung EE d) Finanzpolitisch 2) Emissionsrechtehandel a) - Minderung THG-Emissionen durch Marktmechanismus - Festlegung einer Obergrenze für Emissionen b) Externalitäten c) Ja, Internalisierung von Umweltkosten d) Marktkonforme Maßnahme 3) StromGVV & GasGVV (Transparenzvorschriften) a) - Bereitstellung transparenter und vergleichbarer Tarifinformationen für Verbraucher - Verhinderung von Intransparenz bei Strom- und Gaspreismodellen b) Asymmetrische Informationen c) Ja, Bekämpfung von asymmetrischen Informationen d) Ordnungspolitische Maßnahme
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Ü: Nenne für die folgenden Maßnahmen jeweils a) das Ziel/primäre Auswirkung, b) Art des Marktversagens, c) Bekämpfung von Marktversagen?, d) Art der Wirtschaftspolitischen Maßnahme 1) Umweltbonus (Elektrofahrzeuge) 2) Mineralölsteuer 3) BNetzA (Regulierung von Netzbetreibern)
1) a) - Steigerung der Nachfrage nach E-Fahrzeugen (emissionsfreien Fahrzeugen) b) Externalität c) Ja, Bekämpfung von Umwelt-Externalität d) Finanzpolitische Maßnahme 2) a) - Erhöhung der Kraftstoffpreise für Anreiz zur Reduzierung von CO2-Emissionen - Reduzierung der externen Kosten von Luftverschmutzung b) - Externalität c) Ja, Internalisierung von Umweltkosten d) Finanzpolitische Maßnahme 3) a) - Regulierung der Netzentgelte und Sicherstellung des diskriminierungsfreien Zugangs zu Netzen - Verhinderung von Missbrauch der Monopolstellung bei Netzbetreibern b) Monopole/Oligopole c) Ja, Bekämpfung von Monopol/Oligopol-Marktversagen d) Ordnungspolitische Maßnahme
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Ü: Entwicklung eines Wasserstoffmarktes -> slides 36-38 ansehen!!
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