12. Üb Flashcards

1
Q

Diskutiere, ob und inwieweit es sich bei der Strom- und Gaspreisbremse um eine Energieeffizienzmaßnahme gehandelt hat! Warum bzw. warum nicht?

(Hintergrund: Preise werden bei Haushalten für 80% des Vorjahresverbrauchs gedeckelt auf 12 ct/kWh bei Gas und 40 ct/kWh bei Strom)

A

Preisdeckelung gilt nur für 80% des Vorjahresverbrauchs, wodurch weiter ein Einsparanreiz bzgl. jeder gesparter kWh besteht.

(Unterscheidung Energieeffizienz vs. reine Suffizienz/Verzicht)

Effizienzmaßnahme, wenn:
-> Verbrauch reduziert wird und Energiedienstleistungsbedürfnis trzd(!) noch befriedigt ist
-> Bsp. Heizung in Wohnung auf 19°C statt auf 22°C (naja)

Keine Effizienzmaßnahmen, wenn:
-> Verbrauch reduziert wird, ohne (!) dass Energiedienstleistungsbedürfnis noch erfüllt ist. (Suffizienz)
-> Bsp.: Kein Beheizen und kein Nutzen des Swimming-Pools etc.

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2
Q

Welche weiteren Maßnahmen zum Anreizen eines sparsamen Verbrauchsverhalten könnte es geben?

A

Umgesetzt: Einige Vertriebe haben Einsparprämien ausgelobt

Verschärfung von Produktanforderungen (Ökodesign)

Pflichten/Anreize für Energieeffizienz in Gebäude- und Verkehrssektor

Erhöhung der CO2-Bepreisung

(…)

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3
Q

Zielerreichung der deutschen Ziele in Verbindung mit Zieleffizienz. (Stand 2024)

1) Wie läuft es mit dem Ziel eine durchschnittliche Steigerung bei der Energieproduktivität von 2,1% pro Jahr ggü. 2008 zu erreichen?

2) Wie läuft es mit dem Endenergie-Reduktionsziel von 26,5% bis 2030?

A

1) Ziel wurde knapp verfehlt.
-> Die jüngsten Einsparungen machen aber eine Zielerreichung wahrscheinlich

2) Kaum Bewegung
-> In den vergangen 3 Dekaden nahezu unverändert und erst seit 2010 leicht rückläufige Tendenz
-> Wird nur erreichbar, wenn zwischen 2023-2030 ein jahresdurchschnittlicher Verbrauchsrückgang von 2,6 % (bezogen auf 2008) realisiert werden kann.

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4
Q

Wie ordnen Sie den jüngsten Rückgang beim Primärenergieverbrauch ein?

A

Hängt viel mit der weiterhin schwachen Wirtschaftsleistung und geringer Produktion energieintensiver Industrie zusammen.

Erhöhte Beiträge erneuerbarer Energien (Wirkungsgradmethode!) und Erdgas zulasten der Kohle.
-> GPT bei Wind und Sonne wird nur der tatsächlich erzeugte Strom/Energie gezählt ohne Verluste, weil kein Brennstoff genutzt wurde (??)
-> Wirkungsgrad Erdgas-KW > Wirkungsgrad Kohle-KW

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5
Q

1) Beschreibe eine Lastverschiebung!

2) Beschreibe einen Lastverzicht!

A

1)
- Gesamtstromnachfrage bleibt (annähernd) gleich
- Zumeist niedrige variable Kosten
- Funktionaler Energieträger; häufig thermischer Speicher oder Pufferspeicher

2)
- Keine Nachholung -> Gesamtstromnachfrage reduziert
- Zumeist hohe variable Kosten -> Value of Lost Load
- keine Speicherung

(siehe Abb. slide 24)

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6
Q

Potenziale bei energieintensiven Prozessen:

Große Potenziale (Lastreduktion) v.a. bei energieintensiven Prozessen (Primäraluminiumelektrolyse), Holzstoff (Papier), Elektrostahl, Zement,…)

Potenziale je Einzelprozess im Bereich von mehreren 100 über 1000 MW. Zumeist große Spannbreite.

Überwiegend Lastverzicht, d.h. nur ?? Potenziale.

A

positive Potentiale (Lastreduktion

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7
Q

Welche abweichenden Begriffsverwendung finden sich in der Energieforschung und -politik für Flexibilität?

A

Grundlegend: Flexibilität als technische Eigenschaft zur Anpassung der Wirk- und/oder Blindleistungsabgabe bzw. -aufnahme als Reaktion auf externe Steuerungsanreize

Flexibilität aus Marktsicht (kurzfristige Stromgroßhandelsmärkte) mit Fokus auf Residuallastdeckung

Flexibilität aus Netzsicht (Reaktion auf lokale Netzengpässe / Erbringung von Systemdienstleistungen)

Flexibilität ausschließlich auf Verbrauchseinheiten bezogen (z.T. mit Fokus auf Regelleistungsbereitstellung)

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8
Q

Wie grenzen sich Netze von sonstigen Flexibilitätsoptionen ab?

A

Sie ermöglichen eine Reduktion des Bedarfs an sonstigen Flexibilitätsoptionen (“Enabler”)

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9
Q

Warum ist das Potenzial zur Deckung von positiven Residuallasten geringer als dasjenige zur Deckung negativer Residuallasten?

A

Bei Erzeugungseinheiten besteht grundsätzlich die Möglichkeit, sie vom Netz zu trennen (positives und negatives gleich groß)

Bei Verbrauchseinheiten bestehen Potenziale vor allem in der zeitlichen Verlagerung der Lastinanspruchnahme (pos. und neg. Potenzial gleich groß). Eine zusätzliche Senkung des Verbrauchs (positives Potenzial) im Rahmen eines Lastverzichts geht mit einem reduzierten Nutzenniveau einher und ist daher nur in engen Grenzen möglich (!)

Zum Teil handelt es sich um Anwendungen, die Energieverbräuche in anderen Sektoren substituieren können und nur in eine Richtung wirken (Power-to-Heat mit ausschließlich negativem Potenzial)

Das Flexibilitätspotenzial fluktuierender EE ist nur in eine Richtung nutzbar (Abregelung, d.h. negatives Potenzial). Eine gedrosselte Anlagenbetriebsweise ist theoretisch denkbar, aber weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll.

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10
Q

Welche Optionen kommen nach heutigem Forschungsstand kurz-, mittel- bzw. langfristig aus technischer, ökologischer und ökonomischer Sicht zur Deckung der positiven Residuallast in Betracht?

A

kurzfristig: bestehende Kraftwerke, Biomasseanlagen, (Pumpspeicher), Stromimporte

mittelfristig:
Retrofits bestehender Kraftwerke, neue flexible Gaskraftwerke, flexibilisierte Biomasse, Pumpspeicher, Stromimporte

langfristig: Elektrolyse in Kombination mit Wasserstoffkraftwerken und/oder Brennstoffzellen, Pumpspeicher, Batterien, Druckluftspeicher(?), Spromimporte

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