12 Soziale Kompetenz, Biblio- & Internettherapie Flashcards

1
Q

Definiere Soziale Kompetenz.

A

die Fähigkeit einer Person,

  • ihre alltäglichen Beziehungen zu anderen Personen so zu gestalten
  • dass sie ein hohes Maß an positiven und angenehmen Konsequenzen erfahren kann.

(Hinsch & Pfingsten)

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2
Q

Was ist der Ausgangspunkt bei Depressionen für soziale Probleme und worin resultieren diese?

A

Passivität und negative Gedanken (Selbstabwertung)
–> Probleme in Gesprächen, bei Gefühls- und Wunschäußerungen

–> Resultat: Mangel an positiven Erfahrungen und Verstärkern

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3
Q

Welche spezifischen Probleme können bezüglich der sozialen Kompetenz auftreten und woran kann das (bei depressiven Patienten) liegen?

A
  1. keine aktive KONTAKTAUFNAHME
  2. geben / erhalten weniger positive RÜCKMELDUNGEN
  3. sind WENIG UMGÄNGLICH, empfindlich
  4. SELBSTUNSICHERHEIT, Mangel an Durchsetzungsvermögen
  5. als SOZIAL UNGESCHICKT eingestuft und abgelehnt

Ursachen:

  • Fähigkeiten nie gelernt
  • wegen niedergeschlagener Stimmung / Selbstabwertung nicht mehr fähig Kontakte in angemessener Weise aufzunehmen
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4
Q

Welche Voraussetzungen müssen (nach Hautzinger) für die Bearbeitung sozialer Kompetenzprobleme gegeben sein?

A
  • Erfassung individueller Zielvorstellungen

- Realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen der sozialen Interaktionen (zB durch diagnostisches Rollenspiel)

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5
Q

Welche Fragen sollte man durch eine Verhaltensbeobachtung des Patienten (im Bezug auf soziale Kompetenz) beantworten?

A
  • Kann der Patient die Situation adäquat wahrnehmen?
  • Übertriebene Ängste, Hemmungen?
  • Verhaltensdefizite, unangemessene Verhaltensweisen?
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6
Q

Auf welche Ebenen / Komponenten sollte man bei einer Verhaltensbeobachtung in Bezug auf soziale Kompetenz achten?

A
  • verbale
  • nonverbale
  • motorische
  • interaktive
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7
Q

Welche 3 Situationstypen werden beim Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK) unterschieden?

A
  1. TYP R: Recht durchsetzen (Unterscheiden von unsicherem, sicherem und aggressivem Verhalten)
  2. TYP B: Beziehungen (Gefühle benennen)
  3. TYP S: Sympathie gewinnen (um etwas bitten, Kontaktaufnahme)
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8
Q

Was sind typische Zielsetzungen (bzgl. sozialer Kompetenz) bei Depression?

A
  • Erkennen und Durchsetzen eigener Wünsche
  • Äußerung positiver (und negativer) Gefühle
  • Förderung sozialer Kontakte und Aktivitäten (auch: unerwünschte Kontakte beenden)
  • Förderung der Problemlösefähigkeit
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9
Q

Beim Rollenspiel (zB im GSK) ist es wichtig, eine spielbare Situation herauszuarbeiten, die…(3 Aspekte)

A
  1. die zentralen SCHWIERIGKEITEN des Patienten berührt
  2. im Rollenspiel GUT ZU SIMULIEREN ist
  3. der Patient in der REALITÄT aufsuchen / herstellen kann
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10
Q

Nenne Techniken des Rollenspiels.

A
  • Kontingente Verstärkung (“ja”, “gut”, Nicken)
  • Coaching (davor bzw. leise Hinweise währenddessen)
  • Soufflieren (Formulierungen anbieten)
  • Schnitt / Anhalten (Verstärken, Instruieren, Zeigen)
  • Feedback (kurz, detailliert, Verstärkung & Verbesserungsvorschläge)
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11
Q

Wie steht es um die Empirie bzgl. Selbsthilfebüchern?

A

Die meisten Selbsthilfebücher sind empirisch nicht überprüft.

Meta-Analysen für Bibliotherapie bei Depression:
Affektstärken 0.77-0.84
(empirisch überprüft zB “Control your depression” von Lewinsohn et al.)

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12
Q

Welche Probleme treten in der empirischen Überprüfung von Selbsthilfematerialien auf?

A
  • Stichprobengröße
  • Bildungsniveau der Probanden
  • Begleitende Medikamenteneinnahme etc.
  • viele überprüfte Materialien nicht erhältlich, erhältliche Materialien oft nicht überprüft
  • no contact vs. minimal contact
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13
Q

Ü: Was ist der Sinn von Rollenspielen in der Therapie bei depressiven Patienten?

A

a) DIAGNOSTISCHES ROLLENSPIEL: realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen der sozialen Interaktion (Kompetenzdefizit vs. sozial kompetentes Verhalten wird aufgrund der depressiven Antriebsstörung nicht gezeigt)
b) THERAPEUTISCHES ROLLENSPIEL: dient dem schrittweisen Aufbau von Zielverhaltensweisen (z.B. Äußerung von Gefühlen)

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14
Q

Ü: Was sind typische Zielsetzungen hinsichtlich sozialer Kompetenz bei depressiven Patienten? (3)

a) Erkennen und Durchsetzen eigener Wünsche
b) Ausdruck von Zuneigung und Zuverlässigkeit
c) Förderung sozialer Kontakte
d) Äußerung positiver und negativer Gefühle
e) Formulierung von Entschuldigungen für Fehler

A

a)
c)
d)

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15
Q

Ü: Selbsthilfebücher scheinen bei leichteren Depressionen ohne Komorbidität recht gut wirksam zu sein. Was könnten Probleme beim Einsatz sein?

A
  • Umgang mit SUIZIDGEDANKEN (die auch bei leichten oder mittelgradigen Depressionen auftreten können)
  • Geringere „Verpflichtung“, die therapeutischen Aufgaben umzusetzen (fehlende KONTROLLE)
  • Fehlende VERSTÄRKUNG während der Durchführung
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