7 Informationsverarbeitung Flashcards

1
Q

Was hat Informationsverarbeitung (laut einigen Theoretikern) mit psychischen Störungen zu tun?

A

Informationsverarbeitungsprozesse wie selektive WN und Fehlinterpretation tragen zur Aufrechterhaltung und Entstehung psychischer Störungen bei

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2
Q

Skizziere die zentralen Aspekte des Modells kognitiver Schemata nach Beck.

A
  1. Depressive haben durch frühere Erfahrungen dysfunktionale kognitive Schemata erworben (bezogen auf negative Aspekte der eigenen Person, Umwelt, Zukunft; Inhalte zB: Ablehnung, Wertlosigkeit, Hoffnungslosigkeit)
  2. Aktivierung der Schemata führt zu selektiver Informationsverarbeitung (schemakongruente Info eher wgn. und erinnert)
  3. –> kognitive Verzerrungen der Realität
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3
Q

Aus welchen 3 Aspekten besteht die “Negative Triade” (nach Beck)?

A
  1. Selbst (“Ich bin hässlich, wertlos, Versager”)
  2. Welt (“Niemand liebt mich”)
  3. Zukunft (“Hoffnungslos, denn alles wird immer so sein wie jetzt”)
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4
Q

Empirie zur Beck Theorie: Bradley und Matthews baten depressive und nicht-depressive Vpn, positive und negative Eigenschaften bei sich selbst oder unbekannten Personen einzuschätzen. Danach erfolgte ein expliziter Gedächtnistest. Was waren die Ergebnisse?

A
  • Depressive Patienten erinnern bevorzugt negative Beschreibungen ihrer eigenen Person
  • KG erinnert in beiden Bedingungen (?) mehr positive Eigenschaften

–> Nachweis eines selektiven Erinnerungseffekts, Bestätigung von Beck Theorie

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5
Q

Nenne die zentralen Aspekte des assoziativen Netzwerkmodells der Emotionen nach Bower

A
  • Affektive Zustände sind als Knoten in einem Netzwerk gespeichert, mit assoziativen Verbindungen zu anderen Erfahrungen
  • beim Erleben eines affektiven Zustands werden Knoten & assoziativ verknüpfte Inhalte aktiviert
  • mood-state-dependent memory
  • mood congruency
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6
Q

Empirie zu Bower und Beck: Depressive Personen mit Schwankungen der Stimmung sollten autobiografische Erinnerungen produzieren, während sie wenig vs. sehr depressiv waren. Was fiel auf?

A
  • bei depressiver Stimmung wurden mehr unglückliche autobiografische Ereignisse erinnert
  • -> Bestätigung, dass depressive Patienten selektiv negative Ereignisse erinnern (Aufrechterhaltung der Depression)
  • Depressive erinnern generell weniger detailliert
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7
Q

Das Netzwerkmodell gibt keine Antwort auf die Frage, warum einige Personen leichte, kurze depressive Stimmung und andere schwere, längerfristige Depressionen entwickeln. Wie lässt sich die Beibehaltung und Verschlechterung der depressiven Stimmung durch die Erweiterung des Netzwerkmodells nach Teasdale erklären?

A
  • Veränderung der Aktivierbarkeit negativer Erinnerung (diese werden mit auch nur leicht negativer Stimmungsauslenkung verbunden, abh. von Art und Globalität)
  • negative Interpretation von Erfahrungen
  • depressive Stimmung führt wieder zu einer erhöhten Aktivierbarkeit negativer Erinnerungen

–> TEUFELSKREIS

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8
Q

Nenne Grenzen der Schema- und Netzwerktheorie.

A
  1. weder Beck noch Bower können alle empirischen Befunde erklären
  2. Bower:
    - Emotionen stehen in Verbindungen zu mehreren Ereignissen –> Übererregung
    - Erinnerung & Sprechen über emotionale Zustände ist ohne Empfindung (“cold”) möglich…
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9
Q

Skizziere die Theorie der begrenzten kognitiven Kapazität nach Ingram.

A
  • Gefühlszustand / (negative) Gedanken beanspruchen kognitive Ressourcen / Kapazitäten der IV –> Leistungsdefizite
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10
Q

Welchen empirischen Befund gibt es zur Theorie der begrenzten kognitiven Kapazität?

A

Kramer & MacDonald:

  • 2 Gedächtnisaufgaben (Zahlen merken KZG & Wörter merken LZG)
  • Depressive erinnern weniger Wörter und machen mehr Fehler bei den Zahlen (Leistungsdefizite), ABER:
  • sie erinnern mehr Wörter, wenn sie sich 6 Zahlen merken sollen als wenn sie sich keine Zahlen merken sollen

–> ABLENKUNG / KONKRETE AUFGABEN VERBESSERN PERFORMANZ
(und Stimmung, wie Folgestudien zeigen)

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11
Q

Welche 2 Stadien der Informationsverarbeitung werden unterschieden?

A
  1. Vor-Aufmerksamkeit-Stadium (vor Aufmerksamkeitszuwendung, implizit, automatisch aktiviert)
  2. Elaborationsstadium (Verarbeitung von Bedeutung & Herstellung von Assoziationen, explizit)
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12
Q

Attentional bias bei Depression vs. bei Angststörungen:

In jeweils welchen Stadien der Informationsverarbeitung tritt er auf?!

A
  1. Depression: Supraliminal (überschwellig, Elaborationsstadium)*
  2. Angst: schon subliminal (unterschwellig, Vor-Aufmerksamkeit-Stadium)

*–> implizites Gedächtnis wird nicht durch depressive Stimmung beeinflusst, keine erhöhte Vor-Aufmerksamkeit-Zuwendung auf negatives Material; Auffälligkeiten erst im Elaborationsstadium

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13
Q

Was meint die Frage nach “Prioritäten in der Reizverarbeitung” im Bezug auf Depression? (zB Williams et al)

A

Welche kognitiven Prozesse & Inhalte werden primär verarbeitet (im Elaborationsstadium)?

Bei Depressiven: Negative stimmungskongruente Infos werden mit höherer Priorität verarbeitet (vgl. Wortstammergänzungstests, erinnern mehr traurige Wörter)

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14
Q

Welche Auffälligkeiten bzgl des Elaborationsstadiums und darüber hinaus sind bei Depressiven zu beobachten?

A
  • Priorität der Verarbeitung negativer Infos
  • Stimmungskongruenzeffekt
  • Defizite beim Abruf (brauchen länger um positive Erlebnisse zu erinnern, erinnern sich nur sehr global)
  • Vermutete Defizite beim Enkodieren (verarbeiten bevorzugt emotionale Bedeutung einer Situation, weniger spezifische Umstände)
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15
Q

Ü: Was versteht man unter der mood-state-dependent memory? + Beispiel

A

bessere Erinnerungsleistung von Lernmaterial, wenn das Material in der gleichen Stimmung abgerufen wird in der es gelernt wurde

Bsp: Person erlebt Konflikt mit Ehepartner im Rahmen einer depressiven Erkrankung, dh. in schlechter Stimmung. Wenn es der Person stimmungsmäßig wieder schlecht geht, erinnert sie den Inhalt der Auseinandersetzung besser als in guter Stimmung.

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16
Q

Ü: Was versteht man unter mood-congruency effect? + Beispiel

A

durch bestimmte Affekte begleitetes Material kann besser in der entsprechenden Stimmungslage abgerufen oder gespeichert werden

Bsp: Trauriger Mensch erinnert sich besser an traurige Erlebnisse aus seinem Leben als an glückliche

17
Q

Ü: Welche Aussagen zu Schemata und Netzwerkmodellen treffen zu? (2)

  1. Nach Beck führt eine Aktivierung kognitiver Schemata dazu, dass keine evaluative Verarbeitung von Ereignissen stattfinden kann, was zu einer verzerrten WN der Realität führt
  2. Nach Bower werden affektive Zustände in “Knoten” in einem assoziativen Netzwerk gespeichert, wobei Verbindungen zu anderen Inhalten bestehen
  3. Dass das sprechen über emotionale Zustände ohne Empfindung möglich ist ist ein Beleg für Bowers Netzwerkmodell.
A

1.

2.

18
Q

Ü: Welche der folgenden Aussagen zu begrenzter Kapazität und Priorität der Reizverarbeitung trifft zu? (1)

  1. Leistungsdefizite können nicht auf negative Gedanken zurückgeführt werden.
  2. Die depressive Stimmung kann durch Ablenkungen verbessert werden
  3. Personen mit einer Depression können stimmungsinkongruente Infos besser verarbeiten
  4. Depressive erinnern eher spezifische Infos
A

2.