27 Bacteria und Archaea Flashcards
Prokaryont
(prokaryote) Organismus ohne Zellkern und Zellorganellen. Die Prokaryonten sind die ältesten Organismen der Erde. Sie bilden zwei der insgesamt drei Domänen der Organismen, die Archaea und die Bacteria. Vergleiche: Eukarya.
Häufigste Formen von Prokaryonten:
Kugelförmig: Kokken (Streptokokken = Ketten; Staphylokokken = weintraubenähnliche Agglomerationen) Stäbchenförmig: Bacilli (Streptobacilli = Ketten) Spiralförmig: Spirillen (kommaförmig, spiral, korkenzieherförmig) (s.748)
Cyanobakterien
(Wiki) zeichnen sich vor allen anderen Bakterien durch ihre Fähigkeit zur oxygenen Photosynthese aus
Peptidoglykan
(peptidoglycan) Kompliziert gebauter biogener Polymertyp bakterieller Zellwände aus kovalent verknüpften Peptid- und Kohlenhydratanteilen. Durch Oligopeptide quervernetzte Polysaccharide. Bei Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien unterschiedlich dicke Lagen in den Zellwänden ausbildend.
Gram-Färbung
(Gram stain) Nach dem dänischen Bakteriologen Hans Christian Joachim Gram bezeichnetes Färbeverfahren zur Unterscheidung verschiedener Bakterientypen. Histochemisches Färbeverfahren für Bakterien. Man unterscheidet Gram-positive und Gram-negative Bakterien sowie solche, die auf diese Färbemethode überhaupt nicht ansprechen.
Gram-positiv
(gram-positive) Bakterien, die sich in der Gram-Färbung positiv verhalten. Die Zellwände Gram-positiver Bakterien sind weniger kompliziert gebaut als bei Gram-negativen, was durch eine stärkere Bindung des Farbstoffs bei der Gram-Färbung hervorgerufen wird. Dickere Zellwand mit höherem Peptidoglycananteil. Die Gram-positiven Bakterien stellen eines der artenreichsten Phyla der Bakterien dar. Es teilt sich in die Gruppe der hoch G+C-Organismen (Actinomyceten) und der niedrig G+C-Organismen (z.B. die Gattungen Bacillus und Clostridium und die meisten Milchsäurebakterien).
Gram-negativ
(gram-negative) Bakterien, die sich bei der Gram-Färbung negativ verhalten. Die Zellhüllen Gram-negativer Bakterien sind komplizierter gebaut als bei Gram-positiven, was ein abweichendes Färbeverhalten nach sich zieht. Geringerer Peptidoglycananteil als bei Gram-positiven mit einer auf dem Peptidoglycan angelagerten Außenmembran.
Kapsel
(capsule) (1) Eine klebrige Schicht aus Makromolekülen, die die Zellwand mancher Prokaryonten umgibt. Sie hat eine Schutzfunktion für die Zelle und dient in manchen Fällen zur Verankerung der Zellen am Untergrund. (2) Das Sporangium von Bryophyten (Moose) (siehe dort).
Pilus (Pili)
(pilus) Fadenförmige (filamentöse), aus Protein bestehende Zellanhangsbildung bei Prokaryonten (Bakterien), die nicht der Fortbewegung (zelluläre Lokomotion) dient. Typisch für Gram-negative Bakterien (siehe dort). Verschiedene Typen von Pili, die sich in Proteinzusammensetzung, Länge und Durchmesser und Funktion unterscheiden. Vergleiche: Cilium, Flagellum, Konjugation.
Flagellum
(flagellum) Langgestreckter Zellfortsatz mit lokomotorischer Funktion. Die Flagellen von Prokaryonten und Eukaryonten unterscheiden sich in Bau und Funktion und sind somit nicht homolog. Ultrastruktureller Aufbau der eukaryotischen Flagellen identisch mit dem der Cilien (siehe dort), aber Unterschiede im Schlagmuster. Prokaryotische Flagellen sind nicht von einer Zellmembran umhüllt und führen eine Drehbewegung aus.
Taxis
(taxis) Plural: Taxien. Orientierung und gerichtete Bewegung eines Organismus, die innerhalb eines Reizgradienten ausgelöst und dadurch in ihrem Ausmaß und der Richtung gesteuert werden. Man unterscheidet eine positive Taxis (zur Reizquelle) von einer negativen Taxis (von der Reizquelle weg). Bei Einzellern, begeißelten Fortpflanzungsstadien und vielzelligen Tieren. Nach der Reizqualität werden verschiedene Taxien, z.B. Phototaxis (Licht), Chemotaxis (chemische Substanz), Geotaxis (Anziehungskraft der Erde), Thermotaxis (Wärme), Rheotaxis (Wasserströmung), unterschieden. Vergleiche: Tropismen, Nastien.
Chemotaxis
(chemotaxis) Die gerichtete Bewegung eines Organismus in Anwesenheit einer chemischen Verbindung. Der Organismus bewegt sich in Richtung auf einen Lockstoff und entfernt sich von einem Schreckstoff.
3 biologische Eigenschaften, die die Reproduktion der Prokaryonten deutlich machen:
- Sie sind klein
- Sie vermehre sich durch Zweiteilung
- Sie haben eine kurze Generationszeit
Endospore
(endospore) Dickwandige, widerstandsfähige Zelle, die von einigen Bakterien (Sporenbildner) bei sehr ungünstigen Umweltbedingungen gebildet wird.
3 Ursachen der genetischen Vielfalt von Prokaryonten
- Schnelle Vermehrung
- Mutation
- Neukombination von Genen
horizontaler Gentransfer
(horizontal gene transfer) Lateraler Gentransfer. Übertragung von genetischer Information (Gene und ähnliches) von einem Genom zu einem anderen über Mechanismen wie Transformation durch lineare DNA oder Plasmide, Infektion mit Viren oder Fusion von Organismen. Kann Artgrenzen überschreiten. Auch Aufnahme „nackter“ DNA aus der Umwelt (zerfallende Organismen) durch manche Organismen möglich (Transformation).
Transformation
In der Mikrobiologie die Aufnahme freier DNA aus der Umgebung durch Bakterienzellen.
Transduktion
(transduction) Durch Bakterienviren (Bakteriophagen) vermittelter Gentransfer bei Bakterien. Das Einschleusen viralen Erbgutes (einer anderen Zelle) in eine Bakterienzelle durch eine Phageninfektion.
Konjugation
(conjugation) (1) Direkter Transfer von DNA zwischen Prokaryontenzellen über spezifische Übertragungskanäle, so genannte Pili. (Einbahnstrasse)